Beiträge von fotost im Thema „Die fünf Gewissheiten“

    mukti:
    fotost:

    Du hinterlässt Spuren...


    Ob ich die dann nach dem Tod genießen oder erleiden darf, kann ich aber nicht erkennen. Nach der Lehre des Buddha schon, und man ist demnach auch weitgehend das Resultat seiner vorangegangenen Handlungen. Eine Gewissheit gründet in diesen Dingen aber zu einem Teil auf Vertrauen bzw. Glauben und einem Teil auf Logik und Wahrscheinlichkeit, oder kann das hier jemand in Wirklichkeit erkennen?


    Ich denke, niemand kann das erkennen. Wenn mir jemand (außer ein Erleuchteter natürlich :D ) erzählt, er wisse, was nach dem Tod persönlich erfahrbar ist, wäre ich diesem Menschen gegenüber sehr skeptisch.


    Die Spuren sind aber auch für andere sichtbar. Deine Handlungen jetzt sind zum Teil das Ergebnis deiner früheren Handlungen, aber auch Ergebnis früherer Handlungen anderer (Eltern, Lehrer, Freunde..). Wir alle haben auch die Chance unsere Handlungen zu einem Ergebnis freier, bewusster Entscheidung zu machen.

    mukti:

    Dass man den Folgen seiner Handlungen nicht entgehen kann ist nicht so offensichtlich, weil man ja nicht weiß ob sie eine Auswirkung haben die über den Tod hinausgehen.


    Du hinterlässt Spuren...

    Die 5 Gewissheiten sind schon auf die ersten Lehrreden Buddhas zurückzuführen, werden dort aber manchmal ohne direkte Erwähnung von Krankheit aufgeführt. Etwa so:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha [3]."


    Majjhima Nikāya 141 (10) http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html


    Sehr schön finde ich die Anmerkung des Übersetzers zu dieser Stelle


    Zitat

    Dies sind die drei Ebenen von Dukkha: "Geburt, Altern, Tod und Schmerz" sind die physischen Aspekte, "Kummer, Klagen, Trauer und Verzweiflung" sind die geistigen Aspekte der gröbsten Erscheinungsform von Dukkha - das Leidhafte (dukkha-dukkhatā). "Nicht bekommen, was man sich wünscht" ist ein Aspekt von Dukkha, der der Veränderung innewohnt und auch in erfreulichen Dingen keine dauerhafte Befriedigung finden läßt (viparināma-dukkhatā). "Die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird", sind Dukkha der subtilsten Sorte (saṅkhāra-dukkhatā). Es ist der Keim, in dem die beiden gröberen Formen bereits schlummern, das Eingesperrtsein im eigenen "Ich", das auch als solches spirituell sensiblen Menschen bereits als Leid erscheinen kann. Die Auseinandersetzung mit dieser Form von Dukkha hat schon des öfteren Menschen in den Wahnsinn getrieben. Die Lehre des Buddha bietet Schutz vor dieser Art von Wahnsinn: Dukkha nicht als persönliches Problem ("mein Leid"), sondern als universelle Tatsache zu betrachten.


    Ich stimme Dir zu - eine ständige Beschäftigung mit dem Thema Krankheit kann selbst zu einer Krankheit werden oder empfänglicher für Krankheiten machen. Aber die Gewissheit bleibt, selbst wenn Du oder ich von Krankheit verschont bleiben - Menschen werden krank und wir leiden mit, wenn Freunde, Verwandte, Menschen die wir mögen krank sind.


    Aber das Hauptthema für Buddhisten sollte nicht Dukkha, sondern die Überwindung von Dukkha sein :D


    Hier eine kleine Übersetzung des Begriffs Dukkha, weg von den sehr konkreten Beispielen 'Geburt, Altern, Tod...'


    http://www.palikanon.com/wtb/dukkha.html