Hallo! 
Vielen Dank für Eure Antworten!
Sorry, dass ich wieder mit so großer Verspätung antworte, aber ich habe leider nicht immer die Möglichkeit, hier in aller Ruhe zu schreiben
.
05102008:
der Buddha lehrte verschiedene Daseinsbereiche, davon auch welche, die unserer Wahrnehmung normalerweise nicht zugänglich sind.
Oh, das wusste ich gar nicht. Ich seh schon, da muss ich offensichtlich noch viel nachlesen.
Zitat
Das heißt aber nicht, dass Leben und Erleben mit dem körperlichen Tod zuende sind, sondern nur, dass es nichts darin gibt, das sich immer gleich bleibt. Der Buddha hat alles, was "unser" gegenwärtiges Leben ausmacht, als Nicht-Ich bezeichnet, und trotzdem gibt es dieses Leben. Die Lehre vom Nicht-Ich hat als solche mit der Leugnung eines Weiterlebens nach dem körperlichen Tod ebensowenig zu tun wie mit der Leugnung des gegenwärtigen Lebens. Die Frage, wer oder was denn weiterleben soll, wenn es kein Ich gibt, liegt auf derselben Ebene wie die Frage, wer oder was denn jetzt gerade lebt, wenn es kein Ich gibt. Abwesenheit von "Ich" bedeutet eben nicht Abwesenheit von (Er)Leben, weder jetzt noch künftig.
Vielen Dank für die Erklärung! Das klingt sehr logisch. Ich hafte da leider noch viel zu stark an meinem eingeschränkten Schwarz-Weiß-Denken ...
Sacred:
Buddha hat von Anatta (Nicht-Ich) erzählt. Was vielmehr bedeutet, dass du kein absolut individuelles Ich hast. Das schließt für mich aber eine Existens über den Tod hinaus, in welcher Form auch immer, nicht aus. Und schließlich sagt auch Buddha was über die Wiedergeburt
Soweit ich weiß, konnte sich der Buddha ja auch an seine früheren Existenzen erinnern, oder? Oder fällt das eher in den Bereich der frommen Legendenbildung?
Sacred:
Vielen Dank!
OK., jetzt sehe ich eindeutig klarer. So tiefgründige Betrachtungen bin ich nach meiner erzkatholischen Erziehung nicht gewohnt
. (Sorry, sollte jetzt natürlich keine Herabwürdigung des Katholizismus sein).
Sacred:
Es tut mir leid dich neugierig zu machen, aber du es ist vielleicht auch ein guter Punkt, wo du ein Teil deines Leids erkennen kannst, falls du das nicht bereits gemacht hast (wenn du jetzt keine Antwort kriegst, bist du dann unglücklich? Was würde dich Glücklich machen? Nur die Antwort zu erfahren oder gibts da noch einen anderen Weg?).
Interessanter Punkt, daran hab ich noch gar nicht gedacht ... Um sicherzugehen, dass ich deinen als Frage formulierten Gedankenanstoß richtig verstehe, werde ich mal versuchen, diese Frage zu beantworten ... also, ich denke, dass die Erfahrung des Leides keinem Lebewesen auf dieser Welt erspart bleibt. Soweit ich weiß, sind mit Dukkha auch mildere Formen des Leidens gemeint, z.B. das Erleben der eigenen Unzulänglichkeit etc. So gesehen - ja, natürlich empfinden Menschen (inklusive meiner Person) bei offenen Fragen eine gewisse (leidvolle) Unsicherheit. Allerdings wäre dieses Leiden ja erst beendet, wenn ALLE Fragen beantwortet wären, was aber gar nicht möglich ist, da sich ja bekanntlicherweise nach jeder Antwort eine neue Frage auftut. Also MUSS ein anderer Weg gefunden werden, weil das Frage-Antwort-Spiel nie zur Erlösung führen wird. Habe ich das richtig verstanden?
Andererseits denke ich aber, dass auch simple Wissenserweiterung den Menschen weiterbringen kann. Die Erleuchtung wird er durch die (naturwissenschaftliche) Erforschung des Universums sicher nicht erreichen, aber Wissen formt den Geist ja auch und macht ihn auf eine gewisse Weise reifer bzw. erweitert den Horizont, oder? Z.B. habe ich kürzlich einen (zugegebenermaßen sehr populärwissenschaftlichen, aber für mich mangels Bildung trotzdem interessanten) Artikel über Quantenphysik gelesen, der an meinem vorhin erwähnten eingeschränkten Schwarz-Weiß-Weltbild gerüttelt und meinen Blickwinkel für Phänomene, die ich früher als "zu esoterisch/unmöglich" abgetan hätte, doch ein wenig geöffnet hat.
Hmmm ... kompliziertes Thema. Wenn Buddha von Wissen und Unwissenheit spricht, meint er damit aber wohl doch etwas anderes, oder?
Liebe Grüße
think