accinca:
Ob und in wie weit kleinen Jungen aus Tibet unabhängig von
ihrer kulturellen Eigenart was mit Buddhismus zu tun haben
lasse ich mal dahingestellt. Tatsache ist, das der Buddha in
Indien Geboren wurde und das es auch damals schon prächtig
aufgepolsterte Betten gegeben hat und gerade der Buddha in
seiner Jugend als "kleiner und großer Junge" in allem Luxus lebte.
Er hat aber in seinem damaligen Haus keine Strohmatten zum
Schlafen ausgelegt, sondern das Haus ganz verlassen und ist in
die Hauslosigkeit gezogen um sich von davon abzulösen. Der
eigentliche Sinn der Lehre entspringt nicht einer "gesellschaftlichen
Grundlage" sondern der Sinn ist es Nibbana zu verwirklichen und
niemand - in welcher Gesellschaft auch immer - kann die Welt
überwinden ohne sie verlassen zu haben. Das wäre als wenn ein
Süchtiger sich durch weiteres Berauchen entsüchtigen wollte.
Das wird nicht klappen. Allerdings hat auch nicht jeder Buddhist
schon den Anspruch in diesem Leben schon das Nibbana zu erlangen.
Der Buddhist ist sich seiner Schwächen wohl bewußt, aber er vermag
auch seine positiven Kräfte richtig einzuschätzen und er kennt das
Ziel, das er nicht aus den Augen verliert. So arbeitet es daran seine
positiven Kräfte und Eigenschaften zu verbessern, zu vermehren und
immer mehr einzusetzen. Auf diesem Wege erlangt er auch dann, wenn
er es in diesem Leben noch nicht schafft, doch eine bessere Ausgangsbasis
für seine weitere Entwicklung.
Alles anzeigen
Man sollte Buddha zwar als Beispiel nehmen, doch man bedenke es ist ein "Extrem"-beispiel. Es gilt die Welt als solche zu verlassen, um das Nibbana zu erreichen, aber wie verlasse ich meine Welt? Ich möchte nun gern etwas konkreter werden und Erfahrungsberichte hören. Es gibt im Grunde genommen nur zwei Optionen.
1. Ich verlasse mein Heim und suche einen anderen Ort auf (günstiger Weise der Armut) und lebe gänzlich nach der Lehre Buddhas
2. Ich bleibe zu Hause, aber versuche so auf meine Genüsse zu verzichten.
Oft lese ich hier Zitate Buddhas, doch hier geht es nicht um einen über 2000 Jahre alten Menschen, sondern ich frage euch! Es werden Überlieferungen genannt, welche alles erklären sollen, doch das wird so nicht erreicht. Es nützt weig zu sagen: "Er machte es so und so". Ich betrachte dies als Leitfaden, doch sollte man seine Umgebung nicht gänzlich missachten! Wir können nicht aus unserer Umgebung aussteigen, abgesehen in unserem Geiste! Und so sehe ich die Dinge - Meine Geiteshaltung entsprechend zu ändern. Während ihr diese Zeilen lest benutzt ihr das Intenet und ich gehe nicht davon aus, dass ihr außnamsweise ein Inernetcafé aufgesucht habt, um auch diesen "Genuß" genießen zu können. Nun kann ich erneut fragen. Wie brecht ihr aus dieser Welt aus, wenn nicht nur im Geiste?
Im restlichen Teil deiner deiner Ausführung stimme ich dir zu, accinca. Ein Buddhist ist sich durchaus seiner Schwächen bewusst und kann so seine positiven Eigenschaften verbessern aber das ist eine andere Schublade. Flüchtet euch nicht ausschließlich in die Schriften Buddhas und nutzt diese noch weniger als Zitate, um eure Ausführungen zu untermalen.
Karuna:
Das klingt ein wenig handgemeißelt, dein Buddhismus.
Der Sinn der Lehre ist es Leiden zu beenden. Die Welt überwinden ist da wohl der falsche Ausdruck.
Es mag sein, daß nicht jeder so konsequent ist und wirklich bereit ist Leiden zu beenden, sondern immer wieder sich auf neues Leiden einläßt. Wie eben auch ein Süchtiger, der eben auch einen Vorteil aus seiner Sucht noch zieht. Ebenso gibt es auch sogenannten Leidensgewinn.
Wenn aber jemand sich seiner Schwächen bewußt ist und seine Kräfte richtig einzuschätzen weiß und das Ziel vor Augen hat, was hindert den daran, sofort Nibbana zu erlangen?
Ich stimme dir da zu 100% zu, Karuna. Es mag sein, dass es etwas "handgemeißelt" klingen mag, "mein" Buddhismus, aber ich habe dem nicht wiedersprochen, was du da schreibst. Nun mag accinca mit dem Ausbrechen aus der Welt den falschen Ausdruck gewählt haben, aber was verstehst du unter dem Verzicht aller Genüsse?
LG Basti