Hallo,
Petra:Alles anzeigenTMingyur:
... ob man solch einen Ratschlag einem (einer) geben muss, der (die) den Meditationsanleitungen dieser Gruppe folgt? Und wenn ja, warum?
Das kennen die da auch, ganz bestimmt.
Also Metta (in Pali) ist das gleiche wie Maitri (in Sanskrit) und heißt so etwas wie Wohlwollen, Freundlichkeit, Liebe. In den tibetischen Richtungen wird die Metta-Meditation auch als Wunschgebete bezeichnet, soweit ich weiß.
Liebe Grüße,
Petra
Dies ist die Metta-Sutta, die Lehrrede Buddhas zur liebenden Güte.
Sie ist die Basis für die Meditation der liebenden Güte.
"Wem klargeworden,
dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei stark,
aufrecht und gewissenhaft,
freundlich, sanft und ohne Stolz.
Genügsam sei er,
leicht befriedigt,
nicht viel geschäftig und bedürfnislos.
Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
wofür ihn Verständige tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein
und Frieden finden!
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
ob stark oder schwach,
ob groß oder klein,
ob sichbar oder unsichtbar,
fern oder nah,
ob geworden oder werdend -
mögen sie alle glücklich sein!
Niemand betrüge
oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen
wünsche man keinem irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit Ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass, ohne Feindschaft,
ohne Beschränkung nach oben, nach unten
und nach allen Seiten.
Im Gehen oder Stehen,
im Sitzen oder Liegen
entfalte man eifrig diese Gesinnung:
dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Einsicht gewinnt,
dem Sinnesgenuss nicht verhaftet ist -
für den gibt es keine Geburt mehr."
Es gibt verschiedene Formen,
wie man Metta praktizieren kann.
Eine ist z. Bsp. die Wiederholung von Metta Sätzen,
wie:
"Mögen alle Wesen Frieden finden,
mögen alle Wesen in Frieden miteinander leben.
Mögen alle Wesen gesund und glücklich sein.
Mögen alle Wesen erfüllt sein mit selbstloser Liebe und Mitgefühl"
Man kann sie in die Meditation einbauen und sie verschiedenen Menschen widmen,
besonders denen mit denen man Schwierigkeiten hat.
Ich selbst arbeite aber auch gern mit dem Gefühl.
Ich rufe das Gefühl in mir auf und verschenke es,
an Menschen, mit denen ich Schwierigkeiten habe,
aber auch an die Erde, allen Pflanzen, Tieren und Menschen.
Dieses Gefühl schenkt mir große Weite im Brustraum
und es hilft mir neben der Achtsamkeit auch schwierige Situationen zu meistern.
Unterm Strich hilft es dabei herzlicher zu werden,
Beziehungen einfach entspannter zu gestalten.
Beispiel:
Wir haben mit einem Menschen besonders große Schwierigkeiten,
sind z. Bsp. sehr zornig auf ihn.
Trotz aller Achtsamkeit kommt der Zorn immer wieder hoch.
Wenn ich diesen Menschen besonders viel Metta zukommen lasse,
dann verblasst der Zorn nach und nach und ich kann die Situation
sehr viel klarer sehen.
Ob dieser Weg dem Einzelnen liegt,
muss Jeder selbst probieren.
Ich würde es aber auf keinen Fall gering schätzen.
Liebe Grüße
Stefan