Beiträge von Doris im Thema „Wieviel Zeit noch bis zur Erleuchtung ?“

    Zitat

    Dukkha ist nicht nur ein Hirngespinst, das auf "meinen" oder "deinen" Kopf beschränkt ist.
    Daher ist es unzutreffend zu sagen "Dukkha oder nicht Dukkha ist gleich".


    Lieber nibutti,


    das ist vielleicht ein Hirngespinst, das wir als Menschen miteinander teilen, es ist unser gemeinsames Merkmal. Denn mehr als, dass es im Geist entsteht ist es doch nicht.
    Wie löst sich dukkha denn auf? Wenn einem Buddha, der Arm abgeschnitten wird, dann funktionieren seine Nerven genauso wie die von Nicht-Buddhas.
    Dennoch heißt es, er habe Leiden aufgelöst. Wo also befindet sich dann dukkha?


    Ich möchte nicht sagen, dass es ein rein intellektuelles Verstehen sein kann. Ich glaube nämlich, dass sich das intellektuell gar nicht verstehen lässt. Vielmehr denke ich, dass es nur erfahren werden kann. Das Verstehen liegt in der Erfahrung. Aber die Erfahrung bedeutet eben nicht, dass es ein für alle Mal aufgelöst ist. In diesem Moment jedoch schon. Und solche Momente können sich wiederholen.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Lieber mukti,


    ich lese aus

    Zitat

    "Dukkha oder nicht Dukkha ist gleich. Vorstellung, nichts weiter, Bewußtsein."


    nicht heraus, dass sich da jemand als "vollrealisiert" bezeichnet.
    Da steht doch nur, dass es Produkte des Geistes sind, und dass sie sich deshalb nicht unterscheiden von allen anderen Produkten des Geistes. Da steht nirgendwo, dass sich derjenige auch permanent dessen bewusst ist und nicht mehr "menschelt". Dukkha ist nichts weiter als Kopfkino. Es ist kein Ding, dass sich dann mal von einem löst und dann am Tisch liegt.


    Ich vermute hier den Zusammenprall von Theravadasicht mit -Sicht (ich gebe dem Ding extra keinen Namen, aber ohne Ironie oder Doppelsinn). Kann das möglich sein?


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Lieber mukti,


    ich mische mich da mal kurz ein …


    Es besteht für mich ein Unterschied zwischen "erkannt haben" und "realisieren".
    Wir können sehr viel schon erkannt haben, aber da sind noch viele Gewohnheiten, die dazu führen, dass wir das Erkannte nicht immer umsetzen können.


    In der Tat gibt es keinen Unterschied zwischen all dem Erwähnten. Sie gleichen sich alle, da sie alle geistgeboren sind, bedingt und vergänglich. Der Unterschied entsteht meiner Erfahrung nach hauptsachlich darin, dass ich sie bewerte.


    "Gleichgültig" bedeutet für mich nicht "emotionslos", sondern alle Emotionen haben die gleiche Gültigkeit.
    "Gleichmut" bedeutet nicht, keine Emotionen mehr zu haben.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Lieber Matthias,


    danke für Deine Nachfrage.
    Ich mache da einen ganz individuellen Unterschied, den ich darin sehe:
    Ein Erwachter, ist jemand, der einen Blick "hinter den Vorhang", einen Einblick in das Funktionieren des Geistes getan hat.
    Der Ausdruck "Erleuchteter", so schließe ich aus dem Gelesenen vieler Posts, scheint mir in die Rubrik "Verherrlichung" zu gehören. Das scheint jemand zu sein, der vollkommen geworden ist, und das macht mich skeptisch. Ich vermute, dass deshalb womöglich so vehement die Existenz von Erleuchteten bezweifelt wird, weil da was drinsteckt, das niemand erreichen kann und der Buddha in den Vorstellungen einiger Leute seine Einzigartigkeit verlieren könnte, wenn dies anderen zugetraut werden würde (und letztendlich sich selbst).


    Genügt Dir das als Erklärung?


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Ich bin eine Erleuchtungs-Skeptikerin. Will heißen, ich denke nicht, dass es "Erleuchtete " gibt oder jemals gab.
    Aber ich meine dass es Leute gibt, die erwacht sind und von denen die einen schon stabiler und die anderen noch nicht stabil sind, dass die einen schon geübter sind, und mehr durchdrungen haben als die anderen, also dass es lediglich graduelle Unterschiede gibt.
    Wahrscheinlich ist das Erwachen gar nicht selten und es wird erst richtig schwer, nach dem Erwachen.


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Zitat

    Buddha betonte immer, dass es nicht notwendig ist zu sterben um erleuchtet zu werden. Doch wenn man sich so umschaut scheint kein Buddhist da zu sein der über sich sagt jetzt bin ich erleuchtet.


    Bist Du lebensmüde? :shock:
    :grinsen:


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack