Beiträge von Advaita

    Hallo Johann!


    Die Meditation mit offenen Augen wird angeraten, wenn man einen schläfrigen Geist hat und die mit geschlossenen Augen, wenn man gedanklich noch sehr mit dem Alltagsgeschehen beschäftigt ist und Unruhe in sich trägt. Es kommt auch darauf an, was für eine Art vom Meditation gerade ausgeübt wird. Aktiv (z. B. Konzentration auf ein Meditationsobjekt im Außen) oder passiv (z. B. Einsichtsmeditation). Wie oft und wann du meditierst, das solltest du für dich ausloten. Ich persönlich finde dreimal am Tag auch eher viel. Würde lieber klein beginnen und die Meditationspraxis dann peu a peu ausweiten. Es gibt auch schöne Meditationsübungen, mit denen du dein Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen kannst, wenn dich der Alltag sehr fordert. Das ist aber nicht für jeden was.


    Lieben Gruß


    Advaita

    netty:

    Hallo


    Katzen sind Meditationsmeister ,wir könnten sie als Lehrer nehmen.
    Regungslos,stundenlang,aber wenns drauf ankommt,Zack


    Das erinnert mich an eine Stelle in meinem Lieblingshörbuch.
    Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling


    Die Stelle, in der er auf den südamerikanischen Schamanen Ruco Urco trifft, der ihn darüber belehrt, dass er falsch atmen würde und deswegen diese Beschwerden hätte. Er solle seine Katze dabei beobachten, wie sie es tut. Er müsse nämlich in den Bauch atmen. In die Stelle, die sich zwei Finger breit unterhalb des Bauchnabels befindet...


    :)

    netty:

    Hallo jay jay


    Ich habe auch einen Stubentiger,er erklärte mein Zabuton zu seinem Schlafplatz. Darf er,er musste nur teilen
    lernen. Er ist schon alt( 17 Jahre) manchmal liegt auf meinen überkreuzten Beinen und wärmt mir die Füße.


    Namaste Netty



    Hihi. Das erinnert mich doch sehr. Meine (20 Jahre, Metusalem auch genannt) liegt ebenfalls auf meinem Meditationsplatz und ich halte es so wie du. Sie ist krank und nur noch begrenzte Zeit bei mir, daher hat sie eh Narrenfreiheit, aber mich stört es auch nicht. Im Gegenteil. Vielleicht tut ihr die friedvolle Atmosphäre jetzt einfach auch besonders gut.


    Phasenweise gibt es auch kleine "Boykott"-Versuche. Dadurch, dass ich schon eine ganze Weile meditiere, reiht es sich einfach in den Strom der Geräusche ein, den ich kaum noch wahrnehme. Wenn man sich am Anfang befindet ist es wahrlich etwas hinderlich. Da sollte man schon schauen, dass man "Störquellen", so gut wie es geht, beseitigen kann. Irgendwann gewöhnt sich aber auch eine Katze daran, dass man sich zwischendurch einfach mal in die stille Ecke setzt, reglos verharrt, schlafesgleich und schmiegt sich an, wie in der Nacht.


    Mit Mantren habe ich auch schon sehr schöne Erfahrungen gemacht. Sich darin zu üben, was man tatsächlich immerzu tun kann, ist sehr zu empfehlen. Die Auswahl an Mantren ist riesig. Es macht Sinn sich solche auszusuchen, die einen auf Anhieb ansprechen. Wort+Melodie=Harmonie

    Das ist schon ein sehr komplexes Thema, was ich persönlich auch sehr frag-würdig finde. Wichtig zu erwähnen wäre vielleicht auch, dass es sich bei diesen 6 Daseinsbereichen eben auch um Geisteszustände handelt. Bewusstseinsstufen. Das lässt sich im Alltag gut beobachten, wie ich finde. Ich habe diese Darstellung wahrgenommen und stelle sie nach wie vor in Frage.
    Es ist aber nicht zwingend dringend erforderlich, so denke ich, diese in die eigene Weltanschauung aufzunehmen, denn wenn wir uns die Worte Buddhas ansehen-
    Wie will man denn Erkenntnis darüber gewinnen?
    Alle Erklärungsversuche verlieren sich in Spekulationen und abstrakten Vor- Stellungen.

    Zen- Training von Katsuki Sekida


    Sehr gutes Buch zum Thema
    - praxisnah
    - den Hintergrund beleuchtend
    - anschaulich erklärt
    - sich auf das Wesentliche beschränkend


    Habe es schon zur Hälfte "verschlungen" und konnte dadurch tatsächlich ein paar Fehler, die sich in meine tägliche Meditation eingeschlichen haben, entlarven. Es lohnt sich also, immer wieder mal einen Blick ins Buch zu werfen. :idea:

    Nun, diese Stelle der buddhistischen Lehren hinterfrage ich doch sehr. Auf der einen Seite gibt es die Ich-Illusion, die Wurzeln der Verblendung, die ich nicht in Frage stelle, da ich ihre Auswüchse täglich beobachte. Doch die Selbst- losigkeit, im wahrsten Sinne, gibt mir Rätsel auf. Was ist denn die Buddhanatur, wenn sie nicht das höhere Selbst ist oder findet im Bewusstsein des höheren Selbst der Übergang zur Buddhanatur statt? Was ist die Buddhanatur überhaupt? Ja, ich kenne die Antwort, ein Bewusstseinszustand, den man nur erlangt, wenn man die buddhistischen Lehren und Praktiken lebt. Den man nicht mit Worten beschreiben kann, sondern den es zu erfahren gilt.


    Gibt es im Buddhismus das Konzept des "höheren Selbst" überhaupt? Ich merke, an dieser Stelle gehe ich mit den buddhistischen Lehren nicht konform, da mein Weg eben auch sehr mystisch geprägt ist und andere "Glaubensinhalte" integriert.


    Ich sehe es so, dass die Lehren des Buddha so ausgerichtet sind, dass sie dem Menschen in seiner Verblendung Werkzeuge (Praktiken) liefern, durch die er zu einem höheren Bewusstsein bis hin zur Befreiung aus dem Samsara finden -kann-. Sie wurden so rein wie möglich gehalten, um weitere Verstrickungen zu vermeiden oder Spekulationen anzufachen. Aus diesem Grunde sehe ich hier auch nicht den Anspruch auf eine ganzheitliche Sichtweise gegeben, was wiederum viel Raum für Spekulationen bietet. :)


    Da ist was dran. Ich denke auch, dass die Motivation ein besserer Mensch zu werden Probleme in sich birgt, denn sie impliziert vielleicht, dass man sich selbst als "schlecht"/ unzureichend etc. wahrnimmt. Ich habe mal irgendwo den Begriff "Entwicklungs- Junkie" gelesen, daran musste ich eben denke. Ich glaube, es ist der größere Schritt sich erst mal so anzunehmen wie man ist und vielleicht bedarf es dann auch gar nicht mehr so viel, wenn man den Dingen achtsam ihren Lauf lässt. Ist es doch vielleicht eher das Bestreben des Egos, das sich auch hier mal wieder, wenn auch auf hohem Niveau, zu verwirklichen sucht.

    Mir ist noch etwas eingefallen.


    Wann immer ich über einen Menschen urteile, erkenne ich mich selbst in ihm. D. h. wenn ich einen Menschen z. B. für egoistisch halte, dann begegne ich meinem eigenen Egoismus.


    Wann immer ich einem Menschen einen Ratschlag gebe, ihm zur Seite stehe in schwierigen Situationen, begegne ich meinen eigenen Unsicherheiten/ "Nöten".


    Was ich in der Welt sehe, ist die Spiegelung meiner Wahrnehmung.


    Das zu sehen, hat schon für einige Aha- Erlebnisse gesorgt.


    Die Selbstreflexion hat sich dadurch verbessert, sodass ich mich auch meinen Schattenseiten besser stellen kann. Das setzt aber voraus, dass man dazu bereit ist.


    Nun, schaffe ich es endlich fortzufahren.


    Es kam wieder Unruhe in mein Leben durch gravierende Veränderungen, die aber mehr als nötig waren. Ich habe durch die Meditationspraxis und einer Psychotherapie, die parallel lief, viel Klarheit gewonnen, was dazu führte, dass ich mich von einigem verabschieden musste. Ich wechselte den Beruf, trennte mich von meiner Partnerin und zog um. Eine alte Bekannte besuchte mich wieder, und zwar die diffuse Angst. Da ich jedoch so nachlässig war, hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich wieder die "Zügel in der Hand" hatte. Mir ging im wahrsten Sinne des Wortes der A**** auf Grundeis", da ich nun realisierte, welch große Schritte ich gemacht habe.


    Ich beschäftigte mich wieder mehr mit den großen Fragen im Leben und meinem Glauben. Ich blickte auf mein Leben und musste mir eine ganze Weile selbst bestätigen, dass ich nun auf dem Weg der Wahrhaftigkeit bin und dadurch gewann ich peu a peu mehr Zuversicht. Dabei haben mir ganz klar die buddhistischen Lehren geholfen.


    Ich kann nicht sagen, ob ich ein besserer Mensch geworden bin, da auch ich mehr und mehr die Abgeschiedenheit aufsuche. Ich bin in vielen Punkten auch noch sehr egoistisch. Ich bin aber zu einem Mensch geworden, der die Ehrlichkeit sehr schätzt und daher auch mit seinen Mitmenschen sehr ehrlich ist. D. h., dass ich heute offen und ehrlich sage, was ich denke und fühle. Ich bin an sich ein sehr empathischer Mensch und habe, was das Zischenmenschliche betrifft, sehr feine Antennen. Zwischenzeitlich kam es mir auch so vor, dass ich durch die Meditationspraxis noch feinsinniger geworden bin. Dadurch, dass ich mich nun auf diese Art und Weise mit meinem Sein und dem meiner Mitmenschen befasst habe, blicke ich anders auf die Dinge. Die Spielchen der Menschen, die für mich so durchsichtig geworden sind, ermüden mich oft, sodass ich ein gesteigertes Bedürfnis habe die Stille aufzusuchen. Ich hoffe, dass das nicht so abgehoben klingt. Es hat sich einfach so entwickelt, da ich meine Umwelt schon immer sehr intensiv beobachtet und analysiert habe und wahrscheinlich auch eher zu den introvertierten Menschen zähle. Alles was mir Unecht erscheint, dass lehne ich ab und das bringt auch gewisse Probleme mit sich. Die Menschen, die ich als Freunde zähle, schätzen es aber sehr und sind ebenso bestrebt Wahrhaftigkeit zu leben.


    Ich befinde mich nun in einer Findungsphase, in der die Mediationspraxis noch nicht wieder fester Bestandteil geworden ist. Ich bin auf der Suche nach dem, was verloren gegangen ist. Das ist warhscheinlich auch der Grund warum ich nun nach längerer Zeit der Abwesenheit mal wieder im Buddhaland bin. Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren darüber.

    Hallo Elke,


    ich habe zum Buddhismus gefunden nachdem ich eine sehr tiefgreifende Veränderung durchlebte, die sehr leidbehaftet war und das über ein paar Jahre. Die buddhistischen Lehren wirkten sich wie Balsam auf meine tosende Gemütslage aus. Meditation war schon immer mal Thema in meinem Leben, ohne zu wissen, was es eigentlich bedeutet. Doch ab diesem Zeitpunkt bekam Meditation eine große Bedeutung für mich. Ich meditierte mit einem Ziel, was eher hinderlich ist, wie ich später merkte. Ich wollte durch die Meditationspraxis Ruhe, Gelassenheit, Stabilität erreichen. Ich sehnte mich nach Seelenfrieden. Meine Motivation war auch mystischer Natur.


    Um nun deine Frage zu beantworten.... Ich setzte mich jeden Abend vor dem Schlafengehen hin und meditierte. Nachdem ich die anfänglichen Hindernisse überwunden hatte, wozu ich mehr als bereit war, stellte sich wirklich sowas wie Ruhe ein. Ich genoss es und ließ mich von ihr umhüllen. Ich badete in ihr, da ich mich so sehr danach sehnte. Ich lernte meine Gedanken zu beobachten und dadurch erfuhr ich Stabilität, da ich merkte, dass es an mir liegt, ob ich leide oder nicht. Wenn mich heute etwas belastet und ich merke, dass die Wellen toben, dann ist da dieser Augenblick. Der Augenblick der Wahl. Ich muss mich nicht in die Wellen schmeißen und in meinen Gedanken und Gefühlen versinken. Ich hörte von meinem Umfeld immer häufiger, dass ich so eine Ruhe ausstrahlen würde. So als würde ich absolut in mir ruhen.


    Als dieser Zustand konstant zu sein schien, da zeigte sich mein innerer Schweinehund, denn ich hatte ja scheinbar mein Ziel erreicht. Ich wurde nachlässig, pausierte und verlor mich wieder mehr im Ozean des Lebens. Habe dadurch einen großen Schritt nach hinten gemacht, denn ich hatte einen Zustand erreicht, in dem ich oft Glückseligkeit empfand. Als ich mich dann wieder hinsetzte musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich durch meine Faulheit etwas verloren habe.


    An dieser Stelle muss ich meinen Post leider abbrechen, ich werde ihn aber fortsetzen.


    Lieben Gruß


    Advaita

    Kursbuch Meditation
    Die verschiedenen Meditationstechniken und ihre Anwednungen
    von David Fontana


    Schon ein älteres Exemplar aber durchaus interessant. Es bündelt eine Vielzahl an Informationen zum Thema westliche und östliche Meditationswege.
    Meditation aus dem Blickwinkel des
    Buddhismus
    Hinduismus
    Christentums
    Schamanismus
    der
    Kabbala.
    Es finden sich in diesem Buch auch viele hilfreiche Tipps zum Einstieg in die Meditation und es gibt einen guten Überblick über dessen Vielfalt. Aufgrund des Themenumfanges beschränken sich die Veranschaulichungen auf das "Wesentliche". Wenn man also an einer bestimmten Richtung besonders interessiert ist, dann kommt man nicht umhin, sich tiefergehende Lektüre zu besorgen. Es ist aber auch für jene interessant, in dessen Leben die Meditation schon länger einen festen Platz hat und die ihre täglichen Übungen erweitern bzw. doch mal was anderes ausprobieren möchten.

    Ich trage mich auch mit dem Gedanken potentielle Organspenderin zu werden, bin mir jedoch noch nicht so ganz im Klaren darüber. Laut dem tibetischen Buddhismus geht der Sterbeprozess ja weit über das Erlöschen der wahrnehmbaren Körperfunktionen hinaus. Ich muss gestehen, dass das ein Thema ist, mit dem ich mich noch nicht bewusst auseinandergesetzt habe, wobei es da sicher auch noch die ein oder andere Sache gibt, die ich vor dem Tag X geregelt haben möchte. Das bezieht sich jedoch eher auf das Sterben, als auf das Prozedere danach. Diese Unwissenheit lässt mich zweifeln, da man im Grunde ja nicht weiß, was genau geschieht und wann das Bewusstsein vom Körper "abgekoppelt" wird.

    Deine Signatur finde ich stark, Peeter.


    Was das Loswerden oder Überwinden des Egos angeht, kann ich nur so viel beisteuern, nämlich, dass ich auf dem Weg bin. Ich weiß nicht wohin es geht und es ist auch nicht relevant ob es funktioniert oder nicht. Wichtig ist, dass man in der Praxis auf dem Pfad der Achtsamkeit und Wahrhaftigkeit bleibt.


    Lieben Gruß,


    Advaita

    Onyx9:

    Welchen Sinn das Herzsutra und die Rezitation der Kernmantras im Zen hat
    erschließt sich nicht, wenn die hochwohlgeborene Ratio nur bis zur Hirnrinde vordringt,
    wo sie für gewöhnlich vor verschlossenen Türen steht. :)


    Herrlich! :badgrin:


    Hallo Tautropfen!


    Das ist wahrlich schwer, die über viele Jahre erlernten Mechansimen, aufzulockern und ich sehe es so wie Du dass das Erkennen eines solchen schon ein großer Schritt ist. Mehr zu beobachten was geschieht und nicht immer sofort auf den Zug der Bewertung aufzuspringen und sich auf Irrwege führen zu lassen, von den eigenen Gedanken/ Emotionen, das ist meines Erachtens der Weg. Wenn einem dies oft gelingt ist das schon viel. Es stecken in diesen Bewertungen ja auch manchmal Assoziationen, die vielleicht mit der Person gar nichts zu tun haben, sondern auf Erinnerungen/ Erfahrungen beruhen. Diese ganzen Dynamiken hinter den Gedanken/ Emotionen sind schon manchmal nicht leicht zu durchschauen, da sie eben auch sehr facettenreich sind. Das stetige Hinsehen jedoch deckt immer mehr von diesen auf. Ein wichtiger Aspekt warum ein Forum wie dieses oder jenes einen Sinn macht, neben vielen anderen Gründen.


    Ich finde den von Dir aufgeführten Aspekt der unterschiedlichen Erziehungen und daraus resultierenden Werte in den verschiedenen Kulturen sehr interessant, habe diesbezüglich leider nur wenig Erfahrung. Lediglich theoretisches Wissen... Ein sehr spannendes Thema, wie ich finde. Ich denke schon, dass auch ein kleiner Kreis an Menschen aus einem anderen Kulturkreis mit denen man in Kontakt steht, Unterschiede aufzeigen können. Natürlich ist es immer schwer eine allgemeingültige Aussage zu treffen, hier wie dort, abhängig von den vielen Faktoren die sich noch versammeln und Einfluss nehmen. Das wäre schon ein Studium wert. ;)


    Herzlichen Gruß,


    Advaita

    Ich habe mir aus der weniger gut bestückten Bücherei zum Thema Buddhismus "Zen für Dummies" von Inken Prohl & "Ein Dharma" von Joseph Goldstein ausgeliehen. Ersteres lese ich gerade. Es behandelt das Thema, so weit ich es bisher beurteilen kann, sehr an den Fakten orientiert. Weniger auf´s Herz blickend.

    !


    Liebe Jo,


    das hier von Frank beschriebene hat schon sehr viel von der praktischen Umsetzung der gewaltfreien Kommunikation, was besonders deutlich im P.S.- Teil wird. :D


    Das ist jedoch immer schwierig und wird zunehmend schwieriger je mehr Emotionen ins Spiel kommen und je näher man dem Gegenüber eben steht. Diesbezüglich hat mir die buddhistische Praxis schon sehr geholfen. So gelingt es mir immer öfter den Geist "weit" zu halten, wenn auch eben manchmal erst nachdem ich mit der Nase angedockt bin. :D


    Frank1:

    Hallo,


    ich wollte nicht sagen, dass man sich unrealistische Ziele setzen soll, sondern realistische. Aber es soll der Wunsch perfekt zu sein, nicht verworfen oder unterdrückt werden, sondern aufrecht erhalten werden.
    Wer sich nicht wünscht perfekt zu werden, wird es auch nicht. Wem das Ziel ein Buddha zu werden, zu hoch und unerreichbar erscheint, wird es auch schwerlich erreichen.
    D.h. mit dem Spatz in der Hand erstmal zufrieden sein, aber trotzdem immer auf die Taube auf dem Dach zu schielen.


    Und wie der Film zeigt es ist am Ende möglich.


    Da bin ich vollkommen bei Dir, Frank. Ich habe auch nur nochmal aus meiner Sicht berichtet, wie es sich bei mir darstellt -eben oft übersteigert im Nahziel-. Deine Worte gaben das gar nicht her.


    Ich fand übrigens das Video von Levy, sehr anschaulich diesbezüglich. Es wäre jedoch sehr anstrengend wenn wir nur noch in Videos sprechen würden. Worte sind in einem Forum schon von großer Bedeutung. ;)


    Lieben Gruß,


    Advaita

    Hallo!


    Frank, ich habe folgende Gedankenverknüpfungen zu Deinen Beiträgen. Nach Perfektion zu streben, kann sehr schädlich sein wenn man sich tendenziell Ziele setzt, die unrealistisch sind und weswegen man wiederholt Erfahrungen macht, die einen negativ "bestätigen". Daher finde ich es wichtig erstmal die vermeintlichen Schwächen anzunehmen wie sie sind und in einem guten Maß daran zu arbeiten indem man schaut welche Stärken man zur Verfügung hat, die man nutzen könnte um dort einen Ausgleich zu schaffen. Ausgleich, das magische Wort.


    Ich habe neulich mal was von einem Seelenspiegel gelesen und ich glaube ich werde mich damit doch mal näher befassen, da er sich genau mit dem Ausgleich der Tugenden (gut & schlecht) befasst. Du hast dafür die Ausdrücke "geniale und minderwertige Bereiche" gewählt. Ich habe lange versucht jemand zu sein der ich nicht bin, vielleicht viel mehr noch als es eh schon oft der Fall ist.


    Ansonsten verbinde ich die von Dir beschriebene Trennung der "Tat" von der Person, mit der "gewaltfreien Kommunikation" nach Marshall B. Rosenberg.
    Ich habe mich mal daran versucht, mir immerzu zu vergegenwärtigen dass im Grunde seines Wesens ein jeder nach dem Glück strebt und niemanden absichtlich verletzen möchte. Auch wenn man es manchmal noch so schwer nachvollziehen kann, da manch einer dies auf sehr düsteren Wegen tut.
    Das ist sehr hilfreich. Darüber komm ich dann auch zur Trennung des Konstruktes des Selbst mit all seinen Auswüchsen und der innewohnenden Buddha- Natur. In der direkten Interaktion und mit meinem jetzigen Bewusstseinsstand ist es schon sehr schwer, sich dessen gewahr zu sein. Das gelingt mir eher durch den Rückblick.


    Herlichen Gruß,


    Advaita

    Hallo Frank!


    Das ist ein sehr hilfreicher Denkanstoß. Ich habe hier in diesem Thread zwei Blickwinkel vermischt, nämlich einmal was passiert wenn ich auf Bewertung stoße/ bzw. was ich weiterhin daraus mache und Bewertung aus buddhistischer Sicht. Ich glaube Ersteres lag mir mehr am Herzen.
    An anderer Stelle schrieb ich von dem anhaftenden Urteilen in Bezug zum Buddhismus, was die Freiheit des Geistes behindert. Dies liegt mir jedoch auch am Herzen, da ich in meinem Urteilen auch auf mich bezogen sehr streng bin und hin und wieder vollkommen übersteigerte Anforderungen an mich selbst (aber auch an mein Umfeld) stelle und mich im Geiste dann dafür abkanzel wenn es nicht so eintrifft wie ich es mir vorgestellt habe. Ein unbewusstes Muster was ich lange Zeit mehr oder weniger unbemerkt so laufen lassen habe.


    Neulich wurde ich mal gefragt, was mir helfen könnte um mit diesem Aspekt besser umgehen zu können.


    Sanftmut, Gleichmut, Akzeptanz...


    Auch hier im Forum treffe ich immer wieder auf dieses Muster und manchmal gelingt es mir es im Vorfeld zu entschärfen, manchmal jedoch nicht, dann geschieht dies eben rückwirkend. In dem Moment auch wieder eine weitere Möglichkeit sich abzukanzeln, wenn man mit der Nase noch zu nah dran ist und sich dessen nicht bewusst ist. Aus der Distanz betrachtet ist es jedoch gut so wie es ist. Man kann nicht erwarten, dass Muster die über viele Jahre entstanden sind und sich verfestigt haben von jetzt auf gleich ausgemerzt sind, just nach Erkennen. Da hilft eine weitere Tugend, Geduld.


    Lieben Gruß,


    Advaita