Ist das für Dich, Monika (aber auch für die anderen hier), ein Ziel: Möge ich ohne Regung verweilen?
Oder hier:
S.35.7-12 Drei Merkmale und drei Zeiten
Zitat Das vergangene und das zukünftige Auge ist leidig, ist nicht das Ich, ihr Mönche.
Das vergangene und zukünftige Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist sind leidig und nicht das Ich.
Die vergangenen und zukünftigen Formen, Töne, Düfte, Säfte, Gegenstände und Dinge sind leidig und nicht das Ich.
Was soll man da erst von den gegenwärtigen sagen? So sehend, sehnt sich der erfahrene edle Jünger nicht nach dem Vergangenen, freut sich nicht auf Künftiges und beim Gegenwärtigen ist er beflissen, nichts daran zu finden, es zu entreizen und es aufzulösen.
Ist das Dein, euer Ziel?
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Es ist nicht nur mein Ziel. Ich seh das ganz nüchtern und erlebe es auch. Ohne Regung verweilen, heißt für mich, in Stille verweilen, ohne Denken an Leiden, ohne Denken, was kommen könnte, ohne Denken, was war, ohne Denken an irgend etwas, dass ein eventuell vorhandenes Leiden dramatisiert oder heraufbeschwört. Das bedeutet das für mich.
Der Körper an sich ist grundsätzlich "leidig", egal ob klein, groß, jung, alt. Ein Baby schreit nach der Mutterbrust (Hunger - also Magen leer), ein Kind weint seinem Spielzeug hinterher (Gegenstände - Dinge), ein Jugendlicher tobt (möglicherweise) seine verwirrten Gefühle aus (Formen) und traktiert seine Eltern, die wiederum leiden mit ihm (Ohr, Auge, Geist), weil sie wissen, dass er/sie (alle) da durch müssen. Andere leiden, weil sie keine Eltern werden können (Mangel - Liebsames nicht bekommen). Alte leiden, weil es an allen Ecken und Enden zwickt und zwackt (Körper, Geist) - und das sind noch die harmlosesten Leiden ...
Das sind einfach Tatsachen. Deshalb ist es sehr heilsam, wenn man sich geistig gar nicht mehr als notwendig damit beschäftigt, also ohne Regung inmitten des Leidens verweilt.
Es bedeutet nicht, sich ständig mit Negativem zu beschäftigen, sondern es bedeutet, Mittel in der Hand zu haben, diese Zeiten zu ertragen - unbeweglich in Stille verweilend. Das ist der Sinn der Übung. Und das muss geübt werden, ohne Praxis ist alles nur Vorstellung.