Bel, das finde ich interessant mit den 108 niederwerfungen, aber was meinst du mit ganz langsam?
witjakarmadorje
Neuland
- BastiMe
- Unerledigt
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witjaKarmaDorje:
Bel, das finde ich interessant mit den 108 niederwerfungen, aber was meinst du mit ganz langsam?
witjakarmadorjeLaaaannnnggggsaaaaaaaaaaaaaaaam
Und eben in jedem einzelnen Moment die Aufmerksamkeit ganz genau nur auf die jeweilige Bewegung richten, und nichts mechanisch (falsch) machen. Wenn die Gedanken abschweifen, beginnt man auch sofort zu wackeln.
Das richtige Tempo im Kloster liegt so bei 20 Minuten pro 108er-Zyklus - wenn mans alleine macht, sollte man sich 30 Minuten Zeit nehmen.Hm, Ihr macht ja wohl auch Niederwerfungen - gibts irgendwo im Internet den Bewegungsablauf beschrieben? Würd das mal gern vergleichen.
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Hi Bel, ja: die Niederwerfungen gehören zu den Grundübungen: 111.111 mal werfen sie sich insgesamt nieder, dann kommt die nächste Grundübung. Ich fange erst im Sommer mit den Grundübungen an, im Moment mache ich eine andere Praxis. Aber ich habe von anderen Buddhisten gelesen, die auch die heilende Wirkung der Niederwerfungen betonen und Niederwerfung in ihre Praxis eingebaut haben. Ich habe die Bewegungsabläufe noch nirgens beschrieben gefunden.
WitjaKarmaDorje -
Nun ja, ich hab keine Ahnung, was ihr mit "Wirkung" meinen könntet.
Aus meiner Sicht ist es eine einfache Übung um zu erfahren, wie das Zazen aussehen sollte - viele können sich einfach (ich höre sogar, auch nach Jahren) nicht vorstellen, wie Zazen richtig "funktioniert" - hier merkt man es ganz schnell.
In den Chogye-Klöstern ist es jeden Tage die Einstimmung auf den Tag, sie wird auch immer gemeinsam ausgeführt, das ist schon was deutlich anderes, als wenn man es allein tut. Es ist also bei uns keine "Grundübung" auf die dann was "Höheres" folgt. Wenn ich mich aber recht erinnere, hab ich auch von Euch schon mal den Spruch gehört, es können schon bei der ersten Niederwerfung "geschehen"- und genau das ist der Sinn der Übung.
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Bel, also so genau weiss ich es nicht. die gelugpas führen die grundübungen nicht zwingend auf einander aufbauend durch. die karma kagyüs schon, aber das ist nicht hierarchisch gemeint, sondern die niederwerfung dienen auch der reinigung, so habe ich es verstanden. Ich weiss dann im sommr wohl mehr, wennn ich mit den grundübungen anfange.Danke für deine information
witjakarmadorje -
witjaKarmaDorje:
Ich habe die Bewegungsabläufe noch nirgens beschrieben gefunden.
Hier findest Du eine sehr kurze Anleitung:
http://eng.koreatemple.net/cul…fault.asp?cat_id=6&page=6Leider wird nicht beschrieben, wie dazu parallel die Atmung verläuft - grob gesagt Bewegungen abwärts gehen mit Ausatmen einher, Aufwärtsbewegungen mit Einatmen.
Dann hat sich noch ein kleiner Fehler eingeschlichen: die erste Position in Punkt 6 gehört in den Punkt 4: das Kreuzen der Füße geschieht beim Vorwärtsbeugen, ist also abgeschlossen ist, bevor der Kopf den Boden berührt. -
Ich spare mir die Zitate und gehe noch einmal aufs Karate für mich ein. Es handelt sich bei meinem Dojo nicht um das verhöhnte "Sport-Karate", sondern um "traditionelles Shotokan Karate" und ich bin froh in dessen Mitte geraten zu sein. Die Disziplin ist sehr hart und das ist wichtig um die Traditionen aufrecht zu erhalten, wie die Etikette zum Beispiel. Wenn ich von Dojos höre die während des Trainings die neusten "Chart-Hits" spielen oder danach jedes mal Kuchen essen wunderts mich um so mehr. Die körperliche Betätigung soll keine bewegte Meditation sein wie "Tai-Chi" sondern mich ganz und gar fordern, als ausgleich zur Ruhe die ich durch die Meditation suche. Wettkämpfe sind möglich, aber nicht zwinglich und der Sinn des Karate bleibt stets fixiert. Meditation unterstützt die Konzentration während ich gefordert werde und umgekehrt komme ich schneller zur Ruhe, wenn ich ausgelastet bin - Diese Worte noch flüchtig dazu.
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bel:witjaKarmaDorje:
Ich habe die Bewegungsabläufe noch nirgens beschrieben gefunden.
Hier findest Du eine sehr kurze Anleitung:
http://eng.koreatemple.net/cul…fault.asp?cat_id=6&page=6Leider wird nicht beschrieben, wie dazu parallel die Atmung verläuft - grob gesagt Bewegungen abwärts gehen mit Ausatmen einher, Aufwärtsbewegungen mit Einatmen.
Dann hat sich noch ein kleiner Fehler eingeschlichen: die erste Position in Punkt 6 gehört in den Punkt 4: das Kreuzen der Füße geschieht beim Vorwärtsbeugen, ist also abgeschlossen ist, bevor der Kopf den Boden berührt.Bel, DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
WitjaKarmaDorje -
Hi, BastiMe,
" verhöhnt " habe ich Sport-Karate keinesfalls, sondern lediglich die Entwicklung aufgezeigt- auch ich betrieb traditionelles Shotokan-Karate, unsere Dojos wurden " japanisch " geführt und Hits und Kuchen gab es auch nicht. Sie gehören heute noch der Japan Karate Association an.
Aber geübt wurden hauptsächlich Angriffstechniken im Kumite, weil wir in der Landes-Liga ziemlich oben waren/ sind...
Genauso ist die Entwicklung im Judo. Die einzigen, die keine Wettkämpfe betreiben, sind die Aikido-Kas.Wenn bei euch im Dojo das anders ist, ihr auch kurz " meditiert " und mehr die ( defensive ) Verteidung als Karate betreibt, ist das erfreulich und eine neue Entwicklung. Meine Ansicht bestätigte kürzlich ein 6. Dan und früherer Europa-Meister- er hat aus dem gleichen Grund Deutschland verlassen...
Nochmals: ich wollte Dich keinesfalls beleidigen.
Lieber Gruß, crazy dragon -
crazy-dragon:
[...] " verhöhnt " habe ich Sport-Karate keinesfalls, sondern lediglich die Entwicklung aufgezeigt [...] ich wollte Dich keinesfalls beleidigen. [...]
Lieber "crazy-dragon",
Das habe ich absolut nicht als Beleidigung aufgefasst! "Verhöhnt" schrieb ich nur deshalb, weil es sehr viele Karateka so sehen und auch ich diese Dinge mit großer Skepsis betrachte. Ich halte mein Wissen um diese Kampfkunst für recht passabel und habe natürlich auch Funakoshis Worte gelesen. Den eigenentlichen Sinn des Karate kann ich also gut nachvollziehen - Erst sich selbst zu besiegen und sich tugendhaft zu verhalten. Er hat da eine Reihe edler Wege genannt. Das diese Auffassung in den westlichen Ländern wenig Anklang findet wundert mich kaum. Hier, wo die fernöstliche Philosophie unverständlich ist und Wettkämpfe als Indikator des Könnens verwandt werden, das Erlangen innerer Verständnis um diese Kampfkunst missachtend.
Nur wenige verstehen die eigentlichen Elemente und verlieren den Weg "do" völlig aus den Augen. Sie gehen mit Scheuklappen durch die Welt und sind nur auf den nächsten Wettkampf fixiert - mehr Katas können, das ist die Hauptsache. Dabei beherrschen sie nicht einmal alle Heian Katas vollkommen. Diese Entwicklung halte ich für sehr bedauerlich, aber wenn ich die Dinge recht sehe und mein Denken, wie es Funakoshi beschrieb, auf mich selbst richte und nicht auf die anderen, so kann ich gut damit leben. Das Training ist keineswegs auf Kumite oder Kata fest gefahren (obwohl unsere Mitglieder große Erfolge bei Wettkämpfen erzielen!) und ich habe so die Möglichkeit meinen ganz eigenen Weg zu gehen und das "do" für mich selbst zu erfahren.Ich entschuldige mich, dass es so nicht richtig rüber gekommen ist. Aber ich denke nun verstehen wir besser einander.
LG Basti
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BastiMe:
Ich habe einen freien Kopf, erlange aber keine Leerheit.
Durch die Bücher versuche ich ein besseres Verständnis von alle dem zu bekommen.Leerheit ist auch nichts was man erlangen könnte
sondern bezeichnet das Loslassen von allen Vorstellungen
und Bezügen. Ich halte es allerdings nicht für sinnvoll
eine solche Meditation zu betreiben solange man nicht
einmal weiß wieso und warum man sowas machen sollte.
Außerdem, solange man sich von Genuß der sinnlichen Welt
nicht lösen will oder/und kann, solange wird diese Übung immer
nur unvollständig bleiben müssen.mfg.
accinca -
nikaya:
Kann aber auch zu vielen Missverständnissen,Fehlinterpretationen und Unklarheiten führen.Das kann bei jeder Übersetzung als auch in Pali der Fall sein.
Lesen ohne Verstehen ist immer möglich. Zumwikel ist keineswegs
besser als Neumann und macht auch seine Fehler. Es ist aber manchmal
nicht verkehrt Zumwikel zusätzlich zu lesen.mfg
accinca -
Vinnana:
Ich habe als Anhang noch die Korrekturhinweise von Kay Zumwinkel (jetzt Mettiko Bhikkhu) zu seiner eigenen Übersetzung als PDF-Datei beigefügt, die er für eine spätere Auflage vorgesehen hat. Es ist durchaus nützlich, sie beim Lesen seiner jetztigen Übersetzung der Mittleren Sammlung parat zu haben.
Was seine Tücke hat im Hinblick auf vibhavatanhā.
Seine Ideen so da total unausgegoren. Dabei ist es
ganz selbstverständlich, das aller Durst ein Sein bedeutet.
Trotzdem gibt es unterschiedlicher Durst.
So ist und bleibt vibhavataṇhā der Durst nach Beseitigung von Sein.
Auch dann wenn dieser nicht durchdringt.
Jeder durst (egal welcher) ist aber Durst nach Anderssein als zuvor.
Daher ziehen seine Argumente nicht. Ich hatte es ihm auch schon
gesagt, aber er zeigte sich uneinsichtig.
Wie dem auch immer, jedenfalls ist der Durst nach Nicht-Sein
oder anders, der Durst nach Nicht-Durst oder der Durst nach Nicht-Leiden
bzw. Der Durst nach der Überwindung des Leidens der Maßgebliche
heilsame Durst oder Wille der zur Überwindung des Leidens heilsame und
notwendige, der erst zuletzt aufzugeben ist. Keinen Sinn macht es aber
vibhavatanhā einfach nur als Lust auf was anderes zu bezeichnen.mfg.
accinca -
accinca:
Leerheit ist auch nichts was man erlangen könnte
sondern bezeichnet das Loslassen von allen Vorstellungen
und Bezügen. Ich halte es allerdings nicht für sinnvoll
eine solche Meditation zu betreiben solange man nicht
einmal weiß wieso und warum man sowas machen sollte.
Außerdem, solange man sich von Genuß der sinnlichen Welt
nicht lösen will oder/und kann, solange wird diese Übung immer
nur unvollständig bleiben müssen.Das scheint sehr problematisch im Hinblick auf das eigentliche Ziel sein Lied zu mindern und "glücklicher" zu werden. Verstehe ich erst die Dinge der "Leerheit" wenn ich mich von meinen Genüssen los lasse? Sollte ich auf Dinge verzichten die mir Freude bereiten? Ich bezweifle nicht, dass es so leichter fällt die Leerheit als Ganzes besser zu begreifen, doch stelle ich mir die Frage welchen Nutzen es dann noch hat sie begreifen zu wollen. Selbstverständlich erscheint alles Leiden wirkungsloser wenn man diesen Zustand des Begreifens erreichen sollte, doch entsage ich auch den Dingen, welche mich in meinem Leben glücklich machen. Ich fürchte so eine vielleicht "zu" neutrale Geisteshaltung anzunehmen, die mich freundloser macht.
LG Basti
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BastiMe:accinca:
Leerheit ist auch nichts was man erlangen könnte
sondern bezeichnet das Loslassen von allen Vorstellungen
und Bezügen. Ich halte es allerdings nicht für sinnvoll
eine solche Meditation zu betreiben solange man nicht
einmal weiß wieso und warum man sowas machen sollte.
Außerdem, solange man sich von Genuß der sinnlichen Welt
nicht lösen will oder/und kann, solange wird diese Übung immer
nur unvollständig bleiben müssen.Das scheint sehr problematisch im Hinblick auf das eigentliche Ziel sein Lied zu mindern und "glücklicher" zu werden. Verstehe ich erst die Dinge der "Leerheit" wenn ich mich von meinen Genüssen los lasse? Sollte ich auf Dinge verzichten die mir Freude bereiten? Ich bezweifle nicht, dass es so leichter fällt die Leerheit als Ganzes besser zu begreifen, doch stelle ich mir die Frage welchen Nutzen es dann noch hat sie begreifen zu wollen. Selbstverständlich erscheint alles Leiden wirkungsloser wenn man diesen Zustand des Begreifens erreichen sollte, doch entsage ich auch den Dingen, welche mich in meinem Leben glücklich machen. Ich fürchte so eine vielleicht "zu" neutrale Geisteshaltung anzunehmen, die mich freundloser macht. LG Basti
Der Buddha hat ja auch nicht gelehrt: "Macht alles was euch Freude bereitet."
Jedenfalls hat er gelehrt alles Anhangen an vergänglichen und Leidhaften
zu überwinden. An dem heilsamen Freude zu finden hat er gelehrt.
Wie z.B. an der edlen Tugend, an den heilsamen Übungen, an der Unabhängigkeit
an der Einsamkeit, am Glück der Entsagung was schwer zu genießen ist.
Was ich oben sagen wollte ist aber: Wer das Anhangen an der sinnlichen Vielfalt
in der Welt nicht überwunden hat, dem ist die Leerheit solange und soweit
unzugänglich und nur eine Vorstellung.mfg.
accinca -
accinca:
Der Buddha hat ja auch nicht gelehrt: "Macht alles was euch Freude bereitet."
Jedenfalls hat er gelehrt alles Anhangen an vergänglichen und Leidhaften
zu überwinden. An dem heilsamen Freude Freude zu finden hat er gelehrt.
Wie z.B. an der edlen Tugend, an den heilsamen Übungen, an der Unabhängigkeit
an der Einsamkeit, am Glück der Entsagung was schwer zu genießen ist.
Was ich oben sagen wollte ist aber: Wer das Anhangen an der sinnlichen Vielfalt
in der Welt nicht überwunden hat, dem ist die Leerheit solange und soweit
unzugänglich und nur eine Vorstellung.Da auch du eine Praktikerin zu sein scheinst möchte ich dich an dieser Stelle gern fragen ob du an diesem Prinzip fest hälst und falls du diese Frage mit "ja" beantworten kannst, wie du dem nachkommst. Es ist in unserer heutigen Gesellschaft hier in Deutschland recht schwierig, da es beinahe ein klösterliches Leben bedarf, um dem gänzlich Rechnung zu tragen, je nach dem wie man Genuß definiert, denn schließlich kann man beim Essen anfangen und bei ausreichend Schlaf aufhören.
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BastiMe:accinca:
Der Buddha hat ja auch nicht gelehrt: "Macht alles was euch Freude bereitet."
Jedenfalls hat er gelehrt alles Anhangen an vergänglichen und Leidhaften
zu überwinden. An dem heilsamen Freude Freude zu finden hat er gelehrt.
Wie z.B. an der edlen Tugend, an den heilsamen Übungen, an der Unabhängigkeit
an der Einsamkeit, am Glück der Entsagung was schwer zu genießen ist.
Was ich oben sagen wollte ist aber: Wer das Anhangen an der sinnlichen Vielfalt
in der Welt nicht überwunden hat, dem ist die Leerheit solange und soweit
unzugänglich und nur eine Vorstellung.Da auch du eine Praktikerin zu sein scheinst möchte ich dich an dieser Stelle gern
fragen ob du an diesem Prinzip fest hälst und falls du diese Frage mit "ja" beantworten
kannst, wie du dem nachkommst. Es ist in unserer heutigen Gesellschaft hier in
Deutschland recht schwierig, da es beinahe ein klösterliches Leben bedarf, um
dem gänzlich Rechnung zu tragen, je nach dem wie man Genuß definiert, denn
schließlich kann man beim Essen anfangen und bei ausreichend Schlaf aufhören.Erstens bin ich keine Frau und zweitens ist das mit der Paxis auch tatsächlich
nicht so einfach ob nun heute oder früher und tatsächlich können die Übungsbedingungen
besser oder schlechter sein. Aber wie dem auch sei, solange die fünf Hindernisse nicht
überwunden sind, solange lebt man eben noch in der Vielfalt.mfg.
accinca -
Hi, accinca und BastiMe,
BastiMe ist zumindest am Suchen- und da finde ich es nicht hilfreich, gleich Mönchstum von ihm zu fordern...wenn er sich durchliest und übt, wird er früher oder später seinen Weg finden.
Und ohne Freude an irgendwelchen Genüssen, seien sie noch so klein, würde ich als Anfänger verzichten- auf den Buddhismus...
LIebe Grüße, crazy dragon
PS: BastiMe, danke für Deine Antwort -klingt gut, weiterhin alles Gute... -
crazy-dragon:
Hi, accinca und BastiMe,
BastiMe ist zumindest am Suchen- und da finde ich es nicht hilfreich, gleich Mönchstum von ihm zu fordern...wenn er sich durchliest und übt, wird er früher oder später seinen Weg finden.
Und ohne Freude an irgendwelchen Genüssen, seien sie noch so klein, würde ich als Anfänger verzichten- auf den Buddhismus...
LIebe Grüße, crazy dragon
PS: BastiMe, danke für Deine Antwort -klingt gut, weiterhin alles Gute...Da stimme ich dir zu. Aber das ist natürlich auch individuell.
Das Fundament der Entwicklung ist jedenfalls das erfüllen
der Tugendregeln und erst dann kommt Sinnenzügelung und
Glück der Entsagung. Das hier gesagte dient zunächst nur der
Orientierung und Information, damit man weiß um was es sich handelt.mfg.
acccinca -
Karuna:accinca:
Erstens bin ich keine Frau und zweitens ist das mit der Paxis auch tatsächlich
nicht so einfach ob nun heute oder früher und tatsächlich können die Übungsbedingungen
besser oder schlechter sein. Aber wie dem auch sei, solange die fünf Hindernisse nicht
überwunden sind, solange lebt man eben noch in der Vielfalt.
Aber es ist mit der Praxis auch nicht soooo schwer. Sicherlich, als Mann, sieht das etwas schwerer aus, weil Männer immer an den Extremwerten sich orientieren. Doch Buddhas Weg ist ja der Mittlere Weg.
Äm, war Buddha nicht auch ein Mann?Karuna:
Mir scheint du baust dir da noch ein sechstes Hindernis auf, indem du mit dem Anspruch an dich herantritts, der da heisst: "so lange nicht". Und dann hast du auch eine Vorstellung von dem, was du zu erreichen denkst. Und so ergibt sich eine etwas schematische Sichtweise, die vielleicht für Suchende ein wenig einengend wirken kann.
Das glaube ich nicht. Deine Furch vor Ansprüche, teile ich nicht.
Im Gegenteil, ich glaube, es ist für alle gut, wenn sie wissen woran sie sind.Zitat
Ja, z.B. eine geeignete Entwicklungsumgebung!
(wird dir jeder Programierer bestätigen)mfg.
accinca -
Diese Diskussion führt mich zu der Frage - Wozu übe ich Buddhismus aus? Wer es als eine Religion betrachtet wird diesem Pfad bedingungslos folgen und nichts davon in Frage stellen. Beispiel: Ein tibetisches Kind wird damit erwachsen, so wie uns einst das Christentum mehr oder weniger nahe gelegt wurde. Aber wer genauer über Welt nachdachte und den Buddhismus für seinen besseren Weg hielt ist dann wohl mehr oder weniger hier gelandet. Wir "Deutschen", wenn ich es so sagen darf, in unseren Industriestaaten und der christlichen Umgebung haben einen völlig anderen Ausgangspunkt als das erwähnte tibetische Kind, welches groß wurde.
Weshalb komme ich darauf zu sprechen? Ganz einfach weil die Motivationen andere sind. Ich glaube die Meisten üben den Buddhismus eher als Philosophie aus und nehmen die Dinge weniger aufgezwungen. Sie versuchen ihr Bewusstsein für ihre Umwelt zu schärfen und werden glücklicher, dank der ernüchternden Erkenntnis, dass alles vergänglich ist und diese Wahrheit akzeptieren. Wer sich aber die Praktiken (im Bezug auf Reigion) aufzwingen lässt, so wie zu versuchen sich von allen Genüssen gänzlich los zu lassen, versucht etwas zu praktizieren, welchem nur schwer nachzukommen ist. Einerlei, weil er den Buddhismus als "Fremder" kennen gelernt hat und auch auf Grund unserer heutigen Gesellschaft. Und da unterscheide ich durchaus zwischen Damals und Heute, so wie Asien und Europa! Nehme ich mir nach reiflicher Übelegung vor mich von allen Genüssen los zu lassen, so werde ich mich umsehen und überlegen - wo fange ich an? Ich stehe also nun in der Küche und werfe den Toaster weg. "Ich brauche das nicht! Brot reicht mir!" Ich gelange in das Wohnzimmer, schaufe auf den Fernseher und werfe diesen ebenfalls weg. "Wieso Fernsehen? Entertainment brauche ich nicht! Die Lehre Buddhas erfreut mich zu Genüge!". Auch gelange ich ins Schlafzimmer, schaufe aufs Bett und tausche es schließlich gegen eine spärliche Matte ein. "Dieses weiche Federbett brauche ich nicht! Zum Schlaf genügt auch eine Strohmatte."
Ich könnte ewig so weiter machen, bis unsere Wohnung so ausschaut wie die Räumlichkeiten des tibetischen, kleinen Jungen. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Kulturen eine jeweils unterschiedliche Basis dafür bieten, dem nachzukommen. Wer versucht dem Buddhismus und "aller" Lehren bedinungslos Folge zu leisten, der zwingt sich entgegen der gesellschaftlichen Grundlage etwas auf, was sicher nicht dem eigentlichen Sinn dahinter entspricht. Auch wenn die Lehren als zeitlos gelten, was auf die Meisten Dinge zutrifft da sich der Mesch in seinen Grundzügen nicht geändert hat, so ist diese über 2000 Jahre alte Schrift mit Vorsicht zu genießen. Jetzt mögen einige beim lesen dieser Zeilen denken, "Was spricht der Neuling denn da nur?", aber ich meine nach dem Lesen einiger Posts dennoch Probleme zu sehen, was die Ausübung des Buddhismus als Philospohie (Wer sich unter anderem der Erkenntnis der Wahrheiten erfreut) oder Religion (wie im genannten Beispiel) betrifft.LG Basti
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Karuna:
Ich glaube eigentlich nicht, das dies soviel mit Sex zu tun hat,
sondern lag wohl eher daran, daß kein andere Möglichkeit gesehen
wurde die Triebe zu vernichten.ZitatZitat
Das glaube ich nicht. Deine Furch vor Ansprüche, teile ich nicht.
Im Gegenteil, ich glaube, es ist für alle gut, wenn sie wissen woran sie sind.Ich verstehe nicht, wodurch du aus meinem Text Furcht vor Ansprüchen herauslesen konntest.
Sagen wir mal so, ich habe Erfahrung mit Ansprüchen und weiß, daß der Weg keine erfüllt.Das kommt eben davon wenn man verschiedene Vorstellungen unter gleichen Begriffen hat.
accinca:Möge das Glück mit dir sein!
mfg.
accinca -
BastiMe:
"Dieses weiche Federbett brauche ich nicht! Zum Schlaf genügt auch eine Strohmatte."
Ich könnte ewig so weiter machen, bis unsere Wohnung so ausschaut wie die Räumlichkeiten des tibetischen, kleinen Jungen. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Kulturen eine jeweils unterschiedliche Basis dafür bieten, dem nachzukommen. Wer versucht dem Buddhismus und "aller" Lehren bedinungslos Folge zu leisten, der zwingt sich entgegen der gesellschaftlichen Grundlage etwas auf, was sicher nicht dem eigentlichen Sinn dahinter entspricht. LG BastiOb und in wie weit kleinen Jungen aus Tibet unabhängig von
ihrer kulturellen Eigenart was mit Buddhismus zu tun haben
lasse ich mal dahingestellt. Tatsache ist, das der Buddha in
Indien Geboren wurde und das es auch damals schon prächtig
aufgepolsterte Betten gegeben hat und gerade der Buddha in
seiner Jugend als "kleiner und großer Junge" in allem Luxus lebte.
Er hat aber in seinem damaligen Haus keine Strohmatten zum
Schlafen ausgelegt, sondern das Haus ganz verlassen und ist in
die Hauslosigkeit gezogen um sich von davon abzulösen. Der
eigentliche Sinn der Lehre entspringt nicht einer "gesellschaftlichen
Grundlage" sondern der Sinn ist es Nibbana zu verwirklichen und
niemand - in welcher Gesellschaft auch immer - kann die Welt
überwinden ohne sie verlassen zu haben. Das wäre als wenn ein
Süchtiger sich durch weiteres Berauchen entsüchtigen wollte.
Das wird nicht klappen. Allerdings hat auch nicht jeder Buddhist
schon den Anspruch in diesem Leben schon das Nibbana zu erlangen.
Der Buddhist ist sich seiner Schwächen wohl bewußt, aber er vermag
auch seine positiven Kräfte richtig einzuschätzen und er kennt das
Ziel, das er nicht aus den Augen verliert. So arbeitet es daran seine
positiven Kräfte und Eigenschaften zu verbessern, zu vermehren und
immer mehr einzusetzen. Auf diesem Wege erlangt er auch dann, wenn
er es in diesem Leben noch nicht schafft, doch eine bessere Ausgangsbasis
für seine weitere Entwicklung.mfg.
accinca -
Karuna:
Ich denke, Glück und Nicht-Glück ist nicht das, worum es geht und so bedarf es auch deshalb keiner Wünsche. Ebenso hat Budhha nichts mit "Geschlecht" zu tun, also die Frage männlich oder nicht-männlich ist auch nicht von Bedeutung. Triebe werden auch nicht vernichtet, doch da du diesen Ausdruck gebrauchst, hast du einen eher unfriedlichen Bezug zu den Trieben bzw. Anhaftungen.
Es werden Anhaftungen überwunden. Es geschieht Erlösung, Befreiung, Versiegen.
Und Verlöschen ist auch eine sanfte Weise, als dies Vernichtung ist.
Mögest du Frieden finden.Ja, aber das sind alles nur Worte:
verlöschen, ausroden, überwinden, befreien, versiegen usw. usw ... nenne es wie du willst.mfg.
accinca -
Karuna:
Prima! Hier habe ich noch einen vom Buddha:
"Einem Palmstumpf gleich machen, dem man die Krone
abgehauen hat, so das er nicht mehr keimen, sich
nicht mehr entwickeln kann."mfg.
accinca