Frank1:Einen guten Link, wenn auch nicht ganz neutral beschrieben, zu Karma fand ich
Was ein "guter Link" ist, ist notwendig Geschmackssache. Was ein "guter Link" im Kontext eines Forums ist, das ausdrücklich dazu bestimmt ist, "Anfängern" zuverlässige Informationen zum Buddhismus zugänglich zu machen, hingegen nicht. In diesem Sinne ist das, was Du da gefunden hast, alles andere als ein "guter Link".
Frank1:ich hab nach Karma in google gesucht
Vielleicht wäre es ja sinnvoller gewesen, statt "in google" in buddhistischen Sutren zu suchen. Die Informationen und Links, die Google ausspuckt, muss man erst einmal einordnen und bewerten können; das nennt sich Medienkompetenz. Diese Fähigkeit kann ich Dir leider nicht zuschreiben. Google ist wiederum brauchbar, um z.B. die Webseite von Frau Gisela Weidner ("Licht aus dem Jenseits") zu finden - der von Dir verlinkte Besinnungsaufsatz Herrn Schlees ist ja erklärtermaßen die Zusammenfassung eines Buches von ihr - und sich ein umfassenderes Bild vom Geisteszustand der Dame zu machen, die gewohnheitsmäßig mit "hochstehenden Geistwesen" wie z.B. einem gewissen Emanuel oder auch mal einem Herrn Laurentius als "Mittler oder Medien" aus der "lichten jenseitigen Welt" plaudert und die aus solchem Geplauder resultierenden Ein- und Ansichten in mittlerweile 46 Büchern der staunenden Menschheit für eine bescheidene Unkostenerstattung darbringt.
Frank1:die für mich besten, detaillierten Informationen habe ich hier gefunden.
Die entscheidende Formulierung: "die für mich besten [...] Informationen" macht die Problematik Deiner Empfehlung überdeutlich. Du hast etwas gesucht und gefunden, das Deinen persönlichen Vorurteilen und Vorstellungen möglichst entspricht. Nur hat das alles leider mit dem buddhistischen Karmaverständnis so ziemlich nichts zu tun.
Frank1:Das es von einer merkwürdigen und wahrscheinlich christlichen Quelle kommt, dafür kann ich nichts und soll auch keine Verarschung sein.
Dafür, dass Du hier "merkwürdige" (eine recht nachsichtige Formulierung) Quellen verlinkst, kannst Du sehr wohl etwas. Was das nun wiederum soll, möchte ich mal offen lassen. Eine 'christliche' Quelle ist das selbstredend nicht; wie Du selbst schreibst: "Das Christentum kennt kein Karma". Das Christentum hat dafür die Erbsünde und ähnlich nette Sachen, die aber bei Esoterikern nicht mehr so hoch im Kurs stehen. Es handelt sich vielmehr um ziemlich typisches esoterisches Geschwurbel, das nach bewährtem Muster bei den disparatesten Quellen (u.a. auch christlichen) Anleihen macht und diese Versatzstücke notdürftig zusammenschustert. Womit man dann mal wieder eine neue Ware für den esoterischen Supermarkt produziert hat.
Frank1:Karma kommt so viel ich weiss nur aus dem Buddhismus bzw Hinduismus.
Auf den Begriff "karma" haben sich seit den Theosophen unseligen Angedenkens vor allem unzählige westliche Esoteriker gestürzt, die in erster Linie den hinduistischen Karmabegriff für ihre krausen Fantasien ausgeschlachtet haben. Und es noch tun und weiter tun werden, bis das Vermarktungspotential auf dem bereits erwähnten esoterischen Supermarkt (der vor allem ein Büchermarkt ist) erschöpft ist. Die indische Geistesgeschichte wiederum kennt zumindest drei große - und deutlich voneinander unterscheidbare - epistemologische Traditionen des Karmabegriffs: die hinduistische, die jainistische und schließlich die buddhistische.
Um den buddhistischen Karmabegriff zu verstehen, ist es durchaus nicht hilfreich, diesen mit den hinduistischen und jainistischen Karmabegriffen zu vermengen - er zeigt sich vielmehr in der Abgrenzung von diesen erst deutlich. In sehr viel höherem Maße gilt das - die Notwendigkeit der Abgrenzung, um zu einem korrekten Verständnis zu kommen - von dem inkonsistenten Schwachsinn, den westliche Esoteriker über das Thema 'Karma' verzapfen - auch und gerade, wenn sie diesen nach dem Diktat eines Gottesboten Emanuel niederschreiben.