Beiträge von accinca im Thema „Gibt es ein Selbst?“

    Spacy:

    Dann sei mir die Frage gestattet, was denn ein Bedeutung hätte, und weiter, was das ist: "Bedeutung"?
    So etwas wie "Sinn", "Ziel", "Richtung", oder gar "Wahrheit"?


    Genau. Böse Zungen sagen es manchmal auch von Politiker die viele Worte
    machen und sogar Reden schwingen ohne das sie eine bedeutende Aussage machen.
    Und Trolle soll es gerade auch im Internet geben, deren Worte bedeutungslos
    und ohne Sinn sind. Solche Reden haben nicht einmal im weltlichen
    Leben eine Bedeutung geschweige in der Lehre des Buddha. Lieber reimen
    sich sich selber was zu recht oder führen eine bedeutungslose Rede.
    Da fragt man gar nicht erst durch welche Lehre sie zu ihren Ideen
    gekommen sind, die sie selber zweifelsohne für bedeutend halten.

    Spacy:
    Monikadie4.:


    Wohl wahr!


    Das gesamte BL besteht aus Worten ohne Bedeutung für die, die sie nicht verstehen.
    Wenn ich vom "Wetter" rede, ist für dich Gewäsch. Wenn du an die franz. Rev. denkst, hast du andere Worte in deinen Gedanken als ich.Wenn du von "der Demokratie" sprichst, stehe ich in einem finsteren Wald ohne Ausweg.
    Wenn dem so ist, dann die Frage: Wozu dieses Forum?


    Natürlich gibt es auch das, aber davon war hier nicht die Rede.
    Man kann auch bedeutungsloses Zeug für bedeutend halten und
    dabei glauben oder so tun als hätte es Bedeutung.

    Ellviral:

    Es gibt ein Selbst das da ist und eines das Erdacht ist, das nur in mir ist.


    Eigentlich braucht man nur deine Signatur lesen und
    man weiß was man von deinen Worten zu halten hat oder
    das man davon nichts zu halten hat. Die Bedeutung solcher
    Worte in ihrer "Tiefgründigkeit" kann man sich jetzt nach
    belieben selber ausdenken.

    Spacy:
    accinca:


    Hast du solche Ängste? Dich von dir zu entfernen?
    Von was fürchtest du dich entfernen?


    Ich fürchte mich nicht - ich weiß, was das ist: das DU.
    Es mag sein, dass du andere Antworten gefunden hast - meine Antwort ist in sich stabil. Deine auch? Wenn ja, dann ist es gut...


    Hat nichts mit dem Buddha zu tun.

    Spacy:

    Wenn du beginnst, die Wahrnehmung, ob ihrer selbst, als Ding zu betrachten, dann beginnst du, dich von dir selbst zu entfernen. Dann beginnt es - deine Verzweiflung beginnt dich aufzufressen.


    Hast du solche Ängste? Dich von dir zu entfernen?
    Von was fürchtest du dich entfernen?

    kesakambalo:

    Hi Buddhis,
    ich habe dieses Selbst schon einmal in der Vertiefung gesehen.
    dieses Bild kann ich nicht mehr vergessen.
    Zu was doch der gute,alte Achtfache Weg doch noch gut ist!


    Was immer er wahrgenommen hat, er betrachtet die Wahrnehmung:

    Zitat

    'Die gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    und auch der Glaubenssatz, welcher da lehrt: 'Das ist die Welt, das ist das Selbst, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben', auch dabei meint er: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst.'

    mukti:
    accinca:

    Mußt du unbedingt mal mit M 1 vergleichen und mir den Unterschied mitteilen.


    In M.1 sehe ich eine detaillierte Ausführung und nähere Beleuchtung derselben Sache, mit einer Auflistung verschiedener Wahrnehmngen. Gier, Hass und Verblendung verfälschen die Wahrnehmungen des Weltlings, der Stromeingetretene übt sich in der Beseitigung dieser Geistesgifte und die Wahrnehmungen des Arahant sowie des Tathagata sind ungetrübt und entsprechen der Wirklichkeit, ohne Vorstellungen, Begehren und Identifikation entstehen und vergehen sie.


    Sehe ich auch so und in Pali klingt alles noch etwas anders.
    Es gibg ja um die wahre Bedeutung wenn da steht:
    "Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, usw."
    Saññá-saññî = "Wahrnehmung für wahr nehmen." Das ist die
    gewöhnliche Wahrnehmung.

    Zitat

    Er hat die Wahrnehmung (sañ-jânâti) von belebter und unbelebter
    Natur (bhûta), als wie wenn sie von Natur käme, und hat er die
    Natur als wie wenn sie von Natur käme genommen, so meint er Natur,
    denkt an die Natur, denkt über die Natur, denkt «Mein ist die Natur»
    und freut sich der Natur: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.


    Im Gegensatz dazu der Übende:

    Zitat

    Er betrachtet alles mit Abstand darüber stehend (abhi-jânâti) als Einbildung von All, und hat er das All als mit Abstand als Einbildung von All erkannt, dann soll er nicht das All meinen, nicht an das All denken, nicht über das All denken, nicht denken «Mein ist das All» sich des Alls nicht freuen: und warum nicht? Damit er es kennenlerne, sage ich.


    Hier betrachtet der Übende die Dinge schon als "Luftspiegelung", als
    Gauklertrick usw. Der einzige Unterschied zum Arahat ist das dieser
    es eben durchschaut und nirgends angehangen mehr ist.

    Zitat

    Alles durchschaut er als Vorstellung (abhi-jânâti) von All, und hat er das All als All Vorstellung durchschaut, dann denkt er nicht das All, denkt nicht an das All, denkt nicht über das All, denkt nicht «Mein ist das All» und freut sich nicht des Alls: und warum nicht? Weil das von ihm vollständig durchdrungen worden ist. Weil er durch Versiegung der Anziehung von Anziehung freigeworden ist. Weil er durch Versiegung der Abstoßung von Abstoßung freigeworden ist. Weil er durch Versiegung der Blendung von Blendung freigeworden ist.


    Ich weiß, die Übersetzung ist fast schon eine Interpretation und
    man kann, wie immer, alles falsch verstehen aber genauer bekommt
    man es einfach nicht hin.

    mukti:

    Ja, Bewusstsein, sechs Arten von Sinnen und sechs Arten von Sinnesobjekten - das ist im Grunde alles was da ist, und die ganze Show verändert sich ununterbrochen.


    Zitat

    Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: 'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes.' So kannst du dich üben, Bāhiyer. Wenn dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Bāhiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Bāhiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens. (Udana 1.10)


    Mußt du unbedingt mal mit M 1 vergleichen und mir den Unterschied mitteilen.

    kal:

    Das musst Du mir erstmal erklären, wie Du das meinst. Ich schätze, dass sich das, was ich versuche mit meinen vorangegangenen Beiträgen darzustellen, eher nicht in den "Mainstreambuddhismus" passt.


    Wenn du dich dabei mal nicht irrst.

    kal:
    accinca:


    Ich glaube, daß diese Art von vermeintlichem "Buddhismus" die
    verbreitetste ist.


    Du kannst Glauben was Du willst, ich würde Deinem Glauben an Deiner Stelle jedoch nicht so viel glauben schenken :clown:


    Du glaubst also nicht, das es die verbreitest Art
    von vermeintlichen "Buddhismus" ist? -

    kal:

    Sudhana, es geht um das Erkennen des wahren Selbst, die Buddhanatur, nicht um Individualität oder Wege. Dieses Selbst ist nicht zu Teilen. Und auch wenn in "Buddhanatur" das Wort "Buddha" vorkommt ist es konfessionslos, es ist ein Name für das Erkennen, welches auch die oben Genannten erkannt haben. Die individuelle Lehre in Form von Überlieferungen und Worten ist natürlich anders. Aber die Essenz z.B. des Tao Te King spricht vom Selben, wie z.B. das Dhammapada. Ein Hazrat Inayat Khan spricht von der selben Frucht, wie Jesus, wenn er vom Königreich Gottes redet und ein Meher Baba drückt durch sein Schweigen ebendies aus.. Wenn der Blick abweicht von den heiligen Texten und auf Dein Inneres blickt, wo ist da jegliche Trennung?


    Ich glaube, daß diese Art von vermeintlichem "Buddhismus" die
    verbreitetste ist.

    jianwang:

    accinca
    Auch wenn der scholastische (keine Abwertung) Ansatz interessant sein mag und viele verschiedene Aspekte beleuchtet ist doch die Ansicht des Versenkungs-Buddhismus, das das daraus entstehende Wissen "nur" halb ist._()_


    Das ist natürlich auch nicht ganz richtig.
    Es kommt natürlich darauf an welches Wissen daraus abgeleitet wird
    bzw. welches Wissen zuvor schon vorhanden war.
    Je nachdem ist dieses Erkennen für die Befreiung unerläßlich.


    Das sind deine Gedanken und Interpretationen.
    Und sie sind auch noch in manchen Punkten
    nicht lehrgemäß.
    Wenn "lehrgemäß" auch stochastisch klingen mag, hat der
    Buddha ja eine Schule gegründet mit Theras und Mahatheras.
    So betrachtet war der Buddha scholastisch insofern er
    die von ihm "ergründete" Lehre anderen vermittelte.
    Hingegen die anderen seine Schüler wahren. Nur wenige Menschen
    kamen damals wie heute in den Genuß einer so guten Ausbildung.
    Und wie es bei einer guten scholastischen Lehre ist, umfasst
    diese natürlich die Theorie wie auch die Umsetzung der Theorie.
    Theorie und Umsetzung sind in der Lehre des Buddha nicht zu trennen.
    Eine Spaltung der Lehre in Verachtung, und Lobhudelei ist nicht
    akzeptabel in der Schule des Buddha.

    kal:

    Meine Meinung ist nur die, dass gewisse Erkenntnis (wie die Frage nach dem Selbst) nur durch die meditative Praxis möglich ist und die Antwort aus Schriften diesbezüglich reine Information ist und ein eher schlechter Ersatz dafür ist.


    Kommt darauf an was man unter "meditative Praxis" und "reine Information" versteht. Von einer unverbindlichen Mitteilung mal ganz abgesehen.

    jianwang:

    mukti
    Da du scheinbar bewusst meine Worte falsch verstehen möchtest, ist eine weitere Unterhaltung über das, was ich sagte, sinnlos.


    Das ist doch mal eine Basis und ein klarer Standpunkt,
    wenn auch eine Unterstellung nach der anderen.

    hedin02:
    mukti:

    Eine beständige, unwandelbare Identität gibt es im Buddhismus jedenfalls nicht.


    Im Kontext der Buddha-Lehre ist das eindeutig so, allerdings, wie mans nimmt:
    wenigstens eine Differenzierung wäre m.E. hierbei schon anzumerken....


    Ja, und in der Tat die gibt es auch!
    Sie liegt in den Worten "beständig, unwandelbar".
    Die Bezeichnung von unbeständigen Dingen als "Ich und Mein"
    ist kein Problem.
    Wenn davon die Rede ist, das es kein "Ich" und "mein Eigentum" gibt,
    dann soll das bedeuten das es nichts dauerhaftes gibt und daher diese
    Dinge nur flüchtige Einteilungen sind an die nicht zu sehr angehaftet
    werden sollte und im Hinblick auf die völlige Befreiung vom Leiden
    gar nicht mehr angehaftet werden darf.

    Ellviral:

    Das Sein, die Bedingungen für das Sein, sind leer von deinen Vorstellungen. Alle deine Vorstellungen sind Deine und nur Deine, das Sein, die Bedingungen des Sein, sind nur mit Dir im Einklang niemals mit deinen Vorstellungen.


    Solche Vorstellungen über Eigentum, Sein und Bedingungen mag es je auch geben...
    -

    mukti:
    Erde:


    Und wenn es kein Täter , sondern nur die Tat gibt, dann sind wir echt alle Roboter ohne Selbst in purer geistige Aktivität?


    Wenn es kein Selbst gibt wer sollte dann ein Roboter sein?


    Gute Frage! Wer will schon ein Roboter sein? ICH doch nicht.
    ICH will doch was besseres sein. Am besten was ätherisches. ;)

    Erde:

    "Jedoch bin ich nicht das Sein an sich, sondern ich bin in meinem Sein Wenn ich mit mir selber im Reinen bin, dann bin ich SELBST."


    Das ist eine interessante Bemerkung. Ist das so?


    Zumindest kann man sich das einbilden.

    kesakambalo:

    Hi,ja es gibt ein sog. Reales Selbst und wird auch als Leuchtwesen bezeichnet. sakko


    Zumindest gibt es jede Menge konstruierte Ansichten von einem "realen Selbst".


    "Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete:
    'Solche Ansichten, also genommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen,
    lassen eine solche Zukunft erwarten.' Das erkennt der Vollendete, und erkennt was
    darüber hinausreicht... und weil er der Gefühle Entstehen und Vergehen, Labsal und
    Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst,
    ihr Mönche, der Vollendete."

    Ellviral:
    Metta:

    Akzeptiere das jetzt wie es ist :grinsen:

    Warum sollte ich? Wenn jeder Mensch das gemacht hätte gäbe es nicht mal eine Laubhütte.


    Wenn niemals einer irgend etwas akzeptiert hätte gäbe es nicht mal eine Laubhütte.

    Yofi:
    Zitat

    Kommt Erleuchtung stufenweise oder blitzartig?

    Beides. Erleuchtung ist immer plötzlich, in dem Sinne, daß sie ein intuitives Verstehen ist. Sie ist nicht etwas, das Ihrem Denken entspringt. Sie kommt aus einem schweigenden Geist, ein intuitives, plötzliches, wortloses Verstehen.


    Das kommt wohl daher, das "Erleuchtung" im sinne von Nibbana
    gar kein intuitives oder sonstiges Verstehen ist.
    Was aber natürlich nicht bedeutet, das dazu kein Verstehen bzw.
    kein Verstand nötig wäre.