Die Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben

  • Herrlich, wenn mans mit Humor nimmt



    Seid schön artig jetzt, ich gehe mit Papi aus! :D

  • Du bist aber auch ein Spielverderber, jetzt wo wir gerade so hoch philosophisch drauf waren. *schmunzel*


    Siehst du Dorje, das hab ich gemeint. Sieh das grinsen in ihrem Gesicht an, während sie sagt, ich geh jetzt mit Papi aus... damit machst du die Leute letztlich nur unglücklich *schmunzel* so was fieses aber, einem Gefangenen von der Freiheit zu erzählen...


    Ich renn schon mal... *schmunzel*


  • It's not what you think it is


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Geronimo:

    Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen, selbst wenn man erkannt hat, das der Frieden der Befriedigung ein sehr trügerischer, weil kurzer, ist.


    Nun wird es sicher Unzählige geben die sich gegen die aufgabe dieses vermeintlich schönen Aktes auflehnen werden, mit der Begrùndung das es doch etwas ganz Natürliches sei, etc., einfach weil sie noch nicht darauf verzichten können oder wollen. Nur ist doch gerade dieses Begehren, diese Lust, etwas außerordentlich Fesselndes, im wahrsten Sinne des Wortes!


    Und wir wollen doch nicht mehr gefesselt sein...




    Hallo Geronimo, ich bin zwa erst 15 und auch erst seit kurzem Buddhistin aber ich denke nicht das man aux Sexualitaet verzichten "muss". Buddha sagt doch: "Zwei dinge sollst du meiden, o wanderer: die zwecklosen Wuensche und die uebertriebene Kasteiung des leibes." Das kann jetzt natuerlich fuer jeden etwas anderes bedeuten. Ich zum beisspiel hatte noch nie eine feste beziehung desswegen kann ich auch nicht sagen das ich sexualitaet im moment "Begehre" oder es fuer mich im moment schwer ist es "aufzugeben" aber ich werde bestimmt irgend wann eine feste beziehung eingehen und meine meinung dann (vermutlich) aendern. Ich verzichte aber auf etwas was ich sehr gern mag: Fernsehen. wie bei jeden 15 jaehrigen menschen denke ich :lol: gut ich verzichte noch nicht so lange darauf aber ich muss sagen das es fuer mich jetzt leichter ist zu mir selbst zu finden, und mich darauf zu "konzentrieren". Wenn du sexualitaet als "fesselnd" empfindest dann kannst du dabei bleiben oder die Sexualitaet aufgeben. Es ist deine entscheidung und du musst damit zurecht kommen. Ich bin mir sicher das es viele menschen gibt die darauf verzichten. Aber sie sollten es nicht machen weil sie muessen sondern weil sie wollten. Und ich denke weil man jetzt sexuell taetig ist kann man genauso "gut" zu seiner mitte also zu seinem selbst findenwie jemand der Sexuell nicht aktiv ist. Das ist eben meine meinung. Lg :) :D

    Ich bekenne mich voll und ganz zum Buddhismus und freu mich ueber jede hilfreiche erfahrung in meinem jetzigem sein.


  • Das steht natürlich jedem frei, und so ist es ja auch garnicht gemeint.


    Nur hat der Buddha den sexuellen Trieb nicht ohne Grund als die mit Abstand am schwersten zu überwindende Kraft bezeichnet. Und wie er selbst sagte, er hätte beinahe seine Suche nach Erlösung komplett aufgegeben, wäre der sexuelle Trieb auch nur ein Quäntchen stärker gewesen.


    Zur endgültigen Befreiung muss jegliches Begehren überwunden werden. So ist die Lehre Buddhas.


    Es gibt jedoch auch Vorstufen der Erlösung, genannt Stromeintritt, und diese sind auch mit Sexualität möglich.


    Also für jeden was dabei.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hi Monika,
    ich bin doch sehr erstaunt, dass ein junger Mensch, den es noch nicht einmal zu betreffen scheint, so reflektiert schreiben kann und über Themen spricht, deren Tragweite - eben mangels Erfahrung - noch nicht einmal annähernd eingeschätzt werden kann.
    Entweder bist Du hochbegabt oder älter als 15. ;)
    _()_ Monika

  • Und noch etwas, Monika, was ich bewundere.
    Du schreibst selbst an anderer Stelle, dass Du erst seit 2 Tagen Buddhistin bist, scheinst aber schon viel darüber gelesen zu haben!? Wirklich erstaunlich, bravo! Da kann sich ja so manch "alter Hase" hier eine Scheibe von abschneiden. :lol:
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Und noch etwas, Monika, was ich bewundere.
    Du schreibst selbst an anderer Stelle, dass Du erst seit 2 Tagen Buddhistin bist, scheinst aber schon viel darüber gelesen zu haben!? Wirklich erstaunlich, bravo! Da kann sich ja so manch "alter Hase" hier eine Scheibe von abschneiden. :lol:
    _()_ Monika



    Hallo Monika, ich freue mich natuerlich das du "bewundert" von mir bist aber ich denke das hat sehr viel damit zu tun wie man die welt betrachtet und schon immer betrachtet hat. Es stimmt schon ich bin erst seit 2 tagen Buddhistin und ich bin auch wirklich 15 Jahre alt :lol: aber ich denke das ich auf grund meiner Mutter die Theologie studierte schon immer ein anderes welt bild als von meinem Vater der nur auf dem Christlichen glauben beharrt und nichts anderes an sich ran laesst hatte. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich froh das ich zwei so liebe volle eltern habe die aber im grunde das gegenteil von einander sind. Denn sie repraestentieren meiner meinung nach eben dieses "ying & Yang" verhaeltnis. Sie kriegen sich alle 2 minuten in die haare aber alle 3 minuten sind sie wider ein herz und eine seele. Damit wollte ich eigentlich sagen das die erziehung und alles was dazugehoert sehr viel auf den eigenen charaker schlaegt und natuerlich veschiedene welt bilder und meinungen "macht". Aber irgendwann muss man selbst aufstehen und seinen eigenen weg gehen. Mama, Papa und geschwster begleiten einem meistens bis zum beginn und lassen sich dann zwishcen den 100000000 moeglichkeiten entscheiden, und dann geth man und man errinert sich immer an die lehren der aelten der aelteren geschwister, der freunde oder von wo auch sonst. Und ich habe mich eben fuer den Mahayana Buddhistischen weg entschieden. Und den werde ich auch bis zum ende gehen. *Puh* jetzt hab ich aber viel geschrieben :lol: gut. Dann danke fuer das kompliment liebe monika. Lg

    Ich bekenne mich voll und ganz zum Buddhismus und freu mich ueber jede hilfreiche erfahrung in meinem jetzigem sein.

  • Keine Ursache, ich wünsche Dir alles, alles Gute auf Deinem Weg :D
    _()_ Monika

  • Zitat

    Geronimo: Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen, selbst wenn man erkannt hat, das der Frieden der Befriedigung ein sehr trügerischer, weil kurzer, ist.


    Nun wird es sicher Unzählige geben die sich gegen die aufgabe dieses vermeintlich schönen Aktes auflehnen werden, mit der Begrùndung das es doch etwas ganz Natürliches sei, etc., einfach weil sie noch nicht darauf verzichten können oder wollen. Nur ist doch gerade dieses Begehren, diese Lust, etwas außerordentlich Fesselndes, im wahrsten Sinne des Wortes!


    Und wir wollen doch nicht mehr gefesselt sein...


    Ist die Trennung von Subjekt-Objekt aufgehoben gibt's keinen Gefesselten als auch gefesselt sein,
    bei diesen denjenigen nicht mehr!
    Es kommt nämlich dabei zu einer Erfahrung der etwas anderen Art.


    [Es ist empfehlenswert buddh. tantrische Sexuelle Praktiken unter dem Aspekt zu erlernen das der jeweilige Partner dies auch praktiziert,
    das ngöndro sollte doch zuvor weitestgehend abgeschlossen sein und alle Überschuss Energie [Verdienstansammlungen] sollten abschließend pragmatisch
    im Mandala ['der äußeren Welt'] im Sinn/Inhalt und dem Nutzen zum besten aller fühlenden Wesen zugute kommen,
    als auch einzig dazu mit bedacht hierauf verwendet werden. [Gewa di ji nyur du dag ...]
    ]


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • Im Pali Kanon spricht sich der Buddha jedoch klar für ein Überwinden jeglichen Triebes aus.
    Einen zu kultivieren ist sicher nicht Sinn der Sache.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Nö tut er nicht, Du liest das an affiner Stelle lediglich so für Dich da heraus.


    Zitat

    Geronimo : Im Pali Kanon spricht sich der Buddha jedoch klar für ein Überwinden jeglichen Triebes aus.
    Einen zu kultivieren ist sicher nicht Sinn der Sache.


    Von kultivieren war hier nirgendwo die Rede ?
    Zumindest nicht meinerseits.
    Siehst Du,
    so ist das mit dem herstellen von Affinitäten


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Ich bin mir sicher auch in keinem anderen Kanon *schmunzel*, aber was soll man machen, wenn man davon nicht wegkommt... *schmunzel* dann macht man das beste daraus.

  • "...Ferner, ihr Mönche: da hält der Mönch den Anblick der Staubmassen und der Fahnenspitzen und auch das
    Kampfgeschrei aus, doch im Kampfe erliegt er, gibt sich
    verloren. Was aber gilt ihm als Kampf? Da hat sich der
    Mönch in den Wald begeben, an den Fuß eines Baumes
    oder in eine leere Klause. Und ein Weib kommt zu ihm
    heran, setzt sich zu ihm, legt sich hin, umfängt ihn. Von
    jenem Weibe aber nieder gezerrt, zu Boden gezogen und
    umfaßt, begeht er, ohne das Asketenleben aufzugeben
    und seine Schwäche zu bekennen, den Geschlechtsakt.
    Das aber gilt ihm als Kampf. Und jenem Krieger, der
    den Anblick der Staubmassen und der Fahnenspitzen
    und auch das Kampfgeschrei aushält, doch im Kampfe
    erliegt und sich verloren gibt, dem ist dieser Mensch zu
    vergleichen. Auch von solcher Art, ihr Mönche, ist da
    mancher Mensch. Dies aber, ihr Mönche, ist der vierte
    den Kriegern ähnliche Mensch, der unter den Mönchen
    anzutreffen ist.


    Ferner, ihr Mönche: da hält der Mönch den Anblick der
    Staubmassen und der Fahnenspitzen und auch das
    Kampfgeschrei aus; er hält im Kampfe aus, gewinnt im
    Gefecht und bleibt als Sieger auf dem Schlachtfeld. Was
    aber gilt ihm als Sieg? Da hat sich der Mönch in den
    Wald begeben, an den Fuß eines Baumes oder in eine
    leere Klause. Und ein Weib kommt zu ihm heran, setzt
    sich zu ihm, legt sich hin, umfängt ihn. Von jenem
    Weibe aber niedergezerrt, zu Boden gezogen und
    umfaßt, entwindet er sich, reißt er sich los und geht,
    wohin er will. Er wählt sich ein abgeschiedenes Lager im
    Walde, am Fuß eines Baumes, auf einem Berge, in einer
    Kluft, einer Felsenhöhle, auf dem Leichenfelde, im
    Waldesdickicht, unter freiem Himmel oder auf einem
    Strohhaufen. Mit gekreuzten Beinen setzt er sich nieder,
    den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit
    gegenwärtig haltend.


    Weltliche Begierde hat er verworfen; begierdelosen
    Herzens verweilt er; von Begierde läutert er sein Herz.
    Ärger und Mißmut hat er verworfen; sein Herz ist frei
    von Groll; auf das Wohl aller lebenden Wesen bedacht,
    läutert er sein Herz von Ärger und Mißmut. Starrheit
    und Mattigkeit hat er verworfen; frei von Starrheit und
    Mattigkeit weilt er; hellen Geistes, achtsam und
    wissensklar läutert er sein Herz von Starrheit und
    Mattigkeit. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er
    verworfen; frei von Unruhe weilt er; von innerem
    Frieden erfüllt, läutert er sein Herz von Aufgeregtheit
    und Gewissensunruhe Zweifelsucht hat er verworfen;
    zweifelsentronnen weilt er; er zweifelt nicht am Guten,
    läutert sein Herz von Zweifelsucht.


    Hat er nun diese fünf Hemmungen beseitigt, die den
    Geist beflecken und die Weisheit lähmen, so gewinnt
    er. . . die erste Vertiefung . . . die zweite Vertiefung . . .
    die dritte Vertiefung . . die vierte Vertiefung. Mit derart
    gesammeltem Geiste, der geläutert ist, rein, fleckenlos,
    ungetrübt, geschmeidig, gefügig, fest und
    unerschütterlich, richtet er seinen Geist auf die
    Erkenntnis der Triebversiegung. 'Dies ist das Leiden',
    erkennt er der Wirklichkeit gemäß; 'Dies ist die
    Entstehung des Leidens', erkennnt er der Wirklichkeit
    gemäß; 'Dies ist die Erlöschung des Leidens', erkennt er
    der Wirklichkeit gemäß; 'Dies ist der zur Erlöschung des
    Leidens führende Pfad', erkennt er der Wirklichkeit
    gemäß. 'Dies sind die Triebe', erkennt er der
    Wirklichkeit gemäß; 'Dies ist die Entstehung der Triebe',
    erkennt er der Wirklichkeit gemäß; 'Dies ist die
    Erlöschung der Triebe', erkennt er der Wirklichkeit
    gemäß; 'Dies ist der zur Trieberlöschung führende Pfad',
    erkennt er der Wirklichkeit gemäß. Also erkennend, also
    schauend wird sein Geist befreit vom Sinnlichkeits-
    Trieb, befreit vom Daseins-Trieb, befreit vom
    Nichtwissens-Trieb. Im Befreiten aber erhebt sich die
    Erkenntnis des Befreitseins, und er weiß: 'Versiegt ist die
    Wiedergeburt, erfüllt der heilige Wandel; getan ist, was
    zu tun war; nichts weiteres gibt es mehr zu tun nach
    diesem hier.'


    Das aber gilt ihm als Sieg im Kampfe..."


    http://www.palikanon.com/angutt/a05_071-080.html#a_v75

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Wer sagt, das wir siegen wollen *schmunzel*



    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mal ne einfache Frage: Wenn jemand das alles "überwunden" hat, dann empfindet er doch kein Bedürfnis mehr – so kommt Eure Erklärung bei mir an.
    Nun, woher weiß dieser Mensch dann, wieviel er trinken und essen muss, verspürt er keinen Hanrndrang mehr und zwickt der Bauch nicht mehr, wenn der Darm voll ist? Pupsen muss er dann doch auch nicht, auch nicht Luft holen – besteht doch keine Gier mehr. Also, wenn meine Blase voll ist, dann sehne ich mich nach Entleerung und das ist dann sehr, sehr wichtig. Und da ich auch mal über Tage stark dehydriert war, weiß ich, dass Durst nur eines verursacht: den unbedingten Drang zu trinken.


    Ich glaube, dass der Begriff "Trieberlöschung" nicht korrekt das trifft, was gemeint ist. Triebe können nicht gelöscht werden, man kann nur lernen sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Und was hat das mit dem Buddha Dharma zu tun? *schmunzel* sicher stet jeder wo anderes, aber das ist nicht sicher und kann ja auch geändert werden. Wie die Triebe zu erlöschen sind ist ja der achtfache Pfad. Schritt für Schritt. *schmunzel*

  • GaliDa68:

    Mal ne einfache Frage: Wenn jemand das alles "überwunden" hat, dann empfindet er doch kein Bedürfnis mehr – so kommt Eure Erklärung bei mir an.
    Nun, woher weiß dieser Mensch dann, wieviel er trinken und essen muss, verspürt er keinen Hanrndrang mehr und zwickt der Bauch nicht mehr, wenn der Darm voll ist? Pupsen muss er dann doch auch nicht, auch nicht Luft holen – besteht doch keine Gier mehr. Also, wenn meine Blase voll ist, dann sehne ich mich nach Entleerung und das ist dann sehr, sehr wichtig. Und da ich auch mal über Tage stark dehydriert war, weiß ich, dass Durst nur eines verursacht: den unbedingten Drang zu trinken.


    Ich glaube, dass der Begriff "Trieberlöschung" nicht korrekt das trifft, was gemeint ist. Triebe können nicht gelöscht werden, man kann nur lernen sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.


    Liebe Grüße
    Knochensack


    Du nimmst all diese Dinge schon noch wahr, aber es besteht keine zwingende Notwendigkeit mehr ihnen Folge zu leisten. Sie verlieren quasi jegliche Macht über "dich". Vollkommene Freiheit eben. Natürlich gehst Du dennoch austreten, da es sonst schnell schwierig werden würde mit anderen in Kontakt zu treten, für Nahrungsmittel als Beispiel.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • GaliDa68:


    ...
    Ich glaube, dass der Begriff "Trieberlöschung" nicht korrekt das trifft, was gemeint ist. Triebe können nicht gelöscht werden, man kann nur lernen sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.
    ...


    Ja, Knochensack, da hast Du sicher in gewisser Weise Recht. Für mich unterscheidet sich jedoch der Sexualtrieb sehr vom Trieb zu Essen und zu Trinken, um sich am Leben zu erhalten.
    Es ist schon ein Unterschied, ob ich esse, weil ich Hunger habe und meinen Körper gesund erhalten muss, oder ob ich mich halbtot faste, weil ich schlank oder erleuchtet werden will, oder ob ich schlemme und gierig schlinge, weil ich ja machen darf, was ich will oder mich nicht bremsen kann.
    Das hat Siddharta ja auch erkannt und beendete deshalb seine Askese. Woraufhin dann seine Lehre auch auf den "Mittleren Weg" hinweist.
    Beim Sexualtrieb ist das für mich aus eigener Erfahrung so, dass ich die ersten 30 Jahre meines Lebens davon sehr abhängig war, sehr viel Leid deshalb erlebte, und aufgrund dessen und bestimmter Einsichten plötzlich froh war, als diese Fessel von mir fiel. Damit war jedoch noch nicht jegliches Gefühl verloren, aber es hatte keine Macht mehr über mich, sondern ich konnte mich entscheiden, ob ich wollte oder nicht.


    Mit zunehmenden Alter ändert sich das sowieso ;) (vielleicht natürlich auch nur, wenn man genug geliebt hat ;) ), auf jeden Fall aber geschieht - abgesehen von den Hormonen - alles, was immer uns beherrscht, in unserem Kopf. Sonst gäbe es ja auch nicht die vielen mehr oder weniger gesunden Praktiken und auch nicht das Problem der Frigidität oder Erektionsschwäche. (Das nur als Hinweis, dass Trieb nicht bedeuten muss, dass alle Menschen dieselben Bedürfnisse haben.)
    Wir gehen ja hier von gesunden Menschen aus, die sich freiwillig für oder gegen etwas entscheiden und nicht, weil sie sowieso kaum was spüren. Eine Frau, die nichts spürt, braucht nicht stolz auf ihre Jungfernschaft zu sein. Und eine Frau, die von ihrer Leidenschaft so sehr beherrscht wird, dass sie keinem Mann "nein" sagen kann, braucht nicht zu fürchten, dass sich das nicht ändern könnte, wenn sie ihre Geist zu beherrschen lernt.


    Vielleicht hat auch Buddha deshalb unterschiedliche Empfehlungen gegeben, weil Haushälter irgendwann über ihre Haushaltspflichten, Ehepflichten ... hinausgewachsen sind und erst jetzt richtig Kapazität besteht für die Beachtung aller Regeln in ihrer ganzen Konsequenz. Also Knochi, Du hast noch Zeit :lol:


    _()_ Monika

  • Zitat

    Ich glaube, dass der Begriff "Trieberlöschung" nicht korrekt das trifft, was gemeint ist. Triebe können nicht gelöscht werden, man kann nur lernen sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.


    Ganz genauso ist es. Triebe sind im Körper verankert. Ein Erleuchteter hat genauso Hunger, Durst, Schmerzen und ähnlich gelagerte Empfindungen wie jeder andere gesunde Mensch auch. Alles andere wäre schlicht pathologisch. Selbst sexuell reizbar wird ein solcher Mensch noch sein, denn schließlich sind die dafür notwendigen Komponenten noch funktionstüchtig. Das mag zwar so manchem "Radikalbuddhisten" nicht passen, aber das ist nunmal schlichte Biologie. Dagegen kommt keine religios motivierte und dogmatische Verklärtheit an. :)


    Die Loslösung von den Trieben spielt sich auf einer subtileren Ebene ab. Es müssen dazu keine Körperfunktionen deaktiviert werden. Vielmehr kommt es zu Modifikationen im "Steuercomputer" (sry bin grade auf dem Nummer5-lebt-Trip^^) , der seine Reaktionsmuster unabhängiger gestaltet.


    Der Buddha sprach von einigen Dingen, die man zum Leben braucht. Ein Dach über dem Kopf, Medizin, Nahrung und eben die anderen Dinge, welche für den Erhalt unserer physischen Integrität notwendig sind. Dazu gehören übrigens auch einige weitere Komponenten, welche sich unter dem Begriff "soziale Interaktion" subsummieren lassen und die für die psychische Entwicklung und den Erhalt unserer Gesundheit unerlässlich sind.


    gruß
    maus

    Einmal editiert, zuletzt von Erdmaus ()

  • Warum sollte eine Frau (aber auch Mann) nicht auf ihre Jungfernschaft stolz sein? Das verstehe ich nicht... *schmunzel* steckt da Neid oder Gruppenzwang hinter so einer Einstellung oder wie soll ich so ein Argument verstehen?

  • Erdmaus:


    Die Loslösung von den Trieben spielt sich auf einer subtileren Ebene ab.


    Na mit was denkst du außer der subtilen Ebene beschäftigt sich die Praxis? *schmunzel* Mit herum kratzen auf der Logischen Ebene geht nix, dass ist klar. Sonst wär es ja auch nicht so "schwer" zu verstehen.

  • Hanzze:
    Erdmaus:


    Die Loslösung von den Trieben spielt sich auf einer subtileren Ebene ab.


    Na mit was denkst du außer der subtilen Ebene beschäftigt sich die Praxis? *schmunzel* Mit herum kratzen geht nix, dass ist klar.


    Naja - manche Leute haben wirklich noch die Idee im Kopf, es ginge darum Körperfunktionen zu deaktivieren oder auszumerzen. Solch eine Sicht führt im besten Falle zu bizarren Vorstellungen und im schlimmsten Falle zu einer pathologischen Entwicklung. Aus diesem Grund schien mir der Hinweis angebracht. ^^

  • Hanzze:

    Warum sollte eine Frau (aber auch Mann) nicht auf ihre Jungfernschaft stolz sein? Das verstehe ich nicht... *schmunzel* steckt da Neid oder Gruppenzwang hinter so einer Einstellung oder wie soll ich so ein Argument verstehen?


    Das beruht auf einer Erfahrung, die ich in den 60zigern machte. Meine Freundin war stolz auf etwas, worunter sie eigentlich litt, und meinte, mir damit eins vor den Koffer geben zu können!!! Was ich damals - ich war 17 - aber eher als dumm empfand und im übrigen heute auch!!! schmunzel-schmunzel

  • Versucht es doch mal mit heilsam und unheilsam.


    Rechte Nahrung zur rechten Zeit hält den Körper am Leben um die menschliche Existent zu nutzen um Gier, Hass und Verblendung zu eliminieren.
    Alles was davon abhält kann nur störend/fesselnd sein. ;) Vor allem Sinnesgier die, die größte Fessel ist.


    Es kommt immer darauf an, wo man gerade steht im Leben und wo die Ausrichtung/die Neigung hin geht.
    Wer den Ausstieg aus Samsara, die Aufhebung von dukkha "fest im Auge hat", wird sich nicht mit "Störungen" aufhalten bzw. davon fesseln lassen. Warum auch?


    Let it be sangen schon die Beatles.


    Wer das mit der Sinnesgier durchschaut hat, wird immer weniger Nutzen darin sehen und es nach und nach von ganz alleine sein lassen. Ohne Zwang oder Druck.


    Erdmaus:

    Die Loslösung von den Trieben spielt sich auf einer subtileren Ebene ab. Es müssen dazu keine Körperfunktionen deaktiviert werden. Vielmehr kommt es zu Modifikationen im "Steuercomputer" (sry bin grade auf dem Nummer5-lebt-Trip^^) , der seine Reaktionsmuster unabhängiger gestaltet.


    Nummer 5 lebt :)
    Aber Du hast recht. Die Konditionierungen verändern sich. Eine (aus eigener rechter Erkenntnis heraus) neue Programmierung des Bio-Roboters findet statt. Der Bio Roboter Mensch wird zum befreiten Wesen, dass nicht auf "Knopfdruck" so oder so reagiert. ;)


    Liebe Grüße
    Kusala