Beiträge von Marc.e123

    Hey zusammen,

    ich möchte gerne meine Reise mit der Meditation teilen und bin neugierig, wie ihr dazu steht oder was ihr darüber denkt.

    Vielleicht möchtet ihr ja auch eure eigene Reise zur Befreiung beschreiben.


    Ich gehöre zu denjenigen, die die Lehren nicht einfach so akzeptieren konnten und selbst die Wahrheit über das Leiden und den Geist herausfinden wollten – so wie Buddha es tat. (Ich litt seit meinem 12. Lebensjahr unter schweren Depressionen, aber als ich mit 16 von Meditation hörte, hat es sofort „Klick“ gemacht und ich wusste, ich kann mich damit selbst heilen.) Und oh Mann, ich habe wirklich gekämpft, aber am Ende war es die Mühe wert, weil ich meiner Meditationspraxis jetzt zu 100 % vertraue und vollkommen darin aufgehe.


    Am Anfang habe ich ein wenig über Meditation gelesen, aber irgendwann alles beiseitegelegt und meinen Geist auf eigene Faust erforscht. Es hat ungefähr sechs Jahre ständigen Ringens gebraucht, um etwas Reales zu entdecken, und dann noch ein paar weitere Jahre, um den richtigen Punkt zu finden und ihm zu vertrauen.


    Das Interessante ist: Nach zehn Jahren, als ich meine eigene Meditationsweise vollständig entwickelt hatte, begann ich wieder über Meditation zu lesen – und mir wurde klar, dass es keinen Unterschied zwischen dem, was ich tue, und dem, was in den Lehren beschrieben wird, gibt. Außerdem hatte ich das Gefühl, ich hätte meine ganze Forschung früher sein lassen und einfach meiner Intuition folgen können; vermutlich wäre ich dann viel schneller hierher gelangt.

    Aber dann könnte ich heute nicht erklären, wie ich meditiere. Also bin ich dennoch froh, dass ich das alles durchgezogen habe, weil ich jetzt jedes Detail erklären kann.


    Im Wesentlichen mache ich größtenteils Zen, speziell Shikantaza. Ein anderer Name dafür ist Dzogchen in Tibet oder „Silent Illumination“ in China. Ich weiß nicht, wie das in der indischen Tradition heißt – weiß das jemand?


    Es gibt kleine Unterschiede, aber ich sehe mich selbst eher in den Gemeinsamkeiten dieser Praktiken.


    Ich würde es folgendermaßen erklären:

    Man hat drei Teile des Geistes, die sich aufeinander beziehen:

    1. Absichtlicher aktiver Geist (voluntärer aktiver Geist)
    2. Unabsichtlicher aktiver Geist (involuntärer aktiver Geist)
    3. Unabsichtlicher ruhender Geist (involuntärer ruhender Geist)

    Im Zen, speziell im Shikantaza, versucht man, den absichtlichen aktiven Geist zur Ruhe kommen zu lassen und den unabsichtlichen Anteilen des Geistes freien Lauf zu geben.

    Sobald du irgendeine Absicht hast, etwas zu denken oder zu tun, lass sie los. Das ist alles. Es ist, als würde man sagen: „Hey, vertraue dem Universum – es regelt schon alles für dich. Entspann dich und genieße; du musst gar nichts tun.“

    Lass also deinen unabsichtlichen Teil deines Geistes das Steuer übernehmen.


    Manchmal ist es wirklich schwierig, alles loszulassen, ohne dabei schon wieder eine Absicht zu haben – und genau da setzt die Meditation mit absichtlichem aktivem Geist an.

    Sie nutzt praktisch den absichtlichen aktiven Geist, um ihn an ein Meditationsobjekt zu binden, zum Beispiel den Atem, eine Visualisierung oder irgendetwas anderes, das man sich vorstellen kann. Das ist sehr gut für Anfänger und Sitzmeditationen.


    Shikantaza hingegen ist ohne Meditationsobjekt oder konkrete Absicht, sodass man es auch beim Autofahren, Arbeiten, Essen, im Gespräch oder bei jeder anderen Tätigkeit praktizieren kann. Man kann es also den ganzen Tag über machen, und es kostet keinerlei Anstrengung oder Energie, sodass man es einfach fortführen kann – sogar beim Einschlafen.

    Letztlich gibt es also nur wirklich zwei Meditationsmodi:

    1. Den, bei dem du alle Absichten fallen lässt.
    2. Alle anderen Formen von Meditation, bei denen es grundsätzlich genauso ist, aber man ein Meditationsobjekt hinzufügt, um den aktiven Geist zu beschäftigen.

    Ich selbst wechsle zwischen Body-Scan und Shikantaza. Manchmal versuche ich, meine Erfahrung absichtlich etwas näher an mich heranzuholen, und das war’s. Ich fühle mich sehr zufrieden, suche nicht mehr weiter und denke, dass ich den Rest meines Lebens so leben werde.

    Hallo,
    ich danke für deine Antwort, allerdings hat mich eine Aussage zum nachdenken angeregt.
    Stolz ist doch lediglich nur ein empfinden und Gefühl welches auch erfahren werden sollte. Ich würde dies einfach ebenso reflektieren wie alles andere, also zulassen und los lassen. ich glaube solche menschlichen Neigungen die manchmal hervorsprudeln zu unterdrücken ist nicht sinnvoll.


    Gut dass du noch einmal erwähnt hast, dass diese Anleitung für andere nur zur orientierung ist und nicht 1 zu 1 blind übernommen werden darf


    :D

    Hallo,
    ich denke ich habe dein Problem vertsanden.
    Dies liegt vielleicht darin begründet, dass deine Meditaiton zu einseitig ist. Meditation kannst du überall und immer praktizieren egal welchger tätigkeit zu nachgehst.
    Du solltest wissen, dass es 3 verschiedene Meditationsformen gibt, Vipassana, Samatha und Ijhana welche sich perfekt ergänzen.
    Ich würde dir empfehlen mal in meinen neuen thread zu schauen, da habe ich alles noch einmal genauer erklärt.
    Ich kann verstehen, dass du am liebsten den ganzen tag nur in versenkung bleiben möchstest, jedoch ist dies nur die halbe miete.
    Du musst lernen dich für die Gegenwart zu öffnen und in ihr zu Meditieren,dies funktioniert in Dialogen, wenn du joggst, liest, arbeitest und eigl alles was du dir ausdenken kannst, doch auch wenn eine tiefe Versenkung dabei ausbleibt, dafür erfährst du die gleiche Klarheit, Erkenntnis, freiheit und freude.

    Hallo liebe meditierende, hier habe ich etwas zusammengetragen, das ca. aus ca. 3 jahren intensiver Meditationserfahrung entsprang. Vor einem Jahr habe ich angefangen mir diese "Anleitung" zu erarbeiten, sie war eigl. nur für mich gedacht, doch vor genau einem Tag habe ich unglaublich tiefe Freue und friede erfahren in der mir schlagartig bewusst wurde, dass ich dies nun teilen muss.

    .Meditaiton.
    Überlegungen, Erklärungen und Begründungen waren dabei hilfreich,nützlich und unabdinglich um die vollkommene Meditaionsform zu er-/finden und zu erforschen. Nun haben sie ihren gesamten nutzen verlohren und können dich nicht weiter bringen, dies vermag nurnoch die direkt angwandte meditative Praxis. Halte dich nicht länger damit auf, lasse dich nicht länger aufhalten.
    Der Zustand der Meditation ist nur unmittelbar durch reines praktizieren der Meditaionsform erfahrbar, erreichbar und zu verstehen und entzieht sich jedweder/jeglicher Überlegung/Erklärung.


    Je öfter und Länger du dich in dem Zustand der Meditation befindest/begiebst kultivierst du diesen Zustand und machst ihn zur Gewohnheit, sodass es dir immer leichter fällt dich in diesen Zustand zu versetzen und in ihm zu verweilen.
    Es ist eine Tendenzenverschiebung von negativen Gewohnheiten (Überlegungen/Verdrängen usw.) weg, hin zum Bewusstsein der Gegenwart und vollkommenem handeln, denn mit der Vergänglichkeitsbetrachtung zu reflektieren und seine Konz. auf ein gegenwärtiges Konz.Objekt zu richten sind Handlungen, etwas das man aktiv macht/tut.


    Achte darauf, dass du mit der Konzentration/Aufmerksamkeit auf ein Konz.Objekt/Interaktionsobjekt nicht übertreibst, dies führt zu Anspannung/Verkrampfung und weiteren blockaden. Übe sie subtil, leicht und im Einklang mit der Entspannung aus.
    Ein Trugschluss ist es zu glauben, dass wenn man seine Aufmerksamkeit/Konzentration auf das Konzentrationsobjekt erhöht, man dies besser Verarbeitet bzw. besser versteht. Es geschieht genau das Gegenteil.
    Ein einfaches, klares, allumfassendes Verständis ist nur in einem entspannten Zustand möglich.


    Diese drei Meditationsformen sind Metaphorisch/Gefühlstechnisch gesehen wie verschieden gestimmte, schwingende Saiten:
    -Ijhana schwingt schnell und zentriert, wie eine Saite, die auf einen hohen, sopran Ton gestimmt ist.
    -Vipassana schwingt mittelmäßig in der Geschwindigkeit als auch im Radius, indem die Saiten schwingen,
    wie eine Saite, die auf einen mittleren Ton gestimmt ist.
    -Samatha schwingt sehr langsam und ausladend/sich ausdehnend, wie eine Saite, die auf einen sehr tiefen, bass Ton gestimmt ist


    Setze diese drei Meditationsformen so ein, dass die eine Meditaionsform die andere unterstützt und ergänzt.
    Metaphorisch gesehen ist dein Geist ein Muskel.
    Ijhana trainiert/fordert den „Muskel“, Vipassana stimuliert ihn, wie z.B. ein normaler spaziergang, der Muskel ist aktiv wird jedocch nicht besonders gefordert und Samatha gönnt nötige ruhepausen und Entspannt den Muskel.


    Das Konz.Objekt ist immer etwas Gegenwärtiges, z.B. das Atmen, ein Dialog, ein Buch, Musik, dass du gehst oder siehst usw. Konzentrations-Objekt kann alles Gegenwärtige sein, ausser Gedanken/Gefühlen.
    Unerschütterlichen Halt/Geborgenheit/Zuflucht findest du nur in der Gegenwart.


    .Die Macht der Einfachheit.
    Vergiss einfach alles (Überlegungen, Erklärungen/Ausführungen usw.) und wende die Vipassana/Samatha Meditaion einfach an, denn du verfügst bereits über das direkte Wissen und kennst das Gefühl, des Bewusstseinzustandes der durch die Meditaion hervor gerufen wird, es ist ein Teil von dir. Du kannst es direkt aus diesem Wissen + Gefühl/Intuition heraus ausführen, lasse doch von dem Wissen, dem Gefühl/Intuition leiten.
    (Bei Startproblemem bzw. um den Start zu erleichtern/um besser rein zu kommen ist es hilfreich jeden Schritt, der jeweiligen Meditationsform, erst noch einmal einzeln durchzuführen)
    Entscheide aus dem selben Wissen und Gefühl/Intuition heraus welche Meditationsform du anwedest, lasse dich von diesem Wissen, Gefühl/Intuition leiten.
    Diese Tatsache macht alle Überlegungen und Erläuterungen/Ausführungen usw. überflüssig, sie können nur Ballast hervorbringen.
    Lege keine weiteren Regeln fest. Handele aus dem Wissen, Gefühl/Intuition heraus und bewahre dir damit die dadurch entstehende Dynamik.


    .Ijhana.
    .Entspanne dich vollkommen.
    .Konz. Dich auf ein Konz.objekt (etwas Gegenwärtiges) (im Einklang mit der Entspannung)
    .Alle Gefühle werden mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektiert. (im Einklang mit der Entspannung)
    -Sobald ein Gedanke entsteht, erhöhst du temporär und verhältnismäßig die Konz. auf das gegenwärtige Konz.Objekt.


    .Vipassana.
    .Entspanne dich vollkommen.
    .Konz. Dich auf ein Konz.objekt (etwas Gegenwärtiges) (im Einklang mit der Entspannung)
    .Alle Gedanken werden mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektiert. (im Einklang mit der Entspannung)
    .Alle Gefühle werden mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektiert. (im Einklang mit der Entspannung)
    .Lasse die Vergägnlichkeitsbetrachtung/reflektion nahtlos in die Konz. auf ein gegenwärtiges Konz.Objekt übergehen.
    .sodass die reflektion und die Konz. Zusammen wirken/arbeiten und sich so die Meditation entfalten kann.


    .Samatha.
    .Entspanne dich vollkommen.
    .Konz. Dich auf das Konz.objekt: - los lassen/ fallen lassen (im Einklang mit der Entspannung)
    .Gefühle werden mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektiert. (im Einklang mit der Entspannung)


    .Gedanken werden nicht reflektiert. (lasse sie einfach gleichmütig passieren und dich von ihnen einlullen.)
    .keine Energie für Überlegungen aufbringe.


    .Allgemeines.
    .Reflektion → Vergänglichkeitsbetrachtung:.
    Reflekition bedeutet seine Konzentration/Aufmerksamkeit/Achtsamkeit/Gewahrsein/Wahrnehmung, im Einklang mit der Entspannung, auf die inneren Vorgänge zu richten. Sie ist nonverbal, direkt und objektiv/gleichmütig. Lasse Gefühle und Gedanken sich während der Selbstreflektion (=Vergänglichkeitsbetrachtung) frei entfalten, entstehen und wieder abfließen/vergehen.
    Die Vergänglichketsbetrachtung wird nicht nur deshlab angwewandt, weil alle anderen Methoden mit Gedanken/Gefühlen/Schmerzen umzugehen kontrproduktiv sind und negative Aspekte mit sich bringen und dies die einzige/letzte passable Möglichkeit wäre, sondern auch weil die Vergänglichkeitsbetracntung in sich vollkommen Perfekt und Harmonisierend ist/wirkt und sie die einzig wahre Umgangsform ist, die den absoluten Mittelweg zwischen Überlegegn und Unterdrücken darstellt.


    Bei der Vergänglichkeitsbetrachtung achtet man nur auf die Metaebene, auf das was alle passiven + Überlegungen + Gefühlen + Schmerzen gemeinsam haben , auf deren Entstehen → Präsenz → Vergehen (Alternativ ausgedrückt: zulassen → Präsenz/existenz zulassen → los lassen/fallen lassen), dabei spielt die Inhaltliche Ebene keinerlei Rolle.
    Dies geschieht objektiv + völlig gleichmütig..
    Bleibe während der Selbstreflektion ruhig und Entspannt. Die Selbstreflektion zu übertreiben führt zu Anspannung und Verkrampfung. Achte darauf, dass auch deine Augen entspannt bleiben und nicht verkrampfen.
    Die Vergänglichkeitsbetrachtung ist vollkommen und selbstregulierend und enthölt alle Informationen


    .Gebete:.(verleihen Kraft und Hoffnung, du kannst auch direkt um Kraft und Hoffnung beten/bitten)


    Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name,
    dein Reich Komme, dein Wille Geschehe,
    wie im Himmel, so auch auf Erden
    unser täglich Brot gib uns heute
    und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
    und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen,
    denn dein ist das Reich und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen


    Bewahre mich an diesem Tag und jenem Tage,
    vor Begehr, Sünd und Leid,
    Gewähre mir Glückseeligkeit durch einfache Zufriedenheit und mach mich stark in jeder Lage
    und was ich denk, red und tu, das segne bester Vater du.
    Ich bitte dich, Herr, um große Kraft,
    diesen kleinen Tag zu bestehen
    um auf dem Weg zu dir,
    einen Schritt weiter zu gehen.
    An diesem Tag ich bitte dich,
    Beschütze und Bewahre mich, Amen


    .Mantren:.
    - Om gorak sharak neum ganaraksha goraksha
    - AUM (Oberton zwischen A zu U)
    - Om mäni pädme Hum
    - namaha Shivaya


    .Schmerzen.
    Generell werden alle Arten von Schmerzen, von Chronischen bis akuten/spontanen in den momentanen/augenblicklichen Zustand mit eingewoben/eingefügt/integriert. Ihnen wird grundsätzlich mit Ruhe, Akzeptanz Objektivität/Gleichmut und Entspannung begegnet.
    Achte nicht gesondert, besonders auf den Schmerz sondern lasse ihn einfach Teil deiner Wahrnehmung werden, so wie z.B. Musik ein Teil deiner Erlebniswelt sein kann, ohne dass du direkt auf ihn achtest sondern ihn nur mit in deinen aktuellen Zustand mit einbaust/einflechtest. Falls jedoch negative Haltungen und Reaktionen auf den Schmerz erfolgen nehme diese mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektierend wahr und versuche den Schmerz zu akzeptieren.
    Du kannst den Schmerz ebenfalls mit der Vergänglichkeitsbetrachtung reflektieren, indem du nur auf sein Entstehen → Präsenz → Vergehen achtest, so wie du Gedanken + Gefühle reflektierst. (Alternativ: zulassen → Präsenz → Los lassen/fallen lassen)