Beiträge von Hǔ Lóng im Thema „Praxis-Möglichkeiten aus anderer Richtung“

    goldie:

    Es war eine wichtige Erfahrung, die meine harsche Kritik am tibetischen Buddhismus, der die einfache Wahrheit des Buddha (Menschen leiden, wie können wir ihnen helfen) auf so traurige Weise kompliziert hat (angeblich, weil erst auf diese Weise viele Menschen Zugang dazu finden).




    Ob kompliziert oder nicht..letztendlich zählt nur eine Sache ;)

    fluid:
    Hǔ Lóng:


    Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden :D


    Das gab's mal (vor ein paar Jahren auf jeden Fall) mit Taschenbucheinband für 15,- € überall zu kaufen.



    Also ich habe es nur ein einziges mal in einer Buchhandlung gesehen.
    Zeiten ändern sich halt : )

    goldie:

    Als Faustregel würde ich sagen: Was in den Buchhandlungen die Regale füllt - eher ignorieren. Die besten Sachen stehen in Universitäten und sind oft nur über Fernleihen zu bekommen.


    Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden :D



    Aber ich verstehe dich schon ;)

    goldie:

    2) Sicher hast du dir schon Literatur besorgt, je breiter deine Vorbildung in den buddhistischen Schulen, desto besser wirst du beurteilen können, was man dir dann anbietet. Ich empfehle vor allem Grundlagentexte mit möglichst akademischen Informationen, ich habe den Eindruck, du bist schlau genug für anspruchsvollen Input. Also bitte nicht die Bücher von den üblichen Verdächtigen kaufen, den hier populärsten Vertretern des tib. Buddhismus oder Zen oder Theravada.


    Also meinst, dass zum Beispiel Thich Nath Hanh eine nicht soo gute Wahl wäre?


    Habe bisher fast nur Bücher aus dem tibetischen Buddhismus mit Ausnahme des Majjhima Nikaya gelesen.

    Jojo:
    Hǔ Lóng:

    Er will, dass ich in 'unserer christlichen Kultur' bleibe und nicht in 'andere Welten' abtriffte... Ich soll mich laut ihm in die christliche Gesellschaft einfinden und ein Teil dieser Gemeinde werden, da ich immerhin hier geboren wurde..... Deswegen MUSS ich auch im Mai konfirmiert werden. Ich könnte es zwar abbrechen, doch dann ...gibt's Stress mit den Geschwistern und Mutter meines Vaters und von ihm selber...


    die konfirmation kann sicher auch nicht schaden.
    und streit mit dem vater würde ich jetzt nicht extra vom zaun brechen, notfalls nimmst du dir noch etwas zeit. gut ding will sowieso weile haben.


    die haltung deines vaters ist allerdings ein argument für zen.
    zen kann man problemlos mit dem christentum kombinieren, das tibetische ist da etwas ... sprachlich, optisch und methodisch auffälliger sozusagen.


    Aber ich kann mich nicht mit dem christlichen Glauben zufrieden geben. Das ist die andere Sache ;). Und ich habe bemerkt, dass ich mich mit dem tibetischen Glaubenskonzept sehr sehr gut anfreunden kann.

    JazzOderNie:
    Hǔ Lóng:

    Übung??


    das sagt man manchmal, wenn es probleme gibt, dass es eine "übung" ist, weil man aus den problemen lernt und sich zb in geduld oder ähnliches übt.


    Achso ok. Wusste das noch nicht, danke sehr.Habe ja noch nicht so viele Lebensjahre hinter mir...zumindest nicht in diesem Leben :P

    Mirco:
    Hǔ Lóng:

    Es gibt nur leider keine Gruppe oder Lehrer in meiner Gegend


    Schade. Gibt's denn überhaupt irgentwas in erreichbarer Nähe?


    Solche kleinen Grüppchen von Entspannungs-Zen und Lifestyle-Buddhismus...damit kann man ja eigentlich nichts mit anfangen.

    JazzOderNie:
    Hǔ Lóng:


    Wollen auf alle Fälle! Meine Eltern wären da schon dagegen, weil sie Angst haben, dass ich die Schule vernachlässige und es meinem Dad überhaupt nicht recht ist, dass ich mich für den Buddhismus interessiere...


    was ist sein bedenken?


    du kannst auch per pn antworten, wenn du das hier nicht sagen möchtest, weil es zu persönlich ist.


    1.Er findet den Buddhismus als zu "esoterisch" (im negativen Sinne). Er will nicht, dass ich in irgendeine Tantra-szene abrutsche......


    2. Das ist das eigentliche Problem von dem alle Argumentationen ausgehen: Er will, dass ich in 'unserer christlichen Kultur' bleibe und nicht in 'andere Welten' abtriffte... Ich soll mich laut ihm in die christliche Gesellschaft einfinden und ein Teil dieser Gemeinde werden, da ich immerhin hier geboren wurde..... Deswegen MUSS ich auch im Mai konfirmiert werden. Ich könnte es zwar abbrechen, doch dann ...gibt's Stress mit den Geschwistern und Mutter meines Vaters und von ihm selber...

    Jojo:
    Tashili:

    Hahaha, schon. Ich finde es völlig Banane, jemandem die Richtung ausreden zu wollen.


    finde ich auch.
    was ist das hier, mission oder was?
    Hu Long, folge deinem Herzen.
    Es wird einen Grund haben, warum das Tibetische dich anzieht.



    Das sind wieder beruhigende Worte ^^. Danke dafür! Ich glaube ich bleibe trotzdem beim tibetischen Buddhismus...Trotzdem werde ich mich informieren.

    JazzOderNie:

    würden dich deine eltern zu einem retreat begleiten bzw würdest du das wollen?


    Wollen auf alle Fälle! Meine Eltern wären da schon dagegen, weil sie Angst haben, dass ich die Schule vernachlässige und es meinem Dad überhaupt nicht recht ist, dass ich mich für den Buddhismus interessiere...




    :/...Ich lese schon seit einiger Zeit 'Die Worte meines vollendeten Lehrers' (von Patrul Rinpoche) und auch Chakren-Praxis-Bücher, sowie 'Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben' (Sogyal Rinpoche) und war mir bisher eigentlich ziemlich sicher, dass ich den tibetischen Buddhismus 'für mich gefunden' habe (fühle mich wie gesagt darin auch sehr Wohl), doch da ich mir (schon seit ein paar Wochen) ab und zu Gedanken über andere Traditionen mache und dein Post mich auch innerlich gerade sehr zum Grübeln gebracht hat, verzweifle ich im Moment :/... Ich verstehe das was du über die Rituale etc. gesagt hast und kann mich zum Teil auch damit vereinbaren, aber sollte ich jetzt zum Zen wechseln, weil der tibetische Buddhismus 'hinderlich' auf dem Weg sein kann?? Ich weiß gerade echt nicht so recht....

    goldie:

    Du darfst das schon. Nicht nur viele Buddhisten im Westen, sondern auch viele buddhistische Lehrer haben Einflüsse von verschiedenen Traditionen. Nach meiner Erfahrung sind die buddhistischen Schulen wie verschiedene Religionen und im Grunde miteinander unvereinbar. Eine Ausnahme ergibt sich in Einzelpunkten, Berührungsnähe z.B. zwischen Reinem Land und Zen, wo es um die Stärkung von Laien geht. In deinem Beispiel sehe ich schwarz. Der tibetische Buddhismus hat mehrere zentrale Lehren, die im Zen nicht haltbar sind oder keinesfalls von solcher Bedeutung (Reinkarnation, Stufenweg) und viele Rituale und Einweihungen, die zudem dem Gedanken der Buddha-Natur, die uns allen gemein ist, zuwiderlaufen, wenn Lehrer es für anabdingbar halten, dass man nur von ihnen in bestimmte Dinge eingeweiht würde. Nach meiner Erfahrung ist das Wesentliche davon unabhängig zu erreichen, und zwar durch Laien, eine Ansicht, die sich so vor allem im Zen und Reinen Land findet. Wenn man bedenkt, dass Meditation von den meisten Schulen als wesentliche Übung angesehen wird, die Zenbuddhisten aber die sind, die - im Westen jedenfalls - am meisten meditieren (die Tibeter werden vor allem im Rezitieren und Debattieren geschult), würde ich dich mal ganz salopp fragen: Warum willst du mit was anderem die Zeit verschwenden? Alles, was nach Idee, Ideologie, Tamtam, Ritual, Getue, Aufgesetzheit, Folklore aussieht könnte ggf. gemieden werden, um sich auf den Kern der Übung zu konzentrieren. Wenn du dir mal das Programm ansiehst, dass so ein Karmapa beim Europabesuch abspult, dann bekommst du eine gute Vorstellung von all dem, was da so drumherum noch gebastelt wird, und ich frage dich: Meinst du wirklich, das zu brauchen? (Ich weiß, es gibt Menschen, die meinen das, aber ich spreche hier nur direkt Hû Lông an).



    Hm..also ich bevorzuge das 'ganze Drumherum' (mal ganz grob gesagt), weil die vielen Rituale und Praktiken meiner Meiner nach den Geist nochmal eine Ladung mehr schulen (s.h. Chakren-Lehre, Yantra-Yoga(im Dzogchen), alle anderen tantrischen Techniken und dazugehörige Rituale) und ich somit mehr und schneller Vertrauen und Loslösen allem Hass,Gier,Begehren, etc. im Geist entwickeln kann. Und durch die bevorstehenden Einweihungen in neue Techniken gibt es einen weiteren Antrieb zu praktizieren, da man mit diesen nach und nach 'schneller' Erleuchtung erlangen KANN. ......Und dann gibt es halt noch diese gewisse Mystik in dieser Tradition....aber das ist nicht das Entscheidenen, bzw. sollte nicht das Entscheidende sein.
    Kurz: Ich finde diese Tradition für mich persönlich ansprechender, weil es viele (zum Teil geheime) Möglichkeiten zu praktizieren gibt und ich mich in dieser Umgebung und teilweise "Kultur" mehr wohlfühle (damit ist auch teilweise der miteinfließende Schamanismus gemeint..).