Beiträge von mukti im Thema „Ideal und Vollkommenheit“

    Grund:
    mukti:

    Wozu geboren werden? Das geschieht nur aus Begehren.


    Also ich habs nicht begehrt, geboren zu werden, es ist mir einfach so passiert 8)


    (An dieser Stelle sind keine orthodoxen Kommentare nötig)


    Ich beiß nicht mehr an auf deine halblustigen Provokationshäppchen und geh jetzt in die Sonne hinaus. Viel Spaß noch.

    Grund:

    Tu halt einfach was womit du die Zeit verbringen kannst, vielleicht machts Freude, einfach so, ganz ohne Sinn 8)



    Grund:

    Ich würd sagen. Konditioniertheiten sind einfach da, sind wie sie sind.



    Grund:

    Lass es doch einfach wie es ist. 8)


    Ich lasse es aber nicht so, und das macht für dich ja dann keinen Unterschied. Also rätst du mir nur etwas anderes zu tun als ich tue, um dir einen Spaß zu machen, die Zeit zu vertreiben. So machen wir halt alle unser Ding.

    Grund:

    Geboren werden hat meiner Einschätzung nach nur etwas mit der Vereinigung von Spermium und Eizelle im Kontext von Trieben zu tun, nicht notwendigerweise etwas mit Idealen.


    Wozu geboren werden? Das geschieht nur aus Begehren.

    Grund:

    Aber natürlich kann man irgendwelchen Idealen/Vorstellungen hinterherjagen oder sie kultivieren, solange man die eigene Konditioniertheit darin erkennt. Und wenn man diese nicht erkennt, dann erkennt man sie halt nicht. Was soll's, so ist's halt dann Religion. Auch die muss nicht notwendigerweise Stress erzeugen, aber sie kann ... 8)


    Das ist immer dieses "Ich weiß dass es Unsinn ist und tue es trotzdem". Das Ideal ist ja solche Konditioniertheiten aufzulösen.
    Man ist zwangsläufig konditioniert, weil man nach Wohl und Wehe wertet, solange Identifikation besteht. Alleine das Wissen, dass das besteht, genügt ja nicht, um es zu beseitigen. Man muss ja ständig handeln, und das geht entweder innerhalb von Konditionierungen oder in Richtung aus diesen heraus. Man kann nicht sagen ich schaue diesem Narren zu wie er zwischen Gier und Hass hin und her pendelt. Solange Gier und Hass bestehen, besteht Identifikation.

    Grund:
    mukti:

    Es genügt dass es ist wie es ist, um die Befreiung zu erlangen, ... Alles was dem Ziel dienlich ist, gilt es zu entwickeln, ...


    Zu sehen wie "es ist und/oder nicht ist" schließt eine Vorstellung etwas (das noch nicht ist) zu "erlangen" oder zu "entwickeln" aus. Es muss nichts dafür getan werden um zu sehen wie es ist und/oder nicht ist. 8)


    Wenn nichts dafür getan werden müsste, dann wäre man ja eh erleuchtet, bzw. gar nicht geboren worden.


    Ja liebe Doris, das habe ich ja gemeint, alles ensteht und vergeht. Eben darum kann ich es nicht als Ideal betrachten, etwas zu dieser Vollkommenheit zu entwickeln, wenn es wieder vergehen muss (vernichtet wird). Wozu die ganze Mühe? Es genügt dass es ist wie es ist, um die Befreiung zu erlangen, muss ich nicht das Potential meines Intellekts entwickeln, um ein guter Mathematiker zu werden, oder meines Körpers, um ein guter Schwimmer zu werden usw. Alles was dem Ziel dienlich ist, gilt es zu entwickeln, aber das Ziel ist nicht die Entwicklung selber, das Erlangen von zeitweiligen Fähigkeiten. So sehe ich das.


    Liebe Grüße,
    mukti

    wusheng:
    mukti:

    Muß meine Antwort zum ersten Satz berichtigen: Das buddhistische Ideal wird in unserer Gegend kaum durch kindliche Erziehung und Sozialisation vermittelt, eher später selbständig gefunden.


    So wie ich es verstehe, werter Mukti, geht es dabei nur um die Entwicklung / Entfaltung des eigenen Potentials. Das wäre ideal...
    Grüße, Wusheng


    Lieber wusheng, ich weiß nicht genau was du unter eigenem Potential verstehst, aber etwas zu entwickeln das wieder vernichtet wird genügt mir eigentlich nicht als Ideal.
    Schöne Grüße, mukti

    Muß meine Antwort zum ersten Satz berichtigen: Das buddhistische Ideal wird in unserer Gegend kaum durch kindliche Erziehung und Sozialisation vermittelt, eher später selbständig gefunden.

    Grund:

    Ideale sind die Folge von Erziehung und Sozialisation, sowohl frühkindlicher passiv erduldeter als auch späterer aktiv unternommener.


    Nicht unbedingt. Ideal bedeutet, ein als höchsten Wert erkanntes Ziel. Das buddhistische Ideal ist Freiheit von Unwissenheit und Leid, das wird in unserer Gegend weder durch Erziehung noch durch Sozialisation vermittelt.


    Grund:

    Es scheint, als ob das Kultivieren eines Ideales (oder von Idealen) essentieller Bestandteil des Buddhismus ist. Es ist so etwas wie eine "Vergöttlichung" einer Vorstellung. Der perfekte Lehrer, der perfekte Lebenswandel, die perfekte Lehre, die perfekte Übung, die perfekte Ethik.


    Lehrer, Lehre, Wandel, Ethik und Übung sind nicht das Ideal selbst, sondern die Mittel um es zu erreichen.


    Grund:

    Ideal kann Zu-Flucht sein.
    Als bloße Idee sprengt es Raum und Zeit, die begrenzenden Bedingungen jeglichen empirischen bewußten Erlebens und suggeriert dem bewußt-Sein dadurch eine Art Befreiung von sich selbst.


    Es suggeriert die Möglichkeit der Befreiung von den Bedingungen in Raum und Zeit, ja.


    Grund:

    Ideal ist aber meist Flucht.
    In dem Maße wie sich bewußt-Sein diese Vorstellung aneignet und damit notwendigerweise verdinglicht, wird die Vorstellung eine Ideales zur zwanghaften (neurotischen) Flucht vor dem was ist oder nicht ist. Ideal ist dann Obsession.


    Das buddhistische Ideal ist durchaus Flucht. Wenn man sich z.B. in einem brennenden Haus aufhält, ist es angebracht zu flüchten, das ist weder neurotisch noch eine Obsession, sondern schlicht und einfach vernünftig.


    Grund:

    Achtsamkeit bzgl. des blitzschnellen und unwillkürlich gewohnheitsmäßgen Erscheinens von Idealen als Vergleichsstandards des bewußt-Seins ist erhellend. Es ist nicht so sehr in Form begrifflichen, schwerfälligen und langsamen denkenden Vergleichens als vielmehr in Form von spontan entstehenden Spannungen aufgrund einer unscharf "erspürten" Diskrepanz zwischen "Ist" und "Soll" (Ideal) wie sich gewohnheitsmäßige Obsession mit Idealen bemerkbar macht.


    Sammeln von "Ursachen", um eine ideale vermeintliche "Wirkung" zu erzielen oder die Vorstellungen von "Transformation" eines "Ist" zum idealen "Soll" sind typische Beispiele der Obsession mit Idealen.


    Wenn Achtsamkeit erhellend ist, dann war ja vorher was im Dunklen. Die Entwicklung der Achtsamkeit ist ja auch in diesem Fall ein Streben nach einem Ideal.
    Das Ideal alles sein zu lassen wie es ist, einschließlich der Triebe, Begierden und Anhaftungen, kann nicht zum Ende von Unwissenheit und Leid führen. Das buddhistische Ideal ist alles sein zu lassen wie es ist ohne etwas zu begehren oder zu bekämpfen, und die Spannungen der Diskrepanz zwischen "Ist" und "Soll" zeigen an, dass noch Gier und Hass besteht.
    Der Buddhist strebt nicht nach einer Art transzendentalem Besitz, einen idealen Seinszustand, sondern nach Freiheit von einem unbefriedigenden Zustand, er will was loswerden, ohne sich eine Vorstellung vom Nirvana zu machen.


    So sieht meine Wenigkeit das jedenfalls.