Beiträge von diamant

    Wie es hier gemeinhin verstanden wird, weiß ich nicht. Ich verstehe es so, wie es Mahasi lehrte:


    Zitat

    If you intend to swallow saliva while thus engaged, make a mental note intending. While in the act of swallowing, swallowing. If you spit, spitting.


    Das heißt, es werden Gedanken bewusst gemacht und mit Namen versehen, die auch von selbst ablaufen, ohne dass dieses nötig wäre. Oft werden also vegetativ ablaufende Körpervorgänge als Beispiele gebracht. Daher sagte mir ein so trainierter Mönch auch, er sei sich stets aller seiner Körperbewegungen und -haltungen bewusst. Ich schlucke hingegen ständig Spucke, ohne es mir bewusst machen zu müssen. Genauso - um mein praktischeres Beispiel aus dem Alltag aufzugreifen - schnappe ich mir, wenn ich schwimmen will, recht mühelos (so wie ich normalerweise schlucke) ein Handtuch und die Badehose, vergesse aber vielleicht die Sonnenmilch. Ich mache mir dann also etwas bewusst, ich imaginiere und konzentriere mich auf die Absicht Schwimmen/Schwimmbedarf mitnehmen und dann greife ich nach den nötigen Dingen (im obigen Beispiel Absicht: Schlucken und dann Schlucken). Daher sage ich, das Prinzip dieses Bewusstmachens kennt jeder. Man schluckt z.B. ganz bewusst, wenn man Halsschmerzen hat.


    Entscheidend wäre aber dann, was ich vergesse. Das müsste beim Labeln dann so aussehen: "Geistige Notiz: Absicht. Geistige Notiz: Erinnern." Man erkennt hier, dass nicht der Prozess des Erinnerns entscheidet, sondern ob am Ende das Ergebnis Sonnenmilch als Gedanke auftaucht. Das wäre entscheidend, hat aber nichts mit der Tatsache zu tun, dass ich vorher eine geistige Notiz mache: Erinnern. Ich tue das ja sowieso - Erinnern.


    Ich würde sagen, Mahasis Methode ist gut umschrieben mit: Aus einer Mücke einen Elefanten machen.


    Ein gutes aktuelles Beispiel für die Begrenztheit dieser Methode ist der Verfall von Thich Nhat Hanh. Auf der Webseite von Plum Village tut man alles, das Gegenteil zu behaupten und weitere Heldengeschichten zu fabrizieren. So habe er kürzlich seinen Schlauch für die künstliche Ernährung (sie hatten die Art nicht spezifiziert, aber es dürfte ein Nasenschlauch gewesen sein) selbst mühelos herausgezogen, nachdem er verschiedene Gemüse und Obststücke gekaut und geschluckt hatte. Doch zuvor war schlicht der Teil seines Hirnes durch den Schlaganfall ausgefallen, der für die oben genannten vegetativen Vorgänge zuständig ist. Kein geistiges Training dieser Welt konnte dies ersetzen. Im Gegenteil - ohne jedes Vipassana-Training können diese Vorgänge funktionieren, weil der Körper dafür sorgt. In der Folgezeit wird es der Sangha um TNH also darum gehen zu beweisen, dass die Kraft des mentalen Trainings (das bei ihm ja stark an Theravada-Methoden angelegt war) zur Wundergenesung beiträgt. Ein weiterer Schlaganfall kann das jedoch kurz und bündig zunichte machen. Die Regeneration von Hirnarealen ist in erster Linie ein körperlicher Vorgang, und dann kann auch wieder bewusste Absicht Schlucken zu bewusstem Schlucken führen. Wenn der Körper nicht mehr mitspielt, ist diese geistige Anstrengung besonders vonnöten und kann die Genesung natürlich beschleunigen. Und so komme ich zu diesem Schluss: Was Mahasi lehrt, ähnelt im Grunde einem Programm für Menschen mit Schlaganfällen, also dem Ausfall von Hirnarealen, die sich ansonsten "von selbst" um den rechten Ablauf der Geschehnisse kümmern.

    Auch in Thailand machen immer mehr Buchhandlungen zu. Nun trifft es die 3. Filiale (von 5) in der Stadt, in der ich lebe. Bei der 4. dürfte es bald so weit sein. Denn zu meinem Erstaunen las ich, dass ich für umgerechnet 1,50 Euro zwei Bücher aus bestimmten Regalen mitnehmen könne. Darunter war der dicke 2666 von Roberto Bolano ebenso wie Michel Houllebecqs dünnes Bändchen Lanzarote (auf Englisch, ohne die belanglosen Fotos der deutschen Ausgabe). Auch andere meiner Lieblingsautoren wurden so verramscht, etwa Paul Theroux und Philip Roth. Allerdings kannte ich diese Titel schon. Ich nahm sie trotzdem mit, als Geschenk für die Bibliothek. Im Zimmer wollte ich dann natürlich die ETIKETTEN abkratzen. Dabei fiel mir auf, dass eines über dem anderen klebte. Wenn ich ganz vorsichtig war, konnte ich ein ETIKETT nach dem anderen ablösen. Von ETIKETT zu ETIKETT stieg der Preis. Als ich am untersten ETIKETT angelangt war, wusste ich endlich, was ich gespart hatte.


    Hah!

    Zitat

    Aber diese Art von Benennen hat auch nichts damit zu tun, wie es in der Mahasi-Tradition gemacht wird. Was du da machst, ist für mich auch Blödsinn.


    Aha, da haben wir ja das Problem. Die natürlichsten Dinge der Welt - z.B. vor dem Weggehen nochmal zu rekapitulieren: "Habe ich alles? Handtuch, Schlüssel, Sonnenmilch ..." werden zu "Blödsinn".


    Wer Englisch kann, findet das Wesentliche von Mahasi online: http://www.buddhanet.net/pdf_file/mahasit1.pdf (auf Seite 11 liest man Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung Mahasis, denn er sieht es als gewöhnlich an, dass man bei der Vipassana-Meditation z.B. Insekten über seinen Körper laufen sieht - man vergleiche hierzu den Alkoholikerwahn, etwa bei Kafka).


    Gut, dass blue auf das Umschreiben des Wiki-Eintrages hinwies. Nun wird also versucht zu behaupten, es handle sich bei "Flashes" nicht eigentlich um Gedanken (ja, um was denn sonst, bitteschön?) und es ginge um "wahllose Bewusstheit". In meinem Beispiel geht es nicht um wahllose Bewusstheit, sondern um konzentriertes Nachdenken. Ich habe es gebracht, um zu zeigen - im Anschluss an das hier gebrachte Beispiel Boden-Knie-Empfindung-Wertung - dass "Etikettieren" genau so funktioniert und nicht anders - es ist weder "wahllos" noch "gedankenlos". Du magst ja glauben, dass du dich bei dieser Methode dem Denken und Werten entziehst - und ich habe mit meiner einfachen Analogie darauf hinweisen wollen, dass ich dies für eine Illusion halte. Es ist ein typisches Beispiel, wie man mit Denken das Denken austricksen will. Dazu passt:


    Zitat

    Aber manchmal ist halt der Umweg der schnellere Weg.


    Auf einem Stufenweg, um mal im Bild zu bleiben, kann einem schon mal die Puste ausgehen. Offenbar ist für dich der Weg zum Erwachen ein Hochgeschwindigkeitsrennen. Um zu sehen, wohin der Weg führte, sollte man sich genau anschauen, was Mahasi Sayadaw denn so an Einsichten gewonnen hat.
    Hier eine dieser Perlen (ich übersetze im Folgenden):


    Zitat

    The very fact that one thinks one can and should retaliate if attacked proves that one is not a stream-enterer, for according to Buddhist tenets, the person entertaining such a notion is a mere puthujjana, an ordinary worldling, definitely not a stream-enterer.


    (Discourse on the Hemavata Sutta)


    Was der Mahasi hier sagt ist, wenn jemand einen töten will, dann ist es einem, der "in den Strom eingetreten ist", nicht möglich, sich dagegen zu verteidigen und den Angreifer seinerseits zu attackieren. Also, mit anderen Worten: Mönche - wenn euch die Militärdiktatur umbringen will, wehrt euch nicht! - Der Mahasi fährt dann fort, ein wahrer Nachfolger Buddhas würde nicht mal einen Floh oder einen Käfer töten. Gut zu wissen, dass der Mahasi dann keiner war, denn es ist ihm mit Sicherheit nicht gelungen.


    Mit diesem Unsinn bleibt er hinter den Werten zurück, die in den meisten Gesellschaften mühsam errungen wurden und die dafür sorgen, dass sich nicht nur der Abschaum durchsetzen kann. Bei den ganzen "Umwegen" kann man sich also schon mal mächtig verlaufen.


    Aber, und hier schließt sich der Kreis zu meinem Ausgangsargument, der Grund liegt natürlich darin, dass der Mahasi meint, es stünde so im Palikanon, und dass er natürlich als Buchstabengläubiger diesem folgen muss. Schon ist's vorbei mit intuitiven "Flashes" und "wahlloser Bewusstheit", im Gegenteil, die Wahl wurde getroffen, und sie steht ja da, in Stein gemeißelt oder vielmehr auf Papier gedruckt.

    mindfulness: Eben sagte doch jemand, dass selbst der Burmese meint, schon im 2. jhana würde das Labeln ein Ende haben. Es handelt sich also um einen "Stufenweg", bei dem Labeln nur upaya, Mittel zum Zweck, ist. Ich verstehe das nicht falsch. Ich bin, wie ich hier oft sagte, ein Gegner der Auffassung von "Stufen". Ich glaube nicht, dass man sich auf einem Stufenweg dem annähert, was im Zen mit Erwachen gemeint ist. Ich rate daher Übenden von Umwegen ab. Es geht nicht darum, dass es dem ein oder anderen helfen mag, es geht darum, dass es einen Irrtum bekräftigt, nämlich dem Namenlosen mit Namen zu begegnen.


    Ich setze manchmal voraus, was ich anderswo schrieb. Meine Skepsis auf Joko Beck bezog sich auf ihre seltsame Watschen gegen Joshu Sasaki, von dem sie sich lossagte, nachdem er sich ihrer Tochter genähert haben soll. Dann hat sie eine Ernennung in der Dharma-Nachfolge widerrufen. Bücher kann man natürlich lange umschreiben, bis sie ganz gut klingen, aber dann gibt es noch diese Verhaltensweisen, die mir recht seltsam erscheinen. Und ihre Bücher, das sagte ich schon, kenne ich nur vom Querlesen, etwas wie Labeln kann einem da schon mal durchrutschen, ich nehme also auch meine Leseempfehlung für Beck teils zurück und sage: "mit Einschränkung lesenswert".


    Zitat

    , so kann ich keinen deiner Beiträge hier nachvollziehen. Auch bezüglich des erreichen wollen.


    Wenn du nicht nachvollziehen kannst, dass auch Dogen-Adepten etwas erreichen wollen, frage sie doch, warum sie dauernd Zazen machen oder Sesshin.

    Wenn Joko Beck auch Labeln empfahl, ist das ja ein Gegenbeweis für die These, nach Dogen Zenji Übende hätten damit besondere Probleme (denn sie war ja im Soto wie im Rinzai zuhause, so weit ich weiß). Aber ich danke für den Hinweis, ich sagte ja schon, dass ich ihr auch nicht recht übern Weg traute, trotz ganz gut lesbarer Texte.


    buddhaghosa:

    Zitat

    Mein Eindruck hier im Thread ist: wer das Benennen selber für einige Zeit geübt hat, bewertet es eher positiv


    Nein, denn wir haben es ja ALLE für einige Zeit geübt. Ich mache das z.B. auch noch, wenn ich mich versuche zu erinnern, was ich morgens alles zum Schwimmen mitnehmen muss: Handtuch, Schließfachschlüssel, Kleingeld. Diese Art von Bennenen - noch ohne Wertung - gehört also zum Alltag. Aber auch diese Gewissheit - Handtuch ist Handtuch - soll ja in der Zenübung zunächst einmal erschüttert werden. Um dann am Ende das Handtuch wieder als solches anzunehmen, aber in seiner Leere erkannt zu haben.


    Wenn ich nach Ayya Khema gehe, wäre Boden also Boden. Nehmen wir nun mal Boden - Arsch - kalt. Diese führe dann zu einer Abneigung. Diese schützt mich davor, meinen Unterleib zu verkühlen. Diese Gedankenketten sich bewusst zu machen, ist zwar schön und gut, aber sie haben ja, wie man dabei erkennt, auch ihren Sinn. Khema setzt aber bei dem wertenden Gedanken eine eigene Wertung dagegen - so würde sie zum Beispiel nach dem Palikanon argumentieren, eine Abneigung gegen eine andere Person oder eine große erotische Zuneigung seien wertende Gedanken, die es loszuwerden gelte. Am Ende des Labelns steht also auch eine Wertung - eine Wertung der wertenden Gedanken. Das kann man auch in diesem Forum sehen, wenn immer wieder der Palikanon dahingehend zitiert wird, solcherlei Gefühlsaufwallungen seien kein Zeichen des Erwachens usf.


    Stattdessen geht es im Zen darum, den Dingen ihre Existenzberechtigung zu lassen. Dass ich lieber auf einem beheizten Fußboden sitze ist dann nicht dümmer als der ebenfalls leere Anspruch, ich möge doch bitte hinnehmen, wie kalt und unbequem es um mich herum auch sei. Sicher ist eine solche Flexibilität als Abfallprodukt dieser allgemeinen Erkenntnis der Leere zu erwarten und von Vorteil. Die eine Ansicht ("wie kalt es meinem Arsch auch wird, ich hege keine Abneigung") hat keinen höheren Rang als die andere ("ach, wie unbequem, ich gehe lieber dahin, wo es angenehmer ist"). Der menschliche Fortschritt beruht eben auch darauf, dass wir diese Zu- und Abneigungen entwickeln. Allerdings sollen die genauso wenig auf ein Podest gestellt werden wie die Freiheit davon. Letzteres ist unrealistisch. Es wird sich auch immer wieder zeigen, wenn man sich die Leute, die so üben, genauer anschaut.


    Deshalb macht auch diese typische Argumentation aus dem Soto-Zen keinen Sinn, die Jinen zitierte. Wer behauptet, er würde Buddhismus praktizieren, ohne damit etwas erreichen zu wollen, täuscht sich selbst und andere. Ein guter Hinweis ist, zu schauen, ob denn die, die das behaupten, dann auch wirklich alles ablehnen, was sie "erreichen": Kesa, Rang, Titel, Tempel etc. pp. Nun? Das mag im Shin so sein (dazu kenne ich es zu wenig), im Zen ist es oft nicht so.


    Etwas anderes ist, zu sagen, das, was zu erreichen sei, ist im Grunde erreicht - da wir alle von Natur aus erleuchtet sind. Was dann zu erreichen wäre, ist das Ablegen der Zweifel daran und die Hemmungen, dieses erleuchtete Dasein auszuleben. Und das ist, wie bei allen anderen Wegen, wo man etwas übt, praktiziert und ändert, dann mit einem Ziel verbunden, genau wie Diäten, Sport oder Therapien - nämlich dem, weniger verschleiert zu denken und weniger gehemmt zu leben. In der Geschichte des Zen wurden (siehe Koan-Sammlungen) diese Stadien in der Entwicklung eines Menschen recht klar voneinander unterschieden - der unerleuchtete und der erleuchtete. Auch Dogen Zenji selbst legte Wert darauf, von einem Chinesen authorisiert worden zu sein (und niemand weiß, ob er es wirklich war). Wieso - wenn es nichts zu erreichen gibt - musste er nach China gehen und sich seinen Segen holen?


    Zitat

    Übung ist Erleuchtung, Erleuchtung ist Übung.


    Das bezieht sich lediglich auf die Tatsache, dass Erleuchtung in unserem Wesen angelegt ist. Wenn wir im buddhistischen Sinne üben (meditieren, freigebig sind, wohl reden etc.), dann drückt sich diese unsere Natur aus. Ansonsten ist es ein rhetorischer Trick, mit dem die Gleichsetzung Übung = Zazen = Erleuchtung insbesondere von Dogen propagiert wurde. Diese Rhetorik diente also der Stärkung der eigenen Lehrposition.


    Es bedeutet nicht, dass es darüber hinaus nichts gäbe. Diät ist auch nicht Gewichtsverlust. Es ist nur der Weg, auf dem er geschieht. Wenn man mit 100 Kilo anfängt und auf 80 runter will, dann ist der Tag, an dem man fastet, noch nicht das Idealgewicht. Die obige Rhetorik will lediglich davor schützen, sich an "Erleuchtung" als etwas Hab-bares (nicht-leeres) zu klammern, dass man "willentlich" (per "Ich") sich aneignet. Um in meinem Beispiel zu bleiben: Sind die 80 Kilo erreicht, ist zu erwarten, dass man sich um ihren Erhalt bemühen muss. Indem man so lebt, wie es die 80 Kilo erfordern. Der Erleuchtete - wir haben hier oft diskutiert, dass einmal Erwachte offenbar wieder in unerwachte Denk- und Handelsweisen verfallen können - bekräftigt seine Erleuchtung, indem er immer wieder das praktiziert, was sie kennzeichnet - etwa die Fähigkeit zum Loslassenkönnen.

    Ich war einmal dabei, wie ein Theravada-Mönch ein paar Meditationsanfängern Ratschläge in Richtung Labeln gab. Danach hab ich mir genauer angeschaut, ob das damit zu tun haben könnte, dass er ein Schriftgläubiger ist - und finde mich darin bestätigt. Das Labeln geht Hand in Hand mit dem Buchstabenglauben.


    Um es zu durchschauen, empfehle ich mal Folgendes: Statt "Sorge, Sorge" soll man einfach "Freude, Freude" labeln. Statt "Angst vor Jobverlust" einfach "Jabberwocky". Dann dürfte sich das bald erledigt haben.

    Leyla ist von der These ausgegangen, dass es KEINE Wiedergeburt eines Bewusstseins gebe. Daran schloss sie die Frage an:


    Zitat

    Was für einen Sinn hat aus dieser Sicht noch das Bestreben nach Erleuchtung,
    wenn es doch keine Wiedergeburt des Bewusstseins gibt?


    Die Antwort liegt in der Frage: Der Sinn besteht gerade darin, DIESES eine, einzigartige Leben mit möglichst tiefer Einsicht und (Handlungs)Freiheit zu gestalten. Erleuchtung "erleichtert" dieses Leben hier und jetzt.

    Zitat

    Von stimmungsverändernden Substanzen bzw. psychogenen Drogen ist da aber nicht die Rede


    Doch. Von Dampfbädern in Blättern der Hanfpflanze zum Beispiel. Siehe http://archive.org/stream/book…ipline14hornuoft_djvu.txt (suchen nach bhattgodaka oder bhangodaka).
    Cannabis gegen Rheuma sozusagen.


    Son: "Chancenlos" ist der falsche Ansatz und auch wissenschaftlich falsch. Es gibt Menschen, die den Entzug schaffen, auch wenn du vielleicht keine kennst. Und in dem Fall: "Ich bin nicht andere." Die Überzeugung, dass du es selbst schaffen wirst, scheint mir der erste wichtige Schritt. Der zweite ist, sich nicht länger damit aufzuhalten, dass Ärzte und die Pharmaindustrie daran schuld seien. Das bringt dich nicht weiter. Die fressen das gleiche Zeug wie du, wenn sie deine Probleme haben, und müssen dann auch entziehen.


    Ich habe mein Amitriptylin gleich aufgegeben, als ich merkte, wie sehr das in mein Wesen eingreift. Es war allerdings nur zur Migräneprophylaxe, ich kann also nicht nachvollziehen, inwiefern man so starke Ängste haben kann, dass dieser Selbstschutzmechanismus nicht mehr funktioniert. Denn ich fand es ungeheuerlich, was schon die kleinen Dosen mit einem machten. Das Toleranzproblem gibt es freilich auch bei anderen Medikamenten, wie du schon sagtest, die gar nichts mit der Psyche zu tun haben müssen. Refluxpatienten, die sich dran gewöhnt haben, Protonenpumpenhemmer zu nehmen, kommen auch kaum noch davon weg. Man wundert sich manchmal, dass dennoch unsere Lebenserwartung signifikant gestiegen ist. Wenn man genauer hinschaut, liegt's vielleicht sogar eher an fehlenden Weltkriegen als an der Pharmazie ...

    Zitat

    dass die Schüler des Lehrers die Fähigkeiten dazu nutzen,
    sich Fragen im Dhamma klären zu lassen (magisch vor Ort erscheinen) oder um Lehrreden aus der Ferne (anderer Kontinent) 'mitzuhöhren'.


    und

    Zitat

    ich glaube erstmal alles, bis ich mir das Gegenteil beweise.


    Das ist ja in den genannten Fällen ganz leicht, wenn man es tatsächlich will. Man kann den Beweisen aber auch ständig ausweichen.Wenn mir einer magische Fähigkeiten weißmachen will, muss er sie mir zeigen. Für die o.g. Dinge braucht man nur ein Telefon oder Skype.

    Mit diesen Textstellen kann man natürlich besser leben. Sie sind ein Teil des glaubhafteren Mysteriums im Buddhismus. Und relativ geschickt gemacht. Wenn man aber z.B. die Passage übers Hörorgan liest, dann entdeckt man in dieser jahrtausende alten Schrift schon denselben Mechanismus der Täuschung wie heute bei Esoterikern. Zunächst wird so getan, als sei das himmlische Gehör unabhängig vom "Fleische". Dann aber werden genau die Dinge mitaufgezählt, die ein fleischliches menschliches Ohr so hört (Trommeln, Muschelhörner), es wird in "Fingerbreit" gemessen, es gibt einen "Schalleindruck". Es wird also auf der Grundlage einer Sinneserfahrung eine Supermanntechnik entwickelt, wie etwa, jedes Lebewesen in einem selbst hören zu können (immerhin erstaunlich, denn heute wissen wir ja, dass wir von unzählbaren Lebewesen besiedelt sind). Mich erinnert das eben an meine eigene Grundstruktur, der etwas vom Fantasten und Träumer anhaftet. So schreibt ein Fantast. Das ist ganz gut gemacht, aber es endet etwa da, wo die Filme enden, die versuchen, Aliens abzubilden und immer wieder ins gleiche Muster von kahlen, ovaläugigen, langarmigen Außerirdischen verfallen.


    Im Grunde hat man also mit dieser Stelle im Visuddhi Magga die ersten literarischen Höhenflüge dessen, was heute in anderer Form Wilber, Nydahl oder der Dalai Lama präsentieren: Irgendetwas Übermenschliches, dass sich aber auf ganz profane menschliche Gemeinsamkeiten zurückführen lässt und durch die rechte Prise Phantasie abhebt. So was hörten die Menschen schon immer gern.


    Möglicherweise hat man aber auch einfach jemanden, der wahnsinnig geworden war, interviewt, und seine Geschichte verarbeitet. Das droht einem nämlich tatsächlich, wenn man die Kleinstlebewesen auf sich oder irgendwelche Ameisen usw. hört. Das hält man schlicht nicht aus.


    Die Passage über die Erinnerung an frühere Leben hingegen mag ein Zugeständnis an die Hindus gewesen sein, die man mit ihnen vertrauten Vorstellungen der Reinkarnation interessieren konnte. Hier wird der gleiche Mechanismus benutzt, den etwa die Spiral Dynamics-Theorie aufgreift: Dadurch, dass definiert wird, wer auf welcher Entwicklungsstufe sich an welche Leben erinnert, wird im Umkehrschluss gesagt, wer dies nicht tue, könne diese Stufe nicht erreicht haben (und folglich nur deshalb auch nicht erkennen, dass es sich hier um eine unumstößliche Wahrheit handele). Ein zirkulärer rhetorischer Trick. Auch nicht schlecht, aber genauso wenig überzeugend.

    Mein Vater war Landwirt und hat auch, nachdem er das nicht mehr sein konnte, noch weiter in seinem relativ großen Garten (nach seiner bezahlten Arbeit) geschafft. Ich hege für Antaijis Lebensweise große Sympathie, weil mein Vater dieses "Do it yourself" ebenfalls vorlebte - und nicht nur aus schwäbischer Sparsamkeit. Das Ganze geschah dann auch in der Nachbarschaft, im Stillen, und wenn nach seinem Tod noch Essen zu uns rübergebracht wurde, hatte das sicher ein wenig damit zu tun (wobei meine Mutter in ihrer Freigebigkeit und Arbeitsamkeit ähnlich ist). Dadurch wird man auch bodenständig, genau wie Muho. Wenn man regelmäßig aufs Feld geht, kommen einem solche Spinnereien wie die (wörtlichen) siddhis nicht so schnell in den Sinn.


    Ich hingegen bin (auch) ein Träumer, ein Fantast, ein Schreiber. Darum spekuliere ich über das Mysteriöse und Mögliche. Was man durchaus als Zenadept komplett bleiben lassen könnte. Und darum sage ich hier noch was, dass ein bisschen korrigiert, was über Deshimaru gedacht wird. Man kann im Umfeld Sawaki nicht erwarten, dass Menschen versuchen, auf Wasser zu laufen oder durch Wände zu gehen, das ist einfach zu absurd. Aber Deshimaru hat einmal beschrieben, wie er in Seenot (oder unter Beschuss) das Hannya Shingyo rezitierte und davon überzeugt war, dass es ihn (und andere) schützen kann. Das ist für mich auch eine Form von siddhi. Kritisch betrachtet ein Aberglaube.


    Und nun kommt das Entscheidende: Ich bin zwar Träumer, aber auch Skeptiker. Deshimaru empfahl z.B., das Hannya Shingyo zu kopieren, abzuschreiben. Ich habe mir darum mal die Zeichen nur dieses Textes vor Dekaden zeigen lassen (Grundkenntnisse in der Zeichenfolge hatte ich von der Uni her). Ich habe es auch schon gemacht wie Deshimaru. Und ich empfehle es, insbesondere in der Not, hiermit wohl zum ersten Mal weiter: gya te, gya te, hara gya te, hara so gya te, boji sowaka! Das ist ein gutes Mantra.


    Aber im Gegensatz zu anderen (die schlicht nam myo ho renge kyo sagen ...) denke ich, dass es erst dann an Bedeutung gewinnt, wenn eine grundlegende, tiefe Einsicht zuvor gewonnen wurde. Und nicht durch bloßes Rezitieren. Nämlich die, dass auch dieses Mantra "leer" ist. Sonst hält man sich für unverwundbar, oder man glaubt wie eine Buddhistin in der DBU, dass das Verzehren von Vitamin C-haltigen Bonbons einen vor Virusgrippen schützt. Das Hannya Shingyo, oder dieser Satz daraus, werden dann rezitiert, genau weil man weiß, dass das Boot dennoch untergehen kann, dass der Beschuss einen dennoch treffen kann, dass dies das Ende sein kann. Das heißt, die Rezitation hält einen davon ab, einer Illusion zu verfallen, statt sie zu nähren.


    Den "Rest" - ob darüber hinaus eine Kraft des Mantras bestehen kann - möge jeder, der Lust hat, selbst checken ...

    Die Antwort von Muho ist - auf Englisch - schon online: http://antaiji.org/history/blog/?lang=de


    Ob er sich nun bewusst auf die Innenanforderungen von Antaiji bezogen hat oder da noch was nachkommt zu meinem eigentlichen Kritikpunkt (der Webseite), weiß ich nicht.
    Jedenfalls machen seine Anekdoten das Problem plausibel. Mir war es eben schwer vorstellbar, dass nicht mal in der Stadtverwaltung, wo man für längere Aufenthalte von Ausländern zuständig ist, genug Englisch gesprochen wird, oder bei den Ärzten. Das ist hier in Thailand übrigens auch auf dem Land offenbar nicht so krass - da, wo man sich auf Ausländer einlassen muss, bereitet man sich auch irgendwie darauf vor (wobei die natürlich auch als Cash-Cows angesehen werden). Das andere Problem wurde von den Besuchern selbst verursacht: Trunkenheit, mangelnde Fahrerlaubnis oder Krankenversicherung. Hier in Thailand strebt man eine Pflichtversicherung für Touristen an. Ich habe eine (noch freiwillige), recht teuer, mit der ich mich aber oft rumärgere. Zumindest bin ich davon ausgegangen, dass der Anteil derjenigen, die einem Abt solche Probleme machen, in Antaiji deutlich geringer sei. Was ich den Geschichten von Muho entnehme ist die Unselbständigkeit der Leute, die sich in Probleme manövrieren oder auch durch Unfälle hineingeraten - immer muss der Abt aushelfen, als Dolmetscher, wohl gelegentlich auch als Zahlemann. Diese Einstellung, mit der einige Leute nach Antaiji gingen, verwundert mich selbst.


    Was die Änderung der "Anforderungen" erklärt. Zumal - auch das für mich etwas überraschend - der Anteil der Japaner in Antaiji laut Muho höher ist als der der Nicht-Japaner. Dann wird womöglich schon mangels Englischkenntnissen der Japaner das Japanische schnell zur Sprache der Mehrheit.


    Ich meine dennoch, aus dem genannten japanischen Material über Autoren aus dem Antaiji, über Murakami, übers Glück etc. sollte man eine international verständliche Übersetzung oder zumindest Zusammenfassung machen.

    Danke, no name. Beim langsamen Querlesen der Joko Beck-Bücher im Hugendubel hatte ich vor Jahren den Eindruck, dass die zum Besseren gehören.
    Wäre schade, wenn sie als Beispiel etwas nimmt, was irgendwie nix bringt - Mahlzeiten erkennen (es sei denn, man wollte sie vergiften).


    Du hast recht, dass ich hin und wieder Andeutungen mache. Ich bin davon überzeugt, dass man zum Beispiel durchs Ausmaß der Liebe und Zuneigung - obwohl ja eigentlich im Zen illusionär und im Palikanon letztlich ein skandha - einiges auslöst, was sonst nicht da wäre: Begegnungen, Gefahren spüren, in denen sich der/die andere befindet und ähnliches. Und mich interessiert, ob und wie man das - wie etwa auch Träume - nutzbar machen kann. Und genau daran hapert es oft, weswegen ich mich auch nur vorsichtig weiter darüber auslasse. Trotzdem - dem Rat, das als makyo (Täuschungen) anzusehen folgend und damit spielerisch umgehend, kann mich niemand mehr vom Gegenteil überzeugen, seit mindestens einer großen Liebesgeschichte. Auf der anderen Seite relativiert das auch die buddhistischen Weisheiten. Es gibt eben doch etwas, das sein Existenzrecht einfordert, trotz der erkannten "Leere" und "Vergänglichkeit" der Phänomene. Allerdings in eher sinn-loser Form, wie mir scheint.


    Gerade las ich auch die Warnung eines Börsenanalysten. Er fand heraus, dass Experten oft meinen, sie hätten etwa Crashs vorhergesehen. Rückblickend zeigt sich, dass sie nicht danach handelten. Und warum nicht? Weil sie sie gar nicht voraussahen. Sie täuschen sich über sich selbst und ihre Erinnerung. Weil ich zum Beispiel nicht genau gleich nach meinem Traum von Sasaki Joshu notierte, wie ich drauf kam, dass ich ihm als Tier wieder auf die Welt half, weiß ich weder als welches Tier noch ob ich mich da nicht sofort nach dem Aufwachen in eine Interpretation begab. Was besonders grotesk ist, wo wir doch nur über einen läppischen Traum reden.


    In einem anderen Thread habe ich Deshimaru verteidigt. Ein Grund ist, dass mir sein Verständnis des Karma half, diese Dinge einzuordnen. Experimentell legte ich z.B. meine Liebesgedanken und -gefühle (schmerzlich) ab, um zu sehen, ob es weiterhin zu überraschenden Treffen mit der Geliebten käme und dergleichen. Es geschah nicht. Es ist wie mit einem Experiment, an dessen Ausgang man nicht so recht glauben mag, aber dann bekommt man's wie Butter aufs Brot geschmiert. Wenn ich mich geistig von Leuten verabschiede, verschwinden die recht konsequent aus meinem Leben, das heißt dem Feld meiner Alltagsbegegnungen. Das war sogar bei meinem ehemals besten Freund so, mit dem mich über 20 Jahre Freundschaft verbanden. Früher lief der mir sogar bei Dates mit Frauen noch vorm Restaurant übern Weg. Das finde ich doch bemerkenswert. Es kommt mir so vor, als wolle der Buddhahdarma mir ein bisschen Schokolade für meine Bemühungen zuteil werden lassen.


    Vielleicht erzähle ich irgendwann eine größere Geschichte. Sie wird von Lucky Strike handeln. Denn Liebesgeschichten möchte man zu gern als Wunschträume abtun.


    Wichtig ist immer - es gibt keine Garantie für nix. Diese Geschichten sollen eben nicht heißen: Mit dem "übernatürlichen" Geschehen bekomme ich die Frau, die ich will. Im Gegenteil. Zur Schokolade gibt auch ein Stück Trocken Brot, damit es richtig sackt. Was dann aber das eigentlich tiefgründige Gefühl auslöst: "Ich kann nicht durch Wände gehen, aber wenn ich bis zum Anschlag Liebe, dann erschüttert das zumindest die Welt einer anderen Person. Ich kann nicht durch Wände gehen, aber wenn ich bis zum Anschlag hasse, dann gibt es sogar noch ein Rauchverbot in thailändischen Bars, die im Freien stehen." Auf dieser subtilen Ebene ist einiges bewegbar, nach meiner Überzeugung. Es geschieht nicht von selbst, aber es geschieht auch nicht so, dass es irgendein Normalverbraucher sehen oder verstehen würde. Diesen Energien sollte man unbedingt vertrauen. Das "Mysterium" hat seine Daseinsberechtigung, weil wir zu unreif sind, es zu begreifen. Also bemühen wir uns, bis wir in vielen Tausend Jahren vielleicht so mutiert sind, dass wir's verstehen (oder ganz anders oder "läppisch" nennen).

    Als ich Fahrunterricht nahm, war eines der Argumente meines Fahrlehrers in der 30er-Zone: "Wie willst du denn rechtzeitig bremsen, wenn zwischen den Autos ein Kind hervorläuft?" Es ist nie passiert (eine Gruppe muslimischer Mütter mit Kinderwagen kam uns stattdessen mitten auf der Fahrbahn entgegengelaufen).


    Ich verstand das nur theoretisch. Bis ich eines Tages eine Straße überquerte und zum Abschied mich noch einmal umdrehte, um dem Kind einer Bekannten auf der anderen Seite zu winken. Was dieses missverstand. Und auf die dicht befahrene Straße in meine Richtung lief - zwischen Autos hindurch. Die Mutter bekam es gerade noch zu fassen. Es durchzuckte mich in einem einzigen Augenblick, und ich hatte sofort das Gefühl, dass ich das zu verantworten gehabt hätte - durch einen Fehler, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es einer sei. Ich meine, das sind Situationen, an denen man mit einigem Recht dann knabbern würde. Insofern hatte der Fahrlehrer den entscheidenden Punkt angesprochen.


    Das relativiert, finde ich, "gewöhnliche" Todesfälle, die wir nicht zu sehr hochspielen sollten.

    Es geht auch anders. Nishijima vom Daimanji kannte mich gerade eine halbe Stunde vom Frankfurter Flughafen. Als ich Jahre später unangekündigt in seinem Tempel aufstampfte, zeigte er mir noch Nachts nach getaner Arbeit das ganze Gelände (nebst Nachtwächter) und lud mich ein zu bleiben (die hatten sogar Einzelzimmer). Ich blieb zwar nicht, aber die Methoden sind natürlich in einem "Arbeitstempel" - so würde ich Antaiji sehen - zurecht anders. Übrigens habe ich diese Frage, die sich "bel" weigerte Muho zu stellen, auch gestellt: "Was würdest du einem antworten, der dir schreibt: Ich will mal ein, zwei Wochen bei dir vorbeikommen?" Vielleicht folgt ja eine Antwort, ich schlug sogar vor, das Thema als Youtube-Clip aufzugreifen.


    Umso schade-r, wenn nun jemand wie du - dem ich ein ernsthaftes Interesse unterstelle - abgeschreckt wurde, weil es nämlich, wie "bel" schon andeutete, "in der Praxis" wohl doch anders läuft. Denn Muho ist, das kann ich dir versichern, ein gelassener und freundlicher Mensch - und letzten Endes ist in Antaiji die Gastfreundschaft ja auch Programm, wenn man nur überlegt, dass man fast ohne Knete dort überleben könnte. Da ich auf einem Bauernhof groß wurde und jetzt gerade verfette, unterschreibe ich den Passus mit der Kondition für die Feldarbeit.


    Den mit den Japanischkenntnissen jedoch nicht so recht. Ärzte und Postler verstehen einen schon, und bei den wenigen Kontakten kann man ein Buch mitnehmen oder sich den Fachjargon aneignen. Ich kann bis heute kein Thai und komme hier - in einem viel weniger gebildeten Land - fast reibungslos durch. Seit Jahren hab ich kein Wörterbuch mehr im Alltag dabei. Das ist auch eine Herausforderung, sich verständlich zu machen. Es kann sogar zum Problem werden, die gemeinsame Fachsprache zu kennen (der Unterschied von Hypotension zu Hypertension z.B. ist kaum zu hören, mit den Folgen muss ich mich gerade rumschlagen). Ansonsten ist der Tempel ja abgelegen, gerade das macht ihn aus. Wie man das nach innen handhabt, geht mich wie gesagt nichts an, aber wenn das nach außen zunehmend zu einer Japanischveranstaltung unter deutschen Überschriften wird, stellen sich mir die genannten Fragen. Ich fühle mich dann auch "ausgeschlossen" - als Besucher der Webseite. Es sprechen nur eine Million mehr Menschen auf der ganzen Welt Japanisch, als es Japaner gibt. Aber eine Milliarde mehr Menschen sprechen Englisch, als diese Sprache native speaker hat.

    Ich meine damit: Ich hoffe, dass niemand hinter seinem Rücken intrigiert und ihm etwas "vorenthält". So wie das halt auch in Tempeln immer wieder geschieht. Ich komme überhaupt nur drauf, weil er entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten auch eine ganz schlichte Frage, die damit nichts zu tun hat, nicht beantwortete. Aber vielleicht ist er ja beschäftigt oder unterwegs.


    Natürlich wäre gerade das ein Thema für alle in der Sangha.


    Meine Ansicht zum Spenden ist ja bekannt. Interessen können auch verschieden sein. Ich interessiere mich z.B. für alle möglichen Ethnien und Länder, bin aber für Dokus dankbar, weil ich eben nicht überall selbst hin reisen will und kann. Dazu kommt hier ein anderer Aspekt: Das in den Filmen gezeigte hat ja nun häufig mit dem Alltagsleben in Antaiji nicht viel zu tun, weder besprochene Bücher noch Murakami (und wohl auch keine Gedanken zum "Glück"), insofern frage ich nach der Plausibilität und Verständlichkeit von Dingen, die sich ausdrücklich an Menschen richten, die weder zu Spenden noch zum Kommen aufgerufen werden. Ich finde diese Dinge interessant - aber unnötig unverständlich.

    Losang: Ja, habe ich. Und ich hoffe, dass Muho die emails liest und nicht jemand anderes.


    Was mich das kümmert, habe ich beschrieben. Das unterziehe ich der Kritik wie andere Dinge auch. Als Bezos zur Washington Post kam, die er gerade übernommen hatte, war das erste, die Darstellung in den digitalen Medien verbessern zu wollen. Dafür u.a. hat er auch eine Menge Leute angestellt. Diese "digitale" Darstellung von Antaiji lässt m.E. inzwischen zu wünschen übrig. Und möglicherweise erkennt man das "von innen" nicht so.


    Was mich ein bisschen wundert ist, dass Leute, die auch auf die Seite gehen, hierzu nichts zu sagen haben (wie Doris, die sich offenbar durchaus gern anschaut, wer da in den Filmchen zu sehen ist). Die verstehen in der Regel ja genauso wenig und müssten sich darüber ebenfalls wundern. Oder, wenn doch, könnten sie einfach mal ein bisschen mithelfen, das ganze Japanisch zu übersetzen. Die Kritik soll also konstruktiv verstanden werden. Diesem Mangel kann man leicht "von innen" oder ggf. auch von außen (wenn Leute dazu Lust und Zeit haben) abhelfen. Ich habe z.B. mal ein Tondokument von Sawaki übersetzen lassen, aber das kostete mich ein bisschen was, und das muss dann doch nicht sein.

    Zitat

    das tatsächliche Stattfinden der überlieferten übernatürlicher Kräfte wird/wurde oft von namenhaften buddhistischen Führern der vergangenen 75 Jahre erwähnt


    Es hat einer behauptet, durch Wände gehen zu können? Wer denn? Nicht mal der Shakyamuni konnte dafür einen glaubhaften Zeugen benennen.


    Natürlich gibt es übernatürliche Kräfte. Sie sind im Zen genauestens definiert:


    Essen, Schlafen, Rülpsen und Furzen.


    Und Joko Beck hatte auch bloß diese Kräfte. Sonst hätte sie sich - wegen Hellsicht - nicht erst im Nachhinein beschweren müssen, dass Joshu Sasaki (angeblich) an ihrer Tochter rumfummelte.


    Der ganze Schmonzes aus dem Palikanon, der dazu weiter oben zitiert wurde, bedeutet bei genauer Betrachtung, dass Gehörlose also nicht erwachen können, da sie die menschlichen Stimmen nicht hören. Welche Herablassung! Was diese Schreiberlinge doch alles nicht bedacht haben ...