Beiträge von Sunu


    Oder er litt an einen Absence Status Epilepticus und seine Anfälle bezeichnete er als " Verweilen in Leerheit"...
    Das wäre doch auch eine plausible Erklärung.

    Stero:
    Sunu:

    Wenn ja, dann nur konventionell. Wodurch es eben gar kein "wirkliches" Leiden mehr ist.


    :lol:
    Von inhärent existierendem Leiden ist von meiner Seite nie die Rede gewesen. ;)


    Nein, nur die Wahrnehmung von Leid, als etwas inhärent existierendes ist das, was das Leid erst leidvoll macht. Löst sich diese Wahrnehmung auf, dann ist das Leid nicht mehr " wirklich" leidvoll und man kann dem ganzen mit Gleichmut entgegen sehen. Solange aber Leid als inhärent existierend wahrgenommen wird, verursacht es Leiden. Ich glaube nicht das "der Erhabene " das Leid, als etwas inhärent existierendes wahrgenommen hat.

    Stero:

    [Dies würde dann aber meine Frage "Leidet er entgegen der landläufigen Annahme doch noch an den in der Lehrrede wiederholt genannten "Störungen", denen er soweit wie möglich durch diese meditative Übung entgehen will? " mit Ja beantworten.


    Wenn ja, dann nur konventionell. Wodurch es eben gar kein "wirkliches" Leiden mehr ist.

    Meiner Meinung nach geht es um Mitgefühl, nicht um einen Sack Flöhe, der hätte "den Erhabenen" wahrscheinlich nicht weiter gejuckt. Da wird deutlich, dass Mitgefühl nicht das selbe ist wie Mitleid. Samsara ist Nirvana, dass was den Unterschied macht, ist das eigene Ego. D.h. aber auch, dass es keinen Unterschied zwischen Mönch und "dem Erhabenen" gibt. So wie nicht jeder Mönch in der Leerheit verweilt, verweilt auch " der Erhabene" nicht in ständiger Leerheit. Aber gerade diese Erkenntnis, der Merkmallosigkeit ist das was Nirvana ausmacht. Leerheit ist nur ein abhängig entstandenes vergänglichen Konzept. Es ist gar nicht möglich und erst recht nicht nötig ständig darin zu verweilen...Wenn "der Erhabene" sagte, dass er immer noch wie früher,....oft in Lehrheit verweilt..... Dann meinte er damit, dass er immer noch wir früher,....oft in Leerheit verweilt.... Was sonst und warum auch nicht?

    accinca:
    Sunu:

    Womit du weder Recht noch Unrecht hast... Weil das dann alles gar nichts mehr mit schlecht/gut, glauben/ nicht glauben, Täuschung/ Realität zu tun hat...... Glaub ich.. :? ..Arrghhh.... also glaub ich nicht.. :shock:..
    Also weder glaub ich, noch glaub ich nicht*.....
    *wer das glaubt ist doof und wer das nicht glaubt auch


    Naja, irgendwann kannst du dir das ja nochmal überlegen.


    Was denn?


    Womit du weder Recht noch Unrecht hast... Weil das dann alles gar nichts mehr mit schlecht/gut, glauben/ nicht glauben, Täuschung/ Realität zu tun hat...... Glaub ich.. :? ..Arrghhh.... also glaub ich nicht.. :shock:..


    Also weder glaub ich, noch glaub ich nicht*.....


    *wer das glaubt ist doof und wer das nicht glaubt auch

    Kalama Sutta:

    Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben


    Jetzt magst du vlt. denken..." nicht noch so ein Zitat", aber ich finde gerade das Hinterfragen erlaubt und erwünscht ist, macht den Buddhismus besonders. Wer einfach schluckt was ihm vor die Füße geworfen wird, wird bestenfalls irgendwann satt... begreifen tut er deswegen aber noch lange nix... Schlimmstenfalls wird er zu einer willenlosen Marionette, die ohne zu Hinterfragen tut was von ihr verlangt wird und damit großen Schaden anrichtet.

    accinca:
    Sunu:

    Und solange daran nicht geglaubt wird auch :)


    Wolltest du auch mal was schreiben oder wie sollte man das verstehen?


    Hihihi... Hast du jetzt schlechte Laune oder wie soll ich das verstehen?


    Nicht glauben, ist das negativ von glauben.... Und somit nur eine Seite der selben Medaille

    Zitat

    "Ānanda, da erwägt ein edler Schüler so: 'Sinnesvergnügen hier und jetzt und Sinnesvergnügen in künftigen Leben, Sinneswahrnehmungen hier und jetzt und Sinneswahrnehmungen in künftigen Leben, Formen hier und jetzt und Formen in künftigen Leben, Wahrnehmungen von Formen hier und jetzt und Wahrnehmungen von Formen in künftigen Leben, Wahrnehmungen des Unerschütterlichen, Wahrnehmungen des Nichtsheitsgebiets und Wahrnehmungen des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung - dies ist Persönlichkeit, soweit sich Persönlichkeit erstreckt. Dies ist das Todlose, nämlich die Erlösung des Geistes durch Nicht-Anhaften [6]."
    14. "Somit, Ānanda, habe ich den Weg gelehrt, der auf das Unerschütterliche ausgerichtet ist, ich habe den Weg gelehrt, der auf das Nichtsheitsgebiet ausgerichtet ist, ich habe den Weg gelehrt, der auf das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung ausgerichtet ist, ich habe erklärt, wie man den Strom überquert, in Abhängigkeit von der jeweiligen Grundlage, ich habe edle Erlösung gelehrt."
    15. "Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, Ānanda. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert, Ānanda, seid nicht nachlässig, ihr sollt es später nicht bereuen müssen. Dies ist unsere Anweisung an euch."


    Daraus geht doch schon hervor, dass es sich um einen Weg handelt....mit verschiedenen Wegmarken...
    Nicht um viele Wege, die alle ins Abseits führen...Es ist natürlich möglich, die Wegmarken als Ziel zu verstehen, dann bleibt man eben dort erstmal stehen.....oder eben nicht...um sich in der Folge sogar ganz von der Vorstellung eines Ziels zu verabschieden.


    Jupp...sehe ich auch so...
    Und dann kommt das berühmte: "die Leerheit ist selbst leer" und wer aber die Leerheit selbst mit inhärenter Existenz belegt.... Der ist quasi nicht zu retten....

    Stero:

    Habe ich aber das eigentliche Objekt der Verneinung nicht identifiziert, so werde ich irrtümlich Nicht-Zuschreibung ("Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung") für die Lösung halten und also am Zustand der Nicht-Zuschreibung anhaften.


    Wo steht was von irrtümlich im Text?
    Und was hältst du für das eigentliche Objekt der Verneinung?

    Na, ich finde es erstmal eher positiv, wenn ein Lehrer selbst gelebt hat und direkt unmittelbar erfahren hat, wovon er spricht. Er sollte in der Welt in der er unterrichtet nicht Weltfremd sein. Sonst wird nur bloße Theorie gelehrt. Eigene Erfahrung kann da nur hilfreich sein meine ich. Das kann man sogar schon als Schüler in der Schule so erleben.
    Was zählt ist doch das hier und jetzt ( da weiß ich aber nix zum Lama Ole) und nicht Irgendjemand der Irgendwann mal war.... Es ist aber immer gut, wenn man aus einem Erfahrungsschatz schöpfen kann.
    Mein Rat ist gerade deshalb ...Mach einfach wenns dich interessiert und finde selber raus, ob da was besonderes ist oder nicht. Bleib nur immer Achtsam und hör nicht auf zu hinterfragen und klammere dich an nichts und niemanden!

    Zitat

    Wie nun aber verhält es sich mit 'Wäre es nicht, so wäre es nicht mein; es wird nicht werden und es wird nicht mein werden. Was existiert, was geworden ist, das überwinde ich.'' was ein begriffliches Objekt darstellt, welches mit Anhaftung zum "Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung." führt, also zum Zustand der Nicht-Zuschreibung.
    Was bedeutet 'Wäre es nicht, so wäre es nicht mein; es wird nicht werden und es wird nicht mein werden. Was existiert, was geworden ist, das überwinde ich"?


    Zitat

    was ein begriffliches Objekt darstellt, welches mit Anhaftung zum "Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung." führt, also zum Zustand der Nicht-Zuschreibung.


    Ich sehe das nicht so, sondern der Text sagt für mich aus, dass das "Gebiet der Weder- Wahrnehmung- noch-Nichtwahrnehmung" ein Gebiet ist, was direkt zu "Nirvana" führen kann...Allerdings nur, wenn man nicht an diesem Konzept " der Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung" anhaftet.
    Die Lehrheit ( die Erkenntnis der Abwesenheit von inhärenter Existenz in allen Dingen), führt in das "Gebiet der Weder Wahrnehmung noch nicht Wahrnehmung".
    ...Das ist aber nur ein von der Wahrnehmung abhängiges Konzept! .... auch die Lehrheit ist leer.


    Zitat

    Was bedeutet 'Wäre es nicht, so wäre es nicht mein; es wird nicht werden und es wird nicht mein werden. Was existiert, was geworden ist, das überwinde ich"?


    Wäre da nichts zum wahrnehmen, dann könnte man auch nichts wahrnehmen;
    Aber das was man wahrnimmt, ist leer bzw. abhängig entstanden. Dadurch ist es von Moment zu Moment was es ist....ohne das etwas daraus werden könnte. Vor dem Hintergrund der Lehrheit bleibt es was es ist....auch wenn es anders wahrgenommen wird.....deshalb gibt es da nichts zu erstreben oder zu ergreifen.
    So wird es überwunden und Gleichmut wird erlangt, gegenüber den Erscheinungen, die allesamt leer sind.


    Aber man sollte nicht vergessen, das dieses Konzept auch nur abhängig entstanden ist...Somit auch erlangter Gleichmut abhängig entstanden ist, dem man also selbst mit Gleichmut begegnen sollte, wenn man Nirvana erreichen will. Es gibt kein Dogma...Alles ist nur in Abhängigkeit entstanden.

    Monikadie4.:

    Vielleicht ist es auch ganz natürlich in uns angelegt. Ich habe soeben einen Film gesehen "wie Tiere fühlen". Die getesteten Tiere zeigten mehr oder weniger Mitgefühl. Ob sie das trainieren, weiß ich nicht. Aber das unterscheidet uns vielleicht von den Tieren, dass wir hier durchaus eine Wahl haben, ob wir das, was wir fühlen, auch leben oder lieber nicht wahrnehmen wollen, absterben lassen - vielleicht in früher Kindheit, Jugend, weil wir keine positiven Vor-Bilder haben. Dann müssen wir natürlich, wenn wir denn darin einen Sinn sehen, das Mit-Gefühl auch wieder trainieren. Wie Engelbert schreibt: wie einen Muskel.
    _()_ Monika


    Ich glaube Mitgefühl ist ein natürlicher Bestandteil eines gesunden Menschen. Unter Entwickeln würde ich ein "Ausweiten", "Trainieren" verstehen.
    Wenn wir bei den Tieren sind, dann ist es doch z.B. Innerhalb eines sozialen gefüges so ( z.B. bei einer Gruppe Primaten), dass dort eine Art Mitgefühl untereinander eine Rolle spielt. Außerhalb dieser Gruppe spielt Mitgefühl aber keine Rolle mehr. Trifft z.B. eine Gruppe Primaten auf eine andere der selben Art, finden oft erbarmungslose Kämpfe statt ohne einer Spur von Mitgefühl. Das ist so, weil die Mitglieder der anderen Gruppe quasi nicht als Artgenossen anerkannt werden...Das Mitgefühl umfasst nur die eigene Gruppe....
    D.h. Es kommt drauf an, was als eigene Gruppe akzeptiert wird und wo die Grenzen gesteckt sind....Man kann sagen die Grenzen des " erweiterten Egos", sind auch die Grenzen für das Mitgefühl.... Fällt das begrenzende Ego ganz, ist das Mitgefühl grenzenlos..


    Hi Engelbert Danke,


    Ich dachte, die Frage " Warum Mitgefühl" sollte/darf sich auch jeder selber stellen. Das war die Idee hinter meiner Frage. Was steht dahinter? egoistische Ziele? Ein bestimmter Zweck? Welcher genau? Oder beruht das Interesse Mitgefühl zu entwickeln auf einer Einsicht.... Wenn ja, welche? Was auch immer man fragen will bzw. wohin einen auch immer diese Fragen führen....
    Ich glaube diese Art Fragen, können einen weiterbringen, was die praktische Anwendung von Mitgefühl betrifft, gerade im Bezug auf die buddhistische Lehre....


    Liebe Grüße

    Es wäre doch toll, wenn es mehr buddhistische Hilfspolizisten gäbe, die ihre Arbeit durchwirkt von Mitgefühl erledigen würden. Das heißt nicht, dass sie z.B. den Strafzettel fallen lassen und ihren Job unachtsam erledigen sollen. Es kommt darauf an, wie man den Strafzettel verteilt und wie man sich und sein Gegenüber dabei wahrnimmt. Vor einiger Zeit wurde ich angehalten, weil ich mit dem Auto zu schnell unterwegs war. Der Polizist war überaus freundlich und bat mich demnächst etwas vorsichtiger zu fahren. Das Bußgeld bezahlte ich direkt mit meiner Bankkarte. Als mir der Polizist die Quittung in die Hand drückte, bedankte ich mich noch völlig automatisch dafür... Der Polizist lachte freundlich, ansteckend und wünschte mir einen schönen Tag.
    Anders herum hatte ich das auch schon, dass ich in so einer Situation eher wie ein Verbrecher behandelt wurde... Da sträubt ich mich dann und wurde auch unzugänglicher.
    Als Hilfspolizist wird man natürlich schon oft auf Wiederstand treffen. Häufig wird der Grund dafür sein, dass diese Leute sich persönlich angegriffen und kritisiert fühlen, weil es ihnen darum geht, ihr Ego zu verteidigen. Vlt. gelingt es dir ja auch als Hilfspolizist ähnlich wie der freundliche Polizist, dem ein oder anderen in einer solchen Situation mitfühlend zu vermitteln, dass es gar nicht um etwas " persönliches" geht, sondern um ein geordnetes Miteinander.
    Ich denke am Wichtigsten um das überhaupt tun zu können ist aber, dass du das auch so sehen kannst, wenn du morgens deinen Dienst antrittst. Wenn du dich dann mehr als eine Art Geldeintreiber für den "Sheriff von Nottingham" siehst, dann lass es besser, weil du würdest entsprechend agieren und am Ende deinen Charakter versauen. Es hängt eigentlich alles nur von deiner eigenen Einstellung ab.