Beiträge von Monikadie4. im Thema „Meditationsübungen“


    Bist Du hier richtig, Kathy?

    nibbuti:
    Monikadie4.:


    Und außerhalb der Buddhalehre gibt es erwachte Menschen.


    klar, aber ohne das Wissen darum, ohne Dhamma gibt es keinen Schutz vor Rückfall, geschweige denn Fortschritt (bis zum Ende)


    Grüße


    Mag sein, Nibbuti. Letztendlich bin ja auch ich immer mehr dazu übergegangen, mich differenzierter und intensiver mit der Lehre auseinanderzusetzen. Gerade das bedeutet für mich "Erwachen". Nämlich erwachen aus dem Traum der Verblendung. Aber das habe ich - meine ich - auch weiter oben bereits ausgeführt. Ohne Terminologie, ohne Worte für das, was erlebt wird, kann es nicht verinnerlicht werden. Das geht Hand in Hand. Ansonsten kann es Rückfälle geben und auch keinen Fortschritt bis zum Ende, wie Du schreibst. Das will aber auch nicht jeder. Und auch nicht jeder glaubt, dass das notwendig sei. Es geht Kathy vielleicht nur um Meditationsübungen!


    Im übrigen hat Siddharta 1000 und mehr Leben durchlaufen, ist also offenbar immer wieder an eine "evolutionäre" Grenze gestoßen, gestorben und kam als Sonstwer wieder, hat sich also immer wieder aufmachen müssen (ohne es zu wissen, also unbewusst, also verblendet), um reifer zu werden. "Eine Frucht ist erst genießbar, wenn sie reif ist". Das verstehe ich unter karmischen Bedinungen. Denen unterliegen wir alle. Ohne eine gewisse Reife wird sich niemand mit dem Sinn und Unsinn des Lebens beschäftigen.


    Aber es ging in diesen Beiträgen - jedenfalls aus meiner Wahrnehmung - nicht um den Dharma.
    Ich schrieb von Meditationserfahrungen: Wenn es um den 8fachen Pfad geht, ist aber das gesamte Gefüge notwendig. Die Meditation ist ein Teil davon. Wir sind alle verschieden. Und vielleicht verstehen wir unter Meditation auch verschiedene innere Vorgänge. Ich meditiere auch in der U-Bahn, aber nicht formell morgens und abends je eine halbe Stunde o.ä. Und allein sitzen, ohne im Laufe von Jahren Einsichten zu bekommen, dafür aber womöglich immer verbissener zu werden, weil sich bestimmte Zustände nicht einstellen, ist nicht damit gemeint. Nur das war meine Intension.


    Weises Erwägen ( Yoniso Manasikara ) führt also zum Stromeintritt (Elliot):


    Zitat

    "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich mit der Vernichtung von drei Fesseln ein Stromeingetretener werden, dem Verderben nicht länger unterworfen, (des Weges) gewiß, auf das Erwachen zugehend', dann soll er die Sittlichkeit erfüllen, sich der inneren Herzensruhe widmen, die Meditation nicht vernachlässigen, Einsicht pflegen und in leeren Hütten wohnen."


    (Majjhima Nikāya 6: Sollte ein Bhikkhu wünschen - Ākaṅkheyya Sutta)

    mukti:


    Ich weiß nicht was du mit vielen Möglichkeiten des Erwachens meinst, aber eine Möglichkeit außerhalb der Buddhalehre sehe ich zur Zeit nicht.


    Möglichkeiten = Auslöser zum Erwachen.
    Und außerhalb der Buddhalehre gibt es erwachte Menschen. Davon bin ich überzeugt. Sie haben dann nicht den "Titel" Buddha, aber den hatten seine Schüler auch nicht. Aber wenn Du dies nicht so siehst, kann ich das selbstverständlich akzeptieren.
    _()_

    mukti:
    °°°:


    Oder um U.G. Krishnamurti zu zitieren: Erwachen geschah nicht wegen, sondern trotz Meditation.


    Was sagt denn Krishnamurti, weswegen Erwachen geschehen sei?


    Hi Mukti,
    das war mein Ausgangspunkt. Dass ein Thema sonstwohin abdriftet, ist ja nicht ungewöhnlich. Aber Erwachen und warum, woher, weswegen (also unterschiedliche Regeln) hat durchaus mit Meditationsübungen zu tun oder etwa nicht. Und natürlich hat der Buddha eine bestimmte Lehrmethode. Ich glaube allerdings, dass die meisten Lehrer sich daran orientiert haben und vielleicht durch eigenes Erleben feststellen durften, dass es viele Möglichkeiten gibt zu erwachen. Insofern sehe ich hier kein Abschweifen, sondern ein Erweitern.
    _()_ Monika

    mukti:
    Monikadie4.:

    Vielleicht liegt es daran, dass Du ein Mann bist? 8)


    Soviel ich weiß gelten für Nonnen und Laienanhängerinnen dieselben Anleitungen zum Meditieren und Üben, bis auf paar Unterschiede im Vinaya.


    Lieber Mukti,
    das habe ich nicht gemeint, sondern die Aussage, dass bei Dir von selber oder zufällig gar nix geht usw.
    Männer und Frauen haben unterschiedliche Herangehensweisen und Erfahrungen, Bewertungen und Sichtweisen. Das ist Fakt. Natürlich können Männer und Frauen denselben Richtlinien folgen und dennoch wird es für jeden - auch innerhalb der Geschlechter - unterschiedliche Erfolge und Erfahrungen geben.
    Nicht von ungefähr haben Nonnen mehr Regeln als Mönche. Das können wir ja mal analysieren, wenn Du willst.
    _()_ Monika

    crazy-dragon:

    Deine umwerfenden Erfahrungen lösen mal wieder einen Redeschwall aus... :D Dabei war die Frage der Thread-Eröffnerin bereits von Dir beantwortet, mit Verlaub... 8)
    _()_c.d.


    Danke, CD, ich habe Dich jetzt das erste Mal auf dem richtigen Ohr/Auge wahrgenommen.
    Meine Erinnerungen an meine Erfahrungen haben mich davongerissen ... ;)

    mukti:

    Also von selber oder zufällig geht bei mir gar nichts. Wenn mal eine Erfahrung da ist, dann ist ihr eine bewusste Übung vorangegangen. Dafür finde ich im Palikanon und bei den Praktizierenden auch vielfache Bestätigung.


    Vielleicht liegt es daran, dass Du ein Mann bist? 8)

    crazy-dragon:

    Deine umwerfenden Erfahrungen lösen mal wieder einen Redeschwall aus... :D Dabei war die Frage der Thread-Eröffnerin bereits von Dir beantwortet, mit Verlaub... 8)
    _()_c.d.


    Ja, das hatte ich befürchtet, habe aber nicht nachgeschaut, was ich schon geschrieben hatte. Sehr unachtsam von mir. :lol:

    Ja und Nein, Mukti.
    Ich habe vor meinen ersten großen, im wahrsten Sinne umwerfenden Erfahrungen nicht meditiert. Auslöser können auch ganz andere Ursachen sein - wie z.B. Geburtswehen, Nahtoderfahrungen etc.. Wichtig erscheint mir, dass Erfahrungen und Gedankengänge, Vorgänge, Muster etc. reflektiert und hinterfragt werden, so dass sich bereits eine Öffnung ergeben hat, die den Zustrom psychischer Energie und deren Auswirkungen überhaupt möglich macht. Damals gab es einige "eifersüchtige Dauermeditierer", die das, was ich erfuhr, noch nie erfahren hatten. Es gibt keine Belohnung, es kann höchstens den Boden bereiten. Und selbstverständlich kommt nix von nix, aber es kann völlig überraschend dann kommen, wenn man sich selbst noch gar nicht dafür bereit empfindet oder rechnet oder überhaupt weiß, was das ist. Aber wenn es geschieht, ist es klar und deutlich. Und es wird deutlich, es ist nicht das Ende, sondern der Anfang - wie bei der Hochzeit. :lol:


    Selbst der Buddha spricht auch von jenen, die durch Erwägen und Vertrauen erwachen oder durch Weisheit.



    Dieses kann auch ohne Buddhas Lehre oder überhaupt ohne organisiertes spirituelles Erforschen erworben werden. Ich denke, dass dabei Karma sicher eine Rolle spielt.
    Aber das habe ich ja an anderer Stelle auch schon mal ausgeführt.
    Ich jedenfalls bin keine typische Buddhistin, gehöre keiner speziellen Schule an, meditiere unkonventionell und unregelmäßig und habe trotzdem immer wieder all das erfahren, gelesen und gehört, was mich auf dem Pfad vorangebracht hat. Immer zur rechten Zeit.
    Ich habe ein unerschütterliches Vertrauen.


    _()_

    blue_apricot:
    Monikadie4.:

    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.


    Ich finde zu viel und zu fokusierte Selbstbeobachtung kann nach hinten losgehen. Das kann so ein Doppelbild von sich selber abgeben: da dieser Körper und all dies Verspannungen und Blockaden, hier das beobachtende "Ich" das was will.


    Ja, natürlich, zu viel - egal was - ist nie gut, genau so wenig wie zu wenig. 8)

    Sherab Yönten:


    "Letztlich" denke ich das auch, es wäre m.E. aber unangemessen gewesen in diesem Thread gleich mit etwas "Letztendlichem" zu antworten.
    Ich habe allerdings auch noch nicht gehört, dass der Buddha "Boddyscan" Meditation empfohlen haben soll (und das meinte ich mit der Betonung auf den Körper).


    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.
    _()_

    Aus meiner Erfahrung ist es völlig unwichtig, von welcher Seite her ich mit der Achtsamkeit beginne, wenn sich diese eben auf eine Form der Meditation bezieht, oder überhaupt. Jeder Weg kann in dieselbe Richtung führen. Ich habe auch mal damit begonnen (1985), indem ich nach der Arbeit eine halbe Stunde mit einer besprochenen Kassette oder entsprechender Musik versucht habe, zu mir zu kommen, bevor ich mich in meine Aufgabe als allein erziehende Mutter begab. Meine Tochter hatte ich für diese Zeit um Geduld gebeten, bevor sie mich mit ihren mehr oder weniger aufregenden Gedanken und Problemen überschüttet. Das hat sehr gut funktioniert. Nach der halben Stunde war ich voll und ganz den gesamten Spätnachmittag und Abend für sie da, wenn sie das denn wollte und brauchte.


    _()_

    -Christian-:
    Kathy:


    Für mich sind diese Erfahrungen total spannend. Ich hab das Gefühl mich und meinen Körper dabei neu kennen zu lernen, aber ich will dann irgendwie auch darüber reden.


    Du hast das Gefühl, dass dir die Meditation was bringt, aber dir fehlt der Austautsch mit anderen. Das hört sich an, als ob du dir eine feste Meditationsgruppe suchen solltest. In größeren Städten sollte das auf jeden Fall machbar sein.


    Hallo Kathy,
    Deine Erfahrungen ähneln den meinen vor 26 Jahren. Es war auch für mich sehr spannend und horizonterweiternd. Es ist aber - so meine Erfahrung - erst der Anfang und keineswegs dauerhaft.
    ich verstehe Deinen Wunsch, das zu kommunizieren, sehr gut. "Wem das Herz voll ist, geht der Mund über" (Bibel).
    Auch hier im Forum kann dieses Bedürfnis befriedigt werden, allerdings sind die Antworten manchmal wie ein Schlag ins Gesicht. Ein guter Übungsort also, um von eigenen Illusionen herunterzukommen.


    Ich wünsche Dir alles Gute.
    _()_Monika