Beiträge von lagerregaL im Thema „Das Mitgefühl des Erhabenen“

    mukti:
    lagerregaL:


    Hier sagst aber, nicht zu lehren wäre keine Absicht.


    Die Absicht nicht zu lehren, ja. Die war vorher beim Buddha. Dann war die Absicht zu lehren.


    Zitat

    Wenn der Tathāgata seine Schüler das Dhamma lehrt, ist er ein solcher, [9] du Böser, und wenn der Tathāgata seine Schüler das Dhamma nicht lehrt, ist er ein solcher.


    Zitat

    [9] “Ein solcher”: Bhikkhu Ñāṇananda in “Concept and Reality”: “... Es ist wahrscheinlich, dass das Wort tādi oder tādiso als Beiname eines befreiten Weisen in gewisser Beziehung zu dem Wort tammaya [“identifiziert mit”] steht. ... es bedeutet ‘von jener Erscheinung’, ‘wie jenes’ oder ‘solcherart’. Der Weise identifiziert sich niemals mit irgendeinem Phänomen, das wir für gewöhnlich mit ihm assoziieren, obwohl er es scheinbar tut. Somit ist er ‘wie jenes’ (tādiso), aber ‘nicht von jenem’ (attammayo). Dies mag gut und gerne für die Standfestigkeit und Unerschütterlichkeit des Weisen verantwortlich sein.” Ähnliches schreibt er in “The Magic of the Mind”, auf Deutsch als “Der Zauber des Geistes” erhältlich bei der Buddhistischen Gesellschaft München.

    mukti:
    lagerregaL:


    ICh verstehe darunter die Absicht, nicht zu lehren.


    Also die Absicht nicht zu lehren hatte der Buddha nach der Intervention Brahmas offensichtlch nicht.


    mukti:


    Wenn keine Absicht besteht, dann besteht ja auch kein Lehren, würde ich sagen.


    Hier sagst aber, nicht zu lehren wäre keine Absicht.

    mukti:
    lagerregaL:


    Und nicht zu lehren wäre dann keine Absicht?


    Weiß nicht was du hier genau unter Absicht verstehst, aber der Buddha hatte halt die Absicht zu lehren, deshalb suchte er seine ehemaligen Gefährten auf.


    ICh verstehe darunter die Absicht, nicht zu lehren.

    mukti:
    Grund:


    Keine Ahnung, aber wenn dies ein allgemeines Verständnis sein sollte, dann wäre "Einfühlungsvermögen" grundsätzlich "offen" und vielleicht deswegen eher mit "Absichtlosigkeit" vereinbar als "Barmherzigkeit" es wäre. Gut so. 8)


    Wenn keine Absicht besteht, dann besteht ja auch kein Lehren, würde ich sagen.


    Und nicht zu lehren wäre dann keine Absicht?

    Raphy:
    lagerregaL:


    Ja jetzt wo du das sagst, fällt mir auf, dass die ganze Sutta plus Fußnoten teilweise noch mehr interessante Botschaften enthält, die auch was mit dem Thema mehr oder weniger zu tun haben.


    Hallo,
    du meinst mit dem Thema "Nichtwissen"?


    Liebe Grüße


    Ich meine das Thema "das Mitgefühl des Erhabenen". z.B


    28. "Da waren Brahmā und die Versammlung des Brahmā und die Mitglieder der Versammlung des Brahmā von Staunen und Verwunderung getroffen und sagten: 'Meine Herren, es ist wunderbar, es ist erstaunlich, die große Kraft und Macht des Mönchs Gotama. Wir haben niemals zuvor irgendeinen Mönch oder Brahmanen gesehen oder von ihm gehört, der solch große Kraft und solch große Macht wie dieser Mönch Gotama hatte, der aus einer Sakyer-Familie in die Hauslosigkeit zog! Meine Herren, obwohl er in einer Generation lebt, die das Werden liebt, die vom Werden entzückt ist, sich über das Werden freut, hat er das Werden an der Wurzel ausgerissen!'"


    29. "Da ergriff Māra, der Böse Besitz von einem Mitglied aus dem Gefolge des Brahmā und sagte zu mir: 'Guter Herr, wenn es das ist, was du weißt, wenn es das ist, was du entdeckt hast, so leite nicht deine Schüler oder jene, die in die Hauslosigkeit gezogen sind, lehre deine Schüler oder jene, die in die Hauslosigkeit gezogen sind, nicht das Dhamma, erzeuge kein Sehnen in deinen Schülern oder in jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen sind. Vor deiner Zeit, Bhikkhu, gab es Mönche und Brahmanen in der Welt, die behaupteten, verwirklicht und vollständig erleuchtet zu sein, und sie leiteten ihre Schüler und jene, die in die Hauslosigkeit gezogen waren; sie lehrten ihre Schüler und jene, die in die Hauslosigkeit gezogen waren, das Dhamma; sie erzeugten Sehnen in ihren Schülern und in jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen waren; und bei der Auflösung des Körpers, als ihr Leben abgeschnitten wurde, wurden sie in einem niederen Körper verankert. Vor deiner Zeit, Bhikkhu, gab es auch Mönche und Brahmanen in der Welt, die behaupteten, verwirklicht und vollständig erleuchtet zu sein, und sie leiteten nicht ihre Schüler und jene, die in die Hauslosigkeit gezogen waren; sie lehrten ihre Schüler und jene, die in die Hauslosigkeit gezogen waren, nicht das Dhamma; sie erzeugten kein Sehnen in ihren Schülern und in jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen waren; und bei der Auflösung des Körpers, als ihr Leben abgeschnitten wurde, wurden sie in einem höheren Körper verankert. Also, Bhikkhu, sage ich dir dieses: Vergewissere dich, guter Herr, in Untätigkeit zu verweilen, einem angenehmen Verweilen hier und jetzt ergeben; dieses bleibt besser unverkündet, und deshalb, guter Herr, unterrichte keinen anderen.'"


    30. "Nach diesen Worten sagte ich zu Māra, dem Bösen: 'Ich erkenne dich, Böser. Glaube nicht: >Er erkennt mich nicht.< Du bist Māra, Böser, es geschieht nicht aus Mitgefühl für ihr Wohlergehen, daß du so sprichst, es geschieht ohne Mitgefühl für ihr Wohlergehen, daß du so sprichst. Du denkst folgendes, Böser: >Jene, die der Mönch Gotama das Dhamma lehrt, werden meinem Einflußbereich entkommen.< Deine Mönche und Brahmanen, Böser, die behaupteten, vollständig erleuchtet zu sein, waren nicht vollständig erleuchtet. Aber ich, der ich behaupte, vollständig erleuchtet zu sein, bin vollständig erleuchtet. Wenn der Tathāgata seine Schüler das Dhamma lehrt, ist er ein solcher, [9] du Böser, und wenn der Tathāgata seine Schüler das Dhamma nicht lehrt, ist er ein solcher. Wenn der Tathāgata seine Schüler anleitet, ist er ein solcher, du Böser, und wenn der Tathāgata seine Schüler nicht anleitet, ist er ein solcher. Warum ist das so? Weil der Tathāgata die Triebe überwunden hat, die beflecken, neues Werden bringen, Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen; er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, hat sie einem Palmenstrunk gleich gemacht, sie beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. So wie eine Palme mit abgeschnittener Krone nicht weiterwachsen kann, so hat der Tathāgata die Triebe überwunden, die beflecken, neues Werden bringen, Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen, er hat sie beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind.'"


    31. Weil Māra nicht in der Lage war, etwas zu erwidern, und weil es mit der Einladung des Brahmā (begann), ist diese Lehrrede "Auf Einladung eines Brahmā" betitelt.


    Anmerkungen:


    [9] “Ein solcher”: Bhikkhu Ñāṇananda in “Concept and Reality”: “... Es ist wahrscheinlich, dass das Wort tādi oder tādiso als Beiname eines befreiten Weisen in gewisser Beziehung zu dem Wort tammaya [“identifiziert mit”] steht. ... es bedeutet ‘von jener Erscheinung’, ‘wie jenes’ oder ‘solcherart’. Der Weise identifiziert sich niemals mit irgendeinem Phänomen, das wir für gewöhnlich mit ihm assoziieren, obwohl er es scheinbar tut. Somit ist er ‘wie jenes’ (tādiso), aber ‘nicht von jenem’ (attammayo). Dies mag gut und gerne für die Standfestigkeit und Unerschütterlichkeit des Weisen verantwortlich sein.” Ähnliches schreibt er in “The Magic of the Mind”, auf Deutsch als “Der Zauber des Geistes” erhältlich bei der Buddhistischen Gesellschaft München.
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m049z.html


    Ja jetzt wo du das sagst, fällt mir auf, dass die ganze Sutta plus Fußnoten teilweise noch mehr interessante Botschaften enthält, die auch was mit dem Thema mehr oder weniger zu tun haben.


    "Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6],
    Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet:[7]:"


    "[6] Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewußtsein" ist das Bewußtsein eines Arahants. Es determiniert nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar"."
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m049z.html

    mukti:
    lagerregaL:


    Woher kommt das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung? Nibbana ist ohne das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung, es ist kein verrichtender Gott. Warum war dem Buddha dann an dem verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung gelegen?


    Gute Frage. Es heißt ja, er hat mit dem Parinibbana "Den Willen, der sich auf die Erhaltung des Körpers richtet, entlassen". Sinngemäß, ich finde grade die Stelle nicht.
    Wieso hat er den Willen nicht gleich nach der Erleuchtung entlassen? Er hatte kein Interesse mehr an der Welt, aber ist geblieben aus Mitgefühl? Oder weil er die Welt eben auch nicht abgelehnt hat, sondern was nun mal da ist akzeptiert hat, als eine Auswirkung früherer Ursachen...


    mukti:


    Woher kommt dieses Mitgefühl (Barmherzigkeit)? Nibbana ist ohne Mitgefühl, es ist kein barmherziger Gott. Warum war dem Buddha dann an der Erleuchtung der Wesen gelegen?


    Auf diese Art kann man ja alles was der Tathagata macht infrage stellen, dann dürfte er sich nicht mal mehr bewegen oder überhaupt nichts machen, wenn man dieser Logik folgen würde. Aber dann könnte man ja wieder Fragen, warum macht der das(also nichts)? Das wäre dann ja auch etwas. Nämlich nichts.
    Das wäre dann ja nicht das Nibbana(Also auch nicht Nichts). Sondern Nichtsein.
    Es heißt aber im Bezug auf den Tathagata weder Sein noch Nichtsein.

    mukti:


    Und wenn der Buddha nicht immer im Nibbana war, sondern darin nach belieben eintreten konnte oder sich des Nibbana sicher war nach seinem Tode, wieso handelt er dann aus Mitgefühl?


    Nibbana ist Nibbana. Unabhängig von "Tod" oder "Leben".


    Zitat

    Warum verrichtet er nicht lediglich die Notwendigkeiten der Körpererhaltung und ist ansonsten völlig losgelöst?


    Woher kommt das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung? Nibbana ist ohne das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung, es ist kein verrichtender Gott. Warum war dem Buddha dann an dem verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung gelegen?


    Tathagata=der so Gegangene.