Sukha:
ja, wurde mir auch schon von verschiedener Seite empfohlen... ekkhi
Sukha:
ja, wurde mir auch schon von verschiedener Seite empfohlen... ekkhi
tsurezuregusa:Alles anzeigenHallo Sukha, Hallo Onda,
zuerst einmal danke an Onda für ihre Erklärung bezüglich Kontemplation. Ich glaube, meine Gründe für die Ablehnung der Leichenbetrachung als Satipatthana-Übungsfeld ist ähnlich, wenn auch etwas anders erklärt.
Ziel der Satipatthana-Meditation ist ja die Entfaltung des Hellblicks. Über die drei Betrachtungen - Vergänglichkeit, Leiden, Unpersönlichkeit, erkennt man genau diese drei Merkmale. So kann man eintreten in eines der drei Tore der Erlösung: Leerheitsbetrachtung, Merkmalslosigksbetrachtung und Wunschlosigskeitsbetrachtung. Und meinem Gefühl nach ist dies nur möglich über die Betrachtung der höchsten Wirklichkeiten paramattha dhamma, also Bewusstsein citta, Geistesfaktoren cetasika, Körperliches rupa (und nibbana).
Die Leichenbetrachtung ist aber zum Beispiel ähnlich der Kasina-Meditation. Der Yogi betrachtet die Leiche (bzw. das Kasinabild) und verlässt dann den Friedhof. In seiner Klause angekommen visualisiert er die betrachtete Leiche gemäß ihrer Merkmale bis das Gegenbild erscheint. Dies ist wie ein Luftschloß an dem man nicht die drei Wesensmerkmale feststellen kann. Die Wesensmerkmale kann man am Geist etc. feststellen aber, wie gesagt nach meinem Gefühl, nicht an einer Vorstellung des Geistes.
Gruß
Florian
Hallo Florian,
ich glaube, dass die Leichenbetrachtung im Satipatthana eine Achtsamkeits- und Kontemplationsübung ist
Zitat( ...so vergleicht er diesen seinen Körper damit: 'Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.'").
Im Visuddhi Magga wird die Leichenbetrachtung als eines der 40 Sammlungsobjekte benutzt. Und es wird dort noch einmal unterschieden, die ob man die Übung macht, um den Geist hinsichtlich von Leidenschaften zu zügeln oder als Hauptobjekt der Sammlung benutzt.
Zitat
(http://www.palikanon.com/visuddhi/vis06.html Wer daher zur Zügelung seines Geistes (*2) das Leichenfeld besuchen geht, läute vorher die Glocke und gehe dann mit den versammelten Mönchen dorthin. Wer jedoch wegen dieses Objektes als Hauptübung sich dorthin begibt, gehe allein, ohne Gefährten, dabei seine ursprüngliche Übung nicht aufgebend, sondern im Geiste erwägend.)
Auch wenn das alles für unsere heutigen Verhältnisse sehr morbide rüberkommt. Man soll darauf achten, dass keine Aversion wg der Übung aufkommt, das denke ich, schließt sie für viel von uns schon von vornherein aus.
Zitat
(http://www.palikanon.com/visuddhi/vis06.html Er gehe aber nicht gegen den Wind, denn sonst möchte der Leichengeruch in seine Nase dringen und so sein Gehirn angreifen oder bewirken, daß er die Speisen erbrechen muß, oder daß es ihm leid wird hingegangen zu sein. Darum vermeide er den Gegenwind und gehe mit dem Wind. Ist es aber nicht möglich, auf einem in der Windrichtung führenden Wege hinzugelangen - insofern sich ein Berg dazwischen befindet, oder ein Abgrund, Felsen, Zaun, Dornengestrüpp, Wasser oder Sumpf - so möge er seine Nase mit dem Saum seines Gewandes verhüllen und so hingehen. )
ekkhi
Onda:Im Satipatthana-Sutra geht es, so meine Wahrnehmung, nicht nur um Achtsamkeit, sondern in starkem Maße auch um Kontemplation.
Während Achtsamkeit lediglich die (nicht-wertende) Hinwendung des Geistes zu Objekten in der unmittelbaren Gegenwart meint, kommt bei der Kontemplation ein Moment der verstärkten Reflektion, der theoretischen Einbindung und der Visualisierung hinzu. Bei vielen Punkten geht es um die Einordung des Erfahrenen in die buddhistische Systematik (Skandhas, Hemmnisse, Erleuchtungsglieder etc. - s.u.)
Die Kontemplation sehe ich dabei, bei gleichzeitig vorhandener Achtsamkeit auf die Geistobjekte. Also die Geistobjekte, die die Kontemplation ausmachen, werden während der Kontemplation zu den Objekten der Achtsamkeit.
Das erfordert ein sehr hohes Maß an Achtsamkeit, wenn man so praktiziert.
Es ist meiner Ansicht nach natürlich auch schon geringer (Alltags-)Achtsamkeit gut, diese Kontemplationen durchzuführen.
Allerdings, so wie ich Satipatthana interpretiere, gibt es eigentlich keine Trennung, "jetzt Achtsamkeitsübung, jetzt Kontemplation". ekkhi