Beiträge von Roni im Thema „Aufmerksamkeit auf Körper gerichtet ist von großem Vorteil.“

    TMingyur:

    Die Passage als solche (d.h. ohne das restliche Sutta) war nur als Illustration gedacht. Mir fiel grade nichts besseres ein.


    Das ist in Ordnung, du hast nicht genau wissen können, wonach ich frage. Die Richtung ist etwa die gewesen:


    TMingyur:

    Ein Wort ist für mich dann ein gültiger Bezeichner, wenn es auf etwas direkt Wahrnehmbares verweist.


    Der Zusammenhang zwischen dem Verweis und reiner Wahrnehmung. Wie er z. B. in den Schriften und Suttren vorkommt. Das Aneinanderreihen der Worte und Begriffe mit einem Wirkungspotenzial als Gegenpol zur Irrelevanz der Bedeutungen.


    TMingyur:

    Die anschließenden Zitate hier (Bodhidharma und BĀHIYO) sind da wohl angemessener. Fang bloß nicht an in Stufen zu denken. Lass dir da nichts vormachen durch deine eigene Verdinglichung deiner Wort-Gedanken, sonst konditionierst du dich ungünstig und verbaust dir damit alles. 8)


    Ja, das ist angemessen - auch The Bodhidharma Anthology. Ich habe das Problem mit dem Verdinglichen-Wollen nicht, eher das Gegenteil. Der Prozess hat jedenfalls feste Strukturen und seine allgemeine Gültigkeit und um dem Gefühl, sich irgendwann in der Abstraktion verlieren zu können, zu entkommen, sind eben solche Texte, oder auch viele, die man im PK findet, sehr hilfreich.. Ich habe M 121 nur überflogen, finde den Abschluss wichtig und z. B. auch alles und weiterführendes in vimokkha.


    Liebe Grüße Roni

    TMingyur:
    Roni:


    Ach so, ja, kann man rückblickend machen, vom Wald ins Dorf... Gut, dass du das verlinkst, das ist wichtig.


    LG Roni


    "Direkte Wahrnehmung" ist weder rückblickend noch vorblickend.


    Ja schon, aber du hast die Sutra verlinkt, die einen Stufenweg darstellt. Die "Spaltung" wie KEN das nennt und "Störung" beim KZ löst sich jeweils durch die Hinwendung zu einer neuen Spaltung bzw. Störung auf. Erst bei der letzten Stufe kommt die allumfassende Wahrnehmung.


    Zitat

    "Weiter sodann, Anando, hat der Mönch den Gedanken 'Nichtdaseinsphäre' entlassen, den Gedanken 'Grenzscheide möglicher Wahrnehmung' entlassen; geistige Einheit ohne Vorstellung nimmt er auf als einzigen Gegenstand. In geistiger Einheit ohne Vorstellung erhebt sich ihm das Herz, erheitert sich, beschwichtigt sich, beruhigt sich. Also erkennt er: 'Auch diese geistige Einheit ohne Vorstellung ist zusammengesetzt, zusammengesonnen: was aber irgend zusammengesetzt, zusammengesonnen ist, das ist wandelbar, muß untergehn': das erkennt er. In solcher Kunde, solchem Anblicke löst sich ihm das Herz vom Wunscheswahn ab, und löst sich ihm das Herz vom Daseinswahn ab, und löst sich ihm das Herz vom Nichtwissenswahn ab. 'Im Erlösten ist die Erlösung', diese Erkenntnis geht auf.


    http://www.palikanon.com/majjhima/ken/m121.htm


    Gruß Roni

    Zitat

    Da wacht, Anando, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    wacht beim Bewusstsein über das Bewusstsein, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    wacht bei den Geistobjekten über die Geistobjekte, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.


    D 16.2.

    TMingyur:


    "Wald" ist also direkt wahrnehmbar. Denn entfernt man alles, was Nicht-Wald ist, dann bleibt immer noch die Ursache einer Wahrnehmung - und damit also die namenlose unbestimmte Wahrnehmung - die zwar "Wald" genannt wird, aber nicht "Wald" ist.


    Ach so, ja, kann man rückblickend machen, vom Wald ins Dorf... Gut, dass du das verlinkst, das ist wichtig.


    LG Roni

    nibbuti:
    TMingyur:

    Ein Wort ist für mich dann ein gültiger Bezeichner, wenn es auf etwas direkt Wahrnehmbares verweist.


    Was ist denn direkt oder indirekt wahrnehmbar, welches Kriterium nimmt man da - gibt es dafür ein Beispiel?


    Ich habe heute versucht mich mit meinem Körper zu identifizeiern. Draußen im Schnee fiel mir besonders das frische Rot des Fleisches direkt unter der Haut auf. Um sich davon zu lösen muss man es glaube ich erstmal lieb haben, oder?
    Schwer, schwer.


    LG Roni

    TMingyur:

    bewußt-sein kann sich selbst bewußts-sein, ebenso bewußt-werdung, deswegen würde ich dir da nicht zustimmen.


    Das hängt davon ab, welche Definition bzw. welches Denkmodell, in Theravada ist Geist dem Bewußtsein gleich und auch unterschieden werden sie nicht in diesem Sinne: Durch Geist erschaffen, durch Geist geführt. Wenn du das Vijñāna-Modell nimmst, kannst du natürlich variieren


    8)


    LG Roni

    accinca:
    TMingyur:

    Das wirft natürlich einen Schatten auf all die Lehren, die unentwegt von "Geist", "Natur des Geistes" und "Geistestraining" predigen.
    Deswegen sage ich ja: Da ist nichts zu finden, wenn du nach "Geist" suchst, und setze einfach das Wort 'nichts' statt "Geist".
    Bei "Bewußtsein" ist wenigstens noch der unentwegte Wechsel, die Unstetigkeit erfahrbar, aber eine beobachtbare Entsprechung zum Wort "Geist" gibt es nicht, was dieses Wort und die von ihm verursachten Ideen zur idealen Projektionsfläche für "ich", "mein", "selbst" macht.


    Das ist aber deine persönliche Sicht dieser Dinge.


    Aus meiner Sicht ist das erweiterungsfähig - auch außerhalb der Projektion kann es keine Entsprechung geben.
    Es gibt da einen Spruch - wo Nichts ist, ist Alles, wobei wir aber unter Alles wieder nur etwas falsches verstehen.
    Dann eben lieber Nichts-Nichts.


    LG Roni

    accinca:
    TMingyur:

    Das wirft natürlich einen Schatten auf all die Lehren, die unentwegt von "Geist", "Natur des Geistes" und "Geistestraining" predigen.
    Deswegen sage ich ja: Da ist nichts zu finden, wenn du nach "Geist" suchst, und setze einfach das Wort 'nichts' statt "Geist".
    Bei "Bewußtsein" ist wenigstens noch der unentwegte Wechsel, die Unstetigkeit erfahrbar, aber eine beobachtbare Entsprechung zum Wort "Geist" gibt es nicht, was dieses Wort und die von ihm verursachten Ideen zur idealen Projektionsfläche für "ich", "mein", "selbst" macht.


    Das ist aber deine persönliche Sicht dieser Dinge.


    Auch bei Bewußtsein Nichts - das Nichtheitsgebiet.


    LG Roni

    TMingyur:


    Du redest von Vorstellungen, nicht von Worten 8)


    Worte sind ein kollektives Gut. Man lernt sie von anderen und wendet sie an.


    Jedes Wort hat bei unterschiedlichen Menschen eine unterschiedliche Konnotation. Das merken wir an der Resonanz. Die wiederum eine weitere Resonanz erzeugt usw. Ich denke das Kollektive, nich in Worte fassbare, kann jedem Einzelnen durch das Wirken bestimmter Resonanzen bewußt werden.


    Das wäre dann eventuell in gelungenes Gespräch.

    TMingyur:
    Roni:


    Die Abwehr ist in GHV zu suchen. LG Roni


    Ich muss passen. Ich versteh dich nicht 8)


    Na ja, eigentlich trivial die Sache. Nibbuti schrieb vom Ottonormalverbraucher und Hans Wurst, die ihre Identifikation besser auf den Körper als auf das Denken lenken sollen. Ob sie es ihrem Status nach schaffen würden, ist eine andere Frage. Und noch eine weitere Frage, die du selbst aufgeworfen hast ist, ob sie oder sonst wer denn ohne Willensformationen weiter leben könnten. Da man ja Formationen nicht einfach so auslöschen kann, müsste man ggf. in seiner Vorstellung eine Trennung vollziehen, diese Formationen sollen (fiktiv) weg und die anderen wären ok und die wollen wir annehmen. Das wäre dann die Abwehr und das Ergreifen, das wir auf die Absolution übertragen würden - GHV.


    LG Roni