Beiträge von Maybe Buddha im Thema „Wiedergeburt, eine Glaubenskrise ?“

    nibbuti:
    Sukha:

    Und wenn einer sagt, Samsara besteht über dieses Leben hinaus, so kann man es als Option stehen lassen.
    Es ist nicht falsch dies zu lehren.


    So ist es. "Samsara besteht über dieses Leben hinaus", aber die Möglichkeit zum Prüfen & Anwenden von Dhamma besteht nur selten darüber hinaus.



    Zum einen das... Und der Satz oben ist ja auch extrem unpersönlich und dem stimme ich so vollkommen zu.
    Wenn es aber peronalisiert wird "`Mein` Samsara geht weiter, `Ich` werde wiedergeboren" klingt das ebend oft nicht mehr nach der Lehre Buddha's


    Denkst du das ist ein Problem des Westens?
    Ich weiss es zwar nicht, aber ich kann mir vorstellen dass das in Asien nicht unbedingt anders ist.
    Zumindest allgemein gesehn, das die Lehre von Hausleuten halt sehr Individuell ausgelegt wird.
    Der grösste Unterschied bzw das grösste Problem ist mMn ausschliesslich die Tatsache das Dana halt im Westen
    nicht ganz so Ernst genommen wird, bzw das es im Westen viel weniger "Buddhisten" gibt, was es dann logischerweise sehr schwer macht für Mönche/Klöster. Wohingegen Dana in Asien halt völlig intergriert ist und zum guten "Ton" gehört.


    Aber auf die Vielzahl von Themen gesehen, hat Asien sicher ähnliche Untescheidungen von Auffassungen.


    Und dort werden teilweise auch Dinge aus dem PK zu wörtlich genommen (in Asien).
    Ich habe vor einiger Zeit mal einen Bericht gesehen über ein kleines Mädchen, welches eine Krankheit hatte, die zu extremen Haarwuchs (Wolfsmensch-Krankheit oder so ähnlich) führte. Sie hatte im ganzen Gesicht Haarwuchs.
    Die Mutter hat sich ständi nur Vorwürfe gemacht, weil sie das aufs Kamma und "ihre schlechten Taten in der Vergangenheit" schob. Auch das kleine Mädchen wurde angefeidet, weil die Menschen ihr und ihren Eltern vorwarfen in einem früheren Leben schlechte Menschen gewesen zu sein.
    Grade bei sowas kann ich nicht wirklich erkennen, wie der Wiedergeburtsglaube allgemein positiv sein kann, wenn man (sowohl Kind und Mutter, als auch die Umwelt um sie herum), so sehr an der Vergangenheit und ihren wandernden Persönlichkeiten/Seele hängen.
    Hier im Westen hat der Wiedergeburtsglaube (noch) eher positive Wirkungen, weil sich die Buddhisten die daran glauben dadurch motivieren (wie zb Geronimo), aber da der Großteil der Gesellschaft nicht daran glaubt werden sie bei Unglücksfällen etc. nicht angeschaut nach dem Motto "geschieht dir zu recht, du musst ja ein schlimmer Mensch gewesen sein etc".


    Die Wiedergeburt als Konzept, als Motivator zu sehn ist sicherlich nicht verkehrt, wenn man sich bewusst ist das es ebend nur ein Konzept ist (wie man sich bei jeder Vorstellung bewusst sein sollte, das es nur ein Konzept ist).
    Aber als blinder Volksglaube ist es mMn nicht heilsam.
    Ähnliches kann man ja auch in anderen Religionen beobachten. Paradies, Himmel etc. als Motivator oder Hölle als abschreckung zu sehen kann sicherlich förderlich (für einen persönlich ) sein, aber wenn es zum blinden Glauben wird, dann wird man als Ungläubiger, Ketzer verfolgt, gesteinigt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt, von der Gesellschaft ausgestossen und als Ungläubiger oder Satans-Diener ausgegrenzt und gemobbt.


    Ich denke das wichtigste ist, es nur als Konzept an zu sehen und vorallem es als "sein" Konzept anzusehen und nicht anderen aufzuzwingen (egal um welches Thema es geht)

    Hi Heiko,
    stress ist immer da.
    Wenn du sagst du möchtest im Moment nicht meditieren, weil du keine Ruhe hast und zu angespannt bist, dann kann man das vergleichen mit jemandem der Krank ist und sagt "ich nehme meine Medizin nnicht, weil ich im moment kank bin. Wenns mir wieder gut geht nehm ich sie" ;)


    Ich sag mal so, wenn du dich jeden Tag abends 15-30min zum meditieren hinsetzt, wäre das schon mal ein super anfang und du hättest, nach meiner Erfahrung und nach dem was ich von anderen gehört habe, um einiges weniger Stress.
    Nicht das die Aufgaben dann wegfallen, aber du belastest "dich" dann nicht mehr so sehr damit...


    as Lesen ist auch sehr wichtig um gewisse Dinge erstmal verstehen zu können. Aber Praxis (beinhaltet nicht nur formelle Meditation, sondern auch achtsamkeit im alltag zb) ist das wichtigste. Dadurch wird der Geist ruhig und beginnt zu erkennen. Und so manifestiert sich langsam wahre Erkenntnis, schritt für schritt.


    Wünsch dir ne gute Woche, und nicht so viel gedanken machen (bzw für voll nehmen)...


    Buddha war auf einem Ego-VERNICHTUNGS-Trip ;) ...


    Willst du mit deiner Aussage also sagen, am besten man ist Egoistisch?


    Für den Himmel sind es Strohpuppen ja. Der Himmel erkennt auch nicht das Leiden der Menschen und ihm ist es egal.
    Aber wir sind Menschen, die die Lehre kennen und wissen wie Leid entsteht.


    Also ich kann dann anscheinend nur für mich reden, wenn ich sage es ist klug und sinnvoll das Leiden von sich und anderen zu minimieren...


    Und fandest du jetzt konkret wiedersprüchlich an meinem Text? Das hast du leider nicht erwähnt...

    Onyx9:

    Das Schicksalsrad ist nicht ohne Grund eines der wichtigsten Symbole der Lehre
    und dieses Rad ist nicht nur symbolisch zu verstehen; wie könnte es auch, spricht doch Buddha selbst
    von der Rekapitulierung seiner Vorleben. Es macht keinen Sinn bis aufs äußerste zu entsagen
    um weiterem Leiden zu entgehen, wenn sich dieses nur auf dieses eine Leben oder sagen wir: auf diese
    eine Form des Bewusstseins beschränken würde.
    Buddha spricht ganz klar von einer "letzten Geburt".


    Da übersiehst du mMn was. Buddhaismus ist kein Ego-Trip. Und Wesen "sein" , getrennt von anderen, ist nur
    nicht zutreffende Vorstellung,
    Alles hängt ebend zusammen und ein leidloses Leben für sich, aber auch für die anderen wird ja angestrebt, ebend aus dem wissen heraus das nur Leiden entsteht und vergeht und keine Wesen. Und aus dem Wissen heraus das alles was du tust, Konsequenzen auf deine Umwelt, welche die Leiden vermindern für alle, oder welche die Leiden schaffen für alle.
    Daher wäre es ja dennoch unsäglich dumm, unglaublich viel Leiden (für sich und damit auch andere) zu schaffen, durch einen ungezähmten, nicht-entsagenden Geist.


    Es gibt immer nur dieses eine Bewusstsein und das dieses ist bedingt dur5ch den Körper (bzzw die Sinne). Und es entsteht zich tausend mal in einer Sekunde. Sind das nicht schon genug bewusstsein? Und wenn du und der körper stirbt, entsteht weiterhin Bewusstsein, weil es ebend noch andere Menschen gibt. Aber sowohl deine zich Millarden Bewusstseins(-geburten und tode), wie die aller anderen, sind ebend völlig unpersönlich.


    Teilweise hast du recht. Wiedergeburt und verschiedene Daseinsbereiche fallen dann weg. Und? Sind die von Relevanz bei der Praxis oder der Erkenntnis? Bei mir nicht... Wiedergeburt-Konzept kann sicherlich für einige als Anreiz oder Furcht wirken um sich mehr anzustrengen. Ich brauch das nicht.


    Karma und die Wirkungsmacht von Metta fallen für mich aber nicht weg.
    Beide kann man wunderbar erkennen.
    Bist du gütig (zu anderen), fühlst du dich gut, die anderen auch und sie sind meißt auch gütig zu dir und warscheinlich sogar auch zu anderen, weil sie gut gestimmt sind. Da kann nur durch beobachten sowohl das gute von Metta erkennen, als auch die Wirkung des Kamma (Ursache und Wirkung). Genauso in der Meditation und überall im Leben kann man kamma in sich beobachten, wenn aus kontakt, Gefühl entsteht und daraus leiden entsteht.

    Ich weiss jetzt grade nicht genau was du meinst (welche Sutte?)...


    Aber ganz allgemein:
    In den Sutten des Pali Kanon, sowie in vielen buddhistischen Schriften, stehen viele nachvollziehbare, aber auch viele nicht direkt nachvollziehbare Dinge. Es gibt Geschichten über Höllen, Himmel, Tier-Welten, Brahma, Götter-Welten, darüber das die Erde bebte als Prinz Siddartha geboren wurde und das er sofort laufen konnte und sprach, über zich tausende Geburten und Wiedergeburten usw.
    Aber das alles ist nicht die Essenz des Buddhismus. Es sind Geschichten. Der Buddha lehrte vorallem eines "Das Ende des Leidens" welches für jeden Erreichbar ist. Dafür zeigte er Wege auf (Praxis-Anweisungen) und erzählte Geschichten oder gab Erläuterungen, je nachdem was sein gegenüber brauchte, um die Wirkungen des Dhamma (Die Gesetze der Natur) zu verstehen.
    Mit anderen Worten gab Reden um die Natur zu erläutern (Die Erkenntnisse der Wissenschaft) und praktische Anweisungen um es selbst sehen zu können (beobachten) und uns vom Leiden zu befreien (sozusagen, wissenschaftliche Experimente).


    Der Buddha erzählte zwar viele Geschichten, aber genauso sagte er, das wir uns nicht mit solchen Dingen, wie Wiedergeburt und anderen Welten etc. beschäftigen sollen um nicht unseren Geist zu trüben.


    Ich kenne Heiko so gut wie er sich hier beschrieben hat.


    Mir war fast klar das Einwände gibt wenn ich eine Empfehlung ausspreche. Aber ich denke dieses recht habe ich.


    Heiko wird durch meinen Post sicherlich nicht sofort in ein Zendo rennen und 8 Stunden am Tag Zazen praktizieren oder aber im Theravada Kloster die Zuflucht nehmen und dann Mönch werden.


    Ich persönlich kann Heiko's "Probleme" so wie er sie beschrieb ganz gut nachvollziehn, da es mich stark an mich erinnert.
    Als ich mich mit dem Buddhismus anfing zu beschäftigen, kam mir alles völlig logisch und nachvollziehbar vor. Als ich dann auf die ersten Erzählungen von Höllen- und Tierwelten etc. traf und Wiedergeburtsgeschichten etc., war ich auch erstmal verwirrt, was das jetzt soll. Und dann habe ich gesehn das es eben Schulen gibt die sich in ihrer Praxis auf mystische Gestalten, viele verschiedene Buddhas und Phantasie-reiche Methoden beziehen und welche die eher Alltags verbunden und weniger mystisch sind.


    Ich sage ja nicht das das eine besser ist als das andere.


    Wenn jemand mir sagt er möchte einen unterhaltsamen Film sehen mit viel Action, dann empfehle ich ihm einen Film mit viel Action und keine Liebes-Komödie. Klar kann die Liebes-Komödie unterhaltsam sein, aber sie ist ebend kein Action Film.


    Ja, mit den mystischen Dingen, die nicht nachzuvollziehen oder überprüfbar sind, hab ich auch meine Probleme.
    Bin auch eher ein logisch denkender Mensch.


    Nur mal als Tip, es gibt im Buddhismus verschiedene Schulen. Einige sind eher mystisch, andere eher sachlich.
    Der tibetische Buddhismus ist sehr mystisch. Theravada zb sehr gradlinig. Zen ist extrem Praxis orientiert.
    So zumindest meine Erfahrung.
    Es kommt denke ich immer darauf an was du für ein Mensch bist, zu welcher Schule du dich eher hingezogen fühlst.
    Das Ziel ist bei allen das selbe. Sich selbst und alle anderen vom Leid befreien und bevor das passiert zumindest dein eigenes und das Leid der anderen mindern.
    Erkundige dich am besten mal über die unterschiedlichen Richtungen im Buddhismus und schau welche am besten zu dir passt.


    Die ersten Bücher die ich las, waren vom Dalai Lama, also tibetischer Buddhismus, dann habe ich viel im Pali-Kanon gelesen und Bücher zum Theravada und wischen durch hab ich auch mal ein bischen beim Zen rein geschnuppert.


    Mir gefällt der Theravada am besten, aber das ist nur meine Meinung.
    Da du gerne liest, kann ich dir folgendes Buch empfehlen. Ist für mich das beste Buch um den Buddhismus zu erklären:
    "Das Kernholz des Bodhibaums" von Buddhadasa Bhikku.
    Ausserdem hat er noch "Anapanasati - Die sanfte Heilung der spirituellen Krankheit" geschrieben, welches eine sehr gute Meditationsanleitung ist und auch den Buddhismus nochmal gut zusammenfasst.


    Ich denke Theravada oder Zen passen am besten zu dir. Da gibt es wenig mystik und es ist eher praktisch und logisch. Aber erkundige dich selbst...

    tsurezuregusa:

    Hallo Heiko,


    der Buddhismus ist nun mal keine Wissenschaft, sondern eine Religion.


    Gruß
    Florian


    Hmm... das sehe ich anders... Der Buddhismus ist mMn absolut eine Wissenschaft und das was der Buddha lehrte kann ich meißtens auch logisch nachvollziehen, bzw durch Übung überprüfen. Und bis jetzt fielen alle Überprüfungen positiv aus.


    Es ist sicherlich keine exakte Wissenschaft, aber dennoch eine Wissenschaft.