anonymes schenken

nadine66,

anonymes schenken, sprich keine Gegenleistung in Anerkennung zu wollen ist etwas sehr schönes. Ich denke auch hier kann man sich stufenweise heran tasten. Einem fremden etwas zu geben ist ja schon gewisser weise anonym. Einen Fremden etwas zu schenken und zu sagen: "Von Nadine66" ist doch auch noch immer anonym. Wenn du auf einer Spenderliste bist und dich keiner kennt, ist das auch anonym.
Ich würde mir auf dem Weg zur vollkommenen Großzügigkeit nicht schon am Anfang die Freude nehmen, dem beschenken kennen zu lernen, und in die Augen zu sehen. Da kommst du in Kontakt, gibst etwas und gehst wieder. Kannst an der Freude teilhaben aber auch an seltsamen Reaktionen, von denen es sicher auch wert ist sie kennen zu lernen und zu überwinden. Auch ist es gut, dass man von deiner guten Tat spricht. Wenn da jetzt zu einer Spende gar kein Bezug ist, würden die Beschenkten nur von Glück sprechen und vielleicht gar nicht auf die Idee kommen, das sie von jemanden beschenkt wurden, der genau so wie sie ist.
Über gute Taten zu sprechen, mehrt Gute Taten. Wenn sich die Leute nun erzählen: "Da war einer... so wie wir, ähnlich wie wir, ärmer wie wir.", wenn immer man dich dann als Gutes Beispiel vergleichen kann, hat das auch seine Wirkung. Wenn da aber wie aus der Luft etwas einherkommt, verliert man leicht den Bezug und sieht die Geste nicht mehr dahinter.

Anonym ist daher denke ich nicht so wichtig, wie keine Gegenleistung zu erwarten, keine Erwartungshaltung zu pflegen. Manchmal jedoch ist Anonymität aber wichtig um helfen zu können. Da kann kein Wesen sein, das sich vor dir fürchtet, oder zu stolz ist anzunehmen, oder aber auch zu schüchtern, oder Angst hat vor dir. Vielleicht jemand der böse auf dich ist, dem es aber nicht gut geht. Dann ist es gut und auch schön, wenn du ihm etwas ganz anonym zukommen lässt. Oder ein Tier, das sich vor dir fürchtet. Da mußt du zusehen, dass es dich nicht sieht, wenn du etwas zu essen gibt.

Ich denke es ist immer ganz verschieden und ich würde mich nicht daran orientieren es anonym zu machen, denn manchmal ist gerade hier auch falscher Scham zu überwinden. Wenn es in deiner Gruppe zum Beispiel nicht üblich ist zu schenken. Da gibt es durchaus Menschen, die sich genieren zu geben. Da geht eine Gruppe durch die Straßen und am Straßenrand liegt ein Bettler. Keiner traut sich zu geben, weil das die anderen vielleicht als "Warum hilfst du dem" sehen könnt. Da mag der eine sich heimlich von der Gruppe abspalten und ihm etwas geben, was sicher schön ist. Aber was hat es für eine Wirkung, wenn du (so wie es dein Herz dir eigentlich sagt) aufrecht und ganz bewusst und natürlich zu dem Bettler rüber gehst dich hin kniest und ihm mit beiden Händen eine Gabe reichst und damit ehrwürdig bittest, dass er die Gabe annimmt.
Versuche in solcher Weise einen Gleichmut aufzubringen, das ist gar nicht so leicht, ohne vielleicht rot anzulaufen oder mit einem Witz von sich abzulenken oder gleich zu erzählen warum man es getan hat.

Das Geschenk loszulassen und nur mehr die Freude der guten Tat in seinem Herzen zu tragen und diese Freude pflegen und sich wünschen so eine Gelegenheit wieder zu haben gutes zu tun, ich denke, darauf kommt es an.
Gutes und schlechtes karma ist ja nie wirklich anonym, es kommt immer zurück, auch wenn es von ganz wo anders kommt haben die Früchte einen persönlichen Grund. *schmunzel*

Das hast Du aber schön beschrieben, Hanzze. Für mich war es auch aufschlussreich, weil ich gerade gestern aus einem Impuls heraus nicht gegeben habe, was mich plötzlich stutzig machte.
Danke
Monika

Eine wundervolle Erfahrung, liebe Brigitte, ich freue mich für Dich! Und ich freue mich auch über den großzügigen Schenker.
Monika

crazy-dragon:

Wenn ich den sehen würde, steht da eine Gutschrift eines mir Unbekannten. Das beweist einen Zahlungseingang, nicht aber Deine Version. Und wenn ich das nicht glaube, was macht das Dir schon aus, wenn Du es weißt?

c.d.

Könnte doch auch sein, dass Unbekannte/r bar eingezahlt hat, dann siehst Du nix.
Und wozu sollte Dein Zweifel gut sein?
Monika

crazy-dragon:

monikamarie:

1. Könnte doch auch sein, dass Unbekannte/r bar eingezahlt hat, dann siehst Du nix.
2. Und wozu sollte Dein Zweifel gut sein?
Monika

1. Brigitte hat doch den Auszug angeboten. Klar kann der bar einbezahlt haben, wenn er die Gebühren dafür berappt, er hats ja anscheinend...
2. Zu nix- genauso wie Dein blinder Glaube...
c.d.

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Ja, ich glaube eben, was mir eine Brigitte erzählt, denn ich erzähle ja auch keine Lügen. Aber Dein Zweifel kann verletzend sein. Und mein Glaube tut nicht weh.

ich habe über eine zeitraum von mehr als 10 jahren, kinderreiche mittellose familien in rumänien unterstützt.
ich kannte die menschen nicht und kenne sie bis heute nicht.
ich denke für die menschen und vor allem für die kinder war das wie ein wunder da sie mit dieser hilfe gar nicht rechnen konnten.
ich bin "glücklich" das es mir möglich war, auch wenn eine gehörige portion sentimentalissmus dabei war....wenigstens einige kinder gingen abends satt ins bett.

Warum sollte das nicht stimmen?
Ich erfahre jeden Tag so viel Gutes von Menschen, die ich nicht kenne. Fremde haben mir schon mehrmals das Leben gerettet und sogar sich selbst in Gefahr gebracht dabei, ich sitze manchmal auf Parkbänken, die gestiftet wurden, bekomme fast täglich Dinge vor meine Tür gelegt, von Menschen, die ich fast gar nicht kenne, und noch so viel mehr. Mich haut es manchmal um, was mir so alles von Unbekannten zuteil wird.

Liebe Grüße
Knochensack

Ja, das ist auch noch mal ein guter Beitrag, Knochensack.

Auch mir wurde schon so viel geschenkt und Hilfe zuteil. Allein meine Odysse von Kanada zurück nach Deutschland habe ich nur Menschen zu verdanken, die mit ihrer Hilfe nur an mich und meine Tochter gedacht haben und nicht daran, ob sie daraus einen Gewinn ziehen.
Monika

crazy-dragon:

...
Dein Glaube kann weh tun, wenn Du mal drauf kommst, daß Du- jetzt nicht von Brigitte- hintergangen wirst...Was ich Dir echt nie wünsche.
...

Was hast Du bloß für merkwürdige Vorstellungen? Ich bin schon so oft hintergangen worden, dass ich mir schon lange keinerlei Illusionen mehr mache . Sei man ganz unbesorgt. Aber Deine Einwände haben ja auch nichts mit dem Thema zu tun. Insofern ist das hier OFF TOPIC.
Monika

nyalaana:

hm aus den Beiträgen hier entnehme ich, dass es Buddhisten gibt welche das Schenken als positiv bewerten. Warum ist das so?

Vielleicht, weil sie damit etwas los werden, dass sie eigentlich nicht brauchen und damit leichter durchs leben gehen. *schmunzel* Du kannst es nehmen wie du möchtest, hilfreich ist es wenn es nicht Anhaftung pflegt oder Anhaften ist.