Beiträge von Elliot im Thema „Die zehn Fesseln“

    Es gibt einen Pfad, der zum Aufhören von sakkāya-ditthi und zum Aufhören von sakkāya führt: Nämlich den achtfachen Pfad.


    Es gibt auch einen Pfad, der zum Aufhören von sakkāya-ditthi, aber nicht notwendig zum Aufhören von sakkāya führt:


    Zitat

    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln ( inklusive sakkāya-ditthi )? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."

    "Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Atman [5]. ...


    (MN 64)


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Die Bedeutung von sak-kāya wird sowohl vom Wort her als auch durch die Erklärungen in M 44 eindeutig als die Khandha identifiziert.


    Es geht aber nicht um sakkāya, sondern die erste der zehn Fesseln heisst sakkāya-ditthi. Und die ist in MN 44 eindeutig als Atman-Glaube definiert:



    So gesehen halte ich die Übersetzung "Atman-Glaube" für zutreffender als "Persönlichkeitsansicht".


    Darüber hinaus darf sakkāya-ditthi nicht mit sakkāya verwechselt werden, das stimmt.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Nein, genau das stimmt nämlich nicht und das habe ich auch begründet.
    Und ich bin es ja auch nicht aller der das behauptet wie man Lesen kann.
    Z.B.:

    Zitat

    (*1) sakkāya, wtl: 'die seiende Gruppe' (sat-kāya); meist mit
    'Persönlichkeit' wiedergegeben, eine Bezeichnung der fünf Daseinsgruppen.


    Von "wortwörtlich" kann also gar nicht die Rede sein.


    Doch, natürlich.


    Was ich zitiert habe ist die Definition aus einer Lehrrede aus dem Palikanon. Die halte ich in diesem Zusammenhang für verbindlicher als die Definition aus einem Pali-Wörterbuch.


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:
    Zitat

    • Er betrachtet Bewußtsein nicht als Atman, oder Atman als Bewußtsein besitzend, oder Bewußtsein als im Atman enthalten, oder Atman als im Bewußtsein enthalten.
    Auf diese Weise entsteht die Persönlichkeitsansicht nicht."
    sakkāya-ditthi ist identisch mit Atman-Glaube:....


    Ja, das natürlich auch, aber das ist nur ein Aspekt.


    Nein, es ist die wortwörtliche Definition von sakkāya-ditthi.


    Es mag natürlich sein, dass die Zeitgenossen des Buddha unter sakkāya ursprünglich/etymologisch noch etwas anderes verstanden haben.


    Viele Grüße
    Elliot

    sakkāya-ditthi ist identisch mit Atman-Glaube:



    Wobei Atman eine Art unsterbliche Seele bezeichnet:


    Zitat

    „Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die Welten. […] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende, dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“
    – Chandogya-Upanishad (3.14)


    Und ebenso kann dieser Atman-Glaube relativ leicht auch aufgegeben werden:



    Viele Grüße
    Elliot