Beiträge von gbg im Thema „Gibt es ein Selbst?“

    Nicht Intuition aber Idee ist bedingt an sich.
    Wenn wir verschiedene Teile haben, haben wir eine Idee davon, wenn wir sie alle intuitiv in ihrem Zusammenhang erfassen.


    Die Idee vom Ich ist eine solche wie ein Wagen aus seinen Teilen zusammengesetzte Erscheinung.


    Deshalb heißt es: "Wo ein mein, da ein Ich. Wo ein ich, da ein mein."


    Hallo Morpho,


    das Gemüt ist doch auch Bestandteil der Wahrnehmungsgruppe als geistige Wahrnehmung? Es ist auch buddhistisch so viel ich weiß der rezeptive (passiv empfangende) Teil.


    Wille ist taub und blind. Verstand ist selbstprojizierend durch den Willen. Vorstellungskraft ist rational durch Gedanken, Sinneswahrnehmung basiert auf Teilen die einsortiert werden in die Rationalität.


    Erkenntnis des Willens ist nicht. Erkenntnis des Verstandes ist Selbstprojektion. Erkenntnis der Vorstellungskraft ist Rationalität. Erkenntnis der Sinneswahrnehmung ist Ordnung.


    Ziel der Sinneswahrnehmung ist die Rationalität zu bedienen. Ziel der Rationalität ist Vorstelllungen zu liefern. Ziel der Selbstprojektion ist Erkenntnis über einen Selbst zu liefern. Ziel des Willens ist es für Erkenntnis zu sorgen.


    Vielleicht so?!



    .

    Ich denke man kann auch sagen:


    Man ist weder Ich als Idee, noch NichtIch, als wenn man gerade nicht an sich denkt.
    Man ist weder Selbst, als Verständnis von Sich als Selbst, noch NichtSelbst als blose Erinnerung die man noch von sich hat.


    Patt, Patt. Nicht Schachmatt.

    Gehört zum Selbst nicht eine 180° Verdrehung des Bewusstseins d.h. der inneren Kompassnadel?
    Kann man sagen, dass, wenn die 180° Verdrehung des Bewusstseins d.h. der inneren Kompassnadel wieder ohne inneren Magnet ist das Selbst nicht mehr ist?


    Was wäre eE dieses störende Stück U-Magnet?


    Wie kann man es umpolen?


    Dieses störende Stück U-Magnet ist Verstand-Vernunft. Dieses muss umgepolt werden.
    Von Gut-Böse zu Liebe-Angst. Selbst erfuhr ich in höchster Bedrohung das alle Wesen Angst vor mir hatten, dieselbe Angst wie ich vor ihnen deshalb liebte ich sie wie mich selbst. Das polte bei mir das U-Magnet, Verstand und Vernunft dauerhaft um.

    Leer und ohne selbst bedeutet ja auch, dass an einem Portrait von einem im Urlaub die Farbe als bald schon abblättert in Äonen gerechnet fast genauso schnell wie das Geld das man dafür hingeblättert hat und die Bräune der Frau und das Schlösslein vom Sprösslein am Strand zu bleichen bzw. zu rieseln beginnen in kürzerer Zeit als der Urlaub gedauert hat.


    Urlaub ade? Oweh? Der Buddha verband ja dukha immer mit "Zuckerbrot und Peitsche" im humanen Sinn, indem er zu manchen sagte "die Welt bringt Leiden" und zu anderen "es gibt einen Ausweg".

    Es gibt doch die Geschichte von dem Elefanten und den Blinden.
    Der Elefant kann nicht als Ganzer als Selbst erkannt werden. Ist das die Pointe?


    Ich biete euch noch ein Bild von einer Spinne im Netzt dem Willen. Das Netz hängt an einem Baum, dem Bewusstsein. Bewegt sich der Wille mit Spinnengeist wild hin und her, schwingt das ganze Netz und das Bewusstsein regiestriert das ganze Drama für die Spinne oder durch die Spinne.
    Ist dass sich das Bewusstsein nicht selbst erkennen kann hier die Pointe? Also kein Selbst ist sonden nur eine Registratur?

    Der Stuhl hat eine Lehne und vier Beine und eine Sitzfläche, weil unsere Begriffe so scharf sind! So könnte man doch auch argumentieren? Oder nicht?


    Ich meine nimm scharfe Begriffe und Du glaubst an nur geleimte Stuhlteile?
    Aber die einheitliche Farbe verbindet den Stuhl womöglich zumal, wenn er aus einem einzigen Stück Holz gedrechselt ist?


    Auch mögliches Gegenargument:
    Ist es nicht häufig auch so, dass man nicht weiß, ob zum Beispiel ein Ding ein Schreibblock zum Beispiel, zum Beispiel zur Schule oder zum Stift gehört? Aber vielleicht ist das ja nur eine Illusion? Und der Block gehört zu sich selbst als Selbst!

    Der Materialist sieht die Dinge im Übergang zueinander. Wo fängt der eigene Körper an, wo hört er auf? Kein Mein! Verbundensein!
    Der Positivist sieht die Dinge ohne Wechselwirkung zueinander. Wo geht das eigene Bewusstsein in ein anderes Bewusstsein über? Ein Kein! Nichtverbundensein!


    Ist der Körper nicht das Selbst des konventionellen Ich des Bewusstseins?
    Ist das Bewusstsein nicht das Nichtselbst das individuelle Ich des Körpers?

    Ist das "Ich bin der ich bin da" - der Du bist genauso wie ich und, dass wir getrennt nicht sind - nicht eine Kommunikationshilfe, wo es nichts zu verteidigen gibt?


    Ist das Nirwana - das Du bist genauso wie ich und, dass wir getrennt nicht sind - nicht eine Urteilskrafthilfe, wo es nichts zu verurteilen gibt?


    Die Nichtselbst als die Bewusstsein als Wolken die Öffnungen in die Sonne das Nirwana als mehr als die Summe der hineinströmenden Flüsse?
    Das "Ich bin der ich bin da" analog als andere Kategorie als höhere Wahrheit als die Selbst die konventionellen, körperidentifizierten Ich?


    Veränderung, Nichtselbst (nicht begrifflich bekannt - man ist sich ja nicht tatsächlich als reine Formlosigkeit begrifflich bekannt) und Nirwana als formal?
    Anhaftung, Selbst (nicht formal definiert - der rein begriffliche Körper hat ja keine tatsächliche formale Begrenzung) und "Ich bin der ich bin da" als begrifflich?

    "Ich weiß, dass ich mich nicht weiß!"


    Den Satz muss man auf der Zunge liegend spüren, selbst schmecken!


    Vielleicht ist das ja ein ewiger Satz, man ist sich demnach begrifflich bekannt aber der Form nach nicht definiert!
    Vielleicht dachte ja der Buddha, weil er sich bekannt, aber nicht definiert war, weder sei er ein Selbst noch sei er ein Nichtselbst!
    (Der Satz hört sich ein bisschen wie der Satz des Sokrates an!).


    Die Kraft (das Wort) sagt man ist, die Weisheit (die Schrift) sagt man ist nicht.

    Was entscheidet, wenn es kein Selbst gibt? Gibt es dann auch keinen freien Willen? Und was ist mit einem Vetorecht?


    Gibt es so etwas wie verschiedene "Kontrollbereiche" mit dem Buddha gesprochen "Leidensbereiche" die sich als Selbst wahrnehmen? Was wären diese, die Skandhas?

    accinca:
    Monday:

    Sag' bloß, du weisst nicht was ein selfie ist!


    Aha, heißt das, ein selfie ist das Selbst?


    Eine Projektion des Verstandes? Das bedeutete das sich selbst als Ding gehören wollen, anstatt ein Ding "das da zwischen Dingen wandelt so dahin" zu spielen. Was würde der Buddha uns sagen?

    Hingabe ist wie der Wind frontal um eine Kerze wehen ohne sie auszublasen.


    (Hingabe aus Vertrauen (das die Flamme nicht ausgeht) und im Vertrauen schenken (das niemand dahinter wo man nicht hinsieht das Pusten als Affront sieht)!)


    Bitte versteht mich nicht falsch. Hingabe ist nicht Selbstlosigkeit im Sinne von sich selbst schädigen. sondern nur im Sinne von andere nicht schädigen, heilsam mit ihnen umgehen.


    Wie eine Mutter auf eine Wunde ihres Kindes pustet! Und es zum Beispiel so tröstet. Aufmunterung und Beruhigung sind weitere Aspiranten.

    Yofi:

    Im Prinzip der Wille, die Tat
    ("besitzen <> gehören <> beherrschen"), die das Selbst bedingt und in nächste Daseinsformen transformiert.


    An Dich Yofi,


    Nach Jesus ist die "Enttätigung" der Tat, das wahre, speziell das die Hände in Unschuld waschen sogar die Wahrheit selbst.


    Der Wille ist die Tat, das Ablassen vom Willen und das sich bescheiden auf Hingabe aus Vertrauen ist die Tatenlosigkeit, nicht zu verwechseln mit Untätigkeit.


    Ich sehe da eine Verbindung zum Zen-Bogenschießen.


    Danke Yofi, das Du mich als Schmetterling in Deiner Hand platznehmen lassen hast. _()_


    Grüße

    Morpho:

    Ne,ne, die Vernichtungsgläubigen dachten sich ihre Seele ( atta) stirbt mit der Auflösung des Körpers (Elemente).


    Der Budda ließ zunächst herrschen hinter sich als Königsanwärter und dann auch besitzen als Bettelmönch.


    Er ließ das Selbst und das Nichtselbst hinter sich, das andere Dinge beherrschen und das von anderen Dingen besessen werden. Aber nicht die reine "Universalseele". Störere Dich nicht am Begriff. Ich meine nur: liebende Präsenz. Mehr als zeitliche Gegenwart und mehr als räumliche Offenheit und mehr als die Summe aus beiden. Das Wir als Dinge als Rollen als Ich als der eine Rollenträger! das "Ich bin der ich bin da" gewann d.h. nur realisierte er nicht unter höchstem Einsatz sondern unter vollständigem Losgelassenhaben im eingegangen sein in das Nirwana, reines "Universalgewahrsein".

    accinca:

    Was ist denn ein Selbst?


    Das Selbst ist man als verblendetes Ding dem Dinge gehören.
    Das Nichtselbst ist man als Ding das verblendeten Dingen gehört.


    Gelobd sei Buddha _()_

    Hallo accinca mein Freund im Geiste,


    Eine nur Identifizierung mit der Rolle als "Ding das so dahin wandelt ohne zu gehören um zu herrrschen oder zu besitzen, ohne beherrscht zu gehören noch besitzt zu gehören", wo man ständig nach der "Person" fragt! Diese "Person" ist mehr als die Summe seiner "Rollen", das "ich bin der ich bin da".


    Das da drückt nicht gegenwärtige also zeitliche, auch nicht aufgeschlossene also räumliche, sonden gegenwärtig sein und aufgeschlosesen sein beinhaltende und übersteigende liebende Präsenz aus.


    besitzen <> gehören <> beherrschen


    Ich hab Dich so lieb, accinca so lieb, dass ich Dir sage höre nicht auf mich, sondern auf dein Herz bleibe was Du immer bist, frei und innerlich unabhängig!


    Du hast mich zu diesem Beitrag gebracht. Danke!


    Grüße

    Bedeutet Selbst nicht einfach, dass Dinge einem als Ding gehören?
    Und Nichtselbst nicht einfach, als Ding Dingen gehören?


    Anmerkung: beherrschen <> gehören <> besitzen


    Ist gehören, als weder beherrschen noch besitzen ein letzter Stein auf dem mittlere Weg?


    Und ist Loslassen dieses Steines, einfach an ihm vorübergehen ohne an ihn zu stoßen - Ausleuchtung des mittleren Weges - Nirwana?

    Morpho:

    bel:
    das sind keine grundannahmen. solche beruhen auf emotion.


    Liegt Grundannahmen der "Satz vom zureichneden Grunde" zu Grunde. Der beschreibt die Subjekt-Objekt Beziehung. Wie dem auch sei... Ich werde jetzt nicht noch weitere Monologe führen. :D

    Wie führt eine Erkenntnis der Nichtselbstheit eigentlich zur Erlösung, zur Freiheit von dukkha?


    Kann man trotzt Vergänglichkeit der Gebilde, also trotz Nichtselbst unter dem Aspekt Vergänglichkeit glücklich sein?
    Geht das mit Hilfe des Geistes?
    Wenn ja, wie geht das mit Hilfe des Geistes, wenn der Geist doch auch vergänglich ist, das ist er doch?
    Und, wenn man ständig einen Affengeist hat?
    Der Buddha sagt ja selbst an einer Stelle: "Von einem Strom würde ein Mensch hingetrieben. Der griffe nach den Gräsern, aber diese rissen ab."
    Wie gerät man nicht in Erschütterung durch das Nicht-Seiende bzw. die in ihm herrschende Vergänglichkeit?


    Was sagst man einem Nihilisten?

    Ellviral:

    Ich übertrage gerade das Herz-sutra und da wird ganz deutlich das skandha und ausschließlich skandha das Selbst konstruieren. Das selbst kann bewusst werden und zwar als Illusion der Unbedingtheit/Persönlichkeit und als Gestaltung des bedingten Entstehens/so sein wie es jetzt ist.


    Das skandha Bewusstsein oder alle skandha? Wie dem auch sei. Lass uns an Deinen Ergebissen bitte teilhaben. Du meinst wie ich Dich verstanden habe mit Illusion der "Unbedingtheit/Persönlichkeit" die Illusion des Selbst, "Kausalring". Und mit Gestaltung des Bedingten Entstehens/so wie es jetzt ist, "Kausalkette". Wie stehst Du zum Kausalnexus?
    Ist er ein Karmaspeicher, vielleicht "Universalbewusstsein"? Es gibt ja daneben das außerhalb des Randes des Apfelmänchens, ist es das Tao (das Leben?). Ist das "im Apfelmänchenbereich" ein Yin/Yang Gefüge das in ständiger Bewegung ist (die Lebendsenergie?)? Was ist der Kausalnexus, wenn man auch hier den Taoismus heranzieht? Du kannst mich nicht nur hier auch gerne für die anderen übersetzen in Buddhismussprache! Dieser Beitrag ist vor allem für Dich.


    Lieben Gruß


    Fühle Dich im Schreiben frei.


    http://images.google.de/imgres…gxKAkwCQ&bih=736&biw=1600


    Hallo Ellviral,


    Wo vergeht der Rand des Apfelmänchens, in einem Behälter? Es gibt bei den Advaitins das Bild von den Luftblasen die von einem Teich aufsteigen, zerplatzen und wieder in den Teich zurückfallen.
    Was ist der Luftraum, was ist der Teich, was ist die Luftblase?
    Du schreibst das Nirwana zerfalle "mit dem Sterben des fühlenden Wesens", meinst Du damit den Übergang im Bereich des Apfelmänchens vom Innen über den Rand ins Außen?
    Stribt hier, indem das Nirwana als Gewahrsein (der Außenbereich des Apfelmänchens) sich nur noch in sich selbst aufhält, das weg, was vom inneren des Apfelmänchens für das von außen auf den Rand gerichtete Gewahrsein noch als Bewusstseinform auftauchte, sind das die skandha oder ein/mehrere bestimmtes skandha?
    Du schreibst "Die Teile nennen wir Erinnerungen, aus den Teile erscheint wieder ein Selbst und zerfällt auch wieder in Erinnerungen. Es bilden sich Gedankengebäude, das sind Teile die scheinbar stabil sind die aber unabdingbar sind für das erscheinen eines Selbst das eine Person darstellt.". Es gibt doch den Satz, man solle die Mitte nicht verfehlen [gemeint ist wohl, ... Wie sagt man noch gleich in der Mathematik, wenn man über zwei Punkte einer Strecke einen dritten Punkt bestimmt, der auf dieser dann Halbgeraden (hier in der Vergangenheit oder Zukunft) liegt, also nicht zwischen dieser Strecke?], Bezieht er sich - das mit der Mitte nicht verfehlen - nur auf Gedanken? Wie verfehlt man die Mitte nicht? Oder geschieht das im Zustand, wenn erst einmal das Nirwana aufgelöst ist automatisch?
    Du schreibst ja auch: "das Nirvana es vergeht, wenn Selbst , egal in welcher Form erscheint und erscheint, wenn Selbst zerfällt. Ich schreibe aus dem Nirvana da gibt es kein Gedanken fassen da gibt es nur Impulse aufschreiben aber der NichtNachdenkenOrt/Nirvanna, von Diesem, ist immer da, an seiner Peripherie entstehen Impulse die in schreiben münden doch der NichtNachdenkenOrt ist immer "Leer"."
    Ist das Selbst das zerfällt, das Zerfallen der Glieder aus einem Kausalring (Wenn ja, vielleicht magst Du ihn das "in welcher Form auch immer es erscheint" kurz skizieren? OK mit dem Erinnerungsring? als Selbst der zerfällt hast Du ja bereits schon etwas darüber geschrieben). Das Nirwana, ist es ein "Allbin" und das Selbst ein "Ich bin"? Wenn ja, dann lese doch mal die drei Bücher "Ich bin" dazu von N. Maharaj! Woher kommen die Impulse, bist Du dem schon mal nachgegangen, hängen diese nicht auch mit dem Mitte nicht verfehlen zusammen?
    Was ist für Dich diese "Leere"? Fühlst Du darin eine besondere Stimmung, oder ist es nur eine Gewissheit das da, womöglich ein "Allbin" ist das mehr ist als das Selbst?
    Sollen wir nicht gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Erfahrungen an Hand von Buddhazitaten, weil die Besucher im Buddhaforum ja Zitate als Sekundärberichte so schätzen, ihnen dieses Vergnügen nicht machen?


    Was denkst Du über Glück und Leid, soll man sie wie sie kommen hinnehemen. Aber was wir womöglich bereit sind zu leben, müssen wir nicht schauen was die anderen Menschen von uns brauchen?
    Wir könnten doch mal um es anspruchsvoller anzugehen kurze Budha-Zitate, neben zum Beispiel kurze Laotse-Zitate oder Upanishaden-Zitate stellen und unsere Ansichten anhand des Reichtums der überkommen Literatur an den Mann und die Frau bringen. Sind wir nicht alle im Buddhaforum als Selbst auch ein bischen wie der Grenzwärter der Laotse dazu bewegte, weil es ihn bewegte aufzuschreiben für alle die es auf den Nägeln brannte was er vom Tao (Leben?), von Yin und Yang (Unwissenheit/Wissenheit-Lebensstrom?) wusste?


    Danke Ellviral, einen in dieser klaren Weise, selig machenden Beitrag habe ich schon durch sämtliche (es sind drei, neben dem Buddhaland zwei Philosophieforen, - den die Kranken brauchen einen Arzt, den ich in meiner Rolle als Selbst zu imitieren versuche, mehr als die Gesunden-) Foren, die ich besuche schon lange nicht mehr zu lesen bekommen!


    P.S.: Du brauchst natürlich nicht zu antworten. Fühle Dich frei, Ellviral! :)


    Gruß

    Ist das Bewusstsein das Skandha das ausschließlich das Selbst konstituiert?


    Die Bewusstseinsfaktoren, wenn sie als unabhängig betrachtet werden, also als Nichtselbst (Kausalring?), vielleicht ist dann kein Selbst da, weil sie aber abhängig scheinen als Selbst (Kausalkette?) scheint ein Selbst da zu sein.


    Kennt ihr das Bild "Indras Netz"? Kann man dieses als Kausalnexus sehen, hast Du das mit Kausalnexus gemeint, bel, ist es das Allbewusstsein der universale Karmaspeicher?


    Die Zen-Buddhisten sprechen ja wortlos über diese Angelegenheit, hat der Buddha auch über das Nichtselbst geschwiegen, weil er auf Yofis Kausalring nicht hermeneutisch d.h. empirisch sprachlich ausdrücken konnte?


    Gruß

    Zitat

    Vielmehr wird nach (nicht nur) meiner Auffassung mit "Hermeneutischen Zirkel (- Spirale)" ein bestimmter Prozess der empirischen (also keine ontologische und auch keine logische) Annäherung an einen Text beschrieben, der so übrigens nicht exklusiv nur in den Geisteswissenschaften zu finden ist. (bel)


    Gelingt für den Buddha das fundierte Sprechen über die Unwissenheit nur durch hermeneutischen Herangehensweise, wenn ja empirisch an was?


    Kleiner Exkurs

    Zitat

    Das Denken bzw. Vernunft (manas) wird als winziges "inneres Organ" beschrieben – und so auch übersetzt –, das eine Verbindung zwischen dem Selbst und den körperlichen Sinnesorganen darstellt. Seine Hauptleistung ist die Erinnerung bzw. die Kombination der Erinnerungen in den Denkakten, aus denen es auch erschlossen wird.


    Quelle: https://www.phil-fak.uni-duess…lo/geldsetzer/indotit.htm
    Exkurs Ende


    (Ist Unwissenheit Buddhistisch sunyata? Oder nur dukkha? Wie kann man aber etwas das nicht ist hermeneutisch erfassen, oder ist hier gerade die Hermeneutik bestes Werkzeug?
    Der Buddha, indem er einkreiste was er später als die Vier edlen Wahrheiten vorstellte, war er ein Hermeneutiker oder wie kam er auf diese Wahrheiten?)


    Und das Selbst? Wie lässt es sich hemeneutisch umreißen? Aber das tust Du wahrscheinlich schon die ganze Zeit, bel... Werde in Zukunft mehr darauf, nicht nur achten.


    Zitat

    Die radikale Kritik aber läßt als shabda nur das zu, was an Aussagen der Autoritäten durch die anderen Erkenntnisinstrumente kontrollierbar und überprüfbar ist: Auch Autoritäten sollen nur das als Wahrheit und wirkliche Erkenntnis vermitteln können, was sie durch sinnliche Wahrnehmung und Schlußfolgerung (die ja ihrerseits nur eine Transformation sinnlicher Wahrnehmung ist) ermittelt haben. Diesen Gehalt aber richtig zu verstehen, etwa die gleichen Erfahrungen gemacht zu haben und mit der Überlieferung vergleichen zu können, erfordert hermeneutische Technik. Und dazu liefert die Nyaya-Theorie des shabda wenigstens rudimentäre Ansätze. Naturgemäß fehlt hierbei alles das, was in abendländischer Hermeneutik auf das Konto der formalen Logik gerechnet werden kann: die Prüfung des Wahrheitsgehaltes von Überlieferungen und Aussagen rein aufgrund ihrer logischen Kohärenz oder Unstimmigkeit. Aber man muß zugleich zugeben, daß die Logik als Prüfmittel auch von abendländischen Hermeneuten wenig eingesetzt – und wohl meist auch wenig beherrscht – worden ist. Denn es ist auch abendländischer Hermeneutik allezeit eher darum gegangen, die Klassiker und Autoritäten richtig oder gar "besser zu verstehen, als sie sich selbst verstanden haben" (Kant), als zu prüfen, ob das so Verstandene selber wahr und richtig sei.



    Quelle: https://www.phil-fak.uni-duess…lo/geldsetzer/indotit.htm

    Ellviral:
    gbg:

    Steht da auch was über das Selbst drin?
    Ein Zitat daraus wäre doch mal was?
    (Hätte das nicht Fundament?)


    Gruß

    Das geht nicht, lese es selber. Das ist genauso wie wenn Du mich bitten wolltest aus dem Palikanon zu zitieren, vollkommener Unsinn. Das Buch habe ich Mitte der Achtziger gelesen und hat mich unbewusst geleitet. Ein anderes "unbewusstes" habe ich gerade wieder geschenkt bekommen das mich auf gleiche Weise seit genau 40 Jahren geführt hat.
    Was beide Bücher tun, sie sind voll von Hinweisen das es Selbst nur als Kommunikationsmittel gibt und nie EIN Selbst geben kann. Das Selbst als aus sich selber durch sich selber eine stabile Instanz ist, ist sicher eine Illusion, ein Geistesobjekt, kein Sinnesobjekt.


    Darüber lässt sich doch diskutieren. Ich meine auch, bringe doch ruhig Zitate (kurze!) damit wir was zum diskutieren haben, eine Grundlage meine ich einen Kontext wo wir tiefer einsteigen können.
    Es liegt nun mal in der Natur des Geistes sich mit Sekundärliteratur lieber zu befassen als mit Aussagen aus eigener Stimmigkeit. Finde ich nicht so schlimm!


    Der Buddhismus sagt ja auch, dass es ohne das konventionelle Ich keine Gesprächsgrundlage gäbe. Mit dem konventionellen Ich ist wohl gemeint, verhält es sich wie mit dem Wert eines 100 EURO-Scheins der ja nicht von der Materialität des Papierstücks abhängt o.ä..
    Ein Selbst gibt es vielleicht nicht, aber ein Nirwana, wie einen Ozean, der mehr ist als die Summe seiner Teile, wo die für die Bewusstseine (und das leugnet der Buddha ja nicht) formentragenden Ströme wie ein Strahlenkranz von außen nach innen hineinlaufen. Ich meine, vielleicht ist das Einzelbewusstsein ja wie ein Stromdelta?
    Das Selbst wäre als Delta ja, auch wie Du es siehst (keine stabile Instanz) denn wer hätte schon von einem immer konstant bleibenden Delta gehört?
    Aber ist nicht ein Ozean stabil?


    Ich schwafle, d.h. schweife schon wieder ab. Ich versuche mich in Zukunft mehr auf Zitate zu verlegen, mal schauen ob es klappt!

    Gruß

    Ich habe gerade eine scheinbar beliebige Seite (die Seite 39 aufgeschlagen und hatte mein Augustinuserlebnis).


    Quelle:"Das Nichtselbst von THEODOR SCHEEL" S39/40