Grund:
mukti:
Na meinetwegen, lege mir deine Vorstellungen ans Herz.
Nein. Das eben ist nicht der Sinn meiner Worte an dich. Glaub nichts, bezweifle alles.
Ich sehe nun ein, dass ich wieder einen schwerwiegenden Fehler gemacht habe, einen Fehler, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte: Ich habe Ausdrücke/Worte verwendet, die beim auf Palikanon/Sutten vorkonditionierten Leser den Eindruck erwecken als würde ich die Lehre der Sutten bestätigen und auf dieser Basis meine Aussage machen. Ein solcherart vorkonditionierter Leser wird unweigerlich all seine Vorstellungen mit denen er sich bisher konditioniert hat, bei der Interpretation dieser meiner Worte wachrufen und meine Worte werden ihn deswegen nur noch fester in der Falle, in der er sich befindet, festbinden. Tut mir leid. Ich nehme hiermit alles zurück und sage die Wahrheit: In den Sutten stehen nur Lügen und weil darin nur Lügen stehen, ist es ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Der Buddha hat seine gesamte Lehre nur erstunken und erlogen, aber er macht keinen Hehl draus, und das muss man ihm hoch anrechnen. 
Es ist schon so, dass du dir von mir eine Vorstellung machst - ich sei ein auf Sutten vorkonditionierter Leser, der deine Aussagen mit den Gedanken vergleicht, die er sich über die Sutten gemacht hat. Dann richtest du Apelle an mich, diesen Gedanken nicht zu glauben. Erwäge doch mal, dass du dich irren könntest, und alles was ich sage durch die Brille dieser Vorstellung siehst, die du dir von mir gemacht hast.
Sutten sind für mich nicht der Prüfstein für Wahrheit, ich bin kein Dogmatiker. Ich halte auch nicht unumstößlich an irgendeinem Glauben fest. Glaube bedeutet für mich, etwas das man nicht erkannt hat, für wahrscheinlich zu halten, etwa was die Reinkarnation betrifft oder Nibbana, da deutet alles darauf hin dass es das gibt, aber erkannt habe ich es nicht. Es sind brauchbare Arbeitshypothesen, Modelle, nach denen man sich ausrichtet, solange man keine brauchbareren gefunden hat. Und ich habe mir viele dieser Modelle angesehen, mich an mehreren ausgerichtet, und ein brauchbareres als das, was in den Kernaussagen des Theravada hervortritt, habe ich bis jetzt nicht gefunden. Es ist aber möglich dass ich einmal eines finde, das mehr Sinn macht.
Nun kann man alles anzweifeln, wie du sagst - glaube nichts, bezweifle alles. Gleichzeitig sagst du, es gäbe Wahrheit, und die sogenannten Lügen des Buddha wären ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Wenn es nun Wahrheit gibt, dann gibt es über sie keinen Zweifel. Was ist Wahrheit? Da gibt es keine andere Grundlage als die des menschlichen Bewusstseins. Ich habe keine andere Basis, etwas als wahr zu erkennen, als mein Bewusstsein, das im Prinzip dasselbe ist wie in allen Menschen. Daher gilt Wahrheit nicht nur für mich, im Sinne des Existentialismus, sondern es gibt niemand, der sie anzweifeln kann. Jeder hat die Erkenntnis in seinem Bewusstsein - verborgen oder offenbar. Wenn Ausssagen des Buddha als wahr erkannt werden, dann sind sie nicht verborgen oder versteckt, wie er auch sagt - "Ich lehre nicht mit einer geschlossenen Faust" - sondern in mir waren sie verborgen. Also sehe ich keinen Grund, Aussagen des Buddha als erstunken und erlogen zu bezeichnen. Und dass er das selber behaupten würde wie du sagst, (er mache keinen Hehl daraus), da weiß ich nicht wie du das meinst, welche Bedeutung der Begriff "Lüge" in diesem Zusammenhang für dich hat.
Vielleicht habe ich jetzt auch einen Fehler gemacht, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte, nämlich ausführlich über diese Dinge in einer Diskussion zu schreiben. Man wird da schwerlich verstanden, das kann oft sehr lange dauern, bis all die verschiedenen Assoziationen geklärt sind, die unterschiedliche Menschen mit derselben Sache verbinden.