Noch mehr würden es anklicken, wenn es auf Deutsch wäre. Mich interessiert es auch deshalb, weil ich einen künstlerischen Abstieg von Murakami sehe und fast alles von ihm gelesen habe. Vor allem kenne ich die Geschichte um die jetzt veröffentlichten Erstlingswerke und habe vor vielen, vielen Jahren Post sowohl aus Japan als auch vor ein paar Jahren von DuMont bekommen, wo jeweils bestätigt wird, dass Murakami diese beiden Werke auf keinen Fall übersetzt haben wollte und sich davon distanziert (eine Tatsache, die nicht mal dem SZ-Kritiker bekannt war).
Dass es jetzt doch passiert ist, entspricht meinen nach "Kafka am Strand" geäußerten Verdacht, dass er nur nach nach Reißbrett vorgeht und seinen Stil verbraucht hat. Dann folgen eben Bücher übers Laufen, Kalender und eben auch die Sachen "aus der Schublade", die man eigentlich ... Im Gegensatz zu James Salter, Philip Roth, Michel Houllebecq und anderen meiner Lieblingsautoren habe ich bei Murakami dann auf sein letztes Werk (vor diesen beiden) verzichtet. Nur um mal zu beschreiben, woher da mein Interesse rührt. Selbst Sekundärliteratur über ihn kenne ich zuhauf. Das ist der einzige der eben genannten Autoren, wo ich bedaure, von ihm verarscht worden zu sein (also von seiner Masche, die zuletzt zu ideologischem Wirrsinn führte). Was für eine Überraschung, dann sowas auf der Antaiji-Webseite zu finden.
Soweit dazu. Ich hatte es auch schon einer Japanologin gegeben, aber die kam nicht dazu. Bezahlen werd ich natürlich nicht für eine Übersetzung.
Die Frage ist: Wie kam es dazu? Ich könnte DuMont darauf hinweisen, die müssten eigentlich so schlau sein, was zu machen. Aber wer hat sich dieses Treffen in Japan ausgedacht?
So wie es da steht ist es also wie ein leeres Versprechen. Es steht XY (Deutsch) drüber und dann bekommt man Z (nämlich Japanisch). Wenn deine These stimmt, dann kalkuliert Muho ja Zugriffe dieser TV-Zuschauer (Japaner) ein, und dann braucht er nun vor den Nichtjapanischkundigen auch nicht den Eindruck zu erwecken, als sei es ihm egal. Die Murakami-Fans sind teils so besessen, dass sie hierzulande seine Bücher früher aus dem Englischen selbst übersetzt haben, ehe es eine Direktübersetzung gab. Und manchmal waren diese ersten Übersetzungen die besseren.