Beiträge von Couchkissenbikkhu

    hier und jetzt, indem ich dich daran erinnere, das es hier um ein Thema (nämlich die schönen Ideen des Buddhismus) geht und nicht deine ganz persönliche Meinung über Leute bzw deren Lesefähigkeit.
    Wenn du ein Problem hast schreib mir ne PM und Müll die Threads nicht voll. Das ist dann die Idee vom Umweltschutz.

    Giraffe:

    Ich will nicht richten - da halte ich es mit einer anderen mir noch vertrauteren Heilslehre. Was ich mich nur frage ist, ob sich denn seit hunderten, nein seit tausenden von Jahren beim Menschsein überhaupt etwas geändert hat. Schau ich mich um und schau ich zudem Nachrichten, muss ich das verneinen. Es scheint sich nichts geändert zu haben. Es wird gelogen, betrogen, getötet und so weiter.
    Die schönen Ideen des Buddhismus (und anderer Heilslehren) bringen sie uns wirklich weiter, wirklich?


    Die Giraffe
    (sieht manches, weiß wenig)


    diese zB

    Aber ganz im Gegenteil, alles was uns irgendwo hin gebracht hat, fing mit einer Idee an, bel.


    Naja, seit etwa 100 Jahren breiten sich demokratische Systeme aus, den Menschen ist ein Umweltbewußtsein gewachsen, Frauen & Homosexuelle haben rechte bekommen, soziale Netze wurden errichtet usw.
    Klar ist die Welt nicht perfekt, aber ich finde im Vergleich zu vorher hat sich eine ganze Menge getan.
    Klar liegt noch eine Menge im argen, aber ist das ein Grund um zu verzweifeln?


    Natürlich gibt es in dieser Welt Menschen, die ihre Macht mißbrauchen, aber man kann seine eigene Macht auch einfach an der Haustüre abgeben: Jeden Sch*** schlucken, den Leute verbreiten, jeden Sch*** konsumieren der beworben wird, man kann auf sein Wahlrecht und auf seine Mitmenschen sch***en.
    Dann haben "die" so gut wie gewonnen.


    Man kann aber auch die Entwicklung weiterführen; sein verd***tes Wahlrecht nutzen, auf die alte Oma im Haus etwas aufpassen, ein mündiger Verbraucher werden, sein Gehirn einschalten wenn es wieder heißt: "Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!"


    Und keine unserer Religionen oder Ideologien kann von sich behaupten, Ar***lochfrei zu sein. Es gibt sie wirklich überall.
    Genau so wie Schnarchnasen, die selbige einfach machen lassen.
    Wer nichts macht, macht sich ebenso schuldig wie die Täter selbst.

    Nun, so weitermachen wie bisher: Achtsam sein, auf das Aufflammen aufpassen den Impuls unterdrücken & abklingen lassen, sich bloß in nichts reinsteigern.
    Und sich ganz dabei noch versuchen zu merken, wie was wo passiert ist. Also den Trigger feststellen.
    Wenn man den Trigger kennt, ist man in der nächsten ähnlichen Situation vorbereiteter, man gewinnt Zeit zum sich-am-Riemen-reißen.
    Und Geschwindigkeit ist bei soetwas schnellem wie Wut das A und O.


    Ich mach das schon seit Jahren auf die Art und wie ich finde recht erfolgreich. Jedenfalls war ich früher "schlimmer", ich konnte Zahnfleischbluten von der Wut kriegen... heute bin ich mittlerweile eher für meine Geduld bekannt, obschon doch noch was impulsiv.
    Aber wer von sich selbst behaupten kann perfekt zu sein... :doubt:

    Weisheit Mitgefühl:

    Wie es abläuft, musst du selbst wissen.
    Ich würde mich fragen, was ich in dem Fall tun kann, während ich sowohl mit dem Täter als auch mit dem Opfer Mitgefühl behalte.


    Du hast nicht verstanden was ich darlegen wollte, also muss ich umformulieren.
    Und meine Konsequenz darlegen.
    Also: Wenn Wut aufgrund eines Ereignisses auftritt, muß ich sie in ihre Bahnen lenken. Aber sie hat ihre Berechtigung als unbequeme Erbse unter meiner Matratze.


    Wenn sie sich selbst rechtfertigt, muß ich sie abschalten, dann ist sie nur Teil der Ich-Illusion und gefährlich, da willkürlich.

    hehe, Helme sind was tolles^^
    Aber ist man wirklich fertig mit Buddhismus wenn man erleuchtet ist...?
    Irrt man sich nie wieder sobald man einen Doktortitel hat?
    Das ist auch nicht der Punkt um den es geht.
    Es geht darum, keinem Dharma anzuhaften und hinterherzulaufen, sondern sich selbst zu finden und zu sehen -
    und damit auch Buddha.

    Ellviral:

    ?Das Geheimnis des Zen?
    Kein Zen Buddhist ist in der Lage Dir das Geheimnis des Zen zu enthüllen.
    Und wenn er das Geheimnis des Zen erkannt hat ist er kein Zen-Buddhist mehr.
    Wie bei Scientology, wenn da einer "Clear" geworden ist verlässt er schallend Lachend die Organisation.
    Ein Zen erkennender braucht nichts mehr das an seine Zen Zugehörigkeit erinnert.
    Er hat sich emanzipiert!


    Teils nicht schlecht, Teils Quatsch mit Sauce. :doubt:


    Das Geheimnis des Zen kann man nicht mit Worten erklären. Man muß es spüren.
    Und eigentlich ist es auch kein Geheimnis, es ist ganz einfach und liegt direkt vor deiner Nase. Ja, ich musste laut lachen :lol: :D
    Das ein Zen erkennender Zen nicht mehr braucht... Emanzipation jein.
    Ich vergleiche das lieber mit dem Fahrradfahren lernen, wenn du sturzfrei geradeaus fahren kannst, kommen die Stützräder ab.


    Oder wie Buddha sagte: ’Bhikkhus, ihr müsst wissen, dass alle Lehren, die ich euch gebe, ein Floß sind.’ Alle Lehren müssen aufgegeben werden, ganz zu schweigen von den Nicht-Lehren."

    Hab nochmal nachgedacht...
    Wenn ich Ungerechtigkeit wahrnehme und wütend werde... werde ich wegen dem Ereignis wütend, aus Mitgefühl mit dem Opfer...
    Oder steigt die Wut nur so in mir hoch und wird dann ratzfatz vor mir selbst durch mich als ethisch dargestellt, um sagenwirmal einem Gewissenskonflikt aus dem Weg zu gehen, bzw das Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten...?

    o, das weiß ich. War/ist bei mir allerdings duzrch ne Phosphatallergie gekommen, mit Pillen zugestopft wurde ich nie, und wo mich die Schule an die Bank zwang eröffnete meine Familie mir Freiräume.


    Impulskontrolle hab ich mir schon beigebracht, klappt meistens.
    Daß ich kein verrücktes Monster bin, das Ritalin braucht um Gesellschaftsfähig zu sein - nunja, ich hab mich nie so betrachtet.


    ne, es ging mir wirklich um die "gerechte" Wut, den "heiligen" Zorn.

    Ich danke euch für eure ganzen Beiträge, ich fand sehr viel Anleitung und Anregung.
    Und als ehemaliger (?) ADHSler kann ich euch sagen: Es hilft nur Disziplin³ und ne gesunde Portion ethisches Denken.
    Das ist so ein "Problem", mit dem ich mich auch schon viele Jahre meines Lebens befasse. Wenn zurückblicke würde ich sagen sogar ziemlich erfolgreich.


    Wird mal Zeit, auch mein Fairständnis von dieser heißwarmen Kraftquelle abzukoppeln.
    Ein einfaches "Nein, wird so nicht hingenommen", aus einer klaren Entscheidung geboren, wird reichen müssen.


    Bis dahin betrachte ich mein Spiegelbild in diesem Abgrund, bis es mir so vertraut ist wie meine Katze. Wir kennen uns zwar schon ganz gut, da ich allerdings die Frage nach einer "gerechten" Wut stellte - nicht gut genug.


    Gerechtigkeit und Zerstörungswille sind zwei verschiedene Paar Schuhe!
    Wut braucht stehts Rechtfertigung, das darf man niemals vergessen.

    Zitat

    Und dann geht alles wieder von vorne los. Natürlich immer ein bisschen anders, aber im Grunde ist es doch immer das gleiche.


    ja, das denk ich mir dann auch immer. Allerdings, wer zuschaut macht sich ebenso schuldig wie die Täter selbst...

    Frage: Darf ich als Buddhist auch mal wütend werden?


    Ich meine jetzt nicht wütend werden über Lapalien, einfach seine Umgebung verstören und tyrannisieren.


    Ich meine die Art von Wut, die einen zB dazu bringt, etwas gegen Mißstände zu Unternehmen, die Wut die mich packt wenn 3 auf 1 eindreschen.
    Die Art, die es mir unmöglich macht, es mir in meiner Selbstzufriedenheit gemütlich zu machen und mich nach einer ECHTEN dauerhaften Lösung suchen lässt. Die Art von Wut die Bruce Wayne zu Batman machte. Die Art von Wut die, wenn mehr Leute sie gepackt hätte, Hitler den Holocaust wenigstens erschwert hätte.
    Wut, die dem Mitgefühl entspringt.


    Oder drehe ich damit auch nur an dem Rad von Samsara und ich werde Teil des Problems, egal wie edel die Motive sind...?

    Weisheit Mitgefühl:


    Eine bessere Welt für mich? Danke sehr. Aber ich persönlich sehne mich nach mehr Mitgefühl in mir.
    Wut ist nichts schlechtes. Aber sie kann krank machen. Und sie macht einen unter anderem kurzsichtig und unüberlegt.


    Mache dir deine Verbundenheit mit allem und jeden Bewusst, dann wird dir klar, das eine bessere Welt für dich automatisch eine bessere Welt für alle heißt. Weil es komischerweise das selbe ist.
    Guck dir nen Bettler oder nen Millionär an. Wenn ein paar Kleinigkeiten im Leben anders gelaufen währen, hättest du das sein können.
    ABER AUCH: diese beiden brauchen Luft, Liebe und was zu beißen. Beide können sie krank werden, beide tropfen rotes Blut auf den Boden,
    keiner von beiden will sterben.
    Im Kern sind beide gleich.


    zum Thema Wut mach ich mal nen extra Thread, das würde doch jetzt zusehr abscheifen :roll:
    voila: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=12752

    Auf einige Buddhistische Lehrsätze wie die Leerheit der Welt, bedingte Existenz und die Vergänglichkeit/Wandelbarkeit dessen bin ich durchaus schon gekommen, bevor ich zum Buddhismus fand. Einfach weil der Buddhismus auf allgemeingültigen Lehrsätzen aufbaut.
    Deshalb viel es mir auch sehr Leicht, diesen vor nem Jahr anzunehmen. das war, als ob jemand formuliert hätte, wie ich die Welt sehe...


    Und ich hab mein Lebtag (in diesem jedenfalls) noch kein Kloster oder sowas von innen gesehen.
    Allerdings hab ich mich durchaus nach einem sehrsehr tragischem Verlust mal etwas von der Welt abgekapselt und mal über alles intensiv nachgedacht...
    Möglicherweise hätte ich in einem Kloster viel schneller wieder zu mir selbst gefunden, vielleicht auch nicht. Kommt dann auf die Leute dort an.

    Viele Meister in vielen Schulen sehen die Abkehr von der Welt sogar als ein Hindernis an.
    Ihrer Meinung nach kann man zwar in einem Kloster wunderbar Über Buddhismus philosophieren & meditieren, im "normalen" Leben finden jedoch all die kleinen Katastrophen und andere Wandel statt, an denen wir lernen & wachsen können.

    Ich denke, die Systeme sind weniger das Problem, eher die Menschen darin. König Ashoka (von 304 bis 232 v.Chr) zB war der erste Buddhistische Herrscher und während seiner Regentschaft verbreitete er das Dharma, unterhielt friedliche Beziehungen zu seinen Nachbarn und ließ die Stupas errichten.
    Die meisten anderen Könige quetschen entweder ihr eigenes Land aus oder das des Nachbarn...


    Jetzt im Kapitalismus Ist die Macht verteilter: Tausende Anleger an den Börsen KÖNNTEN Nein zu Aktien auf Lebensmittel(optionen) sagen, Lobbyisten KÖNNTEN Nein zur weiteren Ausbeutung Fossiler Brennstoffe sagen, Kunden KÖNNTEN Nein zu T-Shirts für 2,50€ sagen, Aber auch Fabrikanten könnten sagen: Nein, ich entsorge den Dreck ordentlich und bezahle meine Arbeiter fair.


    Meiner meinung nach sind weniger die Systeme das Problem sondern vielmehr die Menschen darin.

    @ Doris: Gerngeschehen
    @ Sumedha: ja, Ist in der Tat nicht sehr schwer, das Englisch. Und ein ziemlich guter Vortrag, ich hör diesem Mönch gerne zu.
    Die Untertitel kann ich eh nicht lesen, also wunderbar sich mal wieder ablenkungsfrei auf das hören einer anderen Sprache konzentrieren zu können; gäbe es deutsche UT würde man ja doch eher dort mitlesen.


    Und der Vortrag ist auch nicht schlecht. Das Buddha selber betteln geht, isst, sich dier Füße wäscht, seinen Sitzplatz macht und sich hinsetzt hab ich für so normal genommen...

    Ich zB bin auch nicht gerade der Meinung, das sich spiritueller Fortschritt in eine Tabelle fassen lässt. Die Fortschritte finden in unseren Psychen statt, und diese halte ich für etwas zu komplex, als das mir eine Tabelle darüber Auskunft erteilen kann.


    Einem Meister, der wenigstens schonmal ein Gespräch mit mir geführt hat, der die Materie kennt, dem trau ich das schon eher zu.