Buddhadasa - Anatta und Wiedergeburt

  • Onda:

    5. "Und was, ihr Bhikkhus, ist falsche Ansicht? 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.' Dies ist falsche Ansicht."
    M 117


    Gut! :)

  • Onda:

    Was ist diese Welt?
    Was ist die andere Welt?


    Das sind relative Begriffe die je nach
    dem Standort zu betrachten sind. Aber
    meistens bezieht sich der Begriff Diesseits
    auf die Menschenwelt und Jenseits auf alles
    was nicht dazu gehört.

  • accinca fing ganz gut an, aber dann verfing er/sie sich im "Feinstofflichen": "Innerhalb
    des Daseins heißt aber auch das Leiden wird mal größer und mal kleiner je nach den
    Taten aber es wird nicht beendet solange es nicht beendet wird. Es setzt sich auch über
    den Tod hinaus weiter fort. (insofern Wiedergeburt)"


    Dafür gibt es keine Belege, und hier muss man zwischen Theravada- und Mahayana-Verständnis unterscheiden. Im Zen fragen wir genau, wer oder was wiedergeboren wird, und wir durchleuchten dies so lange, bis wir uns der Leere der Wiedergeburt bewusst sind, d.h. wir erkennen sie als bloßes Gedankenkonstrukt. Das Leiden existiert nur in den Gedanken, und wenn die Gedanken sterben, dann ist auch das Leiden (der denkenden Person) vorbei. Das ist eigentlich ganz einfach. Wir alle können das sehen - wenn ein Leidender tot ist, dann sehen wir ihn nicht mehr leiden. Das ist der äußere Aspekt. Der meditative ist: Wenn ich nicht am Leiden hafte, dann bin ich ggf. nur noch Leiden, reiner Schmerz. Dies aber nur so lange, wie Schmerzrezeptoren mein Hirn mit der Info "Leiden"/Schmerz füttern. Das hat etwas Tröstliches. Spätestens im Tod ist es vorbei mit dem Leiden. Buddhadasas Beispiel ist sehr gut, denn ihn hat man künstlich am Leben erhalten, gegen seinen Willen. Das Leiden verlängert - mit Leben. Das ist besonders grotesk, wenn es einem Erwachten geschieht, der auf das Leiden naturgemäß am wenigsten Wert legt. Aber vielleicht war sein Hirn schon so abgeschaltet, dass er es nicht mehr wahrnahm.

  • berndschneider:

    Im Zen fragen wir genau, wer oder was wiedergeboren wird, und wir durchleuchten dies so lange, bis wir uns der Leere der Wiedergeburt bewusst sind, d.h. wir erkennen sie als bloßes Gedankenkonstrukt.


    Dagegen ist nichts einzuwenden wenn alles Leben als "Gedankenkonstrukt" erkannt
    und jedes Anhangen daran überwunden ist, kann es auch keine Wiedergeburt mehr geben.
    Nur wenn das nicht der Fall sein sollte sich die Gedankenkonstruktionen eben fort und
    das auch wenn sie leer und ohne Selbst sind - wie eben schon immer.