Beiträge von accinca im Thema „"Selbst-befreit" 2“

    lagerregaL:


    Dennoch ist z.B avijja nicht Bewusstsein.


    Nichts ist Bewußtsein außer Bewußtsein aber wenn
    es avijja gibt, dann ist es eine Eigenschaft des Bewußtseins.

    lagerregaL:

    Wir waren aber bei den Gruppen. Und es gibt etwas, das da ist aber nicht die Gruppen ist nämlich z.B avijja was die Gruppen benutzt oder sich darin einnistet aber es gibt keine Gruppe die avijja heißt.


    Na und? Es gibt ja auch keine der 5 Gruppen die Gier und Haß heißt und warum? Weil es Eigenschaften
    des Bewußtseins sind und Bewußtsein ist einer der 5 Gruppen. Also gehört avijja selbstverständlich zu den Gruppen.
    Alles was es gibt, gehört auch zu den Gruppen. Kein Wunder denn diese sind ja auch nur eine Einteilung des Daseins.

    lagerregaL:

    Das Dasein kann nicht durch etwas benutzt werden das nicht da ist.
    Wenn aber etwas da ist, gehört es auch zum Dasein.


    Denkst du das Dasein ist in den Gruppen inmannent? [/quote]
    Das Dasein (Werden/bava) ist das Dasein. Die Gruppen
    sind nur eine der möglichen Aufteilungen des gesamten Dasein.


    lagerregaL:

    Anderseits sagtest du mal ohne Selbst kein Dasein.


    Das habe ich so nie gesagt. Aber ohne das Vermeinen oder Dünken es gäbe ein Selbst
    kann Dasein nicht bestehen bleiben.


    lagerregaL:


    Ein Arahat denkt kein Selbst in den Gruppen.


    Natürlich nicht und außerhalb auch nicht und innerhalb auch nicht.


    Ist das nun Nichtwissen oder Verblendung oder beides?
    Das Dasein kann nicht durch etwas benutzt werden das nicht da ist.
    Wenn aber etwas da ist, gehört es auch zum Dasein.

    lagerregaL:

    Aber die 5 Gruppen sind genauso selbstlos wie Stein oder Auto. Sie sind lediglich Tools die man in Gang gebracht hat und benutzt wie man ein Auto benutzt oder ein Werkzeug.


    Hier wird dein Fehler offensichtlich.
    Es ist absurd zu glauben es könnte jemand oder etwas geben das
    die 5 Daseinskomponenten benutzen könnte.
    Und schon gar nicht gibt es ein Selbst welches sie benutzen könnte.

    Mabuttar:

    Wir können nichtmal unseren Herzschlag steuern, da wollen wir eine angeblich seit ewigen Zeiten und Leben dauernden Kette für immer gegen die Wand fahren ?
    Ist das nicht die gleiche Selbstüberschätzung wie in den anderen Religionen ? Vor allem gerade wenn die Khandas "Nicht-Selbst" Nicht-Kontrollierbar sind, wie will man sie denn daran hindern weiter fortzubestehen oder sich anzutreiben ? Und wenn das Bewusstsein oder der Geist das Dasein bestimmen würde, hätten wir damit ein Khanda, dass nicht Dukkha wäre und sich verewigen könnte und ich glaube da liegt ein Widerspruch im religiösen Buddhismus.


    Wenn man diese schrägen Ideen als "Buddhismus" bezeichnen würde, dann
    käme ich sicherlich zu dem gleichen Schluß.

    lagerregaL:

    Jedenfalls kein Auto, das nichts will.


    Doch. Ein Auto will nichts denn es hat nichts dagegen gegen
    einen Baum zu fahren. Das ist ihm völlig egal.

    lagerregaL:

    Damit meine ich nicht, das ein Selbst das Gefühl fühlt,(wiegesagt) durch das anhaftende fühlen des Gefühls, entsteht das Selbst.


    Wenn du jetzt sagst, das das Selbst durch das Gefühl entsteht an
    dem angeheftet wird, dann handelt es sich um ein kurzes Selbst
    was mit dem Gefühl vergeht. Da müßten ja sehr kurze neue Selbste
    immer wieder neu erstehen. Von einem Selbst im eigentlichen
    sinne das etwas will kann da wohl nicht die Rede sein. Wer fährt
    dann aber das Auto? Jedenfalls kein Selbst das nichts will.

    Maybe Buddha:

    Die Khandas sind zwar leer (von einem Selbst) aber bedingen sich dennoch gegenseitig und kommen so "in fahrt".


    Genau, Khandhas würden nämlich ohne Willen auch gar nicht entstanden sein.
    Der Wille ist aber nicht ein Selbst, sondern Teil der Khandhas nämlich sankhārakhandha:
    Das in Willenstätigkeit bestehende Gestalten.

    lagerregaL:

    Genauso sind die khandhas leer von einen selbst, sie machen nichts von selbst. Genauso wie das Auto nicht von selbst fährt oder sich ein Werkzeug von selbst benutzt, eben weil es Nicht-Selbst ist.


    Du tust immer so, als gehörten Begehren und Wille nicht zu den Khandhas.
    Der Wille und Begehren sind für dich das Selbst. Ein Selbst wäre für den
    Willen zu wollen erforderlich. Das Selbst wäre dieser Wollende der will.
    Diese flache Ansicht scheint dir nicht bewußt.

    lagerregaL:
    accinca:


    Na, dann ist ja alles klar.


    Das kann ich für dich nur hoffen, weil du dich ja zuletzt eher den Diskussionsinhalten verweigert hast und dich eher auf Allgemeinsätzte reduziert hast.


    Das betraf allerdings nur deine Diskussionsinhalte indem du versucht hast
    mein Beispiel zu ändern anstelle es zu verstehen und zu nehmen wie es
    gemeint war. (was wie mit Fahrer aussieht ist ohne Fahrer) Es wurde von
    mir nie behauptet, das ein Auto Ursachenlos im Verkehr steuern kann. Trotzdem
    sitzt kein Fahrer hinter dem Steuer und das weißt du auch.

    lagerregaL:
    accinca:


    Das ist bedauerlich aber ist wohl nicht jedem gegeben.


    Ja, insbesondere wenn man nicht versteht oder sich nicht dazu äußert, ob oder wo man jetzt den Unterschied zwischen Fahrer und Programmierer sieht und die Metapher nicht versteht.


    Das war auch gar nicht erforderlich denn es wurde nicht behauptet
    das ein Auto ursachenlos fahren würde. Aber wer ein Beispiel nicht
    versteht, mit dem ist jede Diskussion sinnlos.

    Mabuttar:

    Solange es Khandhas gibt, gibt es Begehren


    Letztendlich schon. Wenn kein Begehren mehr da ist, kann durch Begehren
    auch keine neuen Khandhas entstehen.

    lagerregaL:
    accinca:

    ohne Khandhas auch kein Anhaften möglich wäre.


    Dies ist mir klar, weil alles woran man ja denkbar anhaften könnte sind ja die Gruppen, dennoch sucht sich die Art des unwissenden Begehren die Gruppen zusammen und es ist nicht so, dass wenn die Gruppen vergehen, dass auch Begehren vergeht.


    Solange es noch Begehren gibt, gibt es auch noch Khandhas.

    lagerregaL:

    Es gibt vieles, worauf ich im einzelnen hinaus will, aber spontan fällt mir ein, dass die Skandhas nicht Samsara bilden sondern das Anhaften an den Skandhas.


    Diese Frage wurde unter den Mönchen auch schon zur Zeit des Buddha diskutiert.
    Die Antwort war, das die Khandhas zwar nicht das Anhaften sind, daß es aber
    kein Anhaften außerhalb der Khandhas gibt. Also, alles Anhaften (wenn es denn
    da ist) gehört zu den Khandhas aber nicht alles was Khandhas ist, ist auch Anhaften.
    Andererseits ist natürlich klar, daß ohne Khandhas auch kein Anhaften möglich wäre.

    lagerregaL:
    accinca:

    Wie bei manchen neuen Autos wo das Auto fährt aber keine Fahrer vorhanden ist.


    Aber ein Programmierer? Oder willst du künstliche Intelligenz postulieren wie in Scinie Fiction mit menschenartigen Robotern. Aber woher kommt der Wille?


    Es war nur ein Vergleich. Der Wille kommt durch angenehm und unangenehme Gefühle.

    thigle:

    ....In Anbetracht dessen, spielt diese 'Automatik' natürlich keine Rolle, weil auch diese 'Automatik' ebenso wie viele andere Konzepte auf dem Glauben an ein 'Selbst' beruhen und bedingt entstehen. In diesem Fall nennt sich dieser Glaube an ein Selbst wohl: "ohne mich".


    Naja, diese Automatik der Khandhas wird ja meist nicht erkannt und genau deswegen
    wird ja auch von einem Selbst ausgegangen welches dahinter stehen müsse. Der Glaube
    an ein Selbst beruht also nicht auf der Automatik des Geschehens sondern auf dem
    Nichtwissen (avijjā) über diese Automatik. (avijjā heißt hier unbewußte Automatik)
    Das ist einem Buddha natürlich klar und deswegen hat er trotz "Gegenüber" kein
    Nichtwissen denn auch das "Gegenüber" besteht nicht jenseits der Automatik. Und
    natürlich ist eine erkannte Automatik nicht das gleiche sein wie eine unbewußte Automatik.
    Sonst käme sie ja auch nicht zum erliegen. Genau genommen gibt es natürlich kein
    "Gegenüber dem Dasein". Es gibt eben keinen der das Dasein von außerhalb des Daseins
    betrachten kann. Alles Beobachten ist im Dasein integriert.

    thigle:

    Schöner Vergleich. Habe aber die Erfahrung gemacht, daß der Begriff 'automatisch' die konkrete Praxis betreffend leicht zur einer 'Dissoziation' führt. Dabei bin ich auf der einen Seite, und auf der anderen Seite das was 'automatisch' erscheint. 'Automatisch' erscheint es also nur aufgrund avijjā und 'Ergreifen'.


    Es ist mir jetzt in der Tat nicht klar was du in diesem Zusammenhang
    unter "automatisch" verstehst. Automatisch bedeutet jedenfalls keineswegs
    "ursachenlos". Wenn der Wasserfall den Felsen "automatisch" herunterfallt
    sobald er die Kannte erreicht hat, bedeutet das auch nicht ursachenlos.

    lagerregaL:
    accinca:

    Aber es ist möglich zu sehen, daß nirgendwo einer ist der sieht, weil man ja den Grund (Unwissen und Durst) weswegen das Sehen zustande kommt, sehen kann.


    Was allerdings eine Binsenweisheit ist denn wenn kein Sehen zustande kommt gibt es natürlich auch keinen der sieht.


    So war das aber nicht zu verstehen.
    Obwohl Sehen zustande kommt gibt es keinen der sieht war gemeint.
    Wie bei manchen neuen Autos wo das Auto fährt aber keine Fahrer vorhanden ist.
    Wer bei einem solchen Auto achtsam die Ursachen sieht (warum es ohne Fahrer fahren kann)
    der erkennt natürlich ganz klar, da auf Grund der Bedingungen für das Fahren dieses
    Autos auch gar kein Fahrer notwendig ist, eben weil es ganz automatisch fährt. Wer es
    aber nicht kennt und nicht sieht (unachtsam), der glaubt es müsse irgendwo ein Fahrer
    versteckt sein der das Auto lenke.