Beiträge von Elliot im Thema „sexuelle Anziehung/Begehren“

    Samten:

    mich würd' doch tatsächlich mal interressiern wieviel Praxis und realisierung hinter Eurer Zitiererei steckt....


    Also, seit ich vor sechs Jahren wieder ausgiebiger mit der Meditation begonnen habe, hat das Begehren tatsächlich spürbar nachgelassen. Aber das mag natürlich auch ganz einfach daran liegen, dass ich älter werde (ich bin jetzt Mitte 40) und außerdem habe ich einen vergleichsweise niedrigen Testosteronspiegel, bin da also vielleicht nicht unbedingt repräsentativ.


    Viele Grüße
    Elliot

    raterZ:

    ohne genügend samadhi ist das in meinen aber völlig sinnlos sich gegen diese biologischen programme wehren zu wollen


    Das ist der springende Punkt.


    Zitat

    "Mahānāma, da ist ein Geisteszustand, der von dir innerlich noch immer nicht aufgegeben wurde, der Schuld daran ist, daß gelegentlich Geisteszustände der Gier, des Hasses und der Verblendung in deinen Geist eindringen und dort verbleiben; denn wäre jener Geisteszustand bereits von dir innerlich aufgegeben, würdest du nicht das Leben zu Hause führen, du würdest nicht in Sinnesvergnügen schwelgen. Weil jener Geisteszustand von dir innerlich noch nicht aufgegeben wurde, führst du das Leben zu Hause und schwelgst in Sinnesvergnügen." ...


    "Vor meiner Erleuchtung, als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, sah auch ich deutlich, der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt [3]; aber solange ich noch nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt hatte, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, so lange bemerkte ich, daß ich noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden konnte. Aber als ich der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich sah, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und als ich die Verzückung und Glückseligkeit erlangt hatte, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, da bemerkte ich, daß ich nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen wurde."


    (MN 14)



    Anders ist Enthaltsamkeit für viele wohl tatsächlich nur Quälerei und Selbstkasteiung.


    Viele Grüße
    Elliot

    crazy-dragon:

    Was ist eigentlich ein buddhistischer Blick?



    Viele Grüße
    Elliot

    prathiba:

    Ja darauf zielte meine Frage ab, ob Heterosexualität und Homosexualität vielleicht doch nur Gewohnheitsmuster sind?


    Das ist ja noch wieder eine andere Frage. Sexuelle Orientierung ist eine Sache, sexuelle Anziehung eine andere Sache. Ob jemand eher heterosexuell, homosexuell, bisexuell ist ... das ist denke ich eher Veranlagung als Gewöhnung. Aber auch dazu ist mir kein Zitat bekannt.


    prathiba:

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder?


    Dazu allerdings ist mir ein Zitat bekannt:


    Zitat

    "Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen."


    (MN 14)


    Viele Grüße
    Elliot

    prathiba:

    Sorry, vielleicht habe ich die Frage nicht eindeutig gestellt, denn in Deiner Antwort, finde ich nicht die Antwort , sie ich suche :o


    Die Frage ist: Woher kommt aus buddhistischer Sicht die sexuelle Anziehung? Wie ist sie zu erklären? Aus der Erfahrung? Aus der Bewertung? Oder aus biologischen Vorgängen :?::?:


    Ach so.


    Tatsächlich wäre die Antwort dann wohl "aus der Gewöhnung":



    Aber eigentlich ist es in diesem Fall wohl hauptsächlich die biologische Komponente, die die Anziehung bewirkt, sie ist sozusagen "veranlagt" zusammen mit der sechsfachen Sinnesgrundlage. Mir ist aber kein Zitat bekannt, aus dem das deutlich hervorgeht.


    Viele Grüße
    Elliot

    Normalerweise ist da Anziehung/Begehren "von Natur aus":



    Aber diese Anziehung lässt sich durch bestimmte Praxis überwinden, beispielsweise:



    Viele Grüße
    Elliot