Beiträge von Ochse

    Man sollte sich nicht von dem blöden Titel irritieren lassen (ich zumindest kann keine Titel mit 2.0, 3.0, 4.0 usw. sehen): Fujita und Yamashita sind beide Zen-Priester, die in Antaiji ausgebildet wurden, Nagai ist einer der einflussreichsten zeitgenössischen japanischen Philosophen.


    Fujita und Yamashita haben in einem leider nicht aus dem Japanischen übersetzten Buch (Buddhism Updating Itself) Anregungen für eine Form des Buddhismus gegeben, die Zen und Theravada verbindet. Hier ist ein kurzer Überblick ihrer Ideen aus einer thailändischen Zeitung.


    'Buddhism 3.0' ist die Mitschrift von drei öffentlichen Diskussionen, die Fujita, Yamashita und Nagai zwischen 2014 und 2016 führten.


    Fujita/Yamashita/Nagai: Buddhism 3.0

    Ich glaube, es gab gute Gründe, langsam dazu überzugehen, das nicht länger 'den' Christen zu überlassen, sondern Leute von außerhalb zu holen und auch regelmäßig Ergebnisse (oder eben auch Nicht-Ergebnisse) zu veröffentlichen (und zwar nicht nur kirchenintern).


    Ich habe in den letzten anderthalb Stunden jetzt mal alte Beiträge hier gelesen und dabei nicht den Eindruck gewonnen, dass hier der tibetische Buddhismus in seiner Gesamtheit gezielt verunglimpft wird, wobei ich schon einige Anti-Tibeter (die aber anscheinend mit allem jenseits des Theravada oder eines angeblichen 'authentischen' Buddhismus Schwierigkeiten haben) gelesen habe. Aber das ist nur ein grober Überblick gewesen. Man muss dann aber fairerweise sagen, dass es hier auch Leute gibt, die jeden Skandal noch schönreden und 'spiritualisieren'.


    Aber ich bin hier jetzt raus, das ist nicht meine Baustelle.

    Das soll jetzt keine Provokation oder Whataboutism sein, aber würde man inzwischen den katholischen Christen zutrauen, 'ihre eigenen Probleme zu lösen'?

    Ich glaube nicht, dass eine jahrelange Aufarbeitung zur Verhütung von Traumata und mit dem Bade ausgeschütteter Kinder notwendig ist, um dafür zu sorgen, dass man nicht von der Seite über die tolle Erneuerung mit einem Klick zu einer Lobhudelei über den Verantwortlichen der Traumata kommt. Sorry, bei allem Respekt, aber das halte ich jetzt für Schwafelei.

    Hier ist das, was aus internen Aufarbeitungsprozessen entstehen kann: Rigpa erneuert seine Entschuldigung - Rigpa e.V.

    Ich sizue hier irgendwie scheinbar zwischen allen Stühlen.


    Was mich betrifft, war das Posten dieses Links eher kontraproduktiv was Verständnis für Rigpa angeht.


    Klickt man nämlich den Link an und scrollt etwas nach unten, kommt unter 'Related Posts' ein Beitrag über 'Sogyal Rinpoches Paranirvana', eine ziemliche Lobhudelei, und darunter (wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen) als Abschluss wieder eine dürres Statement, in dem von 'Verletzungen' und einer 'schwierigen Zeit' für derzeitige und ehemalige Mitglieder die Rede ist, aber erst nachdem nochmal die Bedeutung Sogyal Lakars erwähnt wurde. Wenn so 'Erneuerung' aussieht, möchte man sie vielleicht doch nicht 'interner Kritik' überlassern.

    Zitat

    Offenbar nicht alles gut, denn der Hinweis auf den Beitrag wurde sofort wieder aus meinem Beitrag entfernt.

    Das sehe ich jetzt auch.


    Um da meine Haltung klar zu machen:


    1. Ursache meines ursprünglichen Posts war eine Namensverwechslung. Blöd, peinlich und wahrscheinlich für 'Tibeter' nicht nachvollziehbar, aber ich hatte aus irgendeinem Grund Dzigar Kongtrul im Kopf, von dem ich kürzlich einige gute Sachen gelesen habe.


    2. Nach einem Hinweis habe ich die 'Affäre' Dzongsar schnell an einigen Stellen im Internet überflogen und mich dann entschieden, das löschen zu lassen, weil ich mir auf die Schnelle nicht sicher sein konnte, keinen Fehler (schlimmer als die Namensverwechslung) gemacht zu haben.


    3. Dass in Deinem Nachfrage-Thread jetzt der Hinweis auf die Veranstaltung verschwunden ist, habe ich etwas irritiert zur Kenntnis genommen und halte es für keine gute Idee. Auch wenn ich nach genauerer Prüfung der Meinung sein sollte, dass mein Wunsch auf Löschen in meinem Fall richtig war, habe ich den Eindruck, dass Du (fachlich-buddhistisch) weißt, was Du tust. Postest Du das also, sollte das hier offen diskutiert und nicht einfach gelöscht werden.

    Und weil ich als Außenseiter eben nicht über diese Kompetenz verfüge, wollte ich lieber auf der sicheren Seite sein, ehe ich mir (und anderen) ein Ei ins Nest lege.

    Zitat

    Leider kann man das aus einer Außenperspektive nur sehr schwer beurteilen, insofern wäre es besser, statt "Cancel-Culture" zu schauen, wie die interne Kritik innerhalb der Tradition ist.

    Sorry, aber würdest Du Dich auch in Fällen, die nichts mit dem (tibetischen oder anderem) Buddhismus auf 'interne Kritik' verlassen wollen, etwa im politischen Raum? Ich nicht.

    Alles gut! Ich bin selber kein großer Kenner des tibetischen Buddhismus und habe (peinlicherweise) zwei Namen verwechselt. Zu dem Lehrer, dessen Veranstaltung ich verlinkt habe, bekam ich über PN einen Hinweis, an dem bei (allerdings schneller) Recherche meinerseits wohl was dran war. Also habe ich selbst um Löschung gebeten.

    Ja den Link von Dir meinte ich. Sorry hätte dich besser miterwähnen sollen.

    Nein, nein, ich hatte das schon verstanden, welchen Link Du meintest, und es geht mir nicht um gekränkte Eitelkeit, dass ich nicht als 'Urheber' erwähnt wurde :grinsen:.


    Es ging mir nur darum, dass eigentlich schon früh hätte klar sein können, dass es mehr bedarf, als Stellen zu zitieren, in denen in der deutschen Übersetzung 'Unwissenheit' vorkommt.

    Unwissenheit (avidyā) als Gegenteil von Wissen (vvidyā über das was wichtig ist,kommt mir relativ klar vor.


    Was mir nicht so klar ist, ist Unwissenheit ( moha) als eines der drei Gristesgifte und sein Verhältnis zu den beiden anderen Geistesgiften.


    Die Grundbedeutung von moha scheint ja eben auch nicht "Unwissenheit" zu sein.

    Mir ist in Verbindung mit den drei Geistesgiften immer nur 'Verblendung' untergekommen, nie 'Unwissen'. Vielleicht daher meine Verwirrung, dass da plötzlich jemand nach 'Unwissenheit' fragt. Die von Dir zitierte 'Quelle, deren Namen nicht genanannt werden darf' legt Deine Interpretation ja glaube ich nahe.

    Nicht, dass ich da nicht schon vor mehr als 30 Beiträgen darauf hingewiesen hätte, mit bekanntem Ergebnis.


    Und nach welcher Art von Unwissenheit in welchem Kontext sich die Ausgangsfrage bezog (die einfache Frage: 'Was bedeutet Unwissenheit im Buddhismus?,' muss anscheinend spezifiziert werden), weiß ich immer noch nicht.


    Aber schön, dass wir drüber geredet haben. :)

    Ach, an der 'nature of metaphysical reality' liegt's?! Ich war eigentlich der Meinung, es sei durch meine Formulierung klar, dass ich diese 'Definition' (wenn man's denn so bezeichnen will) nicht sonderlich hilfreich finde. Nicht mal im eigentlichen Sinne 'falsch', aber irgendwie so 'beliebig', dass ich zur Not sogar eine falsche Zutat in einem Kochrezept als 'ignorance about the nature of metaphysical reality' bezeichnen könnte.

    Wie gesagt: Wenn ich es richtig verstanden habe, kann 'Unwissenheit' je nach Kontext Unterschiedliches bedeuten, wenn man nicht sehr allgemein bleiben will, wie zu Anfang des Wikipedia-Artikels ('...ignorance or misconceptions about the nature of metaphysical reality...', also 'Unwissenheit oder falsche Auffassungen über die Natur der metaphysischen Realität').

    Moha als eines der drei Geistesgifte (das ich mit der Übersetzung 'Verblendung' kenne) wird manchmal auch mit 'Unwissenheit' übersetzt. Laut des englischen Wikipedia-Eintrags zu 'Avidya (Buddhism)', den es leider nicht auf deutsch gibt, wird (im Theravada) moha und avidya gleichgesetzt, wobei avidya auch noch in anderen Zusammenhängen als bei den drei Geistesgiften auftauchen kann. Vielleicht sollte man also den Zusammenhang angeben, in der 'Unwissenheit' auftaucht.

    Ich persönlich glaube nicht, das die Haltung des sB (was immer das sein soll - es gibt da keine verbindlichen Haltungen: Wer sollte die auch festlegen und durchsetzen?) da ander sein könnte, als Deine, Leonie. Absolut dubios und mir ziemich unverständlich, wie sich die Altbäckersmühle auf sowas einlassen kann. Danke für Dein Verlinken der MIND-Foundation-Seite, gruselig und mit Buddhismus imho (ob säkular oder sonstwie) so kompatibel wie eine Lobotomie zur Leidensbeseitigung.

    Warum ist das so? Weil es nach unserem Tod weitergeht. Und warum geht es nach unserem Tod weiter? Weil unser Tod eine kausale Wirkung unserer Geburt ist. Jede kausal bewirkte Wirkung wird selbst zu einer Ursache für eine weitere zukünftige Wirkung.

    Ja, aber diese zukünftige Wirkung kann aus allem Möglichen bestehen und ist jetzt kein Beleg für eine Wiedergeburt. Es geht mir nicht darum, die Möglichkeit einer Wiedergeburt zu bestreiten (es ist mir egal), aber die Kausalkette in Deiner Ausführung kann zu Dingen führen, die nichts mit Wiedergeburt zu tun haben. Diese Argumentation ist nicht logischer als der 'unbewegte Beweger', den manche Christen als Gottesbeweis sehen.

    Bitte nicht böse sein, aber als Sprach-Klugscheißer kann ich nicht anders:


    '...trägt jetzt nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch den Namen...' ist eine Stilblüte, die klingt wie aus einem Programm von Heinz Erhardt.

    ('Ich heiße nicht nur Heinz Erhardt, sondern Sie auch herzlich willkommen.')

    :grinsen:


    '

    Die Suchfunktion genügt, um (auch als Gast) zu sehen, wie diese Diskussion öfter als die Jahreszeiten wiederkehrt, z.B. hier und immer und immer wieder, mit den gleichen Argumenten, teilweise von den gleichen Leuten mit teilweise neuen Namen (und deshalb mit teilweise den gleichen Formulierungen und den gleichen Links zu den gleichen Seiten des Pali-Kanons).