Die Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben

  • HaenselUndGretel:

    Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass jemand, der sich nun fast einen Tag über die Vorzüge der (sexuellen) Enthaltsamkeit auslässt, eine größere Anhaftung entwickelt hat, als mancher, der's dreimal am Tag treibt...


    Hänsel


    :badgrin: Genauso wie die Geschichte der zwei Mönche am Fluss. :badgrin:

  • HaenselUndGretel:

    Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass jemand, der sich nun fast einen Tag über die Vorzüge der (sexuellen) Enthaltsamkeit auslässt, eine größere Anhaftung entwickelt hat, als mancher, der's dreimal am Tag treibt...


    Hänsel


    Wäre das Gespräch live, wären wir in einer halben Stunde durch.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    HaenselUndGretel:

    Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass jemand, der sich nun fast einen Tag über die Vorzüge der (sexuellen) Enthaltsamkeit auslässt, eine größere Anhaftung entwickelt hat, als mancher, der's dreimal am Tag treibt...


    Hänsel


    Wäre das Gespräch live, wären wir in einer halben Stunde durch.


    na sowas...es kann sich wohl nur um einen unwiederlegbaren monolog handeln :D:grinsen:

  • sumedhâ:
    Geronimo:

    Wäre das Gespräch live, wären wir in einer halben Stunde durch.


    na sowas...es kann sich wohl nur um einen unwiederlegbaren monolog handeln :D:grinsen:


    Tjoa, manchmal kommt ein Thema an, manchmal nicht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Zitat

    Die Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben


    Was bedeutet Überwindung jetzt konkret? Heißt das schlicht und einfach, dass das Gehirn dergestalt umkonfiguriert wird, als dass Schlüsselreize nicht mehr zu einer sexuellen Erregung führen, oder bedeutet es, dass die Erregung erzeugt wird, aber niemand da ist, der sie aufgreift? Ersteres erscheint mir unrealistisch, denn ein funktionierender Körper hat nunmal die sexuelle Erregbarkeit als Systemelement integriert. Genauso wie Hunger und Durst jeder Mensch empfindet (egal ob Buddha oder nicht).


    Im Übrigen: Schlicht und einfach keinen Sex haben, bedeutet ja noch lange nicht, dass man ihn überwunden hat. Völlig frei von seinem Einfluss zu sein, würde bedeuten a-sexuell zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ein sinniges Ziel sein kann.


    Apropos: Es gibt auch noch das Onanieren, dass erstens gesund ist und zweitens keine Komplikationen verursacht (Kinderkriegen, sozialspezifische Probleme, Krankheit, Ärger etc etc...).


    Gruß
    Maus

    2 Mal editiert, zuletzt von Erdmaus ()

  • Geronimo:


    Nun wird es sicher Unzählige geben die sich gegen die aufgabe dieses vermeintlich schönen Aktes auflehnen werden, mit der Begrùndung das es doch etwas ganz Natürliches sei, etc., einfach weil sie noch nicht darauf verzichten können oder wollen. Nur ist doch gerade dieses Begehren, diese Lust, etwas außerordentlich Fesselndes, im wahrsten Sinne des Wortes!


    In der Lehre beschränkt sich Keuschheit nicht nur auf die körperliche Reibung von Penis und Vagina, sondern es geht auch um die Überwindung von allem, was mit diesem Paarungsverhalten in Verbindung steht.


    A.VII. 47 Der Keuschheitswandel


    "Bekennt sich wohl Herr Gotama als einen Keuschlebenden?"


    -"Wenn man, Brahmane, von einem mit Recht sagen kann, daß er einen ungebrochenen, lückenlosen, unbefleckten, ungetrübten, vollkommenen, lauteren Keuschheitswandel führt, so kann man das mit Recht von mir sagen. Denn ich, Brahmane, führe einen vollkommenen lauteren Keuschheitswandel, der ungebrochen ist, lückenlos, unbefleckt, ungetrübt."


    -"Wie aber, Herr Gotama, ist der Keuchheitswandel ungebrochen, lückenlos, unbefleckt und ungetrübt?"


    -"Da, Brahmane, verübt ein Asket oder Priester, der sich als einen völlig Keuschlebenden bekennt, mit dem Weibe zusammen nicht gerade den Begattungsakt, aber er läßt sich das Reiben, Drücken, Baden und Streicheln von einem Weibe gern gefallen, er erfreut sich daran, begehrt danach, findet darin Befriedigung. Oder wenn nicht dies, so scherzt, spielt und tändelt er mit dem Weibe; - oder wenn nicht dies, so sucht und beobachtet er den Blick des Weibes; - oder wenn nicht dies, so lauscht er hinter Wall oder Mauer auf die Stimme des Weibes, wie es lacht, redet, singt oder weint; - oder wenn nicht dies, so erinnert er sich an seine früheren Scherze, Plaudereien und Tändeleien mit dem Weibe; - oder wenn nicht dies, so sieht er einen Hausvater oder den Sohn eines Hausvaters, wie er im Besitze und Vermögen der fünf Sinnengenüsse dahinlebt; - oder wenn nicht dies, so führt er den Keuschheitswandel bloß in der Hoffnung auf eine Himmelswelt: 'Ach, möchte ich doch infolge dieses Sittenwandels, dieses Brauches, dieser Askese, dieses Keuschheitswandels als ein Gott wiedererscheinen, als eines der Himmelswesen!' Und daran erfreut er sich, begehrt danach, findet darin Befriedigung.


    "Ein derartiger Keuschheitswandel aber, Brahmane, ist stückhaft, lückenhaft, befleckt und getrübt. Und von einem solchen Mönche heißt es, daß er einen unlauteren Keuschheitswandel führt, verstrickt ist in der Fessel der Geschlechtlichkeit und nicht befreit wird von Geburt, Altern und Sterben, von Sorge, Klage, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, daß er nicht befreit wird vom Leiden: so sage ich.


    "Solange ich mich, Brahmane, nicht selber befreit sah von der einen oder anderen dieser sieben Geschlechtsfesseln, so lange, Brahmane, war ich mir nicht gewiß, daß ich in der Welt mit ihren Himmelswesen, Māra- und Brahmagöttern, mit ihrer Schar vo Asketen, Priestern, Himmelswesen und Menschen, die unübertroffene, höchste Erleuchtung gewonnen hatte. Sobald ich mich aber befreit sah von jeder dieser sieben Geschlechtsfesseln, da war ich gewiß, daß ich die unübertroffene, höchste Erleuchtung gewonnen hatte. Und der Erkenntnisblick ging mir auf: 'Unerschütterlich ist meine Befreiung. Dies ist meine letzte Geburt. Nicht gibt es mehr ein Wiedersein für mich.'


    Auf diese Worte sprach Jānussonī der Brahmane zum Erhabenen also: "Vortrefflich, Herr Gotama! Vortrefflich, Herr Gotama! Möge mich der Herr Gotama als seinen Laienjünger betrachten, der von heute ab zeitlebens Zuflucht genommen hat."


  • Es geht um die Überwindung des Begehrens, so das es keinen Einfluss mehr auf einen hat. Da macht es keinen Unterschied womit man sich stimuliert. Aber es hat natürlich schon seine Gründe das der Buddha die sexuelle Enthaltsamkeit nur für Mönche gelehrt hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Danke!

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hallo,


    warum so herumdrucksen? Nägel mit Köpfen machen!


    Das Problem wird um ein Vielfaches geringer, wenn eine Total-Kastration vorgenommen wird. Da der Körper nur ein ekliger, schleimiger Kotsack ist, ist das doch ein Kinderspiel. Man braucht die Teile nicht zum Meditieren und aufs Klo gehen kann man auch ohne. Vielleicht singt der eine oder andere auch ein wenig schöner … Dann zwickt Euch wenigstens nicht mehr der Unterleib. Das mit den unkeuschen Gedanken bekommt ihr offensichtlich bestens hin. Die kann man gut durch Herum-Posaunen aus dem Kopf blasen.


    Knochensack

  • GaliDa68:

    Die kann man gut durch Herum-Posaunen aus dem Kopf blasen.


    oder man bekommt eine blase am kopf, die österreicher nennen es "schwammerl"
    :grinsen:

  • sumedhâ:
    GaliDa68:

    Die kann man gut durch Herum-Posaunen aus dem Kopf blasen.


    oder man bekommt eine blase am kopf, die österreicher nennen es "schwammerl"
    :grinsen:


    Da hab ich die Schwammerl in den Knien "danach" lieber …

  • Erdmaus:

    Apropos: Es gibt auch noch das Onanieren,


    Das Schmunzeln nicht vergessen! Auch sehr selbst-befriedigend.

  • Sehr seltsam.....(oder auch nicht)


    lagerregal postet (deutliches) Buddhawort, was dann von Leuten die in der Vergangenheit mehrere Threads über "Rechte Rede" initiiert haben, veralbert wird.


    :|

  • Eben nicht seltsam (oder doch), liebe Kusala! Das Forum der 1000 Spiegel! :grinsen:

  • monikamarie:

    Eben nicht seltsam (oder doch), liebe Kusala! Das Forum der 1000 Spiegel! :grinsen:


    da gibt es auch noch 1001 nacht...oder :grinsen:
    OFF TOPIC
    ♥ ... ich kann jetzt herzchen shreiben ♥♥♥♥♥♥ :)

  • Hallo miteinander,
    ich habe jetzt vor der Frage gesessen "Thema teilen, Beiträge löschen oder was".
    Das aber möchte ich nicht mehr so einfach, weil ich gelernt habe, humorvoller "an die Sache ranzugehen".


    Ich weiß, ich bin ordentlich mit dabei, die Ernsthaftigkeit dieses Themas in Frage zu stellen, deshalb bitte ich jetzt darum, dass wieder sinnvoll weiterdiskutiert wird, wenn denn gewollt. ;)


    _()_ Monika


    PS: Danke sumedha ♥♥♥

  • Liebe Monikamarie,


    mein Beitrag war durchaus ernsthaft gemeint. Ich habe den Gedanken konsequent zu Ende geführt. Dabei ist das noch nicht das Ende, letztendlich zielt es auf die Auslöschung von allem Leben. Demnach wäre nur der Tod, die tote Materie, eine tote Erde, das kalte leblose Universum frei von Gier und somit der Idealzustand. Sollte das im Sinne des Buddha sein, dann bin ich auf der falschen Seite gelandet.
    Warum zögern denn dann die Poster sich der überflüssigen Körperteile zu entledigen? Warum nicht alles viel einfacher machen? Wir fahren heute ja auch mit der Bahn, wenn wir von Dortmund nach Hamburg wollen und gehen nicht zu Fuß. Ich vermute: weil es eigentlich gar nicht erwünscht ist, weil da die Hoffnung ist, diese Körperteile könnten doch zu was nutze sein und weil da eine große unerfüllte Sehnsucht ist. Die muss aber schlecht geredet werden. Was spricht dagegen diese Sehnsucht einfach anzunehmen, sie auszuhalten und mit ihr zu leben? Und vielleicht auch einmal Erfüllung zu erfahren? Sehnsucht, auch die unerfüllte, das ist keine Schande, nichts wofür man sich schämen muss und nichts, was beseitigt werden muss. Wenn wir Sehnsucht empfinden, dann empfinden wir Sehnsucht. Nichts weiter.


    Buddha hielt die Blume hoch und Mahakasyapa verstand – nur darum geht es.
    Jemand hat Gier – nichts weiter.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Liebe Monikamarie,

    monikamarie:

    Das aber möchte ich nicht mehr so einfach, weil ich gelernt habe, humorvoller "an die Sache ranzugehen".


    Das ist Weisheit und Güte in Aktion...
    Danke!


    monikamarie:

    Ich weiß, ich bin ordentlich mit dabei, die Ernsthaftigkeit dieses Themas in Frage zu stellen, deshalb bitte ich jetzt darum, dass wieder sinnvoll weiterdiskutiert wird, wenn denn gewollt. ;)


    Ich weiß nicht, ob 'Ernsthaftigkeit' (was immer das ist...) bei diesem Thema unbedingt hilfreich ist. Ich bin der Letzte, der bezweifelt, dass sexuelles Fehlverhalten großen Schmerz anrichten kann und nur in wenigen Bereichen können wir so anhaften - Sex kann eine der gefährlichsten Drogen sein.
    Andererseits gibt es aber vielleicht keinen größeren Lehrmeister: wer es schafft, hier Klarblick zu entwickeln, ist meines Erachtens schon sehr weit... (nicht, dass ich mir hier eine besondere Reife anmaßen würde... :D ). Vielleicht nützt deshalb etwas mehr Leichtigkeit in dieser Diskussion: wir reden nicht über Tyrannenmord oder die Verhinderung eines Völkermords...




    Hänsel

  • GaliDa68:

    Das Problem wird um ein Vielfaches geringer, wenn eine Total-Kastration vorgenommen wird.


    Zitat

    letztendlich zielt es auf die Auslöschung von allem Leben. Demnach wäre nur der Tod, die tote Materie, eine tote Erde, das kalte leblose Universum frei von Gier


    Liebe Knochensack / Gretel / Ladida


    Ob nun scherzhaft oder ernstgemeint.


    Das oben Geschriebene ist ein Denken in Extremen.


    Niemand muss sich hier rechtfertigen, wenn sie oder er in der Welt lebt und einvernehmlichen sexuellen Kontakt sucht.


    Aber das heißt nicht, dass unzählige Asketen und Yogis, die auf sexuellen Kontakt verzichten und im makellosen Bliss der Befreiungen verweilen, falsch liegen müssen, nur weil man selbst dazu noch nicht imstande ist.


    Zumal in einer überbevölkerten Welt keine Rede von 'Auslöschung von allem Leben' durch den Verzicht sein kann.


    Ich kann deine Skepsis verstehen, weil ich auch mal skeptisch war. Ein offener Geist kann da ein ganzes Stück weiterhelfen, ohne gleich alles aufgeben zu müssen.


    Was möchtest du mit den obigen Aussagen wirklich erreichen?


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

    • Offizieller Beitrag

    Mir hat das Bild eines Flusses gefallen.


    Wenn man nicht schwimmt, triebt man zurück.


    Aber auch wenn man aber über die eigenen Kräfte geht, ermüdet man früher oder später und treibt erst recht zurück.


    Viel was einem andere sagen, kann im Bezug auf die eigne Geschwindigkeit, die man nur selbst kennt zu viel oder zu wenig sein.


    Darüber allgmein zu diskutieren macht nur in einem bstimmten Rahmen Sinn, weil man dazu für jeden seinen Bezugspunkt bräuchte.


    Und selbst das trifft es nicht.


    Jemand, der genau dort steht wo wir jetzt stehen, kann dass nur durch schier unemnschliche Anstengung dort hin gebracht haben.


    Während der andere in dem noch viel mehr gesteckt hätte sich nur durch seine Faulheit so weit hat runtertreiben lassen.

  • void:

    Viel was einem andere sagen, kann im Bezug auf die eigne Geschwindigkeit, die man nur selbst kennt zu viel oder zu wenig sein.


    So sieht es aus, lieber void, wir können nur da beginnen wo wir gerade stehen.


    :)

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  • void:

    Mir hat das Bild eines Flusses gefallen.
    Wenn man nicht schwimmt, triebt man zurück.
    Aber auch wenn man aber über die eigenen Kräfte geht, ermüdet man früher oder später und treibt erst recht zurück.


    Oghataraṇa Sutta:

    "Wie hast denn du, werter Herr, die Flut überschritten?" -


    "Ohne Halt und ohne Kampf hab' ich die Flut überschritten."

    "Wie aber hast du denn, werter Herr, ohne Halt und ohne Kampf die Flut überschritten?" -


    "Wenn ich anhielt, Verehrte, dann sank ich unter; wenn ich mich abkämpfte, dann wurde ich abgetrieben. So habe ich, Verehrte, ohne Halt und ohne Kampf die Flut überschritten."


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