Beiträge von Doris im Thema „Meditationsplan erstellen?“

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    denn selbst der humor ist -anders als wie du denkst- sinnvoll


    Aufgrund dieser Vorstellung, denkst Du Dir in mich hinein, was Dir gerade in den Sinn kommt.
    Sinn entsteht im Kopf, weil das Hirn nach Sinn sucht.
    Das Dharmapaddha zählt das alles schön auf. Wenn es Dir lieber ist: Hirnforschung, Wahrnehmungspsychologie …

    Du machst es schon wieder.


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    Dass es nur Dir nicht zu plöd ist so affig zu antworten, war mir klar, und ich wusste auch, dass du genau das sagen würdest.


    Eben. Weil Du genau weißt, was Du da tust, und dass Du Dir selbst widersprichst.


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    Sich so ne inhumane Chuzpe dauerhaft zu leisten, da braucht s schon was anderes als Langeweile.


    Was denn?

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    Jemanden zu analysieren, "rastern" zu wollen, gehört für mich nicht zum Weg ( und ist ebenso neurotisch) Als Weg gibt’s nur einen. Bei "mir" bleiben.


    Dann lass den Worten Taten folgen.

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    War gestern das erste mal seit einem Jahr im AZI. Bin dann die Treppen runtergehüpft. Vorher hab ich noch nem Mönche auf die Schulter gehauen, so gut ist das Sitzen dort - mit allem Drum und Dran nämlich. Gelassen, ernsthaft, freundlich und Arschgeige noch mal präzise.


    Gut für Dich, dass das keine Kampfmönche sind.

    Ok, jetzt verstehe ich Dich.


    Aber … :D
    Diese Spielchen haben ein bisschen mehr als Unterhaltungswert für mich.
    Ich lerne sehr gut beim Spielen.
    Damit sind nicht nur fachliche Spielereien gemeint, sondern auch was da so abgeht: bei den Anderen, in der Kommunikation, bei mir …
    Sonst wäre ich schon längst aus dem Forum raus.
    Auch wenn Du sagst, es handelt sich um ein Spiel und sonst nix, ist das für mich von Interesse.


    So wie Zen nix Besonderes ist und jeder macht’s, so ist Spielen nichts Besonderes, und jeder macht’s.
    Passt scho …

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    Natur und Nicht-Natur erscheinen einfach so, getrennte Gerdanken, da gibt es kein Gegenüber, kein Unterscheiden, das entsteht nur wenn sich der Geist einschaltet und einen Unterschied erzeugt den das damit verbundene Ich als wahr erkennen kann. Weder Ich, noch Geist, noch Natur, noch Nicht-Natur erscheinen in Verbindung. Die wird durch Ich beinhaltende Vorstellung erzeugt.


    Danke, lieber Helmut, das habe ich schon verstanden. :D

    Thursday:
    Doris Rasevic-Benz:


    Dann gäbe es das nicht.


    Ja. Vielleicht durchschaust du mal diese Ansicht von Natur und Nicht-Natur. Dann verstehst du vielleicht, dass es auf diese Diskussionen hier überhaupt nicht ankommt. Die können nichts klären, sondern kreisen immer um die gleiche Kuh.


    Ich verstehe nicht, was Du mir sagen willst.

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    Sicher, ein Erwachter kann dann auch häufiger "mal was anderes machen".


    Was anderes macht man fast immer. Dazu muss keiner erwacht sein.
    Solltest Du das nur auf die Übung beziehen, dann vergisst Du, dass es viele verschiedene Übungen gibt, die nichts mit Sitzen zu tun haben und dennoch als vollständige Übungen gelten. Eine empfahl sogar der werte Herr Gautama, das Gehen.
    Das Sitzen als alleinglücklichmachende Übung zu betrachten, ist doch ziemlich ignorant und schließt alle anderen Übungen und Traditionen aus.

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    Deshalb gibt es auch vom Zen inspirierte asiatische Kampfkünste. Mit dem Körper übt man da aber in Bewegung, nicht im Sitzen. Das ist auch das Zen, das ich empfehle - sofortige Anwendung im Tun und in der Aktivität statt Verharren in der Passivität.


    Ich halte das "Sitzen" auch nur für eine Übungsform unter vielen. Und zwar nur eine Übungsform.
    Wahrscheinlich kann man sich darauf hintrimmen, stundenlang bewegungslos zu sitzen, aber im "Normalmodus" haut einen die kleinste Schwierigkeit um. Aber um diesen "Nomalmodus" geht es doch? Es sei denn, man möchte Sitzkünstler werden.
    Da ich sowohl vom Vajrayana als auch vom Chan komme, kann ich Deinen Ausführungen – bis auf das was Huineng, Dogen usw. sagten, weil ich mich mit diesen Dingen nicht beschäftige und daher nichts dazu sagen kann – voll zustimmen.
    Das "Sitzen" verstehe ich nicht als wörtwörtliches Sitzen, sondern als eine Metapher für den unbewegten Geist, den keine Stürme erschüttern.
    Meine wichtigsten Erkenntnisse über mich selbst erfahre ich im Tun. Da gibt es das Schwimmen, das einen meditativen Charakter für mich hat, das Geschirrspülen, das Zeichnen … Bewegung überhaupt.

    Ich denk mir das so:
    Einfach "nur Sitzen" bedeutet, dass der Körper in einer regungslosen Stellung verharrt. Durch das Sitzen, die Regungslosigkeit ist die Möglichkeit durch Tätigsein von der Konzentration abzuweichen stark reduziert. Jede Bewegung kann ja Ablenkung werden. Ablenkung wird aber möglichst reduziert, damit der Geist sich vor lauter Langeweile mit sich selber beschäftigen muss. Da kommen dann allerlei Erscheinungen hoch. Nur-Sitzen ist dann eben das Ausüben nur der einen einzigen Tätigkeit. Das ist erst mal ganz konkret: Sitzen. Im Laufe der Zeit kann es dann Nur-Essen werden, Nur-Trinken, Nur-Arbeiten, Nur-Gehen, Nur-Geschirrspülen, Nur-Autofahren … Nur-Sitzen ist bewährte Tradition, weil auch schon die Alten um die Ablenkbarkeit und den Affengeist bestens bescheid wussten. Die Formalität des Sitzens ist erst mal ein probates Mittel. Gleichzeitig – aber ich bin mir nicht sicher, ob das sofort verstanden werden kann – ist es auch schon das "Ziel", vor allem, wenn es zum Nur-Sitzen wird.
    Deshalb kann überall praktiziert werden als Übung und als vollendete Praxis (ich mag diese Unterscheidung nicht).


    Das ist im Vajrayana auch nicht anders, obwohl dieses "Nur" so bunt rüberkommt.