Elliot:Alles anzeigenRaphy:... Insofern beißt es sich vielleicht etwas mit der Stelle aus der Leerheitssutta am Ende: "... Er weiß: Von dem, was nicht da ist, ist es leer, was aber geblieben ist, das ist da. ..."
Das klingt so als wenn da wirklich etwas da wäre. Kann aber nicht sein wenn das gilt: "...für den aber, Kaccayana, der die Aufhebung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,Sein' (heißt). ... "
Aber was bedeutet es denn, "die Aufhebung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis" zu betrachten?
ZitatAus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zu stande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw., usw. Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande. ...
Oder etwas ausführlicher:
ZitatAlles anzeigen„Aber, ehrwürdiger Herr, auf welche Weise kann man einen Bhikkhu bewandert in der Bedingten Entstehung nennen?“ „Ānanda, da weiß ein Bhikkhu folgendes: ,Wenn dies existiert, ist jenes; mit der Entstehung von diesem, entsteht jenes. Wenn dies nicht existiert, ist jenes nicht; mit dem Aufhören von diesem, hört jenes auf. Das heißt,
bedingt durch Unwissenheit sind Gestaltungen;
bedingt durch Gestaltungen ist Bewußtsein;
bedingt durch Bewußtsein ist Name-und-Form;
bedingt durch Name-und-Form ist die sechsfache Sinnesgrundlage;
bedingt durch die sechsfache Sinnesgrundlage ist Kontakt;
bedingt durch Kontakt ist Gefühl;
bedingt durch Gefühl ist Begehren;
bedingt durch Begehren ist Anhaften,
bedingt durch Anhaften ist Werden;
bedingt durch Werden ist Geburt;
bedingt durch Geburt ist Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung.
So ist der Ursprung dieser ganzen Masse von Dukkha.‘“
„,Aber mit dem restlosen Verblassen und Aufhören von Unwissenheit ist das Aufhören von Gestaltungen;
mit dem Aufhören von Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein;
mit dem Aufhören von Bewußtsein ist das Aufhören von Name-und-Form;
mit dem Aufhören von Name-und-Form ist das Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage;
mit dem Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage ist das Aufhören von Kontakt;
mit dem Aufhören von Kontakt ist das Aufhören von Gefühl;
mit dem Aufhören von Gefühl ist das Aufhören von Begehren;
mit dem Aufhören von Begehren ist das Aufhören von Anhaften;
mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden;
mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt;
mit dem Aufhören von Geburt hören Altern, Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf.
So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha.‘ Auf diese Weise, Ānanda, kann man einen Bhikkhu bewandert in der Bedingten Entstehung nennen.“
(Majjhima Nikāya 115: Viele Arten von Elementen - Bahudhātuka Sutta)
Und das gilt eben für den verbleibenden Rest:
ZitatAlles anzeigenEr versteht:
'Dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Sinnestrieb;
dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Werdenstrieb;
dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Unwissenheitstrieb.
Es ist nur diese Nicht-Leerheit gegenwärtig, nämlich die mit den sechs Sinnesgrundlagen verbundene, die von diesem Körper abhängen und durch das Leben bedingt sind.'
Somit betrachtet er es als leer von dem, was nicht vorhanden ist, was aber das Restliche anbelangt, so versteht er das, was gegenwärtig ist, folgendermaßen: 'Dies ist gegenwärtig.' Somit, Ānanda, ist auch dies sein echtes, unverzerrtes, reines Hinabsteigen in die Leerheit, vollendet und unübertrefflich [9]."
(Majjhima Nikāya 121: Die kürzere Lehrrede über Leerheit - Cūḷasuññata Sutta)
Erlösung ist also nicht an Formlosigkeit gebunden, sondern Erlösung ist Abwesenheit von Sinnestrieb, Werdenstrieb und Unwissenheitstrieb:
ZitatWenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
(Majjhima Nikāya 121: Die kürzere Lehrrede über Leerheit - Cūḷasuññata Sutta)
Aber das ist auch ohne Verweilen in der Leerheit möglich:
ZitatAlles anzeigenHaushälter, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind.
Er erwägt dies und versteht es so: 'Diese erste Vertiefung ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [1].'
Auf dieser Grundlage stehend, erlangt er die Vernichtung der Triebe.
Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma [2], mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren."
(Majjhima Nikāya 52: Der Mann aus Aṭṭhakanāgara - Aṭṭhakanāgara Sutta)
Viele Grüße
Elliot
Hallo lieber Elliot,
kann ich nachvollziehen, denke ich. Danke für die Hinweise und Suttenverweise.
Auch wenn ich natürlich noch weit davon entfernt bin, das in den Sutten Beschriebene zu verwirklichen.
Liebe Grüße