Beiträge von odysseus05 im Thema „Meditieren schafft mir eher Probleme im Alltag“

    Hallo,



    Dies ist die Metta-Sutta, die Lehrrede Buddhas zur liebenden Güte.
    Sie ist die Basis für die Meditation der liebenden Güte.


    "Wem klargeworden,
    dass der Frieden des Geistes
    das Ziel seines Lebens ist,
    der bemühe sich um folgende Gesinnung:


    Er sei stark,
    aufrecht und gewissenhaft,
    freundlich, sanft und ohne Stolz.


    Genügsam sei er,
    leicht befriedigt,
    nicht viel geschäftig und bedürfnislos.


    Die Sinne still, klar der Verstand,
    nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.


    Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
    wofür ihn Verständige tadeln könnten.


    Mögen alle Wesen glücklich sein
    und Frieden finden!


    Was es auch an lebenden Wesen gibt:
    ob stark oder schwach,
    ob groß oder klein,
    ob sichbar oder unsichtbar,
    fern oder nah,
    ob geworden oder werdend -
    mögen sie alle glücklich sein!


    Niemand betrüge
    oder verachte einen anderen.
    Aus Ärger oder Übelwollen
    wünsche man keinem irgendwelches Unglück.


    Wie eine Mutter mit Ihrem Leben
    ihr einzig Kind beschützt und behütet,
    so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
    ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:


    ohne Hass, ohne Feindschaft,
    ohne Beschränkung nach oben, nach unten
    und nach allen Seiten.


    Im Gehen oder Stehen,
    im Sitzen oder Liegen
    entfalte man eifrig diese Gesinnung:
    dies nennt man Weilen im Heiligen.


    Wer sich nicht an Ansichten verliert,
    Tugend und Einsicht gewinnt,
    dem Sinnesgenuss nicht verhaftet ist -
    für den gibt es keine Geburt mehr."



    Es gibt verschiedene Formen,
    wie man Metta praktizieren kann.
    Eine ist z. Bsp. die Wiederholung von Metta Sätzen,
    wie:


    "Mögen alle Wesen Frieden finden,
    mögen alle Wesen in Frieden miteinander leben.
    Mögen alle Wesen gesund und glücklich sein.
    Mögen alle Wesen erfüllt sein mit selbstloser Liebe und Mitgefühl"


    Man kann sie in die Meditation einbauen und sie verschiedenen Menschen widmen,
    besonders denen mit denen man Schwierigkeiten hat.


    Ich selbst arbeite aber auch gern mit dem Gefühl.
    Ich rufe das Gefühl in mir auf und verschenke es,
    an Menschen, mit denen ich Schwierigkeiten habe,
    aber auch an die Erde, allen Pflanzen, Tieren und Menschen.


    Dieses Gefühl schenkt mir große Weite im Brustraum
    und es hilft mir neben der Achtsamkeit auch schwierige Situationen zu meistern.


    Unterm Strich hilft es dabei herzlicher zu werden,
    Beziehungen einfach entspannter zu gestalten.


    Beispiel:
    Wir haben mit einem Menschen besonders große Schwierigkeiten,
    sind z. Bsp. sehr zornig auf ihn.
    Trotz aller Achtsamkeit kommt der Zorn immer wieder hoch.


    Wenn ich diesen Menschen besonders viel Metta zukommen lasse,
    dann verblasst der Zorn nach und nach und ich kann die Situation
    sehr viel klarer sehen.


    Ob dieser Weg dem Einzelnen liegt,
    muss Jeder selbst probieren.
    Ich würde es aber auf keinen Fall gering schätzen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    ich würde Dir empfehlen mehr Metta zu meditieren
    und genau den Leuten Deine Liebe in der Meditation widmen,
    mit denen Du große Probleme hast.


    Ansonsten hilft auch Achtsamkeit im Alltag.
    Unter welchen Umständen wird Aversion geboren?
    Wo fühlst Du sie im Körper?
    Welche Gedanken erzeugen sie?
    Welche Rede und welche Handlung erzeugt sie?
    Wie lange hält sie an?


    Ein Zeichen von Fortschritt auf dem Weg wäre,
    dass man sich mehr verbunden mit Anderen fühlt,
    dass man die Verbindung in sich selbst fühlt.


    Zu viel Aversion ist m. E. die falsche Haltung.
    Und durch Aversion erzeugen wir u. U. Aversion beim Anderen.


    Das heißt jetzt nicht,
    dass man keine Aversion fühlen sollte,
    denn dieses Gefühl ist durchaus wichtig,
    gerade, wenn wir Abstand schaffen oder Grenzen setzen wollen.


    Aber man sollte sich dessen bewußt sein
    und prüfen, ob die Aversion Unheit anrichtet.


    Ich habe durch meine Aversion sehr viel Unheit angerichtet
    und es passiert mir auch heute noch zu oft.
    Ich habe Anderen und mir selbst sehr oft geschadet, viel Leid erzeugt.
    Leid was diese Welt eigentlich nicht benötigt, es gibt bereits genug.
    Gebracht hat Aversion oft gar nichts.


    Aus meiner Erfahrung würde ich sagen,
    dass wir oft einfach zu wenig Liebe in uns tragen,
    die uns hilft mit Anderen verbunden zu fühlen,
    mitzufühlen.


    Wenn wir uns verbunden fühlen,
    dann denken, reden und handeln wir anders,
    m. E. sogar vorteilhafter,
    weil wir das Gemeinsame nicht aus dem Auge verlieren.


    Und ein sinnvoller Weg, der uns dahin führt,
    ist die tägliche Arbeit an der selbstlosen Liebe und dem Mitgefühl.
    Und dann dürften viele Antworten ganz von selbst kommen.


    Liebe Grüße


    Stefan