Beiträge von BastiMe

    nagare:

    ich mache kein karate. aber danke sehr ;)
    ich habe mich seit 7 jahren mit der philosophie der kampf- und kriegskusnt auseinandergesetzt, und ich lerne von den generationen, die vor mir waren ^^. doch derzeit möchte ich den religiösen weg etwas vertiefen und kennenlernen. darum bin ich hier.


    Hm.. wenn du dich so mit Kampf- und Kriegskunst auseinandergesetzt hast frage ich mich weshalb du nicht ein Dojo besuchst? Es ist die beste Möglichkeit es wirklich zu begreifen. ;)

    An die Texte des Mönches bin ich doch sehr interessiert. Wenn du sie mir geben möchtest, lass dich nicht aufhalten!


    Du scheinst mir ein erfahrener Karateka zu sein. Kata zu üben ist die wohl beste Möglichkeit im Karate, nach dem NICHTS zu streben.

    Erst einmal bedanke ich mich für eure Antworten. Der Versuch Zen durch Lektüre zu begreifen ist nicht sehr ratsam. Ich werde das Dojo besuchen und dann sehen was ich davon halte. Natürlich sage ich nach einem Besuch nicht: "Das also ist Zen!", aber ich hoffe dem doch etwas näher zu kommen.


    nagare:

    informiere dich am besten über die kriegskünste und kampfkünste in bezug auf buddhismus (z.b. shaolin mit chan-buddhismus - ist das gleiche wie zen) oder über kyudo (das bogenschießen in japan wird mit zen in verbindung gebracht) oder schwertkampf usw.


    Nun, ich begegne Zen einerseits durch mein Karate-do-studium, aber auch durch die Zucht von Bonsai. Beide "Künste" sind maßgeblich vom Zen geprägt. Nicht zuletzt war dies auch der Grund weshalb ich erst auf Zen aufmerksam wurde. Die Praxis des Zazen und die allgemeine Beschäftigung mit Zen würde dies alles also ein wenig abrunden.


    nagare:

    kannst du gut englisch?


    Ich lese einige englische Bücher und komme ganz gut zurecht. Also sollte dies kein Problem darstellen. ;)


    Einige Meister sagten, Zen biete überhaupt nichts. Ich stelle ganz provokant einfach mal die Frage (auch wenn ich etwas offtopic gehen muss), wozu praktiziert ihr Zazen, bzw. weshalb beschäftigt ihr euch mit Zen, wenn ihr letztlich nichts davon haben solltet. Oder seht ihr entgegen dieser Aussage eines Meisters, dass Zen sehr wohl etwas biete?


    LG Basti

    @ Taischan:


    Bzgl. des Dojos habe ich dir eine PN geschickt, da ich es hier nicht so gern offen nennen möchte.


    Nun, ich persönlich habe keine Vorbehalte gegenüber Zen. Ich habe nur ein paar Schritte in diese Richtung getan und möchte dies auch nicht abbrechen. Nach wie vor gilt dem Zen mein vollstes Interesse, anders wie für die übrigen Richtungen. Ich habe mich in einem anderen Portal lediglich mit ein paar Leuten unterhalten, welche der Ansicht sind, Zen vertrete eine eher "kalte" Atmosphäre. Im Zusammenhang der genannten zentralen Begriffe und einiger Vorurteile wurde ich selbst offen gestanden auch etwas stutzig. Aber es freut mich zu hören hier eines besseren belehrt zu werden.


    Nun, welches haltet ihr denn für ein "authentisches" Buch über Zen?


    LG Basti

    Ji'un Ken:
    Zitat

    Bisher half mir gute Lektüre weiter ein paar Begrifflichkeiten zu klären wie z.B. "Leere", "Niemand", "Nirgens wohnen" oder "Tod".


    Oha, Oha, Oha, was für ein Schiet. :(


    Erläuter das doch bitte etwas genauer ;)

    Grüß euch,


    Was sagt ihr zu der Aussage, dass im Zen Buddhismus eine eher "kalte Atmosphäre" bzw. "düstere Sichtweise" vorherrscht?


    So hört man viele über Zen reden. Auch ich war noch in keinem Dojo, was ich in der nächsten Woche aber nachholen werde. Bisher half mir gute Lektüre weiter ein paar Begrifflichkeiten zu klären wie z.B. "Leere", "Niemand", "Nirgens wohnen" oder "Tod". Dies sind ein paar Kapitel des Buches "Philosophie des Zen-Buddhismus" von Byung-Chul Han.


    Und auch ich frage mich ehrlich gestanden wie unter all der Leerheit und Selbstlosigkeit wahrhaft Freude empfunden werden kann, wie es in anderen Richtungen des Buddhismus wohl möglich eher der Fall sein kann.


    Liebe Grüße
    Basti

    Während ich mir die vielen Inhalte des Palikanons ansehe frage ich mich dennoch wo man am besten anfängt. Schließlich liest man nicht einfach nur sondern versucht auch zu begreifen und da gibt es vielleicht bessere und weniger gute Ansätze um seine Studien zu beginnen.


    Wer unter euch bewanderten in diesen Schriften kann mir denn einen Hinweis darauf geben, mit welchen Texten ich mich als erstes befassen sollte?


    Gruß Basti

    accinca:
    BastiMe:


    Doch die Seite palikanon.com scheint zur Zeit offline zu sein. Gibt es denn schon Infos über eine neue Webpräsenz oder ein Zeitpunkt wann sie wieder online ist?


    Ein Abbild der Sutten von Palikanon.com
    gibt es z.Zt. auch unter http://nibbanam.de
    Direkter Link ist:
    http://nibbanam.de/pk/palikanon.com/index.html


    Vielen Dank für die Links. Jetzt kann ich mich wieder damit beschäftigen.


    Ihr braucht euch hier im übrigen auch nicht darüber zu streiten oder zu "diskutieren", wenn euch diese Bezeichnung lieber gefällt. Das ein Zentrum weniger sinnvoll sei als sich mit den Schriften zu beschäftigen ist natürlich nicht unbedingt richtig. Zum einen heißt es hier "Suche eine Lehrer zur Meditation auf" und zum anderen liest man "studiere lieber das Palikanon". Ich weiß mittlerweile zu unterscheiden welche Beiträge sinnvoll sind und welche man lieber nicht beachtet. Es gilt nur zu verwenden was man gebrauchen kann.


    Aber danke dennoch für den Hinweis WitjaKarmaDorje ;)


    LG Basti


    Ich denke es ist wichtig Praxis und Theorie gleichsam zu fördern. Dennoch halte ich es für einfacher an die "Theorie für die Praxis" zu kommen, als an die reine Theorie in Form des Palikanon, also der Lehre Buddhas. Doch die Seite palikanon.com scheint zur Zeit offline zu sein. Gibt es denn schon Infos über eine neue Webpräsenz oder ein Zeitpunkt wann sie wieder online ist?

    witjaKarmaDorje:

    Da ich selbst der Karma Kagyü Linie angehöre und regelmässig in Diamantweg Zentren gehe, werde ich dir diesen weg nicht nicht empfehlen.


    Wie kommst du dazu? Ich meine auch wenn er vielleicht mit den Linien noch nicht ganz im reinen ist entsprechen die Mittel des Diamantwegs doch seinen Vorstellungen oder habe ich das noch nicht ganz begriffen? :)


    LG Basti

    Ich bin nun auf ein buddhistisches Zentrum aufmerksam geworden und werde den nächst möglichen Termin wahrnehmen, um an der "Einführung in den Buddhismus" teil zu nehmen. Darüber hinaus werden regelmäßig Meditationen angeboten. Der Verein gehört zur "Deutschen Buddhistischen Union e.V." und es werden folgende Lehrer genannt. "Karmapa Thaye Dorje, Shamar Rinp., Lama Ole Nydahlliegt". Das Zentrum liegt der Tradition zu Grunde: "Mahayana - Tibetisch ; Diamantweg/Vajrayana (Karma Kagyü)" Zwar habe ich mich über die Richtungen bzw. Schulen schon informiert, aber was bedeutet dies in der Praxis?

    Bibi84:

    seit der Geburt unseres Sohnes (bald 3 Jahre alt) habe ich ziemliche Probleme mit dem Schwitzen....auch das ist schon viel besser geworden, seit ich meditiere (leider nur unregelmäßig...ca. 4-5 Mal die Woche, 20 min.)..mein Schwitzen tritt nur auf, wenn ich genervt von etwas bin .. mich eingeengt fühle usw. Gestern war ich in der Stadt und als ich vorm Bücherregal in einem Geschäft stand, da wurde mir plötzlich total heiß...ich habe versucht dieses Gefühl zu beobachten...aber ich glaube damit habe ich dieses Gefühl nur noch verstärkt und natürlich kam anschließend der Schweißausbruch *augenverdreh*


    Ich kenne dieses Problem nur zu Gut. Beschreiben kann man es nur schlecht. Teilweise tritt es auf, wenn ich bei Familie meiner Freundin am Tisch sitze und mich der Schwiegervater anspricht! Wir (meine Freundin und ich natürlich) sind lange genug zusammen, um behaupten zu können, dass von "Angst" nicht die Rede ist und ihren vater kenne ich sehr gut. Aber das bezieht sich auch auf Situationen in denen ich einfach mit andere Leuten Worte wechsle, dabei macht es mir nichts aus, denn auch von "Schüchternheit" kann nicht die Rede sein. Sofort fange ich an zu schwitzen - das kann sehr peinlich werden.


    Da ich seid kurzem nun auch meditiere werde ich mal schauen ob sich dieses Problem in den griff kriegen lässt, so wie du es bessern konntest.

    Karuna:

    die Welt ist alles womit sich jemand identifiziert und meine Welt sind also meine Identifikationen. Ich verlasse also diese Welt in dem ich mich von allem, womit ich mich identifizieren löse.


    Ich habe nur mal diesen Auszug gewählt, um meine Zustimmung auszusprechen, denn ich mag Zitate nicht, die meine eigenen Posts übersteigen. Im Grunde genommen finde ich deine ganze Haltung dazu sehr gut. Das ist unter anderem, was ich unter dem Lösen von der Welt verstehe. Das Wort "Welt" also nicht wörtlich zu nehmen, sonderm im Bezug auf die eigenen Indentifikationen. Ich freue mich, dass du das so siehst.


    Bedenkt nur bitte, dass dieser Thread wegen meinen Fragen entstanden ist und sicherlich noch weitere folgen werden. Zur Diskussion könnt ihr notfalls noch einen Thread eröffnen. Sonst wird das hier alles noch überfüllt. :D


    Man sollte Buddha zwar als Beispiel nehmen, doch man bedenke es ist ein "Extrem"-beispiel. Es gilt die Welt als solche zu verlassen, um das Nibbana zu erreichen, aber wie verlasse ich meine Welt? Ich möchte nun gern etwas konkreter werden und Erfahrungsberichte hören. Es gibt im Grunde genommen nur zwei Optionen.


    1. Ich verlasse mein Heim und suche einen anderen Ort auf (günstiger Weise der Armut) und lebe gänzlich nach der Lehre Buddhas
    2. Ich bleibe zu Hause, aber versuche so auf meine Genüsse zu verzichten.


    Oft lese ich hier Zitate Buddhas, doch hier geht es nicht um einen über 2000 Jahre alten Menschen, sondern ich frage euch! Es werden Überlieferungen genannt, welche alles erklären sollen, doch das wird so nicht erreicht. Es nützt weig zu sagen: "Er machte es so und so". Ich betrachte dies als Leitfaden, doch sollte man seine Umgebung nicht gänzlich missachten! Wir können nicht aus unserer Umgebung aussteigen, abgesehen in unserem Geiste! Und so sehe ich die Dinge - Meine Geiteshaltung entsprechend zu ändern. Während ihr diese Zeilen lest benutzt ihr das Intenet und ich gehe nicht davon aus, dass ihr außnamsweise ein Inernetcafé aufgesucht habt, um auch diesen "Genuß" genießen zu können. Nun kann ich erneut fragen. Wie brecht ihr aus dieser Welt aus, wenn nicht nur im Geiste?
    Im restlichen Teil deiner deiner Ausführung stimme ich dir zu, accinca. Ein Buddhist ist sich durchaus seiner Schwächen bewusst und kann so seine positiven Eigenschaften verbessern aber das ist eine andere Schublade. Flüchtet euch nicht ausschließlich in die Schriften Buddhas und nutzt diese noch weniger als Zitate, um eure Ausführungen zu untermalen.


    Karuna:


    Das klingt ein wenig handgemeißelt, dein Buddhismus.
    Der Sinn der Lehre ist es Leiden zu beenden. Die Welt überwinden ist da wohl der falsche Ausdruck.
    Es mag sein, daß nicht jeder so konsequent ist und wirklich bereit ist Leiden zu beenden, sondern immer wieder sich auf neues Leiden einläßt. Wie eben auch ein Süchtiger, der eben auch einen Vorteil aus seiner Sucht noch zieht. Ebenso gibt es auch sogenannten Leidensgewinn.
    Wenn aber jemand sich seiner Schwächen bewußt ist und seine Kräfte richtig einzuschätzen weiß und das Ziel vor Augen hat, was hindert den daran, sofort Nibbana zu erlangen?


    Ich stimme dir da zu 100% zu, Karuna. Es mag sein, dass es etwas "handgemeißelt" klingen mag, "mein" Buddhismus, aber ich habe dem nicht wiedersprochen, was du da schreibst. Nun mag accinca mit dem Ausbrechen aus der Welt den falschen Ausdruck gewählt haben, aber was verstehst du unter dem Verzicht aller Genüsse?


    LG Basti

    Diese Diskussion führt mich zu der Frage - Wozu übe ich Buddhismus aus? Wer es als eine Religion betrachtet wird diesem Pfad bedingungslos folgen und nichts davon in Frage stellen. Beispiel: Ein tibetisches Kind wird damit erwachsen, so wie uns einst das Christentum mehr oder weniger nahe gelegt wurde. Aber wer genauer über Welt nachdachte und den Buddhismus für seinen besseren Weg hielt ist dann wohl mehr oder weniger hier gelandet. Wir "Deutschen", wenn ich es so sagen darf, in unseren Industriestaaten und der christlichen Umgebung haben einen völlig anderen Ausgangspunkt als das erwähnte tibetische Kind, welches groß wurde.
    Weshalb komme ich darauf zu sprechen? Ganz einfach weil die Motivationen andere sind. Ich glaube die Meisten üben den Buddhismus eher als Philosophie aus und nehmen die Dinge weniger aufgezwungen. Sie versuchen ihr Bewusstsein für ihre Umwelt zu schärfen und werden glücklicher, dank der ernüchternden Erkenntnis, dass alles vergänglich ist und diese Wahrheit akzeptieren. Wer sich aber die Praktiken (im Bezug auf Reigion) aufzwingen lässt, so wie zu versuchen sich von allen Genüssen gänzlich los zu lassen, versucht etwas zu praktizieren, welchem nur schwer nachzukommen ist. Einerlei, weil er den Buddhismus als "Fremder" kennen gelernt hat und auch auf Grund unserer heutigen Gesellschaft. Und da unterscheide ich durchaus zwischen Damals und Heute, so wie Asien und Europa! Nehme ich mir nach reiflicher Übelegung vor mich von allen Genüssen los zu lassen, so werde ich mich umsehen und überlegen - wo fange ich an? Ich stehe also nun in der Küche und werfe den Toaster weg. "Ich brauche das nicht! Brot reicht mir!" Ich gelange in das Wohnzimmer, schaufe auf den Fernseher und werfe diesen ebenfalls weg. "Wieso Fernsehen? Entertainment brauche ich nicht! Die Lehre Buddhas erfreut mich zu Genüge!". Auch gelange ich ins Schlafzimmer, schaufe aufs Bett und tausche es schließlich gegen eine spärliche Matte ein. "Dieses weiche Federbett brauche ich nicht! Zum Schlaf genügt auch eine Strohmatte."
    Ich könnte ewig so weiter machen, bis unsere Wohnung so ausschaut wie die Räumlichkeiten des tibetischen, kleinen Jungen. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Kulturen eine jeweils unterschiedliche Basis dafür bieten, dem nachzukommen. Wer versucht dem Buddhismus und "aller" Lehren bedinungslos Folge zu leisten, der zwingt sich entgegen der gesellschaftlichen Grundlage etwas auf, was sicher nicht dem eigentlichen Sinn dahinter entspricht. Auch wenn die Lehren als zeitlos gelten, was auf die Meisten Dinge zutrifft da sich der Mesch in seinen Grundzügen nicht geändert hat, so ist diese über 2000 Jahre alte Schrift mit Vorsicht zu genießen. Jetzt mögen einige beim lesen dieser Zeilen denken, "Was spricht der Neuling denn da nur?", aber ich meine nach dem Lesen einiger Posts dennoch Probleme zu sehen, was die Ausübung des Buddhismus als Philospohie (Wer sich unter anderem der Erkenntnis der Wahrheiten erfreut) oder Religion (wie im genannten Beispiel) betrifft.


    LG Basti


    Da auch du eine Praktikerin zu sein scheinst möchte ich dich an dieser Stelle gern fragen ob du an diesem Prinzip fest hälst und falls du diese Frage mit "ja" beantworten kannst, wie du dem nachkommst. Es ist in unserer heutigen Gesellschaft hier in Deutschland recht schwierig, da es beinahe ein klösterliches Leben bedarf, um dem gänzlich Rechnung zu tragen, je nach dem wie man Genuß definiert, denn schließlich kann man beim Essen anfangen und bei ausreichend Schlaf aufhören.

    accinca:

    Es hat etwas "kurioses" wenn sich Menschen aus einem christlich geprägten Kulturraum ein himmlisches und geistiges Dasein ohne einen ewigen Supergott nicht vorstellen können


    Hm, es ist nicht schwieriger sich vorzustellen es gäbe keinen "Supergott", als stattdessen darüber hinaus an ein anderes Himmelsreich zu glauben.

    accinca:

    Das hat er nicht durch seine Erwachung erfahren,
    sondern durch die Fähigkeiten zu den Vertiefungen
    schon vor der Erwachung.


    Bei "Vertiefungen" sprechen wir von der Fähigkeit das Leben und die Existenz solcher Dinge zu begreifen? Ich meine nur, dass es sich dabei um nichts handelt, was man belegen kann. Glaube kann man natürlich nicht belegen, aber irgendwoher muss diese Eingebung herrühren außer den Gedanken über die Welt und alles darüber hinaus. Ich möchte das gern besser begreifen und nachvollziehen können "wie" er zu solch einer Aussage kam, deshalb frage ich so hartneckig nach. ;)

    Vinnana:

    Die Hölle, das Tierreich, der Hungergeisterbereich, Menschen und Himmelswesen.


    Die Ansicht dieser fünf Lebensformen sind mir neu. Also hat Buddha offensichtlich durch seine Erleuchtung dies erfahren. Ich gestehe, dass dies für jemanden der etwas "gottloses" und nicht monotheistisches Sucht dennoch schwer nachvollziebar ist. So erkannte Buddha zwar die typischen Leiden der Menscheit und die Gründe dafür (sowie einige viele Dinge mehr natürlich), welche beim genauen Studium zwar nachvollziebar sind, aber solch' eine Darstellung wie hier zitiert wird von jemanden welchem dies neu ist, was wohl die meisten Deutschen betrifft, nur schwerlich Anklang finden. Ich merke, dass hinter der philosophischen Betrachtungsweise des Seins offensichtlich religiöse Züge nicht vermeidbar sind. Es ist schwierig diese Lehre zu erkennen bzw. zu glauben, ohne sie eigens erfahren zu haben oder besser gesagt selbst zu "erleuchten".


    Das scheint sehr problematisch im Hinblick auf das eigentliche Ziel sein Lied zu mindern und "glücklicher" zu werden. Verstehe ich erst die Dinge der "Leerheit" wenn ich mich von meinen Genüssen los lasse? Sollte ich auf Dinge verzichten die mir Freude bereiten? Ich bezweifle nicht, dass es so leichter fällt die Leerheit als Ganzes besser zu begreifen, doch stelle ich mir die Frage welchen Nutzen es dann noch hat sie begreifen zu wollen. Selbstverständlich erscheint alles Leiden wirkungsloser wenn man diesen Zustand des Begreifens erreichen sollte, doch entsage ich auch den Dingen, welche mich in meinem Leben glücklich machen. Ich fürchte so eine vielleicht "zu" neutrale Geisteshaltung anzunehmen, die mich freundloser macht.


    LG Basti

    Vinnana:

    Ein Beispiel dafür wäre ein sogenannter "Nichtwiederkehrer", der so heißt, weil er als so ein himmlisches Wesen die "Erleuchtung" erlangt, ohne davor bzw. dazu nochmal in unsere Welt zurückkehren zu müssen.


    Das ist doch mal ein interessanter Aspekt, wenn ich diesen hier bemerken darf. Buddha ging also durchaus von "himmlischen Wesen" aus? Wie definierte er dessen Existenz? Schließlich glaubte er nicht an einen Gott, welcher einen Platz in seinem Himmelsreich für die Verstorbenen bereit hielt.


    LG Basti

    crazy-dragon:

    [...] " verhöhnt " habe ich Sport-Karate keinesfalls, sondern lediglich die Entwicklung aufgezeigt [...] ich wollte Dich keinesfalls beleidigen. [...]


    Lieber "crazy-dragon",


    Das habe ich absolut nicht als Beleidigung aufgefasst! "Verhöhnt" schrieb ich nur deshalb, weil es sehr viele Karateka so sehen und auch ich diese Dinge mit großer Skepsis betrachte. Ich halte mein Wissen um diese Kampfkunst für recht passabel und habe natürlich auch Funakoshis Worte gelesen. Den eigenentlichen Sinn des Karate kann ich also gut nachvollziehen - Erst sich selbst zu besiegen und sich tugendhaft zu verhalten. Er hat da eine Reihe edler Wege genannt. Das diese Auffassung in den westlichen Ländern wenig Anklang findet wundert mich kaum. Hier, wo die fernöstliche Philosophie unverständlich ist und Wettkämpfe als Indikator des Könnens verwandt werden, das Erlangen innerer Verständnis um diese Kampfkunst missachtend.
    Nur wenige verstehen die eigentlichen Elemente und verlieren den Weg "do" völlig aus den Augen. Sie gehen mit Scheuklappen durch die Welt und sind nur auf den nächsten Wettkampf fixiert - mehr Katas können, das ist die Hauptsache. Dabei beherrschen sie nicht einmal alle Heian Katas vollkommen. Diese Entwicklung halte ich für sehr bedauerlich, aber wenn ich die Dinge recht sehe und mein Denken, wie es Funakoshi beschrieb, auf mich selbst richte und nicht auf die anderen, so kann ich gut damit leben. Das Training ist keineswegs auf Kumite oder Kata fest gefahren (obwohl unsere Mitglieder große Erfolge bei Wettkämpfen erzielen!) und ich habe so die Möglichkeit meinen ganz eigenen Weg zu gehen und das "do" für mich selbst zu erfahren.


    Ich entschuldige mich, dass es so nicht richtig rüber gekommen ist. Aber ich denke nun verstehen wir besser einander.


    LG Basti

    Ich spare mir die Zitate und gehe noch einmal aufs Karate für mich ein. Es handelt sich bei meinem Dojo nicht um das verhöhnte "Sport-Karate", sondern um "traditionelles Shotokan Karate" und ich bin froh in dessen Mitte geraten zu sein. Die Disziplin ist sehr hart und das ist wichtig um die Traditionen aufrecht zu erhalten, wie die Etikette zum Beispiel. Wenn ich von Dojos höre die während des Trainings die neusten "Chart-Hits" spielen oder danach jedes mal Kuchen essen wunderts mich um so mehr. Die körperliche Betätigung soll keine bewegte Meditation sein wie "Tai-Chi" sondern mich ganz und gar fordern, als ausgleich zur Ruhe die ich durch die Meditation suche. Wettkämpfe sind möglich, aber nicht zwinglich und der Sinn des Karate bleibt stets fixiert. Meditation unterstützt die Konzentration während ich gefordert werde und umgekehrt komme ich schneller zur Ruhe, wenn ich ausgelastet bin - Diese Worte noch flüchtig dazu. ;)

    witjaKarmaDorje:

    Gelug und Karma-Kagyü
    Nach Tsongkhapas (tib. Tsong-kha-pa Blo-bzang grags-pa) Darstellung der Gelug-Prasangika-Sicht und nach der Darstellung der Karma-Kagyü-Prasangika-Sicht durch den achten Karmapa Mikio-Dorje (tib. Kar-ma-pa brgyad-pa Mi-bskyod rdo-rje) haben Shravaka-, Pratyekabuddha- und Bodhisattva-Aryas die selbe nichtkonzeptuelle Wahrnehmung von Leerheit: es ist die Leerheit aller Phänomene - nämlich die nichtimplizierende Negation (tib. med-dgag, absolute Abwesenheit) von wahrhaft begründeter Existenz. Hier umschließt wahrhaft begründete Existenz alle vier Extreme, die extreme Sichtweise der wahrhaft etablierten Existenz, der Nichtexistenz, beides oder keines von beiden. (Die nichtkonzeptuelle Wahrnehmung von Leerheit durch Shravaka-, Pratyekabuddha- und Bodhisattva-Aryas aus Sicht der vier tibetischen Traditionen.Alexander Berzin
    Juni 2003, ergänzt im Juli 2006,Deutsch: Nailu Sari)


    Es wundert mich wenig, dass man Buddhismus ernsthaft studieren kann. Da gilt es eine Menge Dinge nicht nur zu lesen und zu Notiz zu nehmen...


    crazy-dragon:

    was Bel über den Lotussitz schreibt, finde ich völlig richtig- allerdings denke ich, daß ein Karateka das schneller hinbekommt als in 6 Monaten. Es lohnt sich, weil im Lotussitz die Konzentration leichter fällt.


    Auch Knödel hat recht: als Karateka dürfte Zen passen- wie ein Oi-Tsuki auf die Rippen...Da aber ist das ständige Üben unabdingbar, also Za-Zen.


    OSS, auch wohl ein Karateka? Ja, nicht zuletzt weil der Zen-Buddhismus Japan sehr geprägt hat. Wer also den "Weg des Kriegers" (Budo) gehen will ist mit Karate-"do" gut bedient.


    LG Basti