Ich habe das Problem für mich gelöst indem ich das ganze einfach um ein Glied in der Kausalitätskette nach hinten verschiebe. z.B. macht man aus "nicht dem Alkohol anhaften" "nicht dem Wunsch nach Alkohol anhaften". Quasi die Anhaftung an der Anhaftung. Das klingt zwar zunächst verwirrend, aber man hat so nichtmehr das Gefühl, dass man was aufgeben soll. Es geht ja um den Verlust der Anhaftung und nicht den Verlust des Anhaftungsobjektes. Kein Verbot, sondern ein aktives verlieren an Interesse. Wenn man liest, dass man auf etwas verzichten soll was man nicht möchte sträubt man sich. Es entsteht ein innerer Konflikt "Bin ich lieber Mönch oder trink ich lieber ?". Das Problem ist nicht trinken oder Mönch, das Problem ist in erster Linie der Konflikt. Wenn du sagst "Ich werde auf jeden Fall Mönch !" bist du dem Mönchsein verhaftet oder lehnst den Alkohol ab. Das ist nicht die Lösung. Wenn du so weit bist zu denken "Was kümmern mich Mönche und trinken ?" hast du Gleichmut entwickelt.
Und dabei sollte man bedenken, dass Gleichmut nicht dasselbe ist wie Ignoranz. Ignoranz wäre z.B. der Gedanke "Wenn laut Leerheit nichts für sich existiert und alles eine große Illusion ist kann ich mich ja benehmen wie die Axt im Walde. Wer dann unter mir leidet, weil er an seiner körperlichen Gesundheit oder ähnlichem verhaftet ist soll halt seinen Dharma besser studieren"
Das ist meine Interpretation, durch die Ich ein entspannterer und umgänglicherer Mensch geworden bin und mir viel weniger Sorgen mache. Wer das jetzt nicht für buddhistisch hält kann das ja meinen. Ich habe entschieden, dass ich das teilen möchte, weil es hilfreich sein könnte und schon die Möglichkeit damit zu helfen wiegt für mich jeden "Rufverlust" als "Neuer" hier auf.