Beiträge von Doris im Thema „Brad Warner“

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    Aha. Also keine sieben Jahre, auch nicht sehr gründlich.


    Darum heißt es ja "Liebe auf den ersten Blick". Darum auch die Prüfung meiner Person und meiner Motivation im Nachhinein.


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    Ich dachte an Einweihungen, an tantrische Invitationen.


    Das ist es, was ich unter "Übungsformen" verstehe.

    So schwer kann ich nicht daneben liegen.
    So heißt es in meiner Schule. Kann auch bei Berzin nachgelesen werden.
    Und was "Faustregel" bedeutet, kannst Du nachschlagen.
    Du darfst "7 Jahre" auch durch "sehr gründlich" ersetzen.
    Es gibt natürlich auch spontane Hingabe. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick. Bei vielen, die mir von ihren Begegnungen berichtet haben, auch.
    Milarepa genügt es auch, von Marpa zu hören. Und so gibt es viele überlieferte Beispiele.
    Trotz dieser spontanen Attraktion, möchte ich jedoch nicht vergessen, meine eigene Motivation genauestens unter die Lupe zu nehmen. Die sieben Jahre sind schon länger um, aber ich entdecke ständig Neues bei mir.


    Ich dachte nicht an das "formell Notwendige". Mir geht es gar nicht um Formalitäten, nicht um Roben, Ränge oder Titel oder wieviele Übungsformen einer schon durchlaufen hat.

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    Alles Schlampen. Außer Mutti.


    Das habe ich aus Aikos Sätzen nicht rauslesen können.


    Aber das ist zentral:


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    Buddhisten glauben an was anderes als Christen - und das kann man noch weiter runter differenzieren, auf die Ebene von Rinzai, Soto und Sanbo ..... oder Katholen und Evangolen ..... ist dir klar, dass es letztlich alles nur Konzepte sind, mit denen Menschen einen Weg aus ihren Problemen (Leiden) suchen? Wenn du die Konzepte weglassen kannst, ist alles und überall nur Leiden. Dann hast du auch eine Möglichkeit zu sehen, dass auch das buddhistische Konzept nicht die Wirklichkeit ist, in der du lebst/leidest. Und wenn du an diesem Punkt angekommen bist, aus dem ja Hisamatsu diese Frage machte:
    Wenn du weißt, dass alles, was du tust, verkehrt ist, was tust Du dann?

    mukti:

    Klar, wo wären wir ohne unsere Lehrer. Und dass man bei einem fortgeschrittenen Praktizierenden besondere Achtung empfindet ist auch ganz natürlich. Das hat alles den Sinn dass man die nötigen Mittel erlernt, um auf dem Weg voranzukommen. Und das ist der Unterschied zu manch anderen Wegen, wo die Hingabe zum Meister essentiell ist, das eigentliche Mittel zur Erkenntnis oder Erleuchtung. Aber ich kenne mich sonst nicht aus mit Titeln und Organisation im Mahayana und mische mich da gar nicht ein.


    mukti, solltest Du den Vajrayana meinen, dann scheint es da ein grundlegendes Missverständis zu geben.
    Du prüfst nämlich den Lehrer und er Dich: Faustregel je sieben Jahre. Sind also schon mal vierzehn Jahre intensive Praxis. Und das ist nur eine Faustregel, um zu zeigen wie gründlich das gehen soll. Es geht um die höchsten Übungen, um "Meisterschaft". Ich glaube auch, dass dabei ohnehin ein sehr enger Kontakt zwischen Lehrer und Schüler gemeint ist, wie z.B. beim Zusammenleben in einem Kloster. Da liegt sehr viel Praxis dahinter, bis dann der Punkt kommt, an dem es an den harten Kern der Selbsterkenntnis geht. An die Stelle im Selbst, an dem sich in den geheimsten Windungen die allersubtilsten Widerstände, Egomuster und Illusionen verbergen. Um an diese allerempfindlichsten und wohlgehütetsten Geheimnisse zu kommen, braucht es dann absolutes Vertrauen und Hingabe. So wie jemand beim Bergsteigen einen absoluten Könner als Führer braucht und ihm zu 100 Prozent sein Leben anvertraut, wenn er auf den K7 möchte.

    Ich kann Dir voll zustimmen, Nya.
    Dennoch ist das alles noch Zuflucht "nach Außen orientiert". Das ist alles noch getrennt von mir.
    Wobei die Anker nach außen natürlich sind sehr wichtig, nämlich immer da, wo die Praxis noch nicht durchdrungen ist, also z.B. jedesmal wenn ich meine Emotionen für wahr halte und mich das beutelt. Für mich dienen diese Anker dann, um den Blick in mein Inneres zu wagen – da sitzt der eigentliche Lehrer, der eigentliche Dharma, das eigentliche Buch. Die Anker haben also eine Funktion und sind kein Selbstzweck. Irgendwann müssen der Anker jedoch gelichtet werden und ich muss schwimmen. Das ist aber ein "Immer-wieder", kann jeden Moment von neuem geschehen. Dann kommen wieder die Momente, in denen ich einen "Clown" brauche, ein Buch, eine Übung … irgendwas von außen. Das ist in Ordnung.

    So isses.
    Wobei das Abschleppen auch sein darf.
    Aber ich denke, man sollte sich dessen bewusst sein und mehr und mehr wagen auf eigenen Beinen zu stehen und sich auf den inneren Lehrer verlassen.
    Irgendwann sollte die Motivation aus einem selbst heraus kommen.