Beiträge von Maybe Buddha im Thema „Existenz: Was existiert, was nicht?“

    simak:


    Maybe Buddha
    Danke Maybe Buddha, aber ich keinen Bezug herstellen zwischen meiner Frage ob das Haus etc. existieren und der Frage, ob ein Tathāgata nach seinem Tode noch existiert. Kannst du mir erklären, warum das für dich ein und dieselbe Frage ist?


    Ich denke das das was der Buddha über die Existenz (des Tathagata) sagte, kann auf alle Dhamma (Dinge) bezogen werden.


    Aber viel wichtiger ist ja auch der Teil am Ende der Sutta, den ich zitiert habe (und unterstrichen habe):


    ""Vaccha, 'spekulative Ansicht' ist etwas, was vom Tathāgata beseitigt worden ist. Denn der Tathāgata, Vaccha, hat dies gesehen: 'So ist Form, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Gefühl, so sein Ursprung, so sein Verschwinden; so ist Wahrnehmung, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so sind Gestaltungen, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Bewußtsein, so sein Ursprung, so sein Verschwinden.' Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit.""


    Vorstellungen und Gedankengebäude, über existenz oder nicht-existenz sind nicht zielführend, sondern ganz im Gegenteil.
    Natürlich wird im allgemeinen Sprachgebrauch gesagt, "das Haus existiert" (denn dort steht es ja), oder "der Rauch existiert" (denn dort qualmt er ja, man sieht es ja) etc.
    Im Endeffekt sind das nur Gedankengebäude, Konzepte, Begrifflichkeiten zum Unterscheiden. Für den Physiker ist der Rauch warscheinlich etwas anderes und der Chemiker sieht wenn er den Rauch sieht wieder etwas anderes und der Feuerwehrmann wieder etwas anderes etc.
    Oder stell dir vor der Rauch vor deiner Tür steigt weiter nach oben, und aus einiger Entfernung sieht jemand anderes den Rauch und hält ihn für eine Gewitterwolke. Existiert dann die Gewitterwolke?
    Im Grunde ist das alles nur die 6 Sinne und die 5 Skhandas. Alles ist ständig in Bewegung und vergänglich und mit allem anderen in Verbindung. Nur wir Menschen ziehen da Grenzen und versuchen die Dinge (die Dhamma) zu unterscheiden, wie zum Beispiel "Haus" oder "Rauch" etc


    Dieses durchschauen, durchdringen und auflösen, der selbstgemachten Illusionen ist die Praxis und das Ziel der Lehre...

    Passt da nicht wieder die 4-fache...?


    "...9. "Wie ist es, Meister Gotama, ist Meister Gotama der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    10. "Ist dann Meister Gotama der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    11. "Wie ist es, Meister Gotama, ist Meister Gotama der Ansicht: 'Sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    12. "Ist dann Meister Gotama der Ansicht: 'Weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"....


    ...."Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."


    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."


    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode sowohl existiere, als auch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Lossagung, zum Verschwinden, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."


    "Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode weder existiere, noch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Weil ich diese Gefahr sehe, nehme ich keine dieser Arten von Ansichten an.""


    Und warum sagt der Buddha das...:


    15. "Hat dann Meister Gotama überhaupt irgendeine spekulative Ansicht?"


    ""Vaccha, 'spekulative Ansicht' ist etwas, was vom Tathāgata beseitigt worden ist. Denn der Tathāgata, Vaccha, hat dies gesehen: 'So ist Form, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Gefühl, so sein Ursprung, so sein Verschwinden; so ist Wahrnehmung, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so sind Gestaltungen, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Bewußtsein, so sein Ursprung, so sein Verschwinden.' Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit.""


    Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html