Beiträge von Bodo

    Nightrainmonk:

    'rationalistisch verblendeter Narzisst' wird wohl schon der intellektuelle Höhepunkt gewesen sein...


    Für mich ist dieser doch so ein kleines bisschen diffamierende Ausdruck vor allem (wieder mal) ein eindrucksvolles Beispiel buddhistischer "rechter Rede"... ;)
    Was Buddha wohl dazu gesagt hätte? Mich beschleicht jedenfalls manchmal das Gefühl, dass sich manche seiner "Vollwert-Anhänger" (bzw. diejenigen, die sich dafür halten) wichtiger nehmen bzw. verbissener sind als ihr Idol es je war. ;)

    Nightrainmonk:

    In freudiger Erwartung, was da - je nach persönlichem Temperament - noch alles kommen wird (von 'Schaum vor dem Mund' bis Empörung darüber, dass da jemand ein Spielzeug kaputt macht)...


    ... wenn es denn da ein Spielzeug kaputt zu machen gibt - bzw. wenn man an dem Eindruck anhaftet, es wolle jemand dies tun. ;)

    Nachdem ich soeben durch die Vielzahl der Ergebnisse zum Suchstichwort "Anhaftung" (die ich nicht alle durchlesen wollte) fast erschlagen wurde,
    sei an dieser Stelle mal die Frage gestellt:


    Wo fängt die ominöse, zu überwindende Anhaftung eigentlich an?


    Ist es z. B. bereits Anhaftung, Hobbies zu haben - selbst wenn diese völlig ungefährlich (etwa im Gegensatz zu Bergsteigen, regelmäßigem Koma-Saufen etc.) sind und andere Dinge (Familie, Beruf...) dadurch nicht beeinträchtigt werden?


    Oder wird es erst dann kritisch, wenn man feststellt, dass man "nicht ohne kann" (=das eigene Glücksgefühl davon abhängt) bzw. sich eine regelrechte Sucht danach entwickelt?

    Hanzze:

    Ich könnte mir gut vorstellen das deine Beziehungen Scherbenhaufen sind und im Beruf setzt du in selber weise mehr darauf andere schlecht machen um etwas besser da zu stehen. Aber das ist nun wirklich sehr spekulativ.


    In der Tat, das ist es. Frag mal den "Scherbenhaufen", mit dem ich seit 16 Jahren zusammen bin. Und ja, in meine Übersetzungen füge ich natürlich immer Versatzstücke ein wie "Ich seid alle doof"... :lol:

    Hanzze:

    da brauchen sie dann meist auch schon ein bisschen Reiz (Zuseher oder Lederne Kleidung... *schmunzel*)


    Kennst du dich in dem Bereich aus? ;) Nun ja, nicht ausgeschlossen, dass es exhibitionistische Lederkerle gibt, die dem Buddhismus anhängen - obwohl ich noch keinen getroffen habe.

    Hanzze:

    Würde mich nur interessieren damit ich weiß, ob es Sinn macht sich deiner Zweifel (solltest du überhaupt welche haben) anzunehmen


    Das überlasse ich dir, Hänzzchen - du MUSST nicht auf mich eingehen, wenn du das nicht möchtest und wenn ich dich zu sehr "provoziere". ;)


    Hanzze:
    Zitat

    Wobei sich bei manchen spritiuellen Lehrern wie z. B. Bhagwan alias Osho (der sich von treudoofen Anhängern seinen Rolls-Royce-Fuhrpark vergrößern ließ) schon die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellt...


    Naja, manche investieren in Dana


    Aaah - war das Hausierengehen für den "großen Meister" Bhagwan also nur ein Akt der Großzügigkeit - im Vertrauen, dass der Meister schon "würdige" Verwendung für die gesammelte Knete finden würde?

    Hanzze:

    warum du hier bist und eigentlich nichts anderes machst als provozieren


    Ja, wenn man sich als unerschütterlicher Buddhist wie du denn provozieren lässt...? ;)
    Tröste dich: Ich bin nicht der einzige in diesem schlimmen Samsara, der unorthodoxe Fragen stellt etc.

    Hanzze:

    dumm Leute können die Texte abertausende male lesen und sind noch immer dumm


    Hoffentlich "weißt" du das nicht aus Erfahrung an dir selbst. ;)
    P.S.: Könnte (auf die "Heilige Schrift" bezogen) glatt von einem kreationistischen Straßenmissionar stammen, der Spruch.

    Hanzze:

    Wenn man sein Ego so richtig auf bläst


    ... so wie du es gerade vorgemacht hast?

    Hanzze:

    Sei dein eigenes Idol


    Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen: Ich bin eher abgeneigt, dir nachzueifern. ;)

    Hanzze:

    Im übrigen wünsch ich dir noch viele nette Filme


    Niedlich, wie du wiederholt auf einen SCHERZ(!) meinerseits aus einem anderen Strang anspringst.


    Doch zurück zum Thema:

    sumedhâ:

    ist das was sie vermittelt haben weniger wert weil (vermutlich) ihr lebenswandel nicht den idealvorstellungen ihrer "anhänger" entspricht?
    ist es nicht wichtig was ich aus dem mache was diese leute vermitteln?


    Auch wieder wahr. Wobei sich bei manchen spritiuellen Lehrern wie z. B. Bhagwan alias Osho (der sich von treudoofen Anhängern seinen Rolls-Royce-Fuhrpark vergrößern ließ) schon die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellt...

    Hanzze:

    Vielleicht hilft die der Der Rossezähmer etwas weiter um nicht nur oberflächlich sondern auch innen etwas befriedigt zu werden.


    Du wirst nicht glauben, wie "befriedigt" bzw. zufrieden ich privat wie beruflich bin - auch ohne mir allzu oft buddhistische Lehrtexte mit einschläfernd-litaneihaften Wiederholungen (ich weiß, ich weiß, hatten ursprünglich eine mnemotechnische Funktion, aber das macht sie auch nie lesefreundlicher) zu Gemüte zu führen. ;)
    Aber dein fast missionarischer Eifer mit Textempfehlungen hier und dar ist wirklich rührend.
    Die 10000 lebenden Buddhas haben dich ganz doll lieb. ;)

    Hanzze:

    Wenn deine Dinge keiner essen will


    Och, in diesem Strang "futtert" man ganz gut - wir sind immerhin schon auf Seite 3. ;)

    Onda:

    Es gibt Dharma-Freunde, die solche Stellen im Kanon geradezu lieben. Das sind vorrangig jene, die sich mit der Rechten Rede etwas schwertun


    KANN sein, MUSS aber nicht sein. Mir stellt sich einfach die Frage, wie weit der Buddha seinen eigenen Lehren gerecht wurde.
    Als Vergleich Jesus: Redete viel von Feindesliebe - und bezeichnete die Pharisäer als "Natterngezücht" (was nicht gerade "liebevoll" klingt). ;)
    Natürlich liegt es mir fern, hier Idole vom Sockel holen zu wollen, die manche halt brauchen. ;)

    Ich las gerade im Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Devadatta über den abtrünnigen Buddha-Jünger Folgendes:


    "Um seine Absicht zu verwirklichen, begab sich Devadatta zum Buddha, der bereits betagt war, und forderte ihn kurzerhand auf, ihm – Devadatta – die Führung der Gemeinde zu übergeben. Er argumentierte, der Buddha solle sich in Anbetracht seines Alters zur Ruhe setzen. Der Buddha wies dieses Ansinnen scharf zurück und nannte Devadatta einen Narren, ein Aas und einen Speichellecker. Durch diese Zurechtweisung tief gekränkt begann Devadatta den Buddha zu hassen."
    (Quellenangabe hierzu in einer Fußnote: Mukherjee S. 45-50; Schumann S. 265f. )


    Ist es Herrn Gautama eigentlich noch öfter passiert, den von ihm selbst propagierten achtfachen Pfad (durch grobe Rede) zu verlassen?
    Waren die obigen Schmähungen wohl nur ein menschlicher Ausrutscher - oder war Herr Gautama vielleicht der Meinung, als Erleuchteter könne er sich so etwas schon mal leisten? ;)

    Silberstreif:

    Es ist gerade das Verlangen, frei oder erleuchtet zu sein, das deine Freiheit verhindert.


    Da frage ich mich gerade, wie der "Erfinder" höchstpersönlich, Monsieur Siddharta Gautama, seine (angebliche) Erleuchtung dann hingekriegt hat:
    Wenn die Angaben aus seiner tradierten Lebensgeschichte stimmen, hat er sich seinerzeit ja mit dem Entschluss (=eine Art von Verlangen?) in die Meditation begeben, so lange sitzen zu bleiben, bis sich ihm die höchste Wahrheit erschlossen haben möge.

    crazy-dragon:

    Zu dieser Aussage des theologisch geschulten Christen muß ich rein gar nix sagen


    Ich selbst hätte dazu auch nichts sagen MÜSSEN - ich fand diese Aussage allerdings etwas vorurteilshaft, zumindest in Bezug auf meine persönliche Auffassung von Buddhismus: Wenn MIR die Welt gleichgültig wäre, würde ich z. B. Obdachlosen nicht regelmäßig was in den Hut werfen - das Leiden anderer ist mir eben NICHT egal, auch wenn ich nicht dafür verantwortlich bin und auch nicht den Anspruch an mich erhebe, Abhilfe gegen alle möglichen Mißstände dieser Welt zu leisten (vor allem nicht gegen diejenigen, die nur indirekt an mich herantreten).

    Yoni:

    Hmm, haben "sie" erzählt was sie zu diesem Urteil veranlasst?


    Leider nicht. Vielleicht ist es nur ein oberflächlicher Eindruck desjenigen mangels tieferen Wissens über den Buddhismus gewesen -
    so wie ich auch kein tieferes Verständnis der (für mich skurrilen) Opfertodtheologie des Christentums aufbringe (bzw. aufbringen will). ;)

    brigittefoe:

    als evangelischer Christ schätze ich die Buddhisten
    aus tiefstem Herzen, eben wegen ihrer Gebote und
    Achtsamkeit den Mitmenschen gegenüber.
    Viele Christen haben das noch nicht begriffen -
    sie halten sich eben für das Non Plus Ultra . . .


    Das ist ja mal eine interessante Rückmeldung (willst du nicht zum Buddhismus konvertieren? ;) ).


    Wie gesagt, nichts gegen humanitäres Engagement im Geiste christlicher Nächstenliebe - nur sehe ich auch einiges im Christentum, das mehr Schein als Sein ist:


    Wie weit ist es z. B. mit der Befolgung der Empfehlung Jesu her, einander anzunehmen, wenn gleichzeitig z. B. Mitarbeiter der katholischen Kirche rausgeekelt werden, die eine registrierte Partnerschaft eingegangen sind, wie ich mal hörte? (... wobei man sich als Schwuler eigentlich VORHER hätte klar machen können, für was für eine Organisation man da arbeiten will).

    Mit diese Aussage wurde ich heute im Internet von einem evangelischen Christen (nach eigener Aussage mit theologischer Ausbildung) konfrontiert.


    Ich habe versucht entgegenzuhalten, dass ICH persönlich der Welt gegenüber alles andere als gleichgültig bin - wenn jemand meine Hilfe braucht z. B. - und dass im Übrigen das, was im Buddhismus als liebende Güte bezeichnet wird, sogar über die Mitmenschen hinausgeht und vom Grundsatz her alle Mitgeschöpfe einbezieht (ich bin daher Vegetarier).


    Was meint ihr zu der Aussage oben?


    Ich habe das nicht ausdiskutieren können, vermute aber, dass man sich christlicherseits gerne auf die Schulter klopft angesichts des humanitären Engagements, das unbestritten aus dieser Religion hervorgegangen ist (gleichsam als Kompensation ihrer gewalttätigen Vergangenheit ;) ) - von der Caritas bis zur Heilsarmee.


    A propos: Gibt es eigentlich so etwas wie eine buddhistische Mutter Theresa?


    Oder wird das manifeste Leid dieser Welt in Buddhismus doch vorzugsweise ins Metaphysische verlagert ("schlechtes Karma", Leiden als grundsätzliche Daseinsbedingung im Samsara), anstatt es im Hier und Jetzt aktiv zu lindern?

    Chandan:

    guck mal hier.


    Ich finde den folgenden dort zu lesenden Abschnitt sehr wichtig - um nicht in den Zynismus zu verfallen, fühlenden Wesen widerfahrendes Leid in jedem Fall ihren karmischen Verfehlungen zuzuschreiben (denn was würde das z. B. im Hinblick auf Holocaust- oder andere Verbrechensopfer bedeuten - oder auch auf die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan?):


    "Das Kamma bestimmt außer dem geographischen Ort des Wiedergeborenen seinen geistigen Rang, seine Lebenserwartung, seinen Gesundheitszustand, seine Schönheit, seinen gesellschaftlichen Einfluß, seinen Vermögensstand (d.h. Geburt in reicher oder armer Familie), seine Kaste und seine Intelligenz (M 135 § 3 - 6), kurzum sein Geburtsmilieu und seine körperlichen und geistigen Anlagen, nicht aber das Wohl und Weh, das er in seinem Leben erfährt."