da wird halt Zen mit Psychologie gemischt. Als ich es gelesen habe, hatte ich den Eindruck, dass unterstellt wird, dass Zen alleine mit hoher Wahrscheiblichkeit zum "spiritual bypassing" führt und man diese "innere Friedenskonferenz" von Anfang an dazu packen muss, damit das nicht passiert.
Ich glaube eher, dass es bei manchen Übenden eben fast zwangsläufig erstmal zum Bypassing kommt, egal welche Richtung man praktiziert, aber dass man in der Bypassing-Phase auch Kraft sammelt, um sich irgendwann den Kellerkindern stellen zu können. Viele fangen ja gerade deshalb mit dem Üben an, weil sie sonst an ihren Schattenseiten verzweifeln würden und sich mit dem Verstand lange daran wund gerieben haben. Sogar Verdrängen hat vielleicht manchmal seine Zeit. Zen für sich allein bietet aber ja schon das Handwerkszeug, um zu erkennen, wann es an der Zeit ist, die Verdrängung (vielleicht auch Schrittweise) hinter sich zu lassen.
Diese Idee mit der "Friedenskonferenz" kann ja selber auch wieder zur Selbstoptimierungsfalle werden. Dann verdrängt man vielleicht nicht, aber meint alles zurecht biegen zu können.
Gerade deshalb will Zen ja so wenig wie möglich in die Suppe werfen, weil alles scheinbar verstehbare auch misverstanden werden kann.