Beiträge von mukti im Thema „Wozu Buddhistische Praxis..“

    -Christian-:
    mukti:


    Darf man fragen was dich dazu bewogen hat in einem buddhistischen Forum teilzunehmen?


    Als ich mich angemeldet habe, dachte ich noch, der Buddhismus sei die Erlösung. Aber das Forum hier hat meine Meinung grundlegend geändert.


    Dann war das wohl keine sehr tiefe Überzeugung.

    -Christian-:


    Ich sehe keinen Sinn im Buddhismus. Deshalb habe ich ja weiter oben geschrieben, dass es sich gar nicht lohnt, damit erst anzufangen.


    Darf man fragen was dich dazu bewogen hat in einem buddhistischen Forum teilzunehmen?

    -Christian-:

    Beim Buddhismus gehts doch um die Überwindung von Anhaftungen. Das heisst, in letzte Konsequenz muss man auch die Anhaftung zum Buddhismus selbst überwinden. Man braucht also erst gar nicht damit anzufangen :D


    Wenn die Lehre ihren Zweck erfüllt hat, muss man sie loslassen:


    Zitat

    Ein Wanderer sieht auf seinem Wege vor sich eine große Wasserflut, das diesseitige Ufer unsicher und gefährlich, das jenseitige Ufer sicher und gefahrlos. Es ist aber kein Schiff zum Übersetzen da und keine Brücke zum anderen Ufer. Da denkt er: Vielleicht könnte ich mir Schilfrohr und Holzstämme, Zweige und Blätter sammeln, mir daraus ein Floß bauen und auf diesem Floß, mit Händen und Füßen arbeitend, heil an das andere Ufer gelangen. Diesen Plan führt er aus und kommt heil an das andere Ufer. Dort angelangt, denkt er: Dieses Floß ist mir von großem Nutzen gewesen, ich will es mir auf den Kopf und auf die Schultern laden und mitnehmen, wohin ich gehen will.


    Meint ihr, meine Bhikkhus, daß dieser Mann mit dem Floß richtig handelt?» - «Nein, Herr!» - «Wie aber würde er richtig handeln! Er würde denken: Dieses Floß ist mir zwar von großem Nutzen gewesen, jetzt aber will ich es auf trockenen Boden setzen oder ins Wasser versenken und (unbelastet) gehen, wohin ich will. So würde er mit dem Floß richtig handeln. So habe ich euch mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist, eine Lehre gegeben. Versteht ihr das Gleichnis vom Floß, dann gebt (ans Ziel gelangt) sogar die rechten Lehren auf, noch mehr aber die unrechten. (M.22)


    Es mag Paradox erscheinen - je weniger Ego desto mehr Glück. Wenn der Genießer immer weniger wird, wie kann er dann immer mehr genießen? Und doch ist es nachvollziehbar und erfahrbar. Zunächst mal, weil es verschiedene Arten von Genuss oder Freude gibt. Z.B. der Genuss einer teuren üppigen Mahlzeit und die Freude die man fühlt wenn man darauf verzichtet um stattdessen etwa für ein hungriges Kind zu spenden. Je mehr Selbstlosigkeit desto mehr Zufriedenheit und innere Ruhe.
    Und wenn es überhaupt kein Ego mehr gäbe, dann wäre das Glück perfekt. Die Individualität geht wohl nicht verloren, nur dass kein Interesse mehr da ist dafür mehr als nur das Notwendigste zu tun, man will nichts für sich selber und braucht dann ja auch nichts mehr. Man hat durchschaut das alles Entstandene wieder vergehen muss, ist frei von allen Ängsten und Begierden.


    Nur kurz und ungefähr, ist auch noch viel Theorie bei mir. Ich glaube auch nicht dass sich der Erlösungszustand mit dem dualistischen Verstand ganz begreifen lässt. Da bilden sich höchstens verschiedene Meinungen über ein Selbst, wie es in M. 102 sehr schön beschrieben ist. Nach den Erklärungen der verschiedenen Ansichten endet die lesenswerte Lehrrede dann so:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, das ist der höchste Zustand erhabenen Friedens, der vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt der Wirklichkeit entsprechend versteht."


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m102z.html

    Hallo Christos,


    im Buddhismus geht es darum das Leid (Dukkha) zu beenden, und die Ursache des Leids ist das Begehren. Wenn also diese Ursache beseitigt ist, dann gibt es kein Leid mehr. Man kann sich natürlich sagen dass man für die Genüsse das Leiden in Kauf nimmt. Das ist halt Theorie, wenn man Leid erfährt dann möchte man es einfach nur loswerden.


    Oder anders gesagt - Dukkha bedeutet auch Unzufriedenheit. Wünsche entstehen aus eben dieser Unzufriedenheit heraus, denn wenn man glücklich und zufrieden wäre, würde man keine Genüsse benötigen. Es ist also eine ständige Suche nach Glück durch die Sinne und den Geist, die aber nie zu bleibendem Glück führen kann, weil alles unbeständig ist und sich ständig verändert. Daher macht es Sinn sich davon freizumachen und das ungetrübte Glück der Loslösung zu erreichen.

    Hallo,


    Christos:


    Wenn dies nach harter Arbeit erfolgt ist, die Illusion des ICHS durchbrochen wurde und somit auch natürlich endlich das Leid aufgehört hat zu existieren und nur noch Leere IST/NIRVANA, dann müsste doch Gar kein Individuum mehr vorhanden sein wie es bei einem Boddhisattva rein theoretisch der Fall sein müsste.


    Solange der Körper existiert ist Individualität, wenn er zerfällt ist sie weg (Parinibbana).


    Christos:


    Wenn wir die Erleuchtung WOLLEN dann dienen wir nur unser Ego,ist denn nicht ausnahmslos jedes Wollen Anhaften an irgendetwas.


    Ohne den Willen nach Erleuchtung bleibt die Anhaftung an Sinnesobjekte einfach bestehen, alles muss nach und nach losgelassen werden, zuletzt fällt auch der Wunsch nach Erleuchtung weg. Wenn man aber die Bemühung nach Erleuchtung aufgibt bevor sie eingetreten ist, dann wird man wieder von den Sinnesobjekten angezogen.