Beiträge von xxx im Thema „Ablegen der Robe“

    Liebe Kusala


    Ja das ist so eioe Sache mit dem Sexualtrieb, den Beziehungen, der Brutpflege etc.
    Ähnlich wie sunnyata. Man kann es drehen und wenden wie man will, irgendwie oder irgendwo bleibt immer etwas störendes übrig. :cry:


    Gruss Bakram

    Zitat

    .......Und er nahm seine frühere Frau am Arm und verschwand mit ihr im Wald. Da eine Übungsregel noch nicht erlassen war, sah er die üblen Folgen auf dem Gebiet der Tugend nicht und hatte dreimal mit seiner früheren Frau Geschlechtsverkehr. Sie wurde schwanger.....


    Aus der gleichen Gesichte. Auf was ich hinaus wollte.





    Gruss Bakram

    Lieber MB


    Ich habe unter Geschlechtertrennung eher Apartheid gemeint. Diskriminierung der Frauen. Weniger getrennte Schlafzimmer, das versteht sich ja von selbst ;)


    P.s (editiert nach etwas Überlegung) Wobei wieso sollten Mönche nicht Beziehungen, auch intime pflegen ?
    Irgendwo gibt es eine Geschichte im Palikanon wo Buddha einem Mönch erlaubte seine Frau zu behalten und mit ihr auch im Wald intim zu sein. Erst als die Frau schwanger wurde verbot er dies. Heute gäbe es ja Empfängnisverhütung.


    Kleine Kostprobe gefällig:



    Lies mal das da:


    http://www.ftbb.de/Texte/Die%2…rau%20im%20Buddhismus.pdf


    Gruss Bakram

    accinca:

    Ich weiß gar nicht was du hast, bist du mit dem Mahayana denn nicht zufrieden?


    Lieber accinca


    Ich kenne mich nicht so gut aus wo denn die Unterschiede der verschiedenen Fahrzeuge genau liegen. Was meinst du mit zurfrieden sein ?
    Ich bin sowohl zufrieden als auch nicht zufrieden. Einerseits bin ich froh, dass es Dhamma und Fahrzeuge gibt, andererseite erkenne ich in allen Fahrzeugen Stärken und Schwächen. Nicht was man ändern könnte oder sollte.


    Ich sprach oben über die Ordensregeln die ich kenne: Bikku patimokkha.


    http://das-buddhistische-haus.…te-deutsch/PATIMOKKHA.pdf


    Hat denn der Mahayana andere Regeln ?


    Gruss Bakram

    Kusala:

    Ein stabiler Dhamma-Vinaya Orden mit "Fortgeschrittenen" wäre auch auf Dauer eine Möglichkeit gewisse "Standards" was "Lehrer" (auch Laien-Lehrer) betrifft in Deutschland einzuführen. Wobei ich da nicht von Machtverhältnissen rede, sondern von einer gesunden Symbiose, wie ich ja schon schrieb.


    Nun dies wäre ein mögllicher, gangbarer heilsamer Weg aber mit vielen Stolpersteinen.
    Dhamma ist zeitlos wahr, quasi ein Naturgesetz unveränderbar.
    Ein grosser oder der grösste Stolperstein betrifft deshalb Vinaya. Ich glaube nicht, dass man alle Vinaya-Gebote Buddhas 1:1 in unsere Zeit und in unsere Verhältnisse übernehmen kann. Buddha war erleuchtet, hat dhamma entdeckt und vor allem ein System für dessen Verkündung geschaffen. Für letzteres ist zweifelsohne Vinaya nötig, aber die überlieferte Vinaya ist auf dem Stand von vor 2000 Jahren. Die Menschen haben sich verändert. Einige Regeln sind heute obsolet (um nur ein Beispiel zu nennen: die ganze Geschlechtertrennung) und können weggelasen, andere verändert, wieder andere müseen neu hinzugefügt werden.


    Aber wer soll dies neue Vinaya bestimmen ? Streitereien sind vorprogrammiert. :roll:


    Die Frage die man sich stellen muss, ist deshalb man in unserer heutigen Zeit Dhamma am besten lehren kann und sollte?


    Gruss Bakram


    P.s noch was zu TNH und D.L: Du darfst dies nicht zu eng sehen, ich habe nicht diese zwei gemeint sondern die Krähen:


    Der D.L und TNH betrachte ich als Pflüge die, die trockene Erde vorbereiten. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
    Anschliessend stürzen sich halt immer ein paar Krähen auf die aufgebrochene Scholle um sich selber vollzufressen.
    Dem Pflug muss man dankbar sein, die Krähen kann man nicht aufhalten.
    Wichtig ist, dass sich jemand um die Scholle resp. die darin aufgehende Saat kümmert.
    Mir kommt da etwas provakant der Spruch in den Sinn: "Nicht Menschenfischer sondern Gärtner sollt ihr sein"


    Gruss Bakram

    Liebe Kusala


    Zitat

    Kein Umgang mit Geld, kein Besitz und auch die anderen Übungsregeln haben ihren Grund.
    Die Regeln dienen dazu, dass man sich nicht mehr mit weltlichen Dingen beschäftigen muss und sich so ganz auf die "Befreiung konzentrieren" kann

    .


    Ich glaube dies ist eben der entscheidende Unterschied zwischen der heutigen Gesellschaft und der Gesellschaft vor 2000 Jahren. Wir sind viel produktiver geworden und es wird verlangt, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt. Es wird nicht toleriert, dass man sich in eine "eigene" Welt zurückzieht um sich auf die "eigene " Befreiung zu konzentrieren. Wenn alle dies tun würden, würde unsere Zivilisation zusammenbrechen, deshalb wird ein solches Verhalten als unsozial, eben als "Schmarozertum" gebrandmarkt.


    Wie soll man nun am besten Vorgehen ?


    Man soll an der eigenen Befreiung arbeiten aber gleichzeitig der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Nur so kann moderner Theravada funktionieren. Bisher waren die Klöster ja unterteilt in einen privaten Bereich für die Mönche, wo man seiner eigenen Befreiung arbeitete und einen"Showroom" für die Haushälter wo Aberglauben kultiviert und Folklore zelebriert wird. Ein echter spiritueller Kontakt zwischen Hauslosen und Haushälter findet nicht oder kaum statt.


    Eine praktikable Möglichkeit wäre, dass fortgeschrittene Mönche eine Sangha von Haushältern leiten und gleichzeitig untereinander eine Art Supervision etc. machen. Es könnten auch Wandermönche geben, die aus dem Kloster zu den Leuten gehen und sich sozial für die Gesellschaft engagieren Gutes tun. Gleichzeitig an ihrer eigenen Befreupiung arbeiten, anderen konkret also weltlich helfen aber auchspirituell helfen indem sie Dhamma lehren, jenen die dies wollen. Man soll sich gleichzeitig um die eigene Befreiung und um die Befreiung aller Menschen kümmern.


    Früher als die meisten Menschen abergläubisch waren, war es üblich dass sich eine Priesterkaste, stellvertretend für die Gesellschaft, um das Verhältnis der Menschen zu den Göttern kümmerte mit dem Auftrag diese wohlgesonnen zu machen. Heute geht dies als Arbeit natürlich nicht mehr durch, die Götter wurden entthront. Deshalb wurde diese Aufgabe mittlerweile von den Wissenschaftler übernommen.


    Gruss Bakram

    Liebe Kusala


    Danke für den Link. Aber das was du vermisst ist doch zum grössten Teil nur noch Folklore vermischt mit Aberglaube.
    Der ganze Dana Gedanken erinnert mich mehr an Ablasshandel der Kirche im Mittelalter. Seelenheil vom Priester/Mönch im gegen Geld. Auf der einen Seite Gier auf der anderen Seite Verblendung. Dana bedeutet selbstloses geben ohne Gegenleistung.
    Hier im Westen gibt es Harz IV und andere Sozialleistungen, da muss auch keiner mehr mit einer Bettelschale herumlaufen.


    Es wäre Schade wenn Dhamma in Vergessenheit geriete. Ich befürchte aber dass dies schon längst geschehen ist.


    Aus heutiger Sicht ergibt die Trennung Hauslos, Haushälter auch keinen Sinn mehr. Ursprünglich waren Mönche Hauslos, d.h. Wandermönche.
    Feste Behausungen (Klöster) traten erst später auf und entwickelten sich aus den Unterschlüpfen, die die Wandermönche während der Regenzeit aufsuchten. Dort war man ja dann auch eine Zeit lang zusammen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Patimokkha (Beichte, in Erinnerung rufen der Regeln) auch zu dieser Zeit abgehalten wurde, ev. auch Uposatha.


    Die Realität zumindest hier im Westen sieht doch so aus, dass hier unkontrolliert kleinere und grössere Sanghas wie Pilze aus dem boden schiessen. Daneben auch Wanderprediger und Propheten, Erleuchtete und Neo-Buddhas die überall in der Welt Vorträge halten und irgendwelche östliche Weisheiten mit Buddhistismus und eigenen Phantasien vermischt herausposaunen, Bücher schreiben und Geld verdienen. Andere haben hehrere Ziel wollen die Welt retten etc.


    Zustände wie im Palikanion beschrieben im alten Indien herrschten!


    Ich befürchte das ist nicht das was Buddha wollte !


    Gruss Bakram

    Liebe Kusala


    Dies ist ein interessantes Thema, das Du hier ansprichst. Ich glaube aber Du siehst das ganze viel zu eng um nicht zu sagen zu traditionell fundamentalistisch.
    Es errinnert mich fast ein bisschen an das Verhalten der Katholischen Kirche, die auch stark an ihren alten Schriften anhaftet.


    Im Viaya sagt Buddha ja selbst man könne gewisse kleine Regeln anpassen, ändern oder weglassen, wenn sie nach seinem Ableben nicht mehr zeitgemäss wären. Ich denke nach 2500 Jahren haben sich die gesellschaftlichen Bedingungen stark verändert. Die Mentalität im Westen unterscheidet sich stark von der östlichen, sodass dies ev schon lange Überfällig ist.


    Der Kern der Lehre würde hier im Westen auf fruchtbaren Boden fallen. In dieser spirituellen Wüste saugen die Menschen in ihrer Verzweiflung jeden Mist in sich auf wie trockene Schwämmel. Man sollte sich vielleicht mal trauen das Regelwerk anzupassen, an der Didaktik zu arbeiten.


    Hierfür ist ja wohl nicht unbedingt ein maitreya nötig oder doch ?


    Gruss Bakram