Beiträge von al-Nuri im Thema „Shamata und die Jhanas“

    @Endspurt/RalfG:

    Zitat

    dass diese fünf Kräfte (bala) bzw. Fähigkeiten (indriya) nur bei denen zu finden sind, die bereits Pfad bzw. Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit verwirklicht haben.


    Na eben ist nicht davon auszugehen,daß die sogenannten Shamatha-Stufen(ich halte detailliert-rekapitulierendes Auflisten von Erfahrung zum Zwecke der Unterweisung der Nachwelt eher für Hindernisse für deren intuitive Erfahrung desselben, so gut es auch gemeint sein mag odr mochte )in der angrenzenden Sammlung,sozusagen am Tor des Jnana, erfüllt sein könnten,wie Buddhagosa einschätzte.Denn eben die >bala< und >indriya<,also freien Merkmale des Erleuchtungsgeistes tauchen in der tibetischen Beschreibung der Shamatha Stufen auf."Stufen" meint Verinnerlichung des Bewusstseins, Zuspitzung der Sammlung auf das/die Achtsamkeitsobjekt/e, was nur möglich ist durch die "höheren" Fähigkeit, welches dieselben Kräfte sind die >Läuterung< überhaupt ermöglichen,d.h. die >rechte Anstrengung<.
    Der Beschreibung der Shamatha Stufen ist zu entnehmen,ebenso der bildlichen Darstellung,daß es sich um einen fließenden Übergang zwischen dem weltlichen und überweltlichen Pfad handelt, und genau in diesem Übergang setzt Jnana natürlich ein.Die Frage von RolfG wo denn die Berührungspunkte wären,ist für mich also geklärt.Das hat mir Freude bereitet.
    Die eigentliche Erfreuung dabei ist,wie die buddhistischen Lehren harmonieren,auch mit den mystischen Lehren.Es ist diese Widerspruchsfreiheit die mich berührt. Das ist der Grund für mein Vertrauen, das die praktische Ausrichtung verstärkt. Das heisst für mich in der Konsequenz,daß ich in keinerlei Theorien und Konzepten mehr herumsuchen muss, was bedeuten kann,daß die Anhaftung an Phänomenen vom Vertrauen auf die Buddhanatur abgelöst wird,eben trotz aller Hindernisse.Das ist sehr erfreulich, bedenkt man,daß die Todesstunde stets Begleiter ist.
    Doch ich bin von der Erlösung genau soweit entfernt und bin ihr genauso nahe wie jede/r der hier schreibt und dem ich begegne.

    Und weil du so lieb bist, gebe ich dir noch einen Hinweis,wo mir selber so aufgefallen ist,gestern:


    Vergleich mal das:



    mit dem:


    http://www.palikanon.com/wtb/bala.html


    ( die Kräfte sind Jhana-Merkmale)



    Alles Gute ...

    Hallo Rolf G!
    Trotz der Verärgerung
    hoffe ich,daß meine Analyse auf Deine Frage im Tread zu "Shamatha Stufen" und "Jhana" trotzdem irgendwie nützlich für dich ist.Die Exegese zu Vertrauen und denkender Analyse war ebenfalls ganz allgemein vor mich hin geschrieben,nicht auf RolfG gemünzt.

    Samten:


    Samten:

    eben, alles theoretischer Kram der nur Verwirrung stiftet, hinsetzen Sitzen,Sitzen Sitzen und nochmals Sit-Zen..und sebst rausfinden was ist!


    manche versuchen erst gewisse zweifel auf dem wege der denkenden analyse zu zerstreuen,z.b. ob die aussagen eines autoren richtig sein können-im vergleich zur lehre-im vergleich zu einer bisher oder nachher favorisierten linie;manche haben aus anderen gründen zweifel oder befürchtungen, sie können sich vielleicht noch nicht ganz einlassen,vielleicht verstehen sie auch die ganz einfachen basiselemente noch nicht. es gibt sogar nicht wenige leute,die nicht mal wissen wie sie shamatha oder zazen wirklich anstellen sollen. beziehungsweise warum und wieso eigentlich. sie verstehen nicht einmal die buddhistische philosophie, die buddhistische ansicht und weltanschauung, beziehungswiese wie die meditation damit im zusammenhang steht. wenn eine erläuterung also jemanden notwendiges vertrauen geben könnte-warum nicht ?
    im zen rahmen natürlich empfiehlt sich zuerst die erfahrung und im anschluss das rekapitulative verständiss, aber zen menschen haben auch ein grundsätzliches vertrauen zur lehre und praxis. sie leuchtet ihnen gewissermaßen ein. und dann vertrauen sie diesem weg. ich glaube,das ist in anderen buddhismen nicht so ganz einfach?!

    Buddhagosa:

    Zitat

    Mein erster Erklärungsansatz wäre, dass die Shamatha-Stufen den Jhana vorangestellt sind und das bezeichnen, was man im Theravada als vorbereitende Sammlung und angrenzende Sammlung kennt. Falls dies stimmen sollte, hat man die Shamatha-Stufen erfahren, wenn man das 1. jhana kennt.



    Habe mir einmal den Absatz zu den 9 Samatha Stufen im Berzin Archiv angesehen( siehe Jojo s Link ) Darin geht es um die vertiefende Fähigkeit der Vergegenwärtigung des Stille-Meditationsobjektes. Auf die Erläuterungen zu den Vertiefungen im Palikanon kann man das nicht einfach übertragen. Ich würde aber sagen,daß in etwa ab 6. und siebte "Stufe" (*) der Übergang in die erste Vertiefung ( Jnana )erfolgt:




    Das glaube ich der Ausdrücke wegen die hier genutzt werden.


    Wie schon gesagt,steht im Mittelpunkt des 9 Stufen Samatha Themas die -Achtsamkeit- :
    Im Palikanon heißt es: verweilt er gleichmütig, achtsam, klarbewußt -
    und zwar durchgehend alle Vertiefungen,bis zur Leerheit.Das heißt,daß die sg. Shamatha Stufen ab einem gewissen Punkt ( siehe oben ) einfach Vertiefung,also Jnana sind;Shamatha/Vergegenwärtigung bleibt ja so oder so Pfeiler des Jnana. Man sieht das auch an dem obigen,wunderbaren Bild.Der "Elefant" verliert seine graue Färbung und wird rein. Er ist ganz weiß(rein) am Ende des Aufstieges/Pfades was bedeutet,das dies nur die Leerheitsvertiefung und Erleuchtung sein kann.Gleichzeitig soll dieses Gemälde ja besagte Shamatha-Stufen darstellen. Es widerspricht sich also gar nicht.


    Zur Praxis:
    Siehe Samten. :P _()_

    RolfG:

    Zitat

    sie sei überrascht wie viele Menschen in der Lage sind, die ersten Vertiefungen zu erreichen.


    Denken sich aber auch nicht wenige so zurecht von wegen Vertiefungen . Ein Bikkhu sagte mal zu mir,wenn im Palikanon -Verzückung( 1.Jnana )- stünde,könne das so nicht stimmen,weil er spüre stets nur eine leichtes Erfreuen. Lustig, was ?


    Außerdem gibts gibt da sowieso nichts zu "erreichen". Eher was loszulassen und zu durchdringen um es loslassen zu können. Und selbst diese Ausdrücke sind ziemlich daneben.*schmunzel*

    Losang:

    Zitat

    Also muss man die beiden Lehrsysteme schon kennen, um da vergleichende Beziehungen zu ziehen, gell?


    Gut,fangen wir mal damit an und fragen eine/n Yeshe :


    ye-shes:... tiefes Gewahrsein:... deep awareness:...skt.: jnana


    (Tibetisches Glossar Buddhistischer Fachbegriffe)


    1 Gedanke:

    Zitat

    Andersherum ist es so, dass die 9 Stufen so weit ich weiß außerhalb des Vajarayana nicht auf diese Weise präsentiert werden.


    Müsste man sich die Abidhamma der Trikaya anschauen.Glaub das kommt nur daher.


    Buddhagosa:

    Zitat

    Falls dies stimmen sollte, hat man die Shamatha-Stufen erfahren, wenn man das 1. jhana kennt.


    -Achtsamkeit- spielt also keine Rolle mehr in den weiter angrenzenden Jnana ?

    RolfG:


    Zitat

    Beim Praktizieren der Shamata- Stufen wird von verschiedenen Autoren (zB Wallace) das Thema der Vertiefungen (jhanas)

    Vertiefen...( so wie : ein Thema vertiefen,klären...) bedeutet das Vertiefen oder auch Zuspitzen von Samadhi(Sammlung) mittels von Shamatha ( ruhiges Verweilen ).Man sieht an dem obigen Bild,daß mit Shamatha"Stufen" und Jhana"Stufen" das gleiche gemeint und erfahren ist.Auch die Zahl `Neun` spricht dafür.
    Siehst Du wie der Affe sich weiß färbt,besser ungekehrt,er verliert seine rötliche Farbe;der Affe steht für die Geistesinhalte-und verschwindet aus dem Bild. Das ist die "dritte " Vertiefung. Und die Ochsenbilder sagen dasselbe,natürlich. Die Tibeter reden seltener,wie auch die Zenleute,von Jhana, Sie benutzen eher "gern" Ausdrücke für Samadhi in allen seinen Facetten (soweit ich das überschauen konnte).