Beiträge von Joy

    Maybe Buddha:

    Laien-Mönch gefällt mir :lol:


    Zen-Laie war früher sowas wie ein "Ehrentitel" für Zen-Meister, die sich keiner buddhistischen Tradition angeschlossen und verpflichtet gefühlt haben.


    Zitat

    P'ang Yün, 740-808/11, der »Laie P'ang« ist der berühmteste Zen-Laie Chinas; ein Schüler und Dharma-Nachfolger (Hassu) von Shiht'ou Hsi-ch'ien (jap. Sekito Kisen) und Matsu Tao-i (jap. Baso Doitsu) und enger Freund des Zen-Meisters Tan-hsia T'ien-jan (jap. Tanka Tennen).


    Von ihm stammt folgendes schöne Gedicht:


    Links:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Laienbuddhismus
    http://en.wikipedia.org/wiki/Layman_Pang
    http://www.zen.fuer-uns.de/index.php?menu=6&menu2=11
    http://www.amazon.de/Man-Zen-R…gs-Inklings/dp/0834802589


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    toni0710:

    Durch die Therapie hat sich herauskristallisiert, dass die Angst von Unsicherheit herrührt, weil ich keine Richtung bzw kein Ziel im Leben finden kann. Aufgrund dessen beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Buddhismus, weil es die einzige Religion ist, die mir eine Richtung vermitteln kann bzw mir hilft eine Richtung zu finden.


    Das freut mich sehr Toni. Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg zu dir selbst.


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    monikamarie:
    Joy:

    Das bezweifle ich und das ist auch keine Antwort für mich.


    die Antwort ging ja auch nicht an Dich, sondern an Anna. :D


    Boah, jetzt hat du mich voll dabei erwischt, wie ich mich sprachlich selbst auf die Füße trete.


    :lol:


    Ich korrigiere:


    Das ist keine Antwort aus meinem Verständnis davon, was Antworten sein sollten.


    :lol:


    Ist ja wieder ein lustiger Forentag heute. :grinsen:


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    Mirco:

    hast Du inzwischen gelernt, "von Herzen" zu Helfen, ohne Dich krank zu machen


    Nein, wer erwacht ist muss gar nichts mehr tun.
    Es tut sich einfach das, was sich tut.
    Und doch bleibt nichts ungetan.


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    TheNoOneOne:

    Hier noch eine Nachzüglerantwort:


    Mit dem was Du bisher erreicht hast, bist Du glücklich und das völlig zurecht..


    Das bezweifle ich und das ist auch keine Antwort für mich.


    Solange da noch jemand ist, der etwas erreicht hat, hat der absolut Nichts erreicht. Das einzig Erreichbare ist die Unerreichbarkeit allen Erreichbaren und das ist Frieden.


    Aber wenn man aus einem Niemand einen Jemand macht, dann kann sowas schonmal passieren. :)


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    Fortsetzung ...


    Hier schließt sich nun der Kreis hin zu deiner Frage: Was ist Buddha und was ist Gott?


    Brahma bezeichnet im Hinduismus den Schöpfergott. Die weiteren Hauptgötter sind Vishnu (Bewahrung) und Shiva (Zerstörung), mit diesen beiden bildet Brahma die Trimurti. Seine Gattin ist Saraswati.


    Buddha soll damals von "Gott Brahma" umgestimmt worden sein, als es darum ging, ob er das lehren soll, was er erkannt hat oder nicht.



    Hier die Geschichte dazu:



    Also eine ähnliche Geschichte, wie sie dem Moses damals oder dem Mohamed geschehen sind. Der "Herr" (Allah) ist "erschienen" und hat den Propheten einen Auftrag erteilt.


    Mehr fällt mir gerade dazu nicht ein.


    Namasté
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    Joy

    Ich habe jetzt nur die Frage gelesen uns sonst nichts. Ich bin auch nicht sehr schriftentreu und muss mich gleich dafür entschuldigen.


    Meine spontanen Gedanken dazu:


    Buddha hat nicht an Gott geglaubt im Sinne eines Wesens oder eines Bewusstseins, was getrennt von dem ist, was wir Menschen selbst sind. Es gibt im Buddhismus daher keinen Gott außerhalb deines Selbst. Der Weg hin zu "Gott" führt daher im Buddhismus über den Weg nach innen. Wer Gott dann gefunden hat, hat sich selbst gefunden und erwacht in ein Bewusstsein hinein, dass Gott und die Wesen nicht voneinander getrennt sind. Alles geht aus einem Bewusstsein hervor und alles was in diesem Bewusstsein erscheint ist das, was das Selbst ist. Das selbstrealisierte Bewusstsein selbst ist "der Buddha". Diese Erkenntnis wird "Erleuchtung" (Buddhismus) oder "Sazori" (Zen) genannt. Spontane temporäre, intuitive Einsichten darin nennt man "Erwachen" im Buddhismus oder "Kensho" im Zen.


    Zitat

    Das 'Ich' steigt aus dem Selbst hervor und vergisst dieses dann. Das nennt man Geburt.


    (Ramana Maharshi, indischer Heiliger, der das Selbst realisiert hat wie Siddharta damals)


    Der Weg des Ramana zur Realisierung des Selbst nennt sich Jnana-Yoga, deer "Weg des Wissen". Es ist der direkte Verweis eines realisierten Meisters auf die Wahrheit. Diese Wahrheit wird in sogenannten Satsangs weitergegeben. Satsang bezeichnet ein "Zusammensein von Menschen, die durch gemeinsames Hören, Reden, Nachdenken und Versenkung in die Lehre nach der höchsten Einsicht streben".


    Diese spirituell/philosophische Ausrichtung geht auf den "Advaita Vedanta" zurück, der wie der Buddhismus aus die indischen Urreligion hervorgeht, wie sie im Veda wiedergegeben ist. Im Veda lassen sich alle spirituellen Ausrichtungen vereinen. Eine der zentralen Schriften des Veda ist die Bhagavad Gita. Hindus betrachten die Lehren der Bhagavad-Gita traditionell als Quintessenz der Veden. Das von Ramana Maharshi "neu ins Leben gerufenen" Jana-Yoga wird dort auch angesprochen.


    Dass der Buddhismus im Veda wurzelt findet sich auch in den sprachlichen Wurzeln ihrer Lehrschriften, dem Sanskrit wieder. So bezeichnet die "Brahmavihara" (pali: appamaññā) im Buddhismus z.B. vier grundlegende Meditationstechniken. Sie sind Bestandteil der buddhistischen Ethik und bezeichnen vier zu kultivierende Geisteshaltungen anderen Wesen gegenüber (im Theravada: „Die himmlischen Verweilzustände“)


    Im nächsten Posting komme ich dann wieder auf den eigentlichen Punkt zurück. Es funktionieren nur 10 Links in einem Posting und ich verweise gerne auf Quellen.

    GaliDa68:

    Haben wir losgelassen, dann können wir das Wunder erkennen.


    Das ist richtig.


    Wenn aber Loslassen zum Konzept wird, d.h. zu einem Glaubenssatz, den ich befolge, weil ich mir etwas davon verspreche, dann empfiehlt es sich manchmal, auch dieses Loslassen loszulassen.


    Die Frage ist also, kann man Loslassen TUN? Ich glaube eher nicht. Das hat was mit Gnade zu tun, wenn es geschieht. In diesem "Moment der Gnade" geschieht Erkenntnis, dass nicht ich etwas losgelassen habe, sondern etwas anderes mich, in dem es "mich" als das erkannt hat, was es in seiner Phänomenalität ist, aber nicht wirklich vom erkennenden Gewahrsein getrennt ist, in dem diese Erkenntnis geschieht.


    _()_

    Meine Meinung dazu:


    Wenn es nicht "vom Herzen" kommt, bewirkt es karmisch gesehen gar nichts. Dann ist es eher sowas wie ein Vasana bzw. Samskara, also etwas was uns mit der moralischen Keule als Konditionierung eingeprügelt wurde.


    Wahres Schenken, Teilen oder Helfen geschieht mit Freude und wenn die nicht vorhanden ist, kann sie in der Aufopferung auch nicht "gewonnen" werden. Das ist wie mit dem Arbeiten, das krank macht, wenn die Freude dran verloren gegangen ist.


    Ich habe mich viele Jahre aufgeopfert und es hat mich kränker gemacht, als ich eh schon war. Ich musste erstmal anhalten und mir selbst helfen.


    _()_

    brigittefoe:

    Erst als ich mit Jesus Christus bereit war zu sterben -
    nicht "nur", um aus einem Alptraum zu erwachen,
    nein, sterben, einfach nur sterben . . . sich hin- und dran-
    zugeben in das Unvermeidliche, dann scheint eine
    andere Wirklichkeit durch.


    :|


    *mitseufz*


    :|

    Onyx9:

    Nur eine Kleinigkeit: Ich seh es nicht unbedingt als Hinderniss daran zu glauben, dass nur ein Buddha Verwirklichung erreichen kann. Denn es kann umgekehrt ein größeres Hinderniss darstellen, zu wissen "es kann jeder". Ich seh viel Enttäuschung bei Leuten, die schon lange praktizieren und sich abmühen...


    Das ist ein wichtiger Hinweis, danke. Man stolpert im lockeren Daherreden doch oft über seine eigenen Worte und verdreht dabei einiges. Auch mir passiert das ständig.


    Gerade das Abmühen ist oft das größte und letzte Hindernis zur Realisierung des Bodhi-Geistes, der immer Gegenwärtig ist, aber in dem kein Ich-Gedanke mehr Platz hat. Daher ist allein schon die Idee "ICH übe, damit ICH dies und das erreiche" ein Hinderniss, denn dieses Ich ist genauso phänomenal wie alle anderen Vorstellungen auch. Wenn diese Idee des konstanten Ich-Seins wegfällt, dann wird das realisiert, was auch Buddha realisiert hat.


    Die Übungen (Sadhanas) zielen ja meist darauf hin, den Geist zu "leeren" indem sich beständig der Vergänglichkeit aller objektiven, mentalen Phänomene bewusst zu werden. Je größer die Bereitschaft ist, das Ich und die Welt als Phänomen (geistige Emanation) zu sehen, desto aufnahmefähiger ist der relative Geist für die absolute Wahrheit. Und ich sehe es genauso wie du, hier bringt es Zen einfach auf den Punkt: Sitzen - Eintauchen in die Gewahrwerdung der Phänomenalität allen Seins - Kensho (erster intuivitver Einblick) - weiter sitzen - Satori (glasklare Realisierung der Wahrheit).


    Die Menschen vor 2500 Jahren waren anders gestrickt als wir. Ich glaube, dass auch eine Lehre leben und sich der Entwicklung des menschlichen, relativen Geistes anpassen muss.


    Tradition gut und wichtig, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man sich selbst sagt: "Und jetzt will ich auch". Dieser Impuls kommt aber von innen und das ist kein mentaler Willensakt. Aber mal reinhorchen in sich selbst und schauen, ob sich da schon Bereitschaft gefühlt werden kann, das kann nicht schaden. Meistens trifft man dann auf Angst. Angst davor, die Familie zu verlieren, den Job, alles wovon man vorher dachte, dass es (lebens)wichtig ist.


    Bei mir ist so viel schlimmes geschehen, dass ich eh die Freude am Leben verloren hatte damals und bevor ich mich selbst töte, habe ich dafür gebetet, dass ich aus diesem Alptraum aufwache. Irgendwo heißt es auch: "Nur wer schlecht träumt, entwickelt einen starken Wunsch, zu erwachen". Da ist schon was dran. Wenn das "normale" Leben gut läuft, wofür dann erwachen? Dann benutzt man vielleicht den Buddhismus zur Entwicklung einer persönlichen Ethik, mit der man gut über die Runden kommt und gut ist.


    Zen geht da sicher radikaler und entschlossener ans Werk. Sitzen, bis es knallt. :)


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    Hallo Gioele,


    Gioele:

    kann ich den wirklich den Buddhistischen weg voll verstehen? ihn in mir aufnehmen? und ihn letztendlich gehen?


    das kann jeder Mensch, denn das einzige was du dazu brauchst ist dein Selbst, dein Menschsein. Es geht beim Buddhismus darum, den Geist zu beruhigen und in diesem Zustand, der auch Meditation genannt wird, nach innen zu schauen. Und manchmal kommt es vor, dass man dort eine sprudelnde Quelle unerschöpflichen Friedens und Glückseligkeit findet. Ist diese Quelle einmal aufgetan, kannst du auch im Außen mehr entspannen und musst nicht mehr so nach weltlichen Bereicherungen suchen, von denen du dir Erfüllung deiner inneren Sehnsüchte versprichst. Im Außen reicht dann sehr wenig, wenn der Schatz im Innern entdeckt wird.


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    Onyx9:

    Der Begriff Leerheit ist äußerst unglücklich ( übersetzungstechnisch ) gewählt, denn ein geistiger Zustand jenseits von Bedingungen ist nicht leer im Sinne der menschlichen Vorstellung. Man sollte ihn "ledig" nennen.


    Im Wiki unter Shunyata ist das aber gut beschrieben finde ich:


    Zitat

    Der Begriff der Shunyata leitet sich unmittelbar aus der buddhistischen Lehre vom "Nicht-Selbst" ab. Er verweist auf die Substanzlosigkeit aller Phänomene infolge ihrer Abhängigkeit von bedingenden Faktoren: ihrem bedingten Entstehen (Sanskrit: pratityasamutpada, Pali: paticca samuppada). "Leerheit" ist somit eine Umschreibung für das Fehlen eines konstanten Seins, einer Eigennatur und eines beständigen Ich im steten Wandel der Existenz. Die Erscheinungen sind in ihrer Leerheit ohne eigenes Kennzeichen, ohne inhärente Eigenschaften und damit nicht mehr als nominalistische Begriffe einer nicht wesenhaften Welt.


    Die Welt ist keine Welt des Seins, sondern des ständigen Werdens, in dem es keine festen Substanzen und keine unumstößlichen Realitäten gibt.


    Man stelle sich das vor: Ein Ich im ständigen Wandel der Existenz, von Moment zu Moment. Wieviel Energie das kosten muss, so eine "Suggestion konstanten Seins" aufrecht zu halten und wieviel kreative Energie frei werden muss, wenn die eingespart wird. Was für ein Wunder das ist, in dem wir hier zu leben scheinen.


    Und dann gab es einen, der dieses Wunder schauen konnte und man hat ihn ans Kreuz genagelt. Wie verrückt der Verstand doch ist, wenn er in geistiger Umnachtung lebt. :)


    "Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. "
    "Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen."
    (Matthäus 5, 3+8)


    Auch bei Meister Eckhart bedeutet "zur Ruhe kommen", dass "die Begierde nach Sein gestillt wird, indem das Stillwerdende an seinen Ort gelangt, d.h. an dem Quellgrund ankommt, wo ihm Raum für sein unbeeinträchtigtes Anwesen gegeben ist, sodaß es gerettet und bewahrt wird, voll und ganz sein kann."


    Quelle:


    WORT-EREIGNIS STILLE
    Schöpfung bei Meister Eckhart
    http://homepage.univie.ac.at/k…ier/texte/tex_eckhart.htm


    Ich mag das Integrieren der verschiedenen Glaubensrichtungen auf einen gemeinsamen, verständlichen Konsenz. Darum greife ich gerne mal in die Bücherregale der Nachbartempel. Außerdem müssen sich auch Christen nicht mehr schämen, wenn sie den Buddha auch lieb haben. Es gibt eh nur einen Buddha und der leuchtet in uns allen, wenn er sich zeigt.


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    Jan:

    Vielen dank


    Gerne Jan.


    Ich wünsche dir, dass du für dich eine Entscheidung findest, mit der du im Frieden sein kannst.


    Übrigens habe ich damals erst nach dem Wehrdienst den Kriegsdienst verweigert. Da ging der Krieg im Iran gerade los und mir wurde klar, dass ich auf keinen Fall töten möchte. Aber Polizeidienst ist da doch was anderes meiner Ansicht nach.


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