Beiträge von Onda im Thema „Dharma-Modell 2: Dharma der Ein-Sicht“

    nibbuti:

    aber in dem obigen Text sind ausschließlich Konzepte enthalten


    Das haben Texte so an sich...


    Zitat

    zumindest sehe ich in dem Geschriebenen keinen Praxis-Bezug


    Es ist ja auch keine Anleitung zur Meditation, sondern die Schilderung des konzeptuellen Rahmens, in dem die Praxis stattfindet.
    Onda

    Axel Benz:
    Onda:

    "Erwachen" ist die tiefe Ein-Sicht in die Gesetzmäßigkeit des Wandels und der Allverwobenheit. Erwachen ist kein intellektueller Prozess, sondern transrationale Ein-Sicht auf einer Seinsebene jenseits aller Konzepte.


    Ich muss sagen, dass ich mit solchen Aussagen ähnlich wenig anfangen kann wie mit

    Zitat

    "Freund, mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, kann das Gebiet der Raumunendlichkeit so erschlossen werden: 'Raum ist unendlich'; das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit kann so erschlossen werden: 'Bewußtsein ist unendlich'; das Nichtsheit-Gebiet kann so erschlossen werden: 'Da ist nichts '."


    Das kann ich nachvollziehen. Ich glaube jedoch noch, im Ggs. zu dir, an die "Erleuchtung" und denke auch, dass es im Buddha-Dharma primär um dieses Erwachen geht (Von anderen Kollateral-Nutzen einmal abgesehen). Wenn es darum geht, Erleuchtung in Begriffe zu fassen, kommt dabei in der Regel ein solches Geschwurbel heraus. Ich verstehe "Erwachen" als Form des "Sehens" jenseits von Konzepten (also transrational). Da ich selbst nicht erleuchtet bin, ist das natürlich von meiner Warte aus ein reiner "Glaubensinhalt" (der sich allerdings auf zahlreiche Äußerungen zum Thema aus, wie ich meine, glaubwürdigem Mund stützt).


    LG
    Onda

    Dharma der Einsicht


    Alles ist im Fluss.
    Alle Phänomene unterliegen ständigem Wandel (= anicca).
    Alle Phänomene sind eingebettet in ein komplexes Netz von Bedingtheiten (Bedingtes Entstehen).


    In dieser Welt des ständigen Wandels und der Allverwobenheit ("Dies ist, weil jenes ist") gibt es keinen Raum für einen festen Wesenskern, gibt es kein dauerhaftes autonomes Selbst (= anatta).


    Der Mensch "leidet" (dukkha), weil er sich dem Wandel entgegenstemmt und er der Illusion verhaftet ist, er sei ein autonomes Ich. Er leidet, weil er von einer Welt Dauer verlangt, die nur Veränderung bieten kann und weil er sich als isoliertes, von anderen Dingen getrenntes Wesen erlebt.


    Durch "Erwachen" kann dieses Leiden an seiner Wurzel zum Verlöschen gebracht werden. "Erwachen" ist die tiefe Ein-Sicht in die Gesetzmäßigkeit des Wandels und der Allverwobenheit. Erwachen ist kein intellektueller Prozess, sondern transrationale Ein-Sicht auf einer Seinsebene jenseits aller Konzepte.


    Der Buddha hat eine Methode entwickelt, die zu dieser Art Ein-Sicht und damit zur Leidbefreiung, zum Erwachen, führen kann: den Achtfachen Pfad. Dieser verbindet Reflektion und Anleitung zu sittlichem Verhalten mit Unterweisung in meditativem Training.




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    Weitere Dharma-Modelle mögen folgen...