Hab ich erklärt: das die Begriffe "Läuterung" und "Reinigung" früher synonym ware. Heute wird Läuterung meistens im religiösen Sinne oder in Zusammenhang mit Schuld verwendet.
Warum führst du den Punkt an? Alle Begriffe sind ebenso auch Erbe ihrer Vergangenheit.
Zitat Etymologisch folgt Läuterung wie „lauter“, „läutern“, „erläutern“ oder auch „Lauterkeit“ dem Adjektiv „lauter“, als „rein“, „ungetrübt“, „aufrichtig“. Es geht zurück auf ahd. (h)lūt(t)ar (8. Jh.), mittelhochdeutsch lūter („hell, rein, klar, unvermischt, lediglich“), das altsächs. hlūttar, mittelniederdeutsch und mittelniederländ. lūter, lutter (nl. louter ist aus dem Neuhochdeutschen entlehnt), altengl. hlūt(t)or, gotisch hlūtrs (germ. *hlūtra-). Sie führen mit dem griech. klýzein (κλύζειν) (für: „spülen, reinigen“, dazu z. B. Klistier) zum liturgischen š lúoti (für „fegen, kehren“) und šlúota („Besen“).
Die Ausgangsbedeutung gespült, gewaschen wird bereits im Althochdeutschen zu klar, hell, unvermischt (im mittelhochdeutschen: lūter als „silber“); dann oft übertragen zu Haltung und Gesinnung eines Menschen („lauterer Charakter“, „lauteres Wesen“).
Die im Mittelhochdeutschen auftretende Bedeutung von „ausschließlich“, „lediglich“ wird seit dem 16. Jahrhundert in der Form eines erstarrten Nominativs häufig verwendet, auch heute noch in z. B. „aus lauter Liebe“, „vor lauter Neugier“.
Läutern wiederum als Vorbedeutung im Sinne von „reinigen“, „von Schlacken befreien“, „bessern“, ergibt sich in gleicher Weise aus dem althochdeutschen (h)lūt(t)aren („läutern“, „reinigen“, „hell machen“) sowie dem (h)lūt(t)arēn („hell sein“, 8. Jh.), mittelhochdeutsch liutern, lūtern.
Auch erläutern als „erklären“, „verdeutlichen“ führt auf das althochdeutsche ir(h)lūtt(a)rēn („hell machen“) zurück.
Läuterung – Wikipedia
Dieser allgemeine Begriff wurde auch in christlichen Texten verwendet. Das heisst aber nicht, dass er meist so verwendet wurde oder wird. Heutzutage benutzt man den Begriff ja auch eher nicht mehr. Wenn wir ihn benutzen wollen, können wir ihn uns ohne den BusseBegriff der Christen denken. Ich wäre selbst nie drauf gekommen, hier ersteinmal einen christlichen Begriff zu sehen. Das ist ein gutes Wort mit weiten Verknüpfungen zu anderen Bedeutungsfeldern. Wie zum Beispiel dem der Sprache. Und achtsames Sprechen, lauteres Sprechen (nicht im Sinne der Intensität des GehörEindrucks) das kennt unsere Sprache zT auch. Und es ist super, dass direkt in dem Adjektiv auf einen Zustand des Gemütes verwiesen wird, in dem man ehrlich und aufrichtig spricht, zB. Lautere, hehre Gedanken oder Sprechweisen ...
Überrascht mich nicht, dass Du wieder eine Schleife drehst. Lauterkeit ist das Ergebnis von Läuterung und steht synonym für Reinheit.
Ich hab da keine Schleife gedreht. Sondern andere Wörter ähnlicher Codierung erwähnt. Die Sprache ist ein Bedeutungsnetz. Will man einen Begriff einer Sprache besser verstehen, kann man sich verwandte Wörter sowie frühere Bedeutungen genauer anschauen. Man kann in der Läuterung ebenso ein Abstandnehmen von bestimmten Handlungen sehen.
Du möchtest darin eher das "reinigen" sehen (eines Geistes, oder eines Verhaltens). Im Sinne von "Lösung karmischer Verstrickungen". Ich eher das Abstandnehmen von bestimmten Handlungen durch Einsicht.
Die Läuterung ist gleichzeitig ein Ziel und ein Weg.
