Warum an der Vergänglichkeit leiden?

  • Onda:

    So ist die Vergänglichkeit eines Migräneanfalls nicht "weh" sondern "wohl."


    Wie sieht es denn mit der Vergänglichkeit der vorangegangenen Gesundheit aus? Sehnt man sich nicht wieder nach "gesund werden", "wieder haben wollen"? Ist da nicht die Angst (Aversion/Hass) vor dem nächsten Migräneanfall?


    4 edle Wahrheiten


    Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)


    (Geburt, Alter, Krankheit, Tod, von Liebem getrennt sein, mit Unliebem vereint sein ..... bereiten dukkha)


    Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)


    Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)


    Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)


  • das sind alles konstrukte, du kannst sie nicht auf mich anwenden...
    alleine schon immer darüber zu brüten kann krank machen.
    wenn man sich mit den dingen auseinandersetzt und sie annimmt dann sind sie eben so, warum sollte man da leiden?
    auf den umgang mit dem was jeden augenblick da ist kommt es an!

  • Kusala:
    Onda:

    So ist die Vergänglichkeit eines Migräneanfalls nicht "weh" sondern "wohl."


    Wie sieht es denn mit der Vergänglichkeit der vorangegangenen Gesundheit aus? Sehnt man sich nicht wieder nach "gesund werden", "wieder haben wollen"? Ist da nicht die Angst (Aversion/Hass) vor dem nächsten Migräneanfall?


    Da kann ich als Migräniker aus eigener leidvoller Erfahrung sprechen. Solange die Migräne währt, sehne ich mich natürlich nach Migränelosigkeit. Geht sie dann vorbei (Vergänglichkeit), ist das eine äußerst freudvolle Erfahrung. An dem Zustand des Nicht-Migräne-Habens kann ich mich dann tagelang erfreuen. Ich lasse mir mein Leben allerdings nicht überschatten von der Angst vorm nächsten Anfall.


    Vergänglichkeit ist erst einmal nur Vergänglichkeit. Nichts weiter. Ein Naturgesetz. Inwieweit daraus Leiden wird, liegt in unserer Hand.


    LG
    Onda


  • larifari :D

  • Snake_Dance:

    ....auch hier wird angenommen das niemand hinter der Eigenschaft Vergänglichkeit steht, dem ist aber ( außer beim Erlösten) leider nicht so. Solange dies so ist bleibt es eben nicht bei einem "Daseinsmerkmal" oder einer "Eigenschaft".


    War der Buddha niemand?


    Vergänglichkeit ist ein Merkmal des Daseins. Jeder kann es erfahren.
    Die meisten leugnen Vergänglichkeit auf einer tiefen Ebene. "Alle anderen sterben, aber ich lebe ewig"


    LG
    Onda

  • aus eigener erfahrung:
    wenn ich das was mir lieb ist nicht festhalte, wenn ich das was ich nicht mag, nicht ablehne ist vergänglichkeit nichts was in mir leid hervorbringt.
    es gellingt mir und es gellingt mir nicht, nicht fest zu halten oder abzulehnen, aber ich weiss darum. wenn ich leide ist das "hausgemacht" und sicher kann niemend ausser mir an dem was ändern. also liegt es bei mir ob ich an der vergänglichkeit leide oder nicht.
    was habt ihr verstanden aus der aussage Buddhas er hätte Mara bezwungen? das zitat kam vor kurzem in einem thread vor - accinca ich währe dir sehr dankbar wenn du es noch mal posten könntest.


    einen schönen tag

  • Onda:


    Vergänglichkeit ist erst einmal nur Vergänglichkeit. Nichts weiter. Ein Naturgesetz. Inwieweit daraus Leiden wird, liegt in unserer Hand.


    LG
    Onda


    :!:


  • Auf den ersten Blick scheint es auf diese Dinge nicht zu zutreffen. Doch um so eine Aussage zu erstellen muss man davon ausgehen, dass Vergänglichkeit und Leid entstanden sind. So muss man ja in deinem Beispiel glücklich sein Migräne zu haben, damit man sie nachher auch los wird und froh darüber ist.
    Außerdem ist die Vergänglichkeit oft nicht immer unmittelbar als Leid zu erkennen und entpuppt sich erst später (nach genauem nachdenken) als solche heraus.

    Durch Daseinslust gefesselt ist die Welt. Ihr Treibwerk das ist der Gedanke.
    Wenn man Begehren läßt, kann vom Nibbāna man dann sprechen.


  • ....er war "niemand" im Sinne von der Vernichtung des "Ich-Dünkels". So war das im übertragenen Sinne gemeint.

    Durch Daseinslust gefesselt ist die Welt. Ihr Treibwerk das ist der Gedanke.
    Wenn man Begehren läßt, kann vom Nibbāna man dann sprechen.

  • Snake_Dance:

    Außerdem ist die Vergänglichkeit oft nicht immer unmittelbar als Leid zu erkennen und entpuppt sich erst später (nach genauem nachdenken) als solche heraus.


    ich mache die erfahrung das nach genauerem berachten vergänglichleit kein leid verursacht.
    deswegen fände ich es hilfreich wenn die beteiligten an der discussion über ihre erfahrung mit der vergänglichkeit berichten.
    alles andere kann jeder nachlesen :)

  • Snake_Dance:


    ...
    ... accinca. Deine Postings hier sind eine echte Bereicherung. Das nur mal an dieser Stelle vermerkt.
    Zurück zum Thema möchte ich noch ergänzen:


    Was oft fälschlich bei solchen Aussagen, auch hier im Forum, angenommen wird ist, dass bei Dingen wie "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" niemand dahinter stecke, man sozusagen vom Arahant ausgeht. Nur wer befreit ist kann sagen "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" tangiere ihn oder sie nicht und sei damit nur eine "Eigenschaft".
    So ist und bleibt u.a. die Vergänglichkeit immer eine Ursache für Leid.


    Guten Morgen Snake_Dance,
    ich möchte mich für mein gestriges posting entschuldigen.
    Heute Nacht ist mir aufgegangen, wo mein bisheriger Interpretationsfehler lag. Genau in dem obigen Zitat. Und auch in der fälschlichen Annahme, ich sei schon da, obwohl ích es ja nur erahne und schon Früchte "ernte". Solange ich mir jedoch noch einzelne Tortenstückchen heraussuche und andere meide, bin ich immer noch "gefangen". Es geht nun auch nicht darum, darunter zu leiden, noch nicht so "weit" zu sein, sondern darum, es als Tatsache anzuerkennen, aufzuhören zu behaupten, ich wäre schon so "weit" und anstelle dessen aber weiter zu praktizieren. Und dazu gibt es keine andere - mir bekannte - bessere Möglichkeit, als Buddhas Lehre tiefer zu verstehen und der Austausch mit Euch Allen hier im Forum. :D
    _()_ Monika

  • sumedhâ:
    Snake_Dance:

    Außerdem ist die Vergänglichkeit oft nicht immer unmittelbar als Leid zu erkennen und entpuppt sich erst später (nach genauem nachdenken) als solche heraus.


    ich mache die erfahrung das nach genauerem berachten vergänglichleit kein leid verursacht.
    deswegen fände ich es hilfreich wenn die beteiligten an der discussion über ihre erfahrung mit der vergänglichkeit berichten.
    alles andere kann jeder nachlesen :)


    ....naja Beispiele kann man viele nennen nur führt das wieder vom hundertsten ins tausendste. Solange du mit deiner Erfahrung so problemlos leben kannst ist es ja gut.

    Durch Daseinslust gefesselt ist die Welt. Ihr Treibwerk das ist der Gedanke.
    Wenn man Begehren läßt, kann vom Nibbāna man dann sprechen.


  • ....keine Ursache Monika. Manchmal ist es richtig zu hinterfragen ob man schon "soweit" ist um zu erkennen das es eben noch nicht soweit ist, damit auch weiterhin "Antrieb" in der Praxis und Theorie entstehen.

    Durch Daseinslust gefesselt ist die Welt. Ihr Treibwerk das ist der Gedanke.
    Wenn man Begehren läßt, kann vom Nibbāna man dann sprechen.

    Einmal editiert, zuletzt von Snake_Dance ()

  • Zitat

    aus eigener erfahrung:
    wenn ich das was mir lieb ist nicht festhalte, wenn ich das was ich nicht mag, nicht ablehne ist vergänglichkeit nichts was in mir leid hervorbringt.
    es gellingt mir und es gellingt mir nicht, nicht fest zu halten oder abzulehnen, aber ich weiss darum. wenn ich leide ist das "hausgemacht" und sicher kann niemend ausser mir an dem was ändern. also liegt es bei mir ob ich an der vergänglichkeit leide oder nicht.


    So habe ich das bisher auch gesehen und es ist selbstverständlich ein unglaublich großer Fortschritt, wenn ich sehe, wie mir nahestehende Menschen immer noch leiden, weil sie denken, "wenn dies oder das nicht wäre, dann wäre ich glücklich usw."


    Zitat

    was habt ihr verstanden aus der aussage Buddhas er hätte Mara bezwungen? das zitat kam vor kurzem in einem thread vor -


    Siddharta hat Mara bezwungen. So wie ich das verstanden habe, war die letzte schwere "Prüfung", nicht darauf reinzufallen, jetzt alles zu wissen und sich damit zufriedenzugeben. In dem Film "Little Buddha" (lacht nicht 8) ) sagt Siddharta zu Mara: "Architekt, bau Dein Haus nicht wieder auf!" Eine Szene, die bei mir spontan das Wissen freisetzte, dass alles innerlich stattfindet, keine Bedrohung außen. Das Gefängnis ist mein Ego (und dieses eben nicht wieder aufzubauen).
    Leider ist mir seither immer wieder klargeworden, dass sich dieses Ego an anderer Stelle wieder etabliert und neue Baupläne ausdenkt.


    Da Siddharta Mara jedoch eine glatte Absage erteilte, löste Mara sich auf - und Siddharta wurde zu Buddha.
    So jedenfalls habe ich den Werdegang verstanden.


    Was ich aber noch nicht verstanden hatte, ich bin Mara noch nicht endgültig begegnet. Dieser totale Abschied von samsara - bevor ich sterbe - steht mir noch bevor. Das wurde mir heute Nacht total klar
    und bewies mir: warum da noch Leiden ist, auch wenn ich es z. Z. nicht so empfinde.
    _()_ Monika
    [/quote]

  • Snake_Dance:

    ....naja Beispiele kann man viele nennen nur führt das wieder vom hundertsten ins tausendste.


    es gibt hier einige Zitate threads, ich habe mit absicht nicht dort gepostet... :grinsen: wie eine discussion verläuft wird durch die bereitschaft der beteiligten bestimmt.
    ich tue mich nun mal schwer mit zitate zu discutieren ...

    Zitat

    Solange du mit deiner Erfahrung so problemlos leben kannst ist es ja gut.


    Danke, kann ich :)

  • Bitte lasst euch nicht vom tibetischen Kauderwelsch der Lehre, welcher ich folge, irgendwie verwirren. Es geht um den Kern dieses Erlebnisses.


    Mara ist mir gestern wieder begegnet. Ich sitz' am See, jede Menge Enten. Ich fand die süss. Und plötzlich verspürte ich das Verlangen, sie sollten doch gefälligst etwas näher zu mir kommen. Aber so sehr ich auch wollte, nichts geschah. Da kam Ärger in mir auf. Mistviecher! Als ich mich dadurch von mir selber überrumpelt fühlte, wurde klar: da ist er schon wieder, der 'kleine Wille'. Genau der, welcher mich so lange von der Sicht der 'Natur des Geistes' abgehalten hat. Ich dankte den Enten (bzw. meinem Adibuddha Lehrer Kuntu Zangpo) für diesen Hinweis und legte die 'Sicht' frei. In dieser ist alles so, wie es ist. Fernab jeglicher 'Kontrolle'. Und falls man in dieser 'Sicht' doch 'kontrolliert', lässt sich diese 'Kontrolle' in den Dharmakaya hinein selbst-befreien. Ich nutze auf diese Weise all meine Leiden-schaften für diese 'Praxis'. Je stärker sie sind, desto stärker die 'Sicht'. Eine echte Gnade. Aber wo war ich stehen geblieben- die Enten. Ja, plötzlich, mit 'offener Sicht', versammelten sie sich um mich. Haufenweise. Die Lektion schien abgeschlossen. War sie jedoch nicht. Mara betrat nun die Bühne meiner Vision. Doch das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Ja, die Enten wurden immer mehr und mehr. Sie pickten das Gras um mich herum nach Nahrung ab. Und weil ich dachte, die Lektion sei nun abgeschlossen, und es gäbe nichts mehr zu tun (da hast du recht mit deiner Beschreibung, monikamarie), ließ ich auch wieder von der 'Sicht' ab. Jedoch ohne es zu merken. Ich erfreute mich an diesem Schauspiel um mich.


    Ja, nicht nur die Enten, alles erstrahlte plötzlich in einem hellen Glanz. Alles war plötzlich unglaublich lebendig. Es war eine helle Freude. Ich selbst war irgendwie in regelrechter Extase: "Ist alles so lebendig und klar, ganz und gar nicht wie eine kern-lose Erscheinung, sondern ganz und gar 'fest', ganz und gar! Keine Spur von rig-pa (dem nichtbedingten Gewahrsein der Leere). Ja, ist es etwa das? Gibt es eigentlich gar nichts mehr zu tun? Einfach nur Leben! Ohne diese ganze (am Anfang) anstrengende Trekchö-Praxis, ohne irgendwelche Leiden-schaften in der 'Sicht' sich selbst-befreien zu lassen? Ist das etwa der allerletzte Schritt hin zur totalen Freiheit, ist das etwa die Vereinigung von Mutter und Sohn-rig-pa? Gibt es also nichts mehr zu tun? Ist es nicht viel, viel besser, einfach nur zu leben? Das Leben bis zum letzten Tropfen auszukosten? Es ist ja 'da', hell, strahlend, klar! Und keine Spur mehr von sowas wie 'Kern-losigkeit'. Also Martin (das bin ich), das ist es wohl. Du hast es geschafft. Lebe! Lass dieses ganze Zeug sein! 'Das hier', ist die letztendliche Wahrheit! Wenn du schon eine 'Lehre' brauchst, geh' doch wieder zurück zum 'Trika', dort wird das 'Selbst' ver-ehrt, dort geht es um die vibrierende Leidenschaft des Seins!


    Mara vermischt Lüge mit Wahrheit. Auf unglaublich gefinkelte Art und Weise, die unglaublich schwierig aufzudröseln ist. Diese Art von 'Freiheit', welche 'er' vermittelt, ist und bleibt vergänglich und zieht Leid mit sich. Nein, diese Art von 'Freiheit', ist nicht gemeint in der Lehre, welcher ich folge. Ja, es geht um 'Freiheit' - aber nicht diese vermeindliche Freiheit. Aber nun weiter mit dieser Geschichte. Ich war also ganz hin und weg, glaubte mich am Ziel. Aber dann (siehe Topic)... dann kam ein Mann mit Hund des Weges. Und alle Enten beendeten ihren Tanz. Just in diesem Moment, kam eine unglaubliche Trauer in mir auf. Eine völlige Leere. Und nein, dies ist nicht die Art von 'Leere', wie wir sie in den Lehren vernehmen. Mara jedoch hat mir an anderer Stelle diese 'Leere' als eine 'buddhistische Leere' verkauft, um mich davon ab-zu-bringen, um mich wieder in die Welt der Leiden-schaften zu werfen, da ja alles - gemäß seiner Flüsterei ' -vibriert vor Freude'. Ja, diese Leere in mir danach. Kein Wunder, so fest und leiden-schaftlich, wie ich mich an die Erscheinungen geklammert habe; sogar als letztendliche Wahrheit akzpetieren wollte. Ich stand auf, war innerlich aggressiv. Und Mara lachte sich ins Fäustchen. Da kamen sie wieder, die Geistesgifte, als direkte Folge davon. Da kam es wieder, das empfundene Leid. Und da waren sie wieder, die Autofahrer, die mich nicht über den Zebrastreifen gehen lassen wollen, was mich ja noch viiiieeel ärgerlicher macht. Eine ganze Kette folgte darauf.


    Und - wusch - wurde alles wieder klar. Ich durchschaute dieses Spiel. Mara löste sich auf. Und alles erschien (inklusive Mara) als Belehrung für mich. Am Nachmittag, nach diesem 'Angriff', konnte ich diese Belehrung auch praktisch nutzen: ich hatte durch Anwendung dieser Weisheit, meine erste Thögal-Vision (es ist an dieser Stelle egal, was das ist).

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • monikamarie:

    Siddharta hat Mara bezwungen. So wie ich das verstanden habe, war die letzte schwere "Prüfung", nicht darauf reinzufallen, jetzt alles zu wissen und sich damit zufriedenzugeben.
    In dem Film "Little Buddha" (lacht nicht 8) ) sagt Siddharta zu Mara: "Architekt, bau Dein Haus nicht wieder auf!" Eine Szene, die bei mir spontan das Wissen freisetzte, dass alles innerlich stattfindet, keine Bedrohung außen. Das Gefängnis ist mein Ego (und dieses eben nicht wieder aufzubauen).
    Leider ist mir seither immer wieder klargeworden, dass sich dieses Ego an anderer Stelle wieder etabliert und neue Baupläne ausdenkt.


    für mich ist das wesentliche es zu erkennen, mich damit auseinanderzusetzen.
    so nehme ich diesem architekt die baupläne aus der hand.
    ich bin nicht so naiv zu glauben wenn ich es in einer situation geschafft habe kann ich es für die nächste anwenden, aber es sensibillisiert mich soweit das ich nicht vor einem fertigen gebäude stehe und nicht weiss wie es zustande gekommen ist.

    Zitat

    Was ich aber noch nicht verstanden hatte, ich bin Mara noch nicht endgültig begegnet.


    ist nicht jeder augenblick endgültig? das ist jetz kein spruch. diese endgültigkeit, unumkehrlichkeit wurde mir im zusammenhang mit einem meiner hunde sehr deutlich.
    ich war mal ungehalten und hab ihn angepflaumt, später tat es mir leid. wäre mir das mit einme menschen passiert hätte ich mich entschuldigt. nun stand ich aber da... :)


  • Mensch bin ich froh endlich mal jemand gefunden zu haben der die
    "Fehler" die der Buddha lehrte beim Wort nennt. Allerdings könnte
    man bei "Onda" immer noch denken, daß er nicht verstanden hat, was
    der Buddha und die Mönche damals mit den vergänglichen Dingen wie
    Körper usw. meinte.

  • thigle:


    ...
    Und - wusch - wurde alles wieder klar. Ich durchschaute dieses Spiel. Mara löste sich auf. Und alles erschien (inklusive Mara) als Belehrung für mich. Am Nachmittag, nach diesem 'Angriff', konnte ich diese Belehrung auch praktisch nutzen: ich hatte durch Anwendung dieser Weisheit, meine erste Thögal-Vision (es ist an dieser Stelle egal, was das ist).


    Danke, thigle,
    genau so wie Du Deine "Enten-Erfahrung" geschildert hast mit all den weiteren Abläufen und obiger Erkenntnis, genau so habe ich es heute nacht erkannt.
    _()_ Monika


  • DANKE
    :D ich musste zwischendrinn immer lachen....da ähnliche geschichten vorbei huschten :D

  • Zitat

    ...
    für mich ist das wesentliche es zu erkennen, mich damit auseinanderzusetzen.
    so nehme ich diesem architekt die baupläne aus der hand.


    Ja, das verstehe ich auch, und auch das mache ich seit Jahren.
    Der Bauplan, den ich hier meinte, ist jedoch - so zumindest habe ich das verstanden - die letztendliche Instanz, die mich selbst in voller Größe als Hindernis vor die Erleuchtung stellt. Mara bietet Siddharta die gesamte Macht über samsara an. Nun magst Du sagen, dass Du diese Macht gar nicht willst. Auch ich würde so re-agieren. Mir wurde jedoch klar, dass es mir nur um diese Macht ging, auch wenn sie sich hinter der Fassade der mitfühlenden Befreiung versteckt. Diese Macht äußert sich z.B. im Vermeiden von Schmerz, Leid etc. und in der Vorliebe für alles Gute, was wir uns und anderen selbstverständlich auch wünschen.
    Wenn ich nicht mehr angreifbar bin, dann besitze ich Macht. Wenn ich nicht mehr korrumpierbar bin, dann besitze ich Macht usw.


    Auch wenn wir uns als Buddhisten Befreiung aus samsara wünschen, so unterscheidet sich diese Befreiung doch von der Befreiung, die Mara im "letzten Akt" anzubieten hat.
    Entschuldigt, wenn ich hier ein Beispiel aus der Bibel nehme, aber ich finde es passend:
    Jesus verbringt 40 Tage in der Wüste um zu fasten ... Der Teufel versucht ihn und bietet ihm alle Königreiche der Welt, wenn Jesus sich mit ihm verbündet.
    Das bot und forderte Mara auch von Siddharta, aber Siddharta erkannte - genau wie Jesus -, dass das der "Widersacher" (so wird er in der Bibel genannt) ist und machte ihm den Gar-Aus :lol: .


    Und dieser Situation bin ich noch nicht mit der entsprechenden Reife begegnet, um sie auch als endgültige Vergänglichkeit zu verabschieden und dann aus "dem Kreislauf des Rades des Lebens" auszusteigen.


    _()_ Monika

  • Snake_Dance:


    Was oft fälschlich bei solchen Aussagen, auch hier im Forum, angenommen wird ist, dass bei Dingen wie "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" niemand dahinter stecke, man sozusagen vom Arahant ausgeht. Nur wer befreit ist kann sagen "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" tangiere ihn oder sie nicht und sei damit nur eine "Eigenschaft". So ist und bleibt u.a. die Vergänglichkeit immer eine Ursache für Leid.


    Ganz genau! Die Kombination machts. Wo an Vergänglichen und Leidhaften angehaftet wird,
    ist es nicht verwunderlich wenn man vom Leiden betroffen ist. Beides ist leidhaft, sowohl
    das Anhaften als auch an das woran angehaftet wird. Es liegt aber nicht nur am Anhaften
    wie leidhaft etwas ist, sondern auch was es denn ist. So gibt es Dinge an denen man Anhängen
    kann und es führt sogar noch zu relativer Freude während anderes Anhaften zu gravierenden
    Elend führen kann. Deswegen unterscheidet der Buddha hier zwischen unheilsam und heilsam.
    An heilsamen Dingen anzuhaften kann sogar der Strohalm sein um unheilsameres Anhaften
    zu mindern oder zu beenden. Und natürlich weiß der recht belehrte Nachfolger, das später
    dann auch noch das Anhaften an heilsamen Dingen zu überwinden ist wie in M22 erklärt.

  • monikamarie:

    Nun magst Du sagen, dass Du diese Macht gar nicht willst. Auch ich würde so re-agieren. Mir wurde jedoch klar, dass es mir nur um diese Macht ging, auch wenn sie sich hinter der Fassade der mitfühlenden Befreiung versteckt.


    Monika, danke für diese gedanken, sie werden mich eine weile beschäftigen, denn "Macht" kann in der tat überaus subtiele aspekte haben. ich hatte mal so eine intensive auseinandersetzung mit "Angst", kamen erstaunliche sachen bei raus :D dinge die ich oberflächlich spontan abgelehnt hätte " ich? Angst? nöööööööööö" ....nun ja mittlerweile sehe ich es anders. es kam jetzt wieder ins bewustsein denn "keine Angst haben ist Macht !!!!.
    Danke :)

    Zitat

    Jesus verbringt 40 Tage in der Wüste um zu fasten ... Der Teufel versucht ihn und bietet ihm alle Königreiche der Welt, wenn Jesus sich mit ihm verbündet.
    Das bot und forderte Mara auch von Siddharta, aber Siddharta erkannte - genau wie Jesus -, dass das der "Widersacher" (so wird er in der Bibel genannt) ist und machte ihm den Gar-Aus.


    :!: