Beiträge von accinca im Thema „Stromeintritt“


    Soweit so gut, aber was damit wirklich gemeint ist, das ist noch die Frage.
    Tatsache aber bleibt, das die Bedingung für den Stromeintritt die ist, das
    die ersten drei Fesseln überwunden wurden.


    Genau!

    Akuma:

    Hmm vielleicht zur Vervollständigung, ist glaub ich noch nicht gesagt worden...
    Strom-Eintritt bedeutet ja Eintritt in den Strom der Erleuchtung. Dies bedeutet der Moment an
    dem im Geist unwiderruflich eine Veränderung eintritt, die es unmöglich macht, den achtfachen
    Pfad nicht zu praktizieren. Ich glaube man spricht auch vom betreten des "überweltlichen Pfades".


    Genau deswegen muß ein solcher ja Weltling bleiben, will wer ja nicht schon bald (max 7 Leben) erlöschen.

    Dhammika:

    A.III.88 Der Inbegriff der Übungsregeln II....


    Genau, es wird von der mahayanistischen Seite ja gerne behauptet, daß
    es selbstsüchtig sei, für sich das höchste Ziel der Erlöschung anzustreben
    ohne zuvor alle anderen Wesen schon zu diesem Ziel verholfen zu haben
    und sie und alle welche den bodhisatva Weg gingen seinen daher etwas
    besonderes.
    Allerdings ist diese Behauptung ein Widerspruch in sich selbst, den das
    höchste Ziel ist ja gerade mit der Aufhebung jeder Selbstsucht untrennbar
    verbunden und es hieße ja, der Buddha und sogar die Buddhas in aller
    Vergangenheit und alle erloschenen Arahats überhaupt, hätte selbstsüchtig
    gehandelt.
    Da die tiefere Erkenntnis von Anatta aber zum Stromeintritt führt, kann
    und darf einer der den Bodhisatvaweg geht, anatta nur oberflächlich
    verstanden haben bzw. verstehen. Ein Gespräch mit solchen Mahayanas
    über anatta lohnt sich daher meistens nicht - was natürlich noch nichts
    über solche sagt, welche sich zum Theravada rechnen. Auch dort gibt
    es viele mit beschränkter Sicht, ganz ohne den Wunsch immer weiter
    geboren zu werden um andere Wesen zu retten.
    Aber ich weiß - ich mach' schon wieder die schönsten Illusionen kaput.....

    Dhammika:


    Was Stromeintritt (sotāpanna) ist hat accinca geschrieben.
    Stromeintritt bedeutet aber auch, höchstens! noch 7 mal "Wiedergeboren" werden.
    Man kommt nicht mehr vom Weg ab.


    Im Gegensatz von einem der ein Bodhisatva werden will. Der kann nämlich kein Sotāpanna werden,
    denn dann würde er ja nur noch 7 mal Wiedergeboren werden können. Daher kann er nicht einmal
    die niedrigste Ariya-Stufe an Weisheit erlangt haben und zweitens besteht die Möglichkeit von
    diesem Wege (im laufe langer Zeiten) wieder abzukommen was wohl die Regel sein dürfte.

    Dhammika:

    Ein Stromeingetretener ist zum Beispiel auch nicht
    mehr in der Lage zu lügen. Man würde es ihm sofort anmerken.


    Das glaube ich nicht und entspricht auch nicht der Lehre. Es kommt
    auch gar nicht darauf an ob man es ihm anmerkt oder nicht.-
    Im normalen Leben wird er natürlich nicht lügen, aber es soll ja
    Situationen geben in denen man vorher nicht weiß was man dann
    machen wird. Der Buddha lehrte, das ein Stromeingetretener keine
    Dinge mehr tun kann, welche zu Wiedergeburt in Daseinsbereiche
    unter dem Menschen führen. Dazu gehört fünf "Taten mit
    unmittelbarem Ausgang" (ānantarikakammáni), oder genauer gesagt,
    die unmittelbar nach dem Tode zur Hölle führenden Taten, sind:
    Vatermord, Muttermord, Heiligenmord, Verwundung eines Buddha
    und Bewirkung eines Zwiespaltes im Orden der Heiligen. Siehe A.5.129, und A.10.39.

    Songhi:

    Namaste!
    Könnte mir bitte jemand erklären, was der Stromeintritt ist? Ich habe schon davon
    gehört, aber kann mir nichts darunter vorstellen. Geschieht das in der Meditation?
    Alles Liebe, Songhi


    Eigentlich geschieht der Stromeintritt in der Durchschauung der Dinge als
    z.B. vergänglich oder bedingt, oder nicht-Ich und nicht-mein, oder des
    Leidens heraus. Und zwar nur dann, wenn diese Durchschauung auch zur
    temporären Ablösung von allen Dingen führt welche die Erkenntnis der Lösung
    des Daseins mit sich bringt und die ersten drei Fesseln aufhebt.
    1 Persönlichkeitsglaube, Strukturglauben (sakkāya-ditthi)
    2 Daseinsbangnis/Zweifel (vicikicchā), = 5.Hemmung (vicikicchā)
    3 Hängen an Regeln und Riten (silabbata-parāmāsa; upādāna),

    Vinnana:
    Amsel:


    Es würde mir aber doch helfen diese Unsicherheit zu beseitigen und die Fragen die ich mir ständig stelle:
    ist es genug was du tust, könntest du noch mehr und magst es dir nur nicht eingestehen oder machst du dir nur was vor und auf diese Art und Weise wird es nie was usw. usw.
    Also doch: ein Durch- und Aufatmen. Und möglicherweise ein Praktizieren und Gehen auf dem Weg ohne diese Befürchtungen. Wie befreiend muss das ein....


    In der Tat. Aber ich sehe diese (quälenden) Fragen als einen Fortschritt, denn sie zeigen, dass es einem wirklich ernst ist. Und ich denke nicht, dass "Stromeintritt" bedeutet, sich "zurückzulehnen" und die restliche Zeit bis zum Erwachen "auszusitzen". Im Gegenteil: Jeden derartigen Versuch "bezahlt" man mit einer inneren Mahnung, denn man weiß es ja besser. Aber Stromeintritt hin oder her: solange man kein Arahat ist, gibt es etwas zu tun, und weder Stromeintritt noch Einmalwiederkehr noch Nichtwiederkehr bedeuten, dass das Ungetane sich von selbst tut, also ohne entsprechendes Bemühen.


    Soweit man der Lehre entnehmen kann, wird man erst, und nur dann ein
    Ziel Zielbewußt anstreben wenn man es kennt. Und der erste der es
    kennt ist der Stromeingetretene. von ihm wird erst gesagt :


    «Da kann, Mahali, ein Mönch nach Vernichtung der drei Fesseln zum Stromeintritt
    gelangen, dem Verderben entronnen zielbewußt der vollen Erwachung
    entgegeneilen. Das aber ist, Mahali, ein Ding, das darüber hinausreicht und erlesener
    ist, um dessen Verwirklichung willen die Mönche bei mir das Asketenleben führen. D.6. u.A.


    Die Frage, "tue ich genug"? "kann ich mehr machen?" "Sollte und könnte ich mich nicht
    mehr anstrengen"? ist damit aber nicht gelöst. Im Gegenteil könnte man fast sagen.
    Jetzt erst sieht man ja erst richtig worum es eigentlich geht.


    Mit dieser Frage befaßt sich eine andere Lehrrede und zwar
    mit der Art und Weise des Fortschritts: A.IV. 161/162/163/166


    Vier Wege des Fortschritts gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
    Den mühsamen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis.
    Den mühsamen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis.
    Den mühelosen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis.
    Den mühelosen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis.
    Diese vier Wege des Fortschritts gibt es, ihr Mönche.


    Immer ist da, wo der Fortschritt langsam und/oder Mühsam ist
    das Begehren mehr oder/und größer.


    mfg.
    accinca