ZitatNiemand wird bei Niederwerfungen kleiner gemacht. Bin ich doch ebenso ein Buddha, wie derjenige vor dem ich mich niederwerfe (sofern ich die Niederwerfung vor eine konkreten Person tue). Also werfe ich mich immer vor dem Buddha nieder – vor dem konkreten Buddha in uns ebenso wie dem Prinzip Buddhaschaft. Niederwerfung ist eben keine Unterwerfung. Es ist eher eine Einstimmung.
Weshalb werfe ich mich denn nieder? Ich könnte ja auch 100000 mal hochspringen, auf einem Bein hüpfen oder Handstände machen. Die Niederwerfungen sind mit Sicherheit kein Zufall. Und es ist mit Sicherheit auch kein Zufall, dass Niederwerfungen dem Wesen nach einer Positionsveränderung nach unten hin entsprechen, was dann einer Verkleinerung entspricht. Daher kann man in allen Kulturen auch beobachten, dass sich Menschen vor etwas Niederwerfen um Unterordnung und Respekt auszudrücken.
Grade im Buddhismus spielen Hirarchien eine sehr große Rolle. Es gibt diese Verbeugungs und Niederwerfungspraktiken in jeder Religion. Sie alle haben etwas gemein: Die Veränderung der eigenen Verortung in einer Form, welche die Verkleinerung und Herabsetzung zum Inhalt hat. Wenn es im Buddhismus anders wäre, warum hüpfen die Leute dann nicht nach oben und machen sich groß?
Zitat
Hier klingt eine Formulierung an, die in ähnlicher Form auch in Sekten oder allgemein in Zusammenschlüssen fundamentalistischer Machart vorkommen. Ich bin nicht Buddha, Dharma oder Shanga. Das sind doch nur Konstrukte - Behelfe religiöser Machart. Jede Religion versucht Menschen in sich zu integrieren und assimiliert sie. Ich bin aber kein Borg - auch kein buddhistischer
Selbstverständlich soll jeder tun und lassen was er mag. Ich sehe diese Niederwerfungspraxis jedenfalls mit gemischten Gefühlen. Genauso wie ich Religionen äußerst kritisch gegenüberstehe.
Gruß
Maus