Beiträge von Hotei im Thema „Textstudium im Zen“

    goldie:

    Das ist sicher falsch.

    Dann eben: die meisten,viele, genügend..."große Lehrer" :D ,jedenfalls sind die Sutren,Komentare,Abhandlungen,Abschriften ja reichhaltig überliefert,zumindest genügend,als dass keine Frage offenbleiben dürfte,ja,es gibt sogar mehr Antworten als Fragen,was darauf schließen lässt,dass genügend Material vorhanden ist,auch wenn nicht jeder ran kommt.


    goldie:

    In der Buddhologie lässt sich aufzeigen, dass einige Lehrer ganz bestimmte Schriften kannten und andere nicht oder diese - hier sind wir wieder beim Ego - bewusst ausblendeten, kritisierten, unterdrückten.

    Naja gut.Textstudium ist ja immer irgendwie wissen-Schaft-lich und Aussortieren ist ganz gewöhnlich,geht man nurmit der Birne ran.Die Birne kann keine Synthese.Da fehlt schlicht Leerheit. :)

    goldie:

    Es gibt zahlreiche Lehrer, von denen wir vor allem ihre Zenweisheiten kennen und keine Beweise für ein hinreichendes Schriftstudium, insbesondere bei den frühen, ein gutes Beispiel ist Chao-chou (Joshu).

    Naja,logisch.Auch nicht der Rede wert,dass man das nicht "nachweisen"kann,was sie genau für Quellen hatten.Wenn man Schrift oder mündliche Belehrung nicht mehr braucht,wird sie sausen gelassen.Dass der schriftlich Ungebildete auch erwachen kann steht zwar zweifelsfrei fest,so wie Buddha,wird aber idealisiert,so wie es idealisiert wird:ein Satorie=Buddhaschaft durch Geschichten,die sich auf diesen weise gut einprägen,überlifern konnten.

    goldie:

    Dazu gehört auch das Wissen, dass etliche heute bedeutsame Schriften zunächst im Chan gar nicht bestanden, so etwa die Koan-Sammlungen, das Shobogenzo, Hakuins Texte.

    Die Japaner und Koreaner hatten ihre Sachen aus China und China aus Südostasien.Viele haben große Anstrengungen unternommen die Lehre mündlich und schriftlich in diese Länder zu bringen.Später haben sie ihren eigen Senf dazugegeben.Schmeckt ja jetzt auch gleich viel besser.


    goldie:

    Die "Lehre" ...ist wandelbar.


    Unsinn.Dharma ist Dharma.Das Prinzip.Das Herz.


    goldie:

    Man kann hingegen behaupten, dass die meisten wesentlichen Patriarchen den Kern des Zen so zusammenfassten, dass er eben nicht auf Sutren und Schriften angewiesen ist, sondern auf ein persönliches Erwachen (was man als "eine Lehre außerhalb von Wort und Schrift" später zusammenfasste).

    Letzterer Satz geht es darum die Übertragung des HerzGeistes hervorzuheben.Das heisst nicht es gab keine mündliche und schriftliche Belehrungen oder sie wären nutzlos.Seit wann kommt einer von alleine auf die Mahayana LehrPhilosophie?Dann wären alle Daoisten oder Hinayanas geblieben.Sutren braucht man dafür allerdings wirklich nicht.Wenn aber einer mündlich unbelehrt in der Gegend rumstolpert,ist das Sutrenstudium aber besser als nix.


    goldie:

    Auch ich beschäftige mich ausgiebig mit der Überlieferung und den Schriften, aber ich halte es für unmöglich, diesen - außer rein akademisch - angemessen zu begegnen, solange man nicht erwacht ist.

    Das braucht prajna paramita,aber sicher kommt das Erweckungen gleich.Die Lampe ins dunkle Gemach tragen.ist jemand aber nicht gleich un-bedingt ein Buddha von.

    goldie:

    Man wird dann nämlich durch die Schriften in Worte und Gedankensysteme verwickelt, die sich zudem vom Palikanon zu Zentexten hin unterscheiden. Der umgekehrte Weg macht einem auch erst klar, warum man zur Ansicht kam, Zen bestehe außerhalb dieser Schriften.

    Weiss man nix, gibts erst gar keinen lebendigenWeg und wenn endet er in diversen Fallen,Anhaftungen.Es spricht ja auch niemand von ausschweifendem Studium.Zen hat sich abgegrenzt zu den Schulen mit schwerpunkt Sutra-Analyse,es ist halt eine Schule mit Schwerpunkt Meditation.Diese Unterteilung gibt es heute noch,ausserhalb der Zen Tradition.Früher auch innerhalb.


    Herzgeist zeigt sich auch in Zen Worten,in Sutren,wenn es authentisch ist.Eine Trennung ist unnötig.Wäre: Form vs.Leerheit.

    Ich bin pro intensivem Textsstudium,so wie es in asien gemacht wird,halte es sogar dringender denn je zuvor,wenn ich mir so Beiträge von hier durchlese.


    Das wegschließen des vernünftigen Denkens ist unweise,Zen-Geist-feindlich und an der Tradition vorbei,schliesslich besteht die aus Analyse und Synthese.Nicht jeder der schulungsledig ist,kann die ganze Bandbreite der Lehre unterweisen,aber wenn dann einer schweigend aufs Podest steigt und schweigend wieder herunter,bedeutet das nicht,dass seine Schüler ihn verblödet nachmachen sollen,es bedeutet "nur" er hat die unmittelbare Weisheit und Anschauung aufgetan,verwirklicht und pflegt weiterhin EIN Samadhi in ALLEN Handlungen.
    Alle großen Lehrer haben und hatten auch ein ausreichend tiefes Wissen der buddhistischen Lehre,der Philosofie,der MeditationsSutren,der Sanskritbegriffe,der Deutung der allegorischen Zen(Buddhistsichen)-Archetypen,nur: nicht alle konnten es lehren,aber die die es können und konnten,sollte man nutzen.
    Wäre das ausserhalb der ZenLänder auch so üblich und hätten diese mehr Rückgriff auf die traditionellen Texte,Kommentare und Sutren,hätte es nicht diesen heutigen Missstand der Praxis,der Übersetzungen und der Unkenntnis zu den notwendigen geistigen und körperlichen Bedingungen,der Lebensführung.


    Dass dies nur paralel zur formalen Praxis geschehen kann,weil der befleckte Herzgeist nur wahrnehmen,durchdringen kann was ihm "von Natur aus"offen steht,ohne sich noch weithin von Bevorzugung und Ablehnung blenden zu lassen,,versteht sich von selbst,in den ZenLändern seit 2000 Jahren,und muss nicht extra-extra-orbitant betont werden.


    Wer glaubt die Patriarchen wären nicht auch mündlich viele auch schriftlich belehrt gewesen irrt.Die Mär vom spontaen Erwachen ohne jeden Einfluss der religiös-philosophsichen(Be-)Lehrung hält sich hartnäckig,geht aber auf die Eremiten-Bewunderung zurück,die auch nicht von jetzt auf jetzt in die Hauslosigkeit zogen,sonddern weil sie eine Veranlassung sahen durch ihr vorher vertieftes Verständnis und das war bis zum Auszug nie nur meditativ gewonnen,sonst wären sie alle Sambuddha s gewesen.


    Wer Weisheit nicht schmeckt stirbt einfach und ein nächstes Leben unter den selben günstigen Bedingungen kann man nicht erwarten,auch nicht wenns "was nützen würde".
    Gut ich weiß es braucht Veranlassungen dazu sich tiefer einzulassen,zu forschen hier wie dort...Wie auch immer:Angenehmen tag auch!

    Jojo:
    bel:

    Zumindest in meiner Zen-Richtung (Soto) wird Textstudium betrieben.


    Bei uns (auch Soto) nicht so dolle. Bleibt eher dem Einzelnen überlassen.
    Vielleicht machen wir es nicht richtig? :(



    Das nennt sich bei euch KUSEN..ach ne, das ist "nur" Unterweisung, Vortrag während des Sazen.
    Studium ist jedem selbst überlassen...schon richtig so. Nix falsch. Aber Kusen und dieses was Herr Bel da sagt: Rinkou ist gut,geht tief.
    "das hat das mit mir zu tun!" - da braucht man kein fragezeichen zu, ausser vielleicht Bel.
    Studium ist ja eher sich was merken wollen.analysieren.
    Brauchen wir nicht,was ?Oder?Wie auch immer...ich glaub ohne Studium wüssten wir diese schönen Worte, in dem Falle auch Schriftzeichen nicht.Naja, ein Lexikon genügt ja auch.


    Gute Nacht. Frohe Auferstehung. ;)

    Will ja gar nichtmit dem Tripitaka Koreana anfangen, basiert auf dem chinesischen so weit ich weiß.
    http://tong.visitkorea.or.kr/enu/CU/rc/800780_1_11.jpg
    Textstudium für sich ist aber hinderlich.
    Die Übersetzungen kommen wohl eher schhleppend voran: http://www.80000.or.kr/eng/preservation/preservation05.html, wohl abhängig von wankelmütigen staatlichen Finanzierungen,auch der Projekte zwischen Japan und Korea.Die Sutren sind dort Nationalschätze, entsprechend werden sie "verwahrt".Bisher kann man sie nur vor Ort einsehen.
    Die Sutren im allgemeinen kann man zusammenfassen.Die ganze Praxis des Zen basiert auf der Lehre,aber mehr auf der unmittelbaren Weitergabe von "Herz zu Herz".Von Herzgeist zu Herzgeist.Es erübrigen sich dann Eigen-Ansichten,Ausschweifungen und Spekulationen via Schriften.

    Loslasse:

    Zitat

    Dieses destillierte Wesentliche umfasst aber schon die vier edlen Wahrheiten und den achtfache Pfad?


    Na dafür dass der Pfad in den drei Übungsgebieten enthalten ist:Sila,Sammlung,Weisheit und die edlen Wahrheiten Sache von Erkenntnis,von Erfahrung sind,ist eine Konzentration auf Gelübde und Sazen-Sammlung wohlmehr als sinnvoll.