Beiträge von perkele im Thema „Buddhismus und Karma“

    Ui...

    Doris Rasevic-Benz:

    Mir ist sehr unbehaglich zumute, wenn man Tieren Religionen überstülpt. Die können nix dafür, wenn sich Herrli und Frauli Buddhisten nennen, oder Zeugen Jehovas oder sonstwas.
    In der Natur würde sich jedes Tier Linderung seiner Leiden suchen. Sie liegen nicht herum und denken über Loslassen und Karma nach.


    In der Natur ist es in der Regel so, dass Tiere sich zum Sterben zurückziehen und sich in Ruhe darauf einlassen.


    Mir wird ganz unbehaglich zumute, wenn man Leuten die Religion der Moderne überstülpt: Tu alles, um aus diesem Körper noch die meisten angenehmen Gefühle heraus zu pumpen. Es gibt nichts anderes und nichts wichtigeres, als dem bis zum Ende und noch auf dem Sterbebett hinerher zu jagen.
    Und wenn du Kopfschmerzen hast, nimm ne Aspirin.


    Dies soll keine Grundsatzdebatte sein, um Mittel zur Schmerzlinderung generell zu verdammen. Also mag man es bitte nicht so auslegen, um es sich zur Waffe zu machen. - wie auf einer ganz abgehobenen Ebene über Buddhisten und Zeugen Jehovas zu reden, und rhetorisch effektsicher

    Zitat

    Mehr Mitgefühl mit der Kreatur, bitte.

    zu appellieren.


    Ich fand nur den allgemeinen, - und im sich Zusammenballen durchaus unterschwellig gewaltsam wirkenden -, Kanon hier nicht angebracht, der sich da so zusammengebraut hat: einem anderen hier mangelndes Mitgefühl zu unterstellen, der sich um sein eventuell im Sterben liegendes Haustier sorgt und es noch nicht für nötig befunden hat, Schmerzmittel zu verabreichen. Ist hier meines Erachtens sicherlich die Krone:



    "Wir vermenschlichen sie, und dann verweigern wir ihnen Hilfe". Na, wenn das noch sachlich ist und hilfreich sein soll... *kopfschüttel*
    Wer hier Hilfe verweigert hat, weiß ich jedenfalls nicht. Und soll wohl auch nicht wirklich klar sein.


    Nur der moralische Druck, man müsse Schmerzmittel geben, da man doch sonst nicht mitfühlend ist, da wollte ich mich gegen äußern.


    Aber ich will hier auch gar keinen weiter aufmischen. Ist mir alles zu abstrakt hier. Man möge es mir verzeihen.


    @MonikaMarie:
    Danke, ja. Das ist ein anderes Thema. Sicher gut, sich darüber Gedanken zu machen, wenn man meint, sich ein Tier anschaffen zu wollen.


    Oder um prophylaktisch den Zeigefinger zu erheben, aus Angst, ein "Gegner" würde das sonst tun. Damit man erst gar nicht auf Probleme eingehen muss, die irgendjemand vielleicht wirklich schon hat.


    So... genug zum Thema für mich.


    Friede sei mit euch.

    Zitat

    Bei allem Respekt: Ich kann verstehen, dass das für dich gerade eine emotionale Situation ist, aber manche Antworten wären vielleicht anders ausgefallen, wenn du deine Beiträge etwas besser strukturiert hättest und wir zu Beginn schon gewusst hätten, dass es vielleicht bloß Blähungen sind... :roll:


    Bei allem Respekt: Schmerzmittel als Selbstverständlichkeit und quasi ein Muss für jeden "mitfühlenden" Menschen, das einem Tier vor dem Tod zu verabreichen, solche Implikationen, wie sie sich hier andeuten, finde ich auch schon reichlich anmaßend. Und würde entsprechend mit Dornen reagieren.


    Sicher war die Frage von Doris noch sehr sachlich und die etwas pikierte Reaktion darauf gewiss übertrieben.


    Aber bei den moralisierenden Antworten, die da quasi zur "Verstärkung" anrücken, würde ich mich inzwischen auch schon angegriffen fühlen:

    Zitat

    wir nehmen den tieren seit jahrhunderten ihren natürlichen lebensraum, damit auch ihre möglichkeiten bestimmte dinge artgerecht zu erledigen, wir vermenschlichen sie und dann verweigern wir ihnen hilfe


    Vollkommen abstrakt mit erhobenem Zeigefinger über die Realität am Boden hinweg gesetzt. Ganz und gar am Thema vorbei.



    Dass ein Tier in der Natur nicht mit Schmerzmitteln in seinem Sterbeprozess beeinträchtigt wird, nicht in Watte gepackt und mit vernebeltem Bewusstsein dem Ende entgegen geht, demgegenüber kann man durchaus Positives abgewinnen, wenn man noch nicht selbst allzu verweichlicht ist und bei jedem Wehwehchen ein Aspirin schluckt.
    Die Realität auf sich zukommen lassen können, wie sie ist, kann einem dazu verhelfen, im Sterbeprozess "loszulassen".
    Auch übertragen auf andere Situationen, mag sicher der eine oder andere die Erfahrung kennen, dass so etwas Leiden letztlich zu durchwandern ermöglicht, wenn es möglich ist, sich einfach darauf einzulassen und nicht künstlich durch vorübergehende Mittel nur einfach darin unterdrückt wird, bis das Unvermeidliche mit einem Schlag kommt.
    Die Realität müssen wir alle durchleben. Und der Tod ist da etwas ganz Universelles, auf das es sehr sinnvoll ist, sich einzustellen, und auch anderen dies, Freiheit gebend, zu ermöglichen.



    Sicher mag dieses hier auch wieder ein kontroverses Thema sein. Bitte keine Köpfe abhacken.



    Derweil mag man zunächst einmal hoffen, dass es sich bei dem Kaninchen wirklich nur um Blähungen handelt und wenn dem so ist, darüber froh sein, anstelle sich lustig zu machen.


    :?

    July:

    Man würde damit ihnen ihr Karma wegnehmen, so dass sie diese Erlebnisse (Krankheit und Schmerzen) in einem nächsten Leben noch mal erleben müssten.
    Ich muss ehrlich sagen - ich weiß nicht was ich davon halten soll.


    Da hast du mein Verständnis. Von solchen logischen Verrenkungen, zur Untermauerung von ganz simplen Prinzipien - wenn sicher auch gut gemeint - kann ja auch nichts kommen als Verwirrung und Zweifel.
    Zu was für Auswüchen und Verknotungen solche auf Spekulation und Ausgedachtem basierenden Erklärungen führen, sieht man ja immer wieder in buddhistischen Diskussionskreisen - wie auch hier in noch ziemlich milder Form.
    Nicht ohne Grund hat der Buddha ja gewarnt, dass so etwas in den Wahnsinn führt: Unergründbar


    Deshalb ist es wichtig, bei den ganz einfachen Gegebenheiten zu bleiben.


    Sieh es einmal ganz simpel: Was du dem Tier weg nimmst, wenn du es tust, ist sein jetziges Leben, das noch nicht ausgehaucht ist. Fertig. Sonst ist da nichts zu spekulieren.


    Vielleicht komme ich da etwas spät, um darauf einzugehen:

    Zitat

    Ich habe es geschrieben, weil ich gerade vor dieser Entscheidung stehe... :cry:


    Was ist denn inzwischen daraus geworden?


    Auf jeden Fall ist es nicht nützlich, sich noch im Nachhinein, falls es schon passiert ist, dafür noch fertig zu machen. Dennoch ist es sicher gut und hilfreich, hier zurück zu blicken und zu reflektieren.


    Und da wäre es sicherlich auch schön, wenn du uns daran teilhaben lassen könntest, wenn du magst, wie denn nun inzwischen die Lage ist, wie es dem Tier (um was für eines handelt es sich eigentlich?) geht und dir selbst.


    Wünsche alles Gute.


    Mit Metta
    ()